Eine Woche nach Pankreaskopfresektion

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

Hier haben Sie als Betroffene(r) und/oder ratsuchende(r) Besucher(in) dieser Plattform die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen oder Hilfestellung zu geben.
Julia0911
Beiträge: 11
Registriert: 4. April 2017, 15:46

Eine Woche nach Pankreaskopfresektion

Beitrag von Julia0911 »

Hallo zusammen,

Mein Vater (49) wurde vor einer Woche in HD operiert, eine Pankreaskopfresektion. Nachdem es im September 2016 zu einer akuten pankreatitis kam und daraus einige Woche später eine chronische wurde, ging es immer mehr Berg ab, er hat viel abgenommen, hatte nur schmerzen, Anfang Januar kam dann die Übelkeit hinzu, seitdem war essen und trinken fast unmöglich, wir waren ständig in der Notaufnahme. Am 6 märz dann in der pankreassprechstunde, wo ihm dringend zu OP geraten würde, weil alles sehr verkalkt war, er hatte keine Pausen mehr zwischen den Schüben,Blutwerte waren schlecht deshalb wurde der OP Termin erst zu Ende märz gelegt. Die Zeit nach dem Gespräch hat er wieder im KH verbracht. Er litt an ständiger Übelkeit, schmerzen, Schüttelfrost usw. Vor einer Woche wurde er dann operiert, die ersten 2 Tage ging es danach hatte ihn die Übelkeit wieder so stark im Griff gehabt, dass er sagt es sei nochmal schlimmer als vor der OP, trinken und essen geht natürlich auch nicht, er bekommt noch vomex, aber das hilft ihm leider auch nicht, hatte und eine ähnliche Situation ? Ändert sich das? Ich mache mir riesige sorgen, er ist ohne hin so mager, mir ist klar , dass alles Zeit braucht, von den Schmerzen her verstehe ich das auch, aber diese Übelkeit ist diese den so eine Art "normal ". Vielen Dank schon mal
Benutzeravatar
Cerberus
Beiträge: 577
Registriert: 28. Juli 2016, 09:04

Re: Eine Woche nach Pankreaskopfresektion

Beitrag von Cerberus »

Grüß Dich! :)

Naja, die OP ist wirklich nicht lange her. Es ist ein schwerer Eingriff u. kann seine Zeit dauern, bis sich alles etwas normalisiert.

Mit meiner totalen Tektomie habe ich nicht genau dasselbe, weiß jedoch, daß man Geduld haben muß.

Drücke Euch jedenfalls die Daumen!

:daumenh:
Aus einem verzagten Arsch kommt nie ein fröhlicher Furz. (Martin Luther) :mrgreen:
absshiva
Beiträge: 151
Registriert: 17. Mai 2013, 09:47

Re: Eine Woche nach Pankreaskopfresektion

Beitrag von absshiva »

Also nach meiner Whipple OP war mir auch ziemlich lange übel so rudn 6 Wochen, die erste Woche konnte ich mir noch nicht mal im Ferensehn ansehen, wenn Leute etwas aßen, habe sofort umgeschaltet, so mindestens 6 Wochen, danach wurde es langsam besser
Portugal
Beiträge: 58
Registriert: 9. Juni 2012, 13:13

Re: Eine Woche nach Pankreaskopfresektion

Beitrag von Portugal »

Mir ging es auch so. Ca. 4- 6 Wochen starke Übelkeit. Erst in der Reha, dort konnte man sich das Essen aussuchen, wurde es langsam besser. Ich habe mich Wochenlang nur von weichem Rührei, Pellkartoffeln und morgens Haferbrei ernährt.
Im Krankenhaus habe ich nicht mal einen Joghurt geschafft. Brot und Brötchen konnte ich nicht riechen. Die Schwestern haben mir gesagt, das es vielen Patienten nach dieser O.P. so geht.

