Lipase bei 1363, Akute milde ? Pankreatitis

[Ulli]

nach einer Blutkontrolle (nüchtern) bei der Hausärztin Ende Januar wurden folgende Werte festgestellt: Amylase 709 (U/l) , Referenz ist<110, also 6,4-fach erhöht. Lipase 1363 (U/l), Referenz ist 16-63, also rund 22-fach erhöht. Meine Hausärztin hat mich daraufhin noch am gleichen Tag ins Krankenhaus eingewiesen.
Der Laborwert für Lipase am Aufnahmetag (nicht nüchtern, Frühstück hatte ich schon) war 4,28 mmol/l.s, Referenz ist 0,22-1,00, also 4,28-fach erhöht.
Im Krankenhaus wurde diagnostiziert: akute milde Pankreatitis , der Stent wurde wieder entfernt und eine sparsame Erweiterungspapillotomie gemacht. Verordnet wurde Pankreaspulver 3-mal täglich 50000iE zu den Mahlzeiten. Ohne Hinweise zur Anpassung an die aufgenommenen Fettmengen. Die Kapseln, die ich noch zu Hause habe, enthalten den Wirkstoff Pankreatin. In der
Verordnung vom Krankenhaus steht Wirkstoffe Proteasen, Amylase, Triacylglycerollipase.
Sind die Kapseln, die ich noch habe identisch mit denen vom Krankenhaus verordneten ?

Meine Frage wäre: war die sofortige Einweisung tatsächlich so kritisch ? (meine Hausärztin sagte mir, sie möchte nicht demnächst meine Anzeige vom Ableben in der Zeitung lesen )-:
Gibt es hier Patienten mit Stenose und Erweiterungspapillotomie ? Welche Entwicklung kann man danach erwarten ? Nimmt die Bauchspeicheldrüse ihre normale Funktion wieder auf ? Ich bin auch im unklaren, ob ich nun eine exokrine Pankreasinsuffizienz habe oder nicht.

Freundliche Grüße, Ulli

[jerule]

Hallo Ulli ganz kann ih dir da leider auch nicht helfen . Aber bezüglich der sofortigen Einweisung kann ich nur sagen ein halbwegs guter Arzt macht das , ich musste auch vom Internisten bei werten 751 Lipase/Amylas 418 sofort ins Spital fahren , denn man weiß ja nicht ob es nach oben oder unten geht .Ich musste sogar unterschreiben das ich vom Arzt darauf hingewiesen wurde . Wenn du dann im Spital allerdings nicht vor schmerzen dich krümmst wird es meistens als milde form angesehen . Ich habe bei dir nie gelesen das du schmerzen hättest , mit welcher Unersuchung hat man dir damals die Benigne pankreatische Sphincterstenose festgestellt ? Wie sind deine Lipase werte sonst ? Lg

[Ulli]

Hallo Jerule,

also Schmerzen hatte ich nicht, bis auf die mehr oder weniger schmerzhaften Blähungen im Unterbauch. Auf einer Internetseite für medizinische Fachkreise habe ich gelesen, dass Bauchschmerzen und Pankreasinsuffizienz die Merkmale einer Pankreatitis sind.
10-15% der Patienten haben keine Schmerzen, sondern Symptome einer Malabsortion, Blähungen, Steatorrhoe, Unterernährung, Gewichtsverlust und Müdigkeit. Bis auf die Müdigkeit und keine oder kaum Schmerzen habe ich die anderen Symptome alle.
Die Benigne pankreatische Sphincterstenose hat man bei der Endosono am 22.11.2023 festgestellt. Am 23.11.23 folgte dann der Eingriff
mittels ERCP. Bei der Aufnahme am 20.11.23 war der Lipasewert 0,88 (0,22-1,00 ; die haben da im Krankenhaus ein anderes Einheitensystem) . War also normal. Am 24.11.23, 1 Tag nach der ERCP lag er bei 30.37; also 30-fach erhöht. Am Entlassungstag 27.11.23
wurde nochmal Blut abgenommen, aber der Wert sollte noch folgen. Habe ich leider nicht erhalten.
Am erneuten Aufnahmetag am 30.01.24 lag der Wert bei 4,28, also 4-fach erhöht.
Die Bestimmung des Lipasewertes hatte ich erstmalig in meinem Leben an dem Aufnahmetag 20.11.23

LG

[Paladin25]

Eine EPI kann bei einer Pankreatitis auftreten, muss aber absolut nicht. Ich kenne viele Fälle die hatten im Prinzip nur mit Schmerzen zu tun, andere hatten noch Durchfall & Co.

