Pankreasinsuffizienz ohne Zeichen einer Pankreaserkrankung

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HoKa
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Re: Pankreasinsuffizienz ohne Zeichen einer Pankreaserkrankung

Beitrag von HoKa »

Corax hat geschrieben: 2. Mai 2018, 20:11 ...mein Nüchtern-Blutzucker und Langzeitblutzucker (HbA1c) sind sehr hoch!

Die BSD produziert ja bekanntlich auch Insulin/Glukagon...denke eine Diabetes irgendwann ist nicht unwahrscheinlich...
...

Hallo Corax, wie hoch ist denn dein Nüchtern- und Langszeitzucker... ?
Wenn du schreibst, dass er sehr hoch ist, dann ist das m.E. schon Diabetes. :denk:
*Was auch immer gut für deine Seele ist: MACH ES!*
Tobix
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Re: Pankreasinsuffizienz ohne Zeichen einer Pankreaserkrankung

Beitrag von Tobix »

Hi Corax, wie äußert sich dein Arzt zur Insuffizienz trotz gesunder Bildgebung? Der Arzt, der bei mir die Endosono in der Charité gemacht hat, gab nicht sehr viel auf die Elastasewerte. Er meinte vor der Untersuchung, entscheidend ist, was jetzt hier raus kommt. Und raus kam: Gar nix! Mein überweisender Gastroebterologe sagte dazu, so einfach könne man die Elastase nicht vom Tisch fegen, da sie sich als Parameter für die BSD Leistung etabliert hat. Mit diesem Satz endete dann aber auch schon sein Latein. Meine Zuckerwerte sind soweit in Ordnung.
Tobix
Beiträge: 41
Registriert: 26. Dezember 2017, 12:35

Re: Pankreasinsuffizienz ohne Zeichen einer Pankreaserkrankung

Beitrag von Tobix »

Interessant auch die Darstellung aus diesem Artikel: https://www.dr-gumpert.de/html/bauchspe ... zienz.html - Zitat: „Einer Insuffizienz der Bauchspeicheldrüse können verschiedenste Ursachen zugrunde liegen, gemeinsam ist ihnen, dass sie alle eine Zerstörung des Pankreasgewebes hervorrufen. Eine Bauchspeicheldrüseninsuffizienz (Pankreasinsuffizienz) ist also eine Folgeerscheinung, keine eigenständige Krankheit.“

Wie passen diese Ausführungen zu dem Krankheitsbild jener Personen zusammen, die an einer Pankreasinsuffizienz leiden (niedrige Elastasewerte) und eine GESUNDE Pankreas aufweisen laut MRT und Endosono... das passt doch hinten und vorn nicht.
Anonymus-003
Beiträge: 521
Registriert: 12. Oktober 2016, 15:51

Re: Pankreasinsuffizienz ohne Zeichen einer Pankreaserkrankung

Beitrag von Anonymus-003 »

Dr. Gumpert ist mit Vorsicht zu genießen!
Wenn man den Inhalt auf solchen Seiten glauben schenken kann, so wären die Hälfte der Leute die hier lesen und schreiben, schon lange tot.

Aufschlussreicher sind solche Quellen:

http://m.aerzteblatt.de/print/102642.htm
Tobix
Beiträge: 41
Registriert: 26. Dezember 2017, 12:35

Re: Pankreasinsuffizienz ohne Zeichen einer Pankreaserkrankung

Beitrag von Tobix »

„Leider sind keine sensitiven und spezifischen Testverfahren verfügbar. Die Indikation richtet sich daher eher nach pragmatischen Gesichtspunkten, beispielsweise, ob eine Diarrhö und Gewichtsverlust vorliegt und der Nachweis einer zu einer exokrinen Pankreasinsuffizienz führenden Erkrankung.“ - gab es 2011 die Bestimmung der Elastase noch nicht?
Corax
Beiträge: 11
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Re: Pankreasinsuffizienz ohne Zeichen einer Pankreaserkrankung

Beitrag von Corax »

Hallo Tobix,

die Sensitivität zur Diagnose einer schweren Pankreasinsuffizienz liegt für die Elastase-1 bei 95 %.
(siehe S3-Leitlinien zur Behandlung chronischer Pankreatitis).
Meine Ärzte können sich aufgrund fehlender Erfahrung mit diesem Bild leider gar nicht äussern, ich hoffte hier hätte jemand andere Erfahrungen gemacht.
In den USA spricht man manchmal von einer "Minimal Change Chronic Pancreatitis" wenn es so diskret abläuft, hierbei zeigen sich dann aber auch nach einiger Zeit Verkalkungen oder Zysten am Organ, natürlich mit entsprechenden Komplikationen.

