Pankreatitis nachtrag,

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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angel29280
Beiträge: 740
Registriert: 27. Januar 2016, 12:47

Re: Pankreatitis nachtrag,

Beitrag von angel29280 »

Wuhu Juergen,

ich möchte mich auch gern mal hier bei deinen Thread melden wg Ernährung etc.

Wie du schon festgestellt hast, machen es sich die Ärzte zu einfach. Danach kann man in den seltensten Fällen gehen. Auch mir wurde vor über 1 Jahr von einen Gastroenterologen ein Infoblatt in die Hand gedrückt als ich Unverträglichkeitstestungen machen lies und raus kam, dass ich Sorbitintoleranz habe, mit dem Vermerk, ich sollte einfach Lightprodukte meiden. Hätte ich das so gemacht, wie vom Arzt behauptet, hätte ich jetzt noch massive Probleme. Keiner hat mir bis dato gesagt, dass Sorbit auch in manchen Trockenfrüchten, Obst, Zahnpasta etc drin ist.

Nun zu deinen Thema....ich denk schon, dass eine konsequente Ernährungsumstellung Sinn macht, sprich auch Kaffee erst mal ganz weg. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das ziemlich schwer anfangs ist, aber so salopp wie das klingen mag, wo ein Wille ist ist auch ein Weg (ist keinesfalls böse gemeint). Ich selbst habe vor über 1 Jahr die Ernährung komplett radikal umstellen müssen. Bei mir war es so schlimm, dass ich fast nichts mehr essen konnte und andere Unverträglichkeiten im Raum standen, dass ich 4 Wochen lang nur Reis und Wasser zu mir genommen habe. Wenn ich wg. Koliken im KH war, dann hatte ich auch mal 1-2 Tage gar nichts gegessen. Mittlerweile habe ich es schon etwas wieder gelockert. Ich trinke meine Tasse Kaffee täglich, esse vollwertig solange es geht, aber meide weitgehend Gluten, Weizenmehlprodukte, Alkohol, Industriezucker, stark verarbeitete Fertigindustrienahrung, Kraut, Kohl, Hülsenfrüchte, Lauchgemüse und auch rohes Gemüse, Obst esse ich aber, auch Milchprodukte wie Naturjoghurt. War jetzt zumindest wegen Koliken nicht mehr im KH seit 1 Jahr. Trotzdem hab ich so was wie Schübe, wo ich auf einmal nichts mehr vertrage. Weigere mich aber Schmerzmittel zu nehmen, auch bei stärkeren Schmerzen nicht, da ich Medikamente mittlerweile auch nicht mehr vertrage so und ich mich nicht zwischen Pest und Chollera entscheiden will. Habe aber keine Diagnose zwecks Pankreas, aber nächste Woche endlich Endosonografie in der Uniklinik. Blutwerte und Ultraschall waren bisher immer o.B. in den letzten 1,5 Jahren, auch Magen-/Darmspiegelungen. Ich bin quasi noch auf der Suche nach der Ursache.

Ich hoffe sehr, dass es dir gelingt, deine Beschwerden soweit in den Griff zu bekommen, dass du so ne Hammer Schmerzmittel nicht mehr brauchst. Hatte selbst früher Tilidin, Ibu und Co in rauhen Mengen, was auf Dauer nicht gut ist.

Liebe Grüsse

Angel :hallo:
Liebe Grüsse eure Angel
veritas
Beiträge: 447
Registriert: 29. Juli 2016, 10:58

Re: Pankreatitis nachtrag,

Beitrag von veritas »

Ich war schon mehrere Wochen im Krankenhaus wegen starker Entzündungen. Dass man gar nichts zu essen bekommt war bis vor ein paar Jahren noch üblich, allerdings gibt es viele neue Studien dazu, dass sich die Drüse besser erholt, wenn sie zumindest Suppe und Zwieback bekommt und somit nicht vollständig im Leerlauf - seitdem gibt es zwar hauptsächlich Infusionen, aber eben auch echte Kost (zumindest in den Krankenhäusern, in denen ich war). Aber so schlecht scheint es dir ja nicht zu gehen :)
Normalerweise kriegt man ja als Pankreaspatient die Pankreasdiät in die Hand gedrückt - war das denn nur ein Hausarzt, über den du da redest?
Aber selbst mit Pankreasdiät musst du selber rausfinden, was dir gut tut.
Einerseits kann man Ärzten da wie Angel sagt wirklich nicht vertrauen (die Sachen die ich im Krankenhaus zum Essen bekommen habe, hätten mich glaube ich glatt umbringen können - Kaffee, Salate mit Essig, scharfe Soßen, etc.) andererseits ist es wie gesagt total individuell.
angel29280
Beiträge: 740
Registriert: 27. Januar 2016, 12:47

