Heftiger Gewichtsverlust nach Entfernung des Pankreaskopfes

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Jarl
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Re: Heftiger Gewichtsverlust nach Entfernung des Pankreaskopfes

Beitrag von Jarl »

Das Gefühl, dass die Ärzte nicht wirklich hilfreich sind, habe ich eben derzeit leider auch. Manchmal scheinen sich auch bestimmte Dinge gar nicht zu wissen oder zu kennen.

Darf ich dich noch fragen, wann genau du die Flohsamenschalen einnimmst, also früh oder abends? Habe mir ein paar Erfahrungsberichte jetzt durchgelesen und sie scheinen wirklich einigen Leuten sehr geholfen zu haben, ich werde sie definitiv austesten.
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Cerberus
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Re: Heftiger Gewichtsverlust nach Entfernung des Pankreaskopfes

Beitrag von Cerberus »

Jarl hat geschrieben:Darf ich dich noch fragen, wann genau du die Flohsamenschalen einnimmst, also früh oder abends?
Die Flohsamenschalen (1 gehäufter Kaffeelöffel) nehme ich am späten Nachmittag u. noch vor dem Abendessen zu mir. Wie auch schon andere schrieben, bitte nicht vergessen, zu dem ohnehin benötigten Wasser beim Anrühren noch extra etwas danach zu trinken.

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Bei mir sieht es momentan folgendermaßen in Bezug auf Durchfall etc. aus:

- morgens 15 Tropfen Opium u. 1 Kapsel Lopedium 2 mg
- vormittag 2 Kohle-Compretten
- nachmittag 15 Tropfen Opium u. 1 Glas Flohsamenschalen in Wasser
- spät abends 15 Tropfen Opium.

Das garantiert jedoch nicht, daß es gar keine Probleme mit dem Stuhlgang gibt. Nur sind sie halt seltener u. nicht so gravierend wie ohne diese Mittel.
Außerdem läßt sich von diesen Sachen (außer Opium, das ist hart an der Grenze) eigentlich alles bei Bedarf erhöhen.

Schreiben muß man hier auch nicht, daß alle Menschen verschieden sind. D.h., was auf mich zutrifft bzw. bei mir positiv wirkt, muß bei anderen Patienten nicht ebenfalls von Nutzen sein.
Möglicherweise hilft es nicht oder nur sehr schwach.
Meine Probleme waren jedoch auch dergestalt, daß ich alles ausprobiert hätte, was es da so gibt.

;)

.
Aus einem verzagten Arsch kommt nie ein fröhlicher Furz. (Martin Luther) :mrgreen:
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Lutz Otto
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Re: Heftiger Gewichtsverlust nach Entfernung des Pankreaskopfes

Beitrag von Lutz Otto »

Hallo Jarl,

mit Deinem Ursprungsbeitrag erkenne ich einige Parallelen zu meinem Krankheitsverlauf.

Erst Pankreaskopfteilresektion zwei Jahre später komplette Entfernung des Kopfes. Bei der zweiten Pankreas_OP im Jahr 2002 hatte ich ein Gewicht von 53 kg bei einer Körpergröße von 1,86 cm. Da war auf Grund des Gewichts und täglicher Schwäche nicht mehr mit viel mit laufen. Meist habe ich mich im Rollstuhl vorwärts bewegt. Es war ein sehr, sehr langer Prozess bis ich an Gewicht zugelegt habe. Nach ca. gut einem Jahr habe ich mich bei 60 kg eingependelt. Sprich ein Jahr = 7 Kg. Trotz den ganzen Zusatznahrungen und hier empfohlenen Mittelchen. Ich habe meine Mahlzeiten zusätzlich mit viel Maltodextrin angereichert. ob das mit als Schlüssel zum Erfolg geführt hat, kann ich nicht beurteilen. Aber der Mensch kann sich ja bekanntlich viel einreden. So nach und nach, ging es dann sehr langsam mit dem Gewicht aufwärts. Nach gut zwei Jahren war ich dann bei konstanten 77 kg. Heute bin ich bei 80 kg und muss aufpassen, dass es nicht mehr wird. Das ist mein Wohlfühlgewicht. Ich "betreue" die AdP Selbsthilfegruppe in Magdeburg. Was meinst Du, wie viele Betroffene ich mit ständigen Unterwicht getroffen habe. Ich könnte ein Buch darüber schreiben. das meine ich nicht negativ, aber bei fast allen, war es die Geduld, die letztendlich zum Erfolg geführt hat. Und ich kann Deinen Unmut über diese Situation vollkommen nachvollziehen. Dennoch möchte ich Dich bitten, wie hier schon oft geschrieben, Geduld zu bewahren. Es ist eine langwierige Sache, aber das Kämpfen und die Ausdauer führt bestimmt zum Erfolg.