Danke für deine Antwort!
Tobix
Beiträge: 41
Registriert: 26. Dezember 2017, 12:35

Re: Pankreasinsuffizienz ohne Zeichen einer Pankreaserkrankung

Beitrag von Tobix »

Es heißt ja immer, eine Insuffizienz tritt erst auf, wenn 90% des Pankreasgewebes zerstört sind. Laut Lehrbuch dürfte es das, was wir haben, gar nicht geben. Vor dem Hintergrund meiner offenbar gesund aussehenden BSD hoffe ich einfach irgendwann auf Besserung.
Corax
Beiträge: 11
Registriert: 25. März 2018, 09:57

Re: Pankreasinsuffizienz ohne Zeichen einer Pankreaserkrankung

Beitrag von Corax »

Das Gewebe muss ja nicht sichtbar "zerstört" sein, es reicht wenn die Azinus-Zellen einfach nicht mehr produzieren, z.B. weil zurückgebildet oder sonst irgendwie zu 90 % inaktiv.
("Neben einer akuten oder chronischen Pankreatitis können auch genetische oder idiopathische Erkrankungen zur Zerstörung der in der Bauchspeicheldrüse liegenden Azinuszellen führen." -Wiki)

Stimmt, laut Lehrbuch müsste eine zugrunde liegende Pankreatitis sichtbar sein.

Es muss aber Ärzte geben die unser Bild schon mal gesehen haben, genau das vesuche ich ja hier gerade herauszufinden!

Ich überlege, mich noch nochmal in Bochum am Pankreaszentrum am St. Josef-Hospital Bochum, Klinikum Ruhr-Universität vorzustellen. Das einzige, das bei mir noch nicht gemacht wurde ist sein MRCP.

Tobix, hattest du schon mal eines?
Tobix
Beiträge: 41
Registriert: 26. Dezember 2017, 12:35

Re: Pankreasinsuffizienz ohne Zeichen einer Pankreaserkrankung

Beitrag von Tobix »

Hi Corax, nein bei mir wurde bisher nur ein MRT Abdomen und eine Endosonografie gemacht. Ein MRCP will ich auch gern noch machen lassen, aber ich nehme an, dass da auch nix bei rumkommt, wenn die anderen beiden Untersuchungen schon ohne Befund waren. In Berlin bietet auch ein St. Josef Krankenhaus ein Pankreaszentrum an, da will ich evtl auch mal vorstellig werden. Liebe Grüße Tobix
Corax
Beiträge: 11
Registriert: 25. März 2018, 09:57

Re: Pankreasinsuffizienz ohne Zeichen einer Pankreaserkrankung

Beitrag von Corax »

Ok, ich glaube auch nicht dass kurzfristig dabei etwas neues herauskommen würde, möchte es aber trotzdem machen lassen.

Was den Verlauf angeht fand ich das noch interessant:

"Auch kann eine chronische Pankreatitis vorliegen, ohne daß in der ERCP typische Befunde nachgewiesen werden können. Vergleichsuntersuchungen der Ergebnisse von SPT und ERCP bei Patienten mit Verdacht auf chronische Pankreatitis zeigen nämlich, daß die exokrine Pankreasinsuffizienz den Gangveränderungen vorausgeht (11, 14)."
(https://www.aerzteblatt.de/archiv/15509 ... -gut-genug)

Sprich, erst der Ausfall und dann nachfolgend Veränderungen kommt vor! Deshalb sollte man wohl auch jahrlich mal nachschauen, denke ich. Davon hat allerdings auch kein Arzt bei mir bisher etwas erwähnt.

Es wäre interessant von Leute zu hören, die es schon mehrere Jahre so haben und mal eine aktuelle Bildgebung bzw. Kontrolle gemacht haben! (so wie bei Cocinelle17 z.B.)
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