Re: Pankreatitis nachtrag,

Beitrag von angel29280 »

Wuhu Veritas,

Stimmt, im Krankenhaus sollte ich auch mal Schonkost bekommen und ich bekam Kaffee mit Brötchen, Marmelade und Wurst zum Frühstück, was ich dann verweigerte. Man muss wirklich selbst mit schauen. Aber wie du schon sagst, jeder ist und isst individuell verträglich. Ich vertrage Pilze z. B. überhaupt nicht, aber auch kein Zwieback und keine Haferflocken.

Ist das wirklich so das man bei Pankreatiden was zu essen kriegt im KH? Hab immer gedacht, das man nur intravenös Flüssigkeit kriegt. :shock:
Liebe Grüsse eure Angel
veritas
Beiträge: 447
Registriert: 29. Juli 2016, 10:58

Re: Pankreatitis nachtrag,

Beitrag von veritas »

Jap, zumindest in den Krankenhäusern in denen ich in den letzten Jahren war, hat sich das verändert und ich begrüße das auch total. Wenn man mehrere Tage gar nichts gegessen hat und dann wieder damit anfangt ist das einfach viel belastender für das Pankreas, als wenn es durchgehend Suppe, Früchtetee, und Zwieback (für manche :D ) in kleinen Dosen gibt. So fahrt das System nicht komplett runter und man kann es wieder einfach in Gang bringen.
Ich kann mich auch daran erinnern, wie ich mal vor ca. 15 Jahren nach längerer Nulldiät tagelang damit gekämpft habe wieder mit dem Essen anzufangen, weil es so eine Überwindung war - das gibt es jetzt nicht mehr.
Aber ich hasse diese Fremdbestimmung sowieso total und es varriert so stark je nachdem was für einen Arzt man bekommt. Mal bekommt man gar kein Essen, dann bekommt man Essen das man nie im Leben verträgt, dann isst man schon recht normal und es kommt ein neuer Stationarzt und plötzlich hat man wieder nur klare Suppe vor sich. Darum verstecke ich in der Nachtkastenschublade immer Essen :D
angel29280
Beiträge: 740
Registriert: 27. Januar 2016, 12:47

Re: Pankreatitis nachtrag,

Beitrag von angel29280 »

Ach so....Danke für die Aufklärung...dann bin ich auch schlauer. :klatsch:
Liebe Grüsse eure Angel
juergen
Beiträge: 31
Registriert: 15. Februar 2017, 17:54

Re: Pankreatitis nachtrag,

Beitrag von juergen »

hallo angel, ich hab doch schon diät mal versucht und nix hat es gebracht ob kaffee oder nicht irgenwie ändert sich nichts!fett versuche ich zu meiden geht aber leider nicht so ganz und ohne gehts ja auch nicht, vielleicht muss ich mal ein paar wochen an den tropf?hilft ja manchen menschen wenn die bsd zu ruhe kommt. aktuell tut mir die leber weh direkt unter dem rechten rippenbogen und keiner findet was dort, da wäre ja nur die leber und die ist schmerz frei, ausser im krebs entstadium aber ich habe keinen krebs in der leber laut ultraschall beim arzt, aber einbilden tue ich mir die schmerzen auch nicht.also muss ich wohl damit leben und das beste aus dem ganzen sch.... mist machen.
VG
veritas
Beiträge: 447
Registriert: 29. Juli 2016, 10:58

Re: Pankreatitis nachtrag,

Beitrag von veritas »

Warst du denn schon einmal bei einem Arzt, der sich auf Bauchspeicheldrüsen spezialisiert hat?