Ich wünsche Dir viele Kilos und eine beschwerdefreie Zeit!
Ein herzlichen Gruß aus Magdeburg

Lutz Otto

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Jarl
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Re: Heftiger Gewichtsverlust nach Entfernung des Pankreaskopfes

Beitrag von Jarl »

Lutz Otto hat geschrieben:Hallo Jarl,

mit Deinem Ursprungsbeitrag erkenne ich einige Parallelen zu meinem Krankheitsverlauf.

Erst Pankreaskopfteilresektion zwei Jahre später komplette Entfernung des Kopfes. Bei der zweiten Pankreas_OP im Jahr 2002 hatte ich ein Gewicht von 53 kg bei einer Körpergröße von 1,86 cm. Da war auf Grund des Gewichts und täglicher Schwäche nicht mehr mit viel mit laufen. Meist habe ich mich im Rollstuhl vorwärts bewegt. Es war ein sehr, sehr langer Prozess bis ich an Gewicht zugelegt habe. Nach ca. gut einem Jahr habe ich mich bei 60 kg eingependelt. Sprich ein Jahr = 7 Kg. Trotz den ganzen Zusatznahrungen und hier empfohlenen Mittelchen. Ich habe meine Mahlzeiten zusätzlich mit viel Maltodextrin angereichert. ob das mit als Schlüssel zum Erfolg geführt hat, kann ich nicht beurteilen. Aber der Mensch kann sich ja bekanntlich viel einreden. So nach und nach, ging es dann sehr langsam mit dem Gewicht aufwärts. Nach gut zwei Jahren war ich dann bei konstanten 77 kg. Heute bin ich bei 80 kg und muss aufpassen, dass es nicht mehr wird. Das ist mein Wohlfühlgewicht. Ich "betreue" die AdP Selbsthilfegruppe in Magdeburg. Was meinst Du, wie viele Betroffene ich mit ständigen Unterwicht getroffen habe. Ich könnte ein Buch darüber schreiben. das meine ich nicht negativ, aber bei fast allen, war es die Geduld, die letztendlich zum Erfolg geführt hat. Und ich kann Deinen Unmut über diese Situation vollkommen nachvollziehen. Dennoch möchte ich Dich bitten, wie hier schon oft geschrieben, Geduld zu bewahren. Es ist eine langwierige Sache, aber das Kämpfen und die Ausdauer führt bestimmt zum Erfolg.

Ich wünsche Dir viele Kilos und eine beschwerdefreie Zeit!
Das klingt ja wirklich erheblich schlimmer bei dir als bei mir, denn von der Mobilität her und der Leistung ist bei mir trotz des Gewichtsverlustes kein Abfall zu bemerken. Es ist zwar noch lange nicht wie vor der Operation, aber zumindest kann ich über eine halbe Stunde spazieren gehen ohne größere Anstrengung.

Auf jeden Fall vielen Dank für diesen Beitrag, das hat mir wirklich Kraft und Hoffnung gegeben!
Darf ich dich noch fragen, ob du diese Zusatznahrungen auch weiterhin benutzt, oder hast du sie jetzt nach den zwei Jahren abgesetzt?

Auch nochmal danke an dich Ceberus für deinen Beitrag, es ist schön ein so aufmerksames und hilfsbereites Forum hier zu haben.
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Lutz Otto
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Re: Heftiger Gewichtsverlust nach Entfernung des Pankreaskopfes

Beitrag von Lutz Otto »

Hallo Jarl,

ich nehme nichts mehr zusätzlich. Glücklicherweise hat es sich nach den gut zwei Jahren so eingependelt. Wie schon geschrieben, es ist oft ein Geduldsprozess und ich verstehe jeden, der daran fast verzweifelt. Ich hatte damals oft Probleme mit der Verträglichkeit. Kaffee, Zwiebeln, Hülsenfrüchte aber auch ganz banale Sachen, trieben mich in den Wahnsinn. Meine Essen Auswahl war sehr übersichtlich. heute geht fast alles, so bin ich heute ein Kaffeejunkie. Damals unvorstellbar. Meine Frau und Familie hatte damals alles gekocht und gebacken, worauf ich Appetit hatte. Damals habe ich dann auch viel genascht, immer zwischendurch, egal auf was ich ein „Hieber“ hatte. Ich glaube die Wunsch-Mahlzeiten, haben mir damals auch gut getan. Generell meide ich aber heute Eintöpfe, wie Linsen, Erbsen oder Kohlrouladen. Da habe ich dann Probleme mit der Verdauung. Eine gute Kartoffelsuppe dagegen esse ich gerne und vertrage sie gut. Es ist nach den zweieinhalb Jahren möglich, fast alles zu essen. Auch daran habe ich damals nicht mehr geglaubt. Sicherlich ist es heute ein großer Traum von Dir, ähnlich zu genesen. ich bin der Meinung, das wird. Und dafür wünsche ich Dir viel Erfolg.
Ein herzlichen Gruß aus Magdeburg

Lutz Otto

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Cerberus
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Re: Heftiger Gewichtsverlust nach Entfernung des Pankreaskopfes

Beitrag von Cerberus »

Ca. 20 kg hatte ich in den Monaten nach der Whipple-OP auch verloren, bei einer Körpergröße von 1,85. Zum Glück wog ich aber vorher an die 90 kg.