Eine ERCP war bei dir sicher unumgänglich, so einfach machen Ärzte das nicht wenn sie Ahnung haben.
Und diese Untersuchung hat nicht selten eine Pankreatitis als unmittelbare Folge, da das Organ sehr stark gereizt wird.

Das sich also gewisse Werte hinterher erhöhen, ist leider gut möglich.

[Ulli]

Habe gestern bei der Hausärztin die noch offenen Werte (vom 26.1.24) Vitaminspiegel A,D,E,K erfragt.
Die sind alle im Normbereich.
Also scheint die BSD da noch zu funktionieren.

[thphilipp]

Das tut sie auch fast bis zum Schluss. Bei mir sind alle Vitamine trotz knapp 15 Jahre chr. Pankreatitis TOP!!

[mosare]

Habe gestern bei der Hausärztin die noch offenen Werte (vom 26.1.24) Vitaminspiegel A,D,E,K erfragt.
Die sind alle im Normbereich.
Also scheint die BSD da noch zu funktionieren.

Deine BSD kann sich nach einer akuten Entzündung defintiv wieder erholen, vorallen wenn es nur eine "milde" Entzündung war.
Falls nicht würdest Du es sehr schnell mit Schmerzen spüren (evlt auch mit dem Stuhlgang).
Hier nicht zuviel in den Foren lesen - tut der Psyche auf die Dauer nicht gut. Da gibt es hier einige Beispiele.
Du merkst selber am besten wie es Dir geht. Evlt zur Beruhigung noch sicherheitshalber ein MRCP machen. Aber eben, wenn es Dir gut geht und Du vorallem keine Schmerzen hast, dann ist doch alles gut! Wenig Alk, nicht Rauchen und sich gesund ernähren!

Alles Gute!
Gruss

[jerule]

Mhhhh das ist interessant , ich meine du hattest keine andere Untersuchung sondern gleich eine Endosono. Nach einen einmaligen erhöten wert ohne Schmerzen . Also nicht das ich das schlecht finde , nur mir hatte man ultraschall,mrcp,mrt,ct gemacht und bin bei den von dir beschrieben 10-15% mit öfters erhöhten werten . Aber verstehe ich das jetzt richtig , man hat bei der einen Eingriff vorgenommen okay nach einer ERCP kann eine Pankreatitis auftreten aber jetzt ist es ja 2 Monate her und du hast noch immer so erhöhte werte trotz des Eingriffs ? Also ich kenn mich da nicht aus mich interessiert das eben alles nur.

[Ulli]

Hallo Jerule,

also im November sollte ich zur Darmspiegelung ins Krankenhaus gehen. Bei der Visite hat der Arzt einiges abgefragt. Meine Gewichtsabnahme und besonders den Stuhlgang (klebrig, fettig) hat ihn veranlasst noch weitere Untersuchungen zu veranlassen.
Das war dann 1. Tag Darmspiegelung, 2.Tag Ultraschall, Magenspiegelung, mit Sonde ist man auch bis in den Zwölffingerdarm und 10 cm in den Dünndarm vorgegangen und Endosono. Bei der Endosono hat man dann die Engstelle am Pankreasausgang gefunden.
Am 3. Tag folgte dann die ERCP mit Stent einsetzen und ein Erweiterungsschnitt. Kurz vor dem Eingriff, da lag ich schon auf dem OP-Tisch,
sagte der Arzt, dass es auch ein Risiko für Pankreatitis gibt. Na ja was will man machen, ich hatte ja keine Alternativen.
Ein Termin für die Stententfernung wurde auch schon festgelegt, der 22.2.24.
Das kam dann aber anders, da die Hausärztin mich aufgrund des hohen Lipasewertes sofort ins Krankenhaus geschickt hat.
Der Arzt meinte, dass der Stent die Reizung der BSD ausgelöst haben kann.
Der Stent wurde dann entfernt und nochmal ein sparsamer Schnitt am Ausgang gemacht. Eine Blutentnahme wurde nochmal am Entlassungstag gemacht. Die Werte habe ich aber nicht erfahren. Auf Nachfrage bei der Hausärztin sagte man mir, dass es vom Krankenhaus nur geschickt wird, wenn es größere Abweichungen gibt.
Das ist der jetzige Stand.