Dass es dir bei der Leber weh tut, finde ich total normal - die Schmerzen bei einer Pankreatitis strahlen nun einmal aus, mir tut es auch gerne überall weh (besonders auch in Lebergegend), das sind aber nur die Nervenbahnen, die im Verdauungstrakt sehr "verworren" sind. Andere Leute mit Pankreatitis haben zum Beispiel zu gut wie kein Bauchweh, aber dafür starke Rückenschmerzen, weil bei ihnen der Schmerz immer dorthin ausstrahlt. Wenn du also einen Befund für chronische Pankreatitis hast und deine Leber durchgecheckt wurde, kommt das einfach von der Drüse.

Ein paar Wochen am Tropf zu hängen ist eine falsche "einfache Lösung" - dein Verdauungstrakt fahrt total runter, du kriegst alle möglichen Schäden davon, wenn du wieder zu essen beginnst kriegst du wahrscheinlich erst eine Entzündung und dann gehst du wieder in deinen Alltag zurück, wo genau die gleichen Probleme wieder auftauchen werden.

Wie lange hast du denn die Diät probiert? Ehrlich gesagt, klingen deine Bemühungen die Schmerzen durch disziplinierte Diät zu bekämpfen ein bisschen halbherzig. Du solltest mal deinen Internisten darauf ansprechen, dass du dir mit der richtigen Ernährung schwer tust und ob er dir eine Überweisung zur medizinischen Ernährungsberatung schreiben kann.
angel29280
Beiträge: 740
Registriert: 27. Januar 2016, 12:47

Re: Pankreatitis nachtrag,

Beitrag von angel29280 »

Wuhu ihr Zwei,

ich seh es ähnlich wie Veritas, ich habe (m)eine Radikaldiät insgesamt 3-4 Monate durchgeführt, wo es mir psychisch aber sehr schlecht ging und ist auch nicht zu empfehlen, eben nur wenn es nicht anders geht. Aber wenn du sagen würdest, dass du z. B. bei einer Reisdiät mit oder besser erst mal ohne gekochten Karotten über mehrere Tage bis paar Wochen keine Besserung deiner Beschwerden hättest, dann wird es sicherlich schwierig. Weil wenn man nicht grad eine Gräserallergie oder Kreuzallergie hat, wären Reis und Quinoa fast immer verträglich. Es dauert halt bis eine Besserung eintritt und das geht auch bei Schonkost nicht von heut auf morgen. Bei mir hat es etwa 2 Wochen gedauert mit nur Reis, 4-5 Miniportionen am Tag verteilt und auch nicht jeder Reis war verträglich. Man mag es kaum glauben, aber es gibt allein zwischen den einzelnen Marken schon große Unterschiede teilweise. Komplette Nahrungskarrenz über mehrere Wochen und nur über Tropf sehe ich kritisch. Paar Tage zum entlasten für viele sicherlich nicht verkehrt in der Akutphase. Aber auch hier gilt, das jeder individuell das verkraftet.

Natürlich sind deine Schmerzen und Beschwerden real und du leidest darunter, was sehr verständlich ist. Gerade darum ist es wichtig, nach Möglichkeiten und Wegen zu suchen, die auf Dauer nicht schaden, aber einen das Leben und den Alltag erträglich machen. Konsequente Ernährungsumstellung, am besten für 3-6 Monate erst mal, einiges sogar für immer weglassen. Ohne Fett geht nicht und muss auch nicht, da hast du Recht, gesunde Fette sind das A und O.

Das die Leber an sich nicht schmerzt ist klar, aber die BSD kann viel ausstrahlen genauso wie Magen und Darm. Ich habe teils im gesamten Oberbauch Schmerzen plus Rücken. Bitte nicht einfach deine Situation so hinnehmen. Es scheint mir auch so als wenn du ärztlich nicht gut beraten bist (kann mich auch täuschen). Ich hoffe sehr du findest einen Weg aus deinen momentanen Dilemma.

