Berechnung der Kreon-Dosis

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der_einsiedler
Beiträge: 2
Registriert: 8. April 2024, 13:08

Berechnung der Kreon-Dosis

Beitrag von der_einsiedler »

Hallo zusammen,

ich bin männlich, 42 und habe seit Januar die Diagnose einer exokrinen Pankreasinsuffizienz. Dies ist die dritte Autoimmunerkrankung, die mich begleitet. Ich befinde mich seit 2 Jahren bei einem Immunspezialisten, der auch Rheumatologe ist, aber er ist auch so langsam ratlos, was die Ursache für all das bei mir ist. Die EPI ist zum glück noch eine leichte Form (glaube mein Wert lag bei knapp über 150).

Nun bin ich hier aktuell mit verschiedenen Dosen an Kreon ausgestattet und versuche bei einem Faktor von 2000:1 jedes Gramm Fett in meinen Mahlzeiten auszurechnen und entsprechend zu dosieren. Ich nehme zusätzlich auch Flohsamenschalen, damit hat sich die Verdauung wieder *etwas* eingefangen, aber richtig in Ordnung ist es noch nicht wieder. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht zu wenig Kreon nehmen darf. Ich hatte in den letzten Wochen aber auch 2x den Fall, dass mich über Nacht Übelkeit geplagt hat, was ja auch eine Folge von Kreon sein kann - will also auch nicht zu viel machen.

Mich hätte daher interessiert, wie ihr so den Umgang mit Kreon (oder anderen Präparaten) handhabt? Geht ihr nach Tabellen? Wie macht ihr das bei Ausflügen (Restaurants/Imbiss)? Im Netz gibt es ja einige Seiten und Tabellen, was mich aber auch da stört: Es gibt teilweise sehr unterschiedliche Angaben zum Fett, insbesondere bei Basis-Zutaten (Fisch, Fleisch, Nüsse... das weicht teilweise stark voneinander ab)!?
3664645
Beiträge: 403
Registriert: 8. Mai 2018, 12:06

Re: Berechnung der Kreon-Dosis

Beitrag von 3664645 »

Die Bauchspeicheldrüse produziert normalerweise großzügig und überschüssig Verdauungssaft und das musst du irgendwie mit bedenken. Lieber zu viel als zu wenig.

Wenn du von Übelkeit bei Kreon sprichst, wäre die andere Option Nortase.

Und du musst für dich ausprobieren, was überhaupt für dich kompatibel und möglich ist mit bestimmten Nahrungsmitteln und Kombis zusammen mit den Enzymen.
Beispiele: Wenn ich morgens meine Nüsse ins Porridge mische und ausreichend Enzyme nehme, Ca. 100.000 Einheiten, dann habe ich beste Ergebnisse, aber esse ich die gleiche Menge Nüsse isoliert mit der gleichen Menge Enzyme, habe ich ausgeprägten Fettstuhl.

Suppen und Öle sind bei mir sehr heikel trotz sehr hoher Enzymbeigaben.

Nicht selbst zubereitete Nahrung macht bei mir fast immer Schwierigkeiten.

Kurz gesagt: du musst probieren, aber lieber mehr nehmen.
Beste Grüße Dominik🖐️
der_einsiedler
Beiträge: 2
Registriert: 8. April 2024, 13:08

Re: Berechnung der Kreon-Dosis

Beitrag von der_einsiedler »

Die Übelkeit ist "nur" zweimal bisher aufgetreten, natürlich werde ich es beobachten, aber ich bin schon erstmal erleichtert, dass Kreon überhaupt zu einer