Schwäche nach Pankreaslinksresektion

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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freeboarder
Beiträge: 3
Registriert: 29. Juni 2017, 08:05

Schwäche nach Pankreaslinksresektion

Beitrag von freeboarder »

Hallo,

ich hatte vor ca. 3 Monaten eine Pankreaslinksresektion mit Milz-Entfernung (wegen eines neuroendokrinen Tumors im Bauchspeicheldrüsen-Körper), von der ich mich eigentlich bisher recht gut erholt habe. Dabei wurde ca. 60% der Bauchspeicheldrüse entfernt. Ich nehme Kreon zum essen, obwohl ich eher weniger Symptome ohne Kreon habe (nur en wenig Übelkeit).

In letzer Zeit mache ich wieder mehr (etwas Sport, mehr laufen, etwas schwimmen etc.). Mein Problem ist, dass ich mich, nachdem ich mich bewegt habe, schnell schlapp und müde fühle, so wie bei einer leichten Grippe. Mein Nüchtern-Blutzucker liegt bei ca. 110 mg/dl, also etwas über dem Normbereich.

Ich muss natürlich mal zum Arzt, bin aber grade im Urlaub. Ich wollte euch fragen, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt. Wie war eure Leistungsfähigkeit nach einer Pankreas(links)resektion? Wart ihr auch schnell müde und schlapp?
Dcatta
Beiträge: 75
Registriert: 3. April 2015, 09:50

Re: Schwäche nach Pankreaslinksresektion

Beitrag von Dcatta »

Hallo Freeboarder,
meine Linksresektion (inkl Milz und Gallenblase) ist nun schon etwas mehr als zwei Jahre her. Wieviel Prozent der Drüse abgenommen wurden weiß ich nicht, ich schätze ähnlich. Es wurde mir 8 bis 9 cm gesagt.
Wenn ich ehrlich zu mir bin, bin ich bis heute nicht wieder so fit bzw fühle mich nicht mehr so gesund wie vor der OP. Ich jammere sicher auf recht hohem Niveau, aber eine gewisse Einschränkung habe ich schon. Die Verdauung und alles rund ums Essen ist komplizierter geworden. Und auch noch heute gibt es Tage an denen ich einfach nur schlapp und sehr schnell müde bin. Alle Blutwerte sind kontrolliert und im grünen Bereich (also kein Mangel an fettlöslichen Vitaminen, Eisen etc....), trotzdem bin ich nicht mehr der Hansdampf der ich mal war.
Sicher schlaucht diese OP dich noch sehr, am Anfang liegt man viel rum und bewegt sich kaum. Das muss du erst mal wieder aufbauen und, das haben mir alle immer und immer wieder gesagt (auch heute noch), Geduld haben. Mein Unwort des Jahres 2015.
Viele liebe Grüße
Daniela
freeboarder
Beiträge: 3
Registriert: 29. Juni 2017, 08:05

Re: Schwäche nach Pankreaslinksresektion

Beitrag von freeboarder »

Vielen Dank Daniela. Hilft mir sehr, zu hören, dass das wohl ganz normal ist (wenn auch nicht schön, aber wie du sagst, ist das auch für mich wohl Jammern auf hohem Niveau)
Uschi
Beiträge: 27
Registriert: 14. November 2014, 16:59

Re: Schwäche nach Pankreaslinksresektion

Beitrag von Uschi »

Hallo Freeboarder,

meine Linksresektion mit Galle- und Milzentfernung wegen Pankreas-CA liegt inzwischen 3 1/2 Jahre zurück. Bei mir wurden 80 % der Drüse entfernt.
Kreon habe ich nach ca. einem halben Jahr abgesetzt, und ich merke keinen Unterschied.
Mir geht es einigermaßen gut, aber Schlappheit/Schwäche ist für mich ein dauerhaftes Thema. Ich bin lange nicht mehr so leistungsfähig wie vor der OP. Möglicherweise spielt es auch eine Rolle, ob man eine Chemo bekam oder nicht.
Vor kurzem habe ich wieder angefangen zu arbeiten. Es macht mir viel Freude, aber ich stehe die 5 Stunden täglich kaum durch und bin für den Rest des Tages zu fast nichts mehr fähig. Das frustriert mich sehr.

Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das nicht bei jedem so sein muss. Und bei dir liegt die OP ja erst kurze Zeit zurück. Deshalb denke ich auch, dass es wichtig ist, Geduld zu haben und seinem Körper Zeit zu geben, diesen großen Eingriff zu verarbeiten.

Alles Gute dir und allen anderen Betroffenen,
Uschi
freeboarder
Beiträge: 3
Registriert: 29. Juni 2017, 08:05

Re: Schwäche nach Pankreaslinksresektion

Beitrag von freeboarder »

Vielen Dank, Uschi. Hilft mir sehr, zu verstehen, was da bei mir passiert. Ist nicht schön, aber zumindest wohl "normal".
ItteAkkermu
Beiträge: 6
Registriert: 13. Oktober 2016, 12:19

Re: Schwäche nach Pankreaslinksresektion

Beitrag von ItteAkkermu »

HALLO ZUSAMMEN:
meine Diagnose: Verdacht auf Panpreaskopfkarzinom unter Einbeziehung des distalen Gallenganges sowie intraduktale Neoplasie des Pankreaskorpus.
OP am 05.02.2015, 6 1/2 Std. Bis auf ein kleines Stück vom Schwanz, wurde der Pankreas kompl. entfernt. Das kleine Stück vom Schwanz wurde in den Magen Implantiert. Gallenblase und ein ganzes Stück vom Dickdarm wurden entfernt. Dickdarm wurde durch 2 Dränagen ersetzt. Nach ca 14 tagen hoher Blutverlust, Magenhinterwandbluten. 3 1/2 Std OP. Nach Entlassung konnte ich nicht mehr gehen. Mit Rollator langsam wieder ins Leben zurück gekommen. Wog nur noch 68 KG ( vorher 95 KG)
Dank der Hilfe meier Frau heute wieder 91 KG. War ein sehr langer Weg. Drei Interfalle Chemo a 6 Infusionen. Ich war jedes mal kaputt wie 1000 Mann. Oktober 3 Wochen Reha in Bad Driburg. Hat mir sehr geholfen. Heute bin ich immer noch sehr schnell schlapp. Mittags muss ich mich hinlegen und ausruhen. Große Wege kann ich auch nicht mehr machen. Habe zum Glück meine Setterhündin. Muss bei längeren Spaziergängen darauf achten, dass ich nicht Unterzuckere. Zwischendurch immer Messen. Traubenzucker habe ich immer da bei. Durch die OP habe ich Diabetes 3 C ( nach Pankreasresektion). Habe verschiedene Sachen probiert, um wieder fitter zu werden. Mukkibude, Vitamine, Spazieren gehen. Schlapp bin ich immer noch. Mein Onkologe sagt immer, ich soll doch bitte bedenken, was ich für eine OP hinter mir hätte. Also viel Glück. Wenn mehr nicht ist stehen wir das doch durch.

Liebe Grüße aus dem Paderborner Land

:daumenh:
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