Nach 3 Jahren hatte ich mein altes Gewicht wieder. Kopf hoch. Man benötigt viel Geduld.
Benutzeravatar
Cerberus
Beiträge: 577
Registriert: 28. Juli 2016, 09:04

Re: Eine Woche nach Pankreaskopfresektion

Beitrag von Cerberus »

Portugal hat geschrieben: Im Krankenhaus habe ich nicht mal einen Joghurt geschafft.
Mir gab ein junger Pfleger in der Intensiv so eine Art Trinkjoghurt. Das war weder vom Chefarzt abgesegnet, noch hatte ich Kreon bekommen, oder irgend etwas anderes. Also es war wirklich kurz nach der OP u. offensichtlich machte der Pfleger da einen Fehler
Ich bekam nur zwei oder drei Schluck davon runter u. dann ging es los....... dachte, es zerreißt mir den Leib!
Der Arzt kam, guckte seine "Schäflein" an u. fragte, wer das war. (Mit der Trinkjoghurt-Verabreichung.) Als der Betreffende sich meldete, hat er ihn nicht vor versammelter Mannschaft zurecht gestutzt. Macht man ja auch nicht. Aber ich habe den nie mehr gesehen. Weg war er........
Aus einem verzagten Arsch kommt nie ein fröhlicher Furz. (Martin Luther) :mrgreen:
Julia0911
Beiträge: 11
Registriert: 4. April 2017, 15:46

Re: Eine Woche nach Pankreaskopfresektion

Beitrag von Julia0911 »

Hallo ihr lieben, vielen Dank für die Rückmeldungen, die Übelkeit ging langsam vorüber er schöpfte Kraft und es ging bergauf. Heute ist es genau einen Monat her, dass Papa operiert wurde, und vor 4 Tagen dann Fieber, nicht sehr hoch, Einnahme von Ibuprofen und morgens war es weg, abends dann wieder bis es schließlich heute morgen schon in der früh bei über 38 lag, also nahm ich ihn mit und ab nach Heidelberg, es ging bis 40 hoch, hat sich durch paracetamol etwas senken lassen aber nicht für lange, er hat heftige Schüttelfrost, wird ganz blau im Gesicht und bekommt jetzt Sauerstoff, die Ärzte vermuten einen gallengangentzündung, ich habe riesige Angst um ihn, ich dachte nach der OP wird erstmal durchgeatmet, weil wir im Vorfeld so gekämpft haben, aber da werde ich wieder eines besseren belehrt. Hatte jmd eine ähnliche Situation & kann berichten ? Ich danke euch
Benutzeravatar
Lutz Otto
Beiträge: 646
Registriert: 8. März 2008, 14:27
Wohnort: Magdeburg
Kontaktdaten:

Re: Eine Woche nach Pankreaskopfresektion

Beitrag von Lutz Otto »

Hallo Julia 0911,

eine Gallengangsentzündung (Cholangitis) ist nach einer klassischen Whipple OP nicht selten. Viele haben hier schon darüber berichtet. Ich selbst leide seit vielen Jahren an einer Cholangitis, bekomme dann bei Schüben immer ein Antibiotikum. Ich denke das wird Dein Papa derzeit auch bekommen. Bei mir war es bisher immer so, dass es nach der Antibiotikum Therapie nach 3-4 Tagen besser wurde. Mir hat man untersagt, Paracetamol zu nehmen, da diese sehr über die Leber gehen. Alternativ nehme ich jetzt Novalgin,

Ich wünsche Euch alles, alles Gute!
Ein herzlichen Gruß aus Magdeburg

Lutz Otto

AdP e. V. - Vorsitzender
Tel: 0391-2525768
Julia0911
Beiträge: 11
Registriert: 4. April 2017, 15:46

Re: Eine Woche nach Pankreaskopfresektion

Beitrag von Julia0911 »

Hallo Lutz, vielen Dank für deine Rückmeldung, ist es dann sozusagen eine chronische Entzündung? Wie welchen Abständen kommen die Schübe den bei dir?er bekommt seit gestern Abend zweierlei antibiose, hoffe das schlägt an, noch geht es ihm sehr schlecht, er hast Schüttelfrost, sodass es ihn seit gestern Abend permanent hochwirft, ich habe mir um ehrlich zu sein, Hoffnungen gemacht ich müsste ihn nie wieder so sehr leiden sehen, die letzten Monate waren wirklich die Hölle, ich habe habe mehr Zeit in der Notaufnahme mit ihm verbracht als zu hause, sogar als mein Sohn 1 wurde, war mein Vater so sehr er es wollte einfach nicht bei sich vor schmerzen und Übelkeit, so verbrachten wir auch diesen Tag wieder in der Notaufnahme, in dieser Zeit hat er rapide abgenommen, haut und Knochen mehr ist da nicht. Die Sorge um ihn frisst mich auf, Furchtbar!
Benutzeravatar
Lutz Otto
Beiträge: 646
Registriert: 8. März 2008, 14:27
Wohnort: Magdeburg
Kontaktdaten:

Re: Eine Woche nach Pankreaskopfresektion

Beitrag von Lutz Otto »

Hallo Julia,

so eine OP ist kein Spaziergang. Sie ist mit einer der größten Eingriffe am Körper. Ich hoffe und wünsche Euch, dass sich das mit der Chonlangitis bei Deinem Papa wieder schnell normalisiert. Ich hatte den ersten Schub ca. ein Jahr nach der OP. Diverse Schübe folgten. Man hat dann per ERCP ein Konkrement von 1x 2 cm entfernt. Seitdem sind die Schübe nicht mehr so häufig. Vielleicht 1-2 Mal im Viertel-Jahr. Das bekomme ich dann aber heute meist mit der Gabe von 1-2 Novalgin Tabl. und strenger Bettruhe, innerhalb von 1-2 Tagen in den Griff. Seit Jahren nehme ich 2x 500mg Ursofalk zum besseren Abfluss der Gallenflüssigkeit.
Alle anderen Symptome welche nach so einer großen OP auftreten, normalisieren sich i.d.R., doch das ist tatsächlich ein Geduldsprozess. Dass ist gerade bei der Gewichtszunahme so. Ich wurde bei meiner 2. Pankreas-OP mit 53 Kg bei 1,86cm entlassen. Da ging fast gar nichts mehr. Es brauchte bestimmt ein Jahr, bis ich 10 kg mehr hatte. Biete deinem Papa alles das an, worauf er Appetit hat. Eis, Kuchen etc.. Aber bitte auf die richtige Einnahme der Verdauungsenzyme achten.
Ich wünsche Euch alles Gute.

Herzliche Grüße
Lutz Otto
Benutzeravatar
Karl-Josef
Beiträge: 363
Registriert: 8. März 2008, 16:54
Wohnort: Düsseldorf

Re: Eine Woche nach Pankreaskopfresektion

Beitrag von Karl-Josef »

Hallo Julia,

ich kann die Ausführungen von Lutz nur bestätigen.
Gestern Abend habe ich mein letztes Antibiotikum eingenommen, hatte auch wieder eine Cholangitis.
Hatte jetzt fast 3 Jahre Ruhe damit. Bei mir ist es so, daß ich diese immer dann bekomme, wenn ich zu
stark in den Bauch arbeite. Dieses Mal war es die Gartenarbeit. In der Nacht bekam ich dann Schüttelfrost,
leichte Temperatur und hohen Puls bis 120/Minute.
Die Symptome sind immer gleich, nur mal heftiger, mal weniger heftig.
Vom Hausarzt habe ich schon lange ein "Notfallpäckchen" Antibiotikum (CiproHEXAL 500 mg), damit ich gleich einnehmen
kann, sonst kann dies auch chronisch werden.
Die OP ist jetzt 10 Jahre her, meine erste Entzündung kam etwa 1,5 Jahre danach. Danach immer dann, wenn ich übertrieben habe. Damals hatte ich auch noch keine Erfahrung damit. Jedes halbe Jahr Räder am Auto gewechselt, was kam
Cholangitis. Damit habe ich dann natürlich aufgehört, aber die Grenzen, ob was kommt oder nicht, ist sehr fließend.
Grundsätzlich alles, was bei mir in den Bauch geht.
Ich nehme dann meist 1 Paracethamol und das Antibiotikum, dann ist es nach 2 Tagen wieder gut.
Bei Ibuprofen bekomme ich Bauchschmerzen und gegen Novalgin bin ich allergisch.

Alles Gute für euch
viele Grüße

Karl-Josef
Freundschaft, das ist eine Seele in zwei Körpern
Antworten