Als ich in der Rehaklinik zur AHB war, tja.......... da war ich ein "seltenes Exemplar". Diese Klinik ist u.a. auf Adipositas, auch in schwierigen Fällen, spezialisiert.
Entsprechend sind viele Patienten auf eine bestimmte Kalorienanzahl festgelegt u. halt auf Dinge wie Salate, Vollkornbrot, magere u. ungesüßte Sachen usw.

Abnehmen ist bei denen oberstes Therapieziel! Mein vorgegebenes Ziel war, um jeden Preis weiteren Gewichtsverlust zu vermeiden.
Ich durfte/sollte essen:

- worauf ich Appetit habe
- was der Körper verträgt u. drin bleibt
- Kalorien spielen keine Rolle

usw................ ;)

Bis heute erinnere ich mich an die Blicke mancher Adipositaspatienten, wenn ich am Essensschalter zugange war.
Eigentlich für die eine Zumutung, nur ich kann ja nix dafür.

:lol:
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Jarl
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Re: Heftiger Gewichtsverlust nach Entfernung des Pankreaskopfes

Beitrag von Jarl »

Habe jetzt Flohsamenschalen bekommen, mal sehen ob sich was in den nächsten Tagen ändert.

Überlege derzeit auch, meine Pantoprazol wegzulassen, die ich täglich nehme. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass diese Fettstühle nämlich dadurch Zustande kommen, da sie immer meist früh auftreten, also ein paar Stunden nachdem ich die Tablette zu mir genommen habe.
Meint ihr, dass das möglich wäre?
Martinium
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Re: Heftiger Gewichtsverlust nach Entfernung des Pankreaskopfes

Beitrag von Martinium »

Hallo Jarl,

bevor du das Pantoprazol weglässt, solltest du es mit deinem Arzt besprechen. So ein Magenschutz hat ja schon seinen Sinn.

Es ist gut, einen Arzt zu haben, dem man voll und ganz vertrauen kann. Sollte das bei dir nicht der Fall sein, dann such in deinem regionalen Umfeld. Eventuell kann dir ja auch ein Kollege helfen, wenn du schreibst wo du wohnst und wie weit du bereit bist für Arztbesuche zu fahren.

Liebe Grüße

Martin
Jarl
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Re: Heftiger Gewichtsverlust nach Entfernung des Pankreaskopfes

Beitrag von Jarl »

Martinium hat geschrieben:Hallo Jarl,

bevor du das Pantoprazol weglässt, solltest du es mit deinem Arzt besprechen. So ein Magenschutz hat ja schon seinen Sinn.

Es ist gut, einen Arzt zu haben, dem man voll und ganz vertrauen kann. Sollte das bei dir nicht der Fall sein, dann such in deinem regionalen Umfeld. Eventuell kann dir ja auch ein Kollege helfen, wenn du schreibst wo du wohnst und wie weit du bereit bist für Arztbesuche zu fahren.

Liebe Grüße

Martin
Ja solch einen Arzt habe ich derzeit noch nicht gefunden, befinde mich aber auch noch in der AHB. Nächste Woche habe ich dann einen Termin bei einer weiteren Gastrologin, die erste wollte mich nicht behandeln, oder mir gar in irgendeiner Form helfen.

Ich wohne in Sachsen/Vogtland.
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Cerberus
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Re: Heftiger Gewichtsverlust nach Entfernung des Pankreaskopfes

Beitrag von Cerberus »

Jarl hat geschrieben:Habe jetzt Flohsamenschalen bekommen, mal sehen ob sich was in den nächsten Tagen ändert.
Tja, ich hoffe es für Dich.
Überlege derzeit auch, meine Pantoprazol wegzulassen, die ich täglich nehme. [...]
Meint ihr, dass das möglich wäre?
Da solltest Du, wie @Martinium schrieb, Deinen Arzt fragen.

Ich hatte Pantoprazol 20 mg u. nahm sie ab der Whipple nicht mehr. Ohne, daß sich spürbar dadurch etwas geändert hätte.
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