Angehöriger einer BSD operierten Frau
Verfasst: 5. Juni 2017, 05:03
Hallo Alle,
ich bin erstmalig in einem Forum.
Mein Name ist Sven, bin 49 Jahre. Meine Frau wurde vor 2,5 Jahren an der BSD operiert. Diagnose: kalzifizierende, chronische Pankreatitis. Es begann vor 5 Jahren mit dauerhaften Schmerzen im Bauch und Rücken. Nach vielen unterschiedlichen Untersuchungen und Behandlungen auf Bandscheibenvorfälle und ähnlichem kam endlich ein Arzt auf die Idee mal Ultraschall vom Bauch zu machen und siehe da, die dazugehörige Blutuntersuchung bestätigte eine chronische Pankreatitis. Es hatte sich ein Gallenstein in den Ausgang der BSd gesetzt, diese verstopft und so die Entzündung verursacht. Nun war das Organ dabei sich selbst zu verdauen. es wurde eine ERCP gemacht und versucht den Eingang zum Darm mit einem Draht zu öffnen. Was nur kurz Erfolg hatte. In den folgenden 14 Monaten unter BTM`s folgten 14 weitere ERCP`s. es wurden Stands gesetzt und entfernt, es wurde eine Erweiterung zum Darm geschnitten. Aber letztlich war erkennbar, es hilft nur die Operation. Nach mehreren Gesprächen und vielen Diskussionen Zuhause haben wir eingewilligt. Die Operation dauerte 12 Stunden, es wurde die Galle entfernt, der Kopf der BSD, ein Teil des Zwölffingerdarms und des Dünndarms. Ein kleiner Teil der Leber war auch bereits chronisch entzündet und wurde entfernt. Zusätzlich wurde aus einem Dünndarmstück eine Schlaufe auf die BSD, oder den Rest, genäht. 14 Stunden später wurde festgestellt das sich der Bauchraum meiner Frau mit Gallenflüssigkeit füllte, was eine Not Op notwendig machte. Ein Gallengang in der Leber war gerissen. Diese dauerte erneut 10 Stunden. Drei Tage später kam es zu Wundheilungsstörungen und Vereiterungen an der Bauchnaht. In den 8 Wochen Klinikaufenthalt und den Monaten davor verlor meine Frau gut 20 kg Gewicht. Zu allem Überfluss, ich erwähnen das meine Frau hochgradig allergisch auf Novalgin reagiert, verwechselte eine Stationsschwester die Medikamente und es kam wie es kommen musste, meine Frau bekam Novalgin verabreicht. Es folgte ein anaphylaktischer Schock dritten Grades. All diese Dinge und der fürchterliche Zustand meiner Frau raubte auch mir jegliche Kraft und jeden Mut weiter zu machen. In der siebten Woche des Krankenhausaufenthaltes hatte meine geliebte Frau jeden Lebensmut verloren und mich gebeten sie zu töten. Sie bat mich um Sterbehilfe. Ich brauchte 2 Tage um diesen Gedanken an mich heran zu lassen. Nach Stunden voller Verzweiflung und Tränen meinerseits und den totkranken Anblick meiner Frau habe ich indirekt zugestimmt und ihr Novalgin mitgebracht. Ich sagte Ihr: ich liebe dich, ich brauche dich, ich will dich nicht verlieren. Ich lasse dich aber auch los. Wenn man einen Menschen so sehr liebt wie ich dich, dann muss man auch loslassen können. Unter Tränen gab sie mir das Medikament zurück und bat mich: hilf mir aufzustehen. Sie hat es geschafft, wir haben es geschafft uns zu stützen und gegenseitig zu halten. Es folgten etwa 2 Jahre die halbwegs gut verlaufen sind. Wir haben es geschafft, das meine Frau wieder essen konnte, sie kommt mit Kreon weitgehend zurecht, und zugenommen hat. Seit nun einem halben Jahr geht es aber wieder stetig bergab mit ihr. Alle 14 tage bis 3 Wochen hat sie irgendeine Infektion. Kehlkopfentzündungen, Speicheldrüsenentzündungen, Durchfälle, Erbrechen, Erkältungen usw. Alle Antibiotika verträgt sie nicht. Ihre Blutzuckerwerte steigen unaufhörlich. Die Tabletten dagegen verträgt sie nicht. Sie verhungert mir ohne das irgendwer ihr noch helfen kann. Gestern hatte sie ihren erneuten Tiefpunkt als Sie mir sagte, ich kann und will nicht mehr. Ich gebe auf, ich schaffe es nicht mehr zu kämpfen. Sie stirbt mir weg und ich bin nur noch hilflos. Sie hat eine Patientenverfügung, nicht wiederbelebt zu werden. Habt ihr einen Rat? Meine Kräfte sind inzwischen auch so sehr verbraucht. Ich habe keine Ideen mehr sie zu motivieren. Ich bin inzwischen sprachlos. Aber ich kann sie nicht noch einmal los lassen.
ich bin erstmalig in einem Forum.