:hallo:
Liebe Grüsse eure Angel
juergen
Beiträge: 31
Registriert: 15. Februar 2017, 17:54

Re: Pankreatitis nachtrag,

Beitrag von juergen »

Hallo, ich bin bei einem Gastrologen sowie in einem kh bei einem Prof. Tja diät ist halt so eine sache was ist den lang genug? die schmerzen sind bei mir wirklich überall aber halt intensiv in der leber gegend sowie rücken. stuhl ist hell gelb bis weislich das alles deutet auf den pankreas hin aber helfen kann mir trotzdem keiner.lege mich hin mit rotelicht auf den bauch oder wärmflasche und versuche ohne schmerzmittel zurecht zukommen.wenn das essen der auslöser wäre warum ist es dann egal ob ich esse oder nicht es verändert sich garnix, die zeichen wären doch normalerweise so das beim essen der schmerz kommen müsste , jedenfalls laut arzt? lebt ihre den eine besondere diät oder achtet ihr nur auf fett`?
vg
angel29280
Beiträge: 740
Registriert: 27. Januar 2016, 12:47

Re: Pankreatitis nachtrag,

Beitrag von angel29280 »

Hey Juergen,

Wie ich oben schon mal schrieb, meide ich persönlich viele Lebensmittel komplett. Deine Beschwerden müssen natürlich nicht zwingend vom Essen kommen, aber es ist möglich. Dein Stuhlgang mit entfärbt etc, deutet schon auf Probleme der BSD, Leber oder Galle hin. Die meisten mit diesen Problemen oder besser gesagt Krankheiten dieser Organe haben auch Beschwerden mit Essen. Das eine schließt das andere nicht aus. Auch muss man nicht unbedingt direkt immer Beschwerden nach oder während des Essens haben, aber die Mehrheit hat es, ich in den Akutphasen auch ziemlich stark. Ich hatte auch schon Symptome vom Essen bis zu 48 Stunden später. Ist auch möglich also. Ich habe zwar auch so Druck, Blähungen und co fast immer, aber momentan relativ gering, sobald ich aber was unverträgliches esse, ist es richtig schlimm mit Schmerzen, Übelkeit und co. Fettiges Essen vertrag ich gar nicht, aber gesunde Öle. Früher hab ich auch gedacht das es nichts mit dem Essen zu tun hat, da ich immer massive Beschwerden hatte, egal ob mit oder ohne Nahrung. Das hat sich alles erst mit der Zeit etwas beruhigt. Die Symptomatik ist sehr vielschichtig und daher schwierig zu beurteilen. Deshalb eben der Vorschlag mit der Diät, bzw. wäre gut eine sog. Ausschlussdiät zu machen. Quasi anfangen mit Reis/Reiswaffeln natura z. B. für 1-2 Wochen, sobald die Beschwerden besser werden bzw weg gehen, das nächste Nahrungsmittel was leicht verdaulich ist, dazu nehmen usw. Ist eine sehr langwierige Sache, aber es kann sich durchaus lohnen. Als Trinken nur stilles Wasser und Tees und kleine Mahlzeiten essen, dafür gerne öfter. Am besten nach 18 Uhr nichts mehr essen. Wenn du nach 2 Wochen immer noch schlimme Beschwerden hast ohne jegliche Besserung, dann kannst du davon erst ausgehen das es nichts mit der Ernährung zusammen hängt. Mit der Frage, was lang genug für eine Diät ist, das kann man auch nicht pauschal sagen, da es sicherlich individuell bei jeden anders ist, aber ne allgemeine Ernährungsumstellung auf gesund und vollwertig später, sowie ohne Rauchen, Alkohol, wenig bis kein Kaffee, Meidung von Industriezucker und Gluten sowie Softdrinks, wäre langfristig sicher am idealsten, grad für Kranke. Langfristig ist keine Diät gut wg. der Gefahr von Nährstoffmängeln.

Ich kann mit gut vorstellen, wenn die Verdauungsleistung nicht mehr hin haut richtig, dass dann auch Fehlbesiedlung des Darms entstehen kann und das Probleme macht.

Gut ist schon mal das du Rotlichbehandlung dir machst und Schmerzmittel reduzierst. Vielleicht hilft dir auch ein warmes Bad oder Kirschkernkissen. Kräutertees wären auch gut und bei Durchfall Flohsamenschalen oder Chiasamen bzw auch Leinsamen. Gesunde Öle wären Kokosöl, Leinöl und alle leichten nativen Bio-Speiseöle.

Schau was dir gut tut, drück dir die Daumen, dass du bald Besserung hast.
Liebe Grüsse eure Angel
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