Mein Name ist Sven, bin 49 Jahre. Meine Frau wurde vor 2,5 Jahren an der BSD operiert. Diagnose: kalzifizierende, chronische Pankreatitis. Es begann vor 5 Jahren mit dauerhaften Schmerzen im Bauch und Rücken. Nach vielen unterschiedlichen Untersuchungen und Behandlungen auf Bandscheibenvorfälle und ähnlichem kam endlich ein Arzt auf die Idee mal Ultraschall vom Bauch zu machen und siehe da, die dazugehörige Blutuntersuchung bestätigte eine chronische Pankreatitis. Es hatte sich ein Gallenstein in den Ausgang der BSd gesetzt, diese verstopft und so die Entzündung verursacht. Nun war das Organ dabei sich selbst zu verdauen. es wurde eine ERCP gemacht und versucht den Eingang zum Darm mit einem Draht zu öffnen. Was nur kurz Erfolg hatte. In den folgenden 14 Monaten unter BTM`s folgten 14 weitere ERCP`s. es wurden Stands gesetzt und entfernt, es wurde eine Erweiterung zum Darm geschnitten. Aber letztlich war erkennbar, es hilft nur die Operation. Nach mehreren Gesprächen und vielen Diskussionen Zuhause haben wir eingewilligt. Die Operation dauerte 12 Stunden, es wurde die Galle entfernt, der Kopf der BSD, ein Teil des Zwölffingerdarms und des Dünndarms. Ein kleiner Teil der Leber war auch bereits chronisch entzündet und wurde entfernt. Zusätzlich wurde aus einem Dünndarmstück eine Schlaufe auf die BSD, oder den Rest, genäht. 14 Stunden später wurde festgestellt das sich der Bauchraum meiner Frau mit Gallenflüssigkeit füllte, was eine Not Op notwendig machte. Ein Gallengang in der Leber war gerissen. Diese dauerte erneut 10 Stunden. Drei Tage später kam es zu Wundheilungsstörungen und Vereiterungen an der Bauchnaht. In den 8 Wochen Klinikaufenthalt und den Monaten davor verlor meine Frau gut 20 kg Gewicht. Zu allem Überfluss, ich erwähnen das meine Frau hochgradig allergisch auf Novalgin reagiert, verwechselte eine Stationsschwester die Medikamente und es kam wie es kommen musste, meine Frau bekam Novalgin verabreicht. Es folgte ein anaphylaktischer Schock dritten Grades. All diese Dinge und der fürchterliche Zustand meiner Frau raubte auch mir jegliche Kraft und jeden Mut weiter zu machen. In der siebten Woche des Krankenhausaufenthaltes hatte meine geliebte Frau jeden Lebensmut verloren und mich gebeten sie zu töten. Sie bat mich um Sterbehilfe. Ich brauchte 2 Tage um diesen Gedanken an mich heran zu lassen. Nach Stunden voller Verzweiflung und Tränen meinerseits und den totkranken Anblick meiner Frau habe ich indirekt zugestimmt und ihr Novalgin mitgebracht. Ich sagte Ihr: ich liebe dich, ich brauche dich, ich will dich nicht verlieren. Ich lasse dich aber auch los. Wenn man einen Menschen so sehr liebt wie ich dich, dann muss man auch loslassen können. Unter Tränen gab sie mir das Medikament zurück und bat mich: hilf mir aufzustehen. Sie hat es geschafft, wir haben es geschafft uns zu stützen und gegenseitig zu halten. Es folgten etwa 2 Jahre die halbwegs gut verlaufen sind. Wir haben es geschafft, das meine Frau wieder essen konnte, sie kommt mit Kreon weitgehend zurecht, und zugenommen hat. Seit nun einem halben Jahr geht es aber wieder stetig bergab mit ihr. Alle 14 tage bis 3 Wochen hat sie irgendeine Infektion. Kehlkopfentzündungen, Speicheldrüsenentzündungen, Durchfälle, Erbrechen, Erkältungen usw. Alle Antibiotika verträgt sie nicht. Ihre Blutzuckerwerte steigen unaufhörlich. Die Tabletten dagegen verträgt sie nicht. Sie verhungert mir ohne das irgendwer ihr noch helfen kann. Gestern hatte sie ihren erneuten Tiefpunkt als Sie mir sagte, ich kann und will nicht mehr. Ich gebe auf, ich schaffe es nicht mehr zu kämpfen. Sie stirbt mir weg und ich bin nur noch hilflos. Sie hat eine Patientenverfügung, nicht wiederbelebt zu werden. Habt ihr einen Rat? Meine Kräfte sind inzwischen auch so sehr verbraucht. Ich habe keine Ideen mehr sie zu motivieren. Ich bin inzwischen sprachlos. Aber ich kann sie nicht noch einmal los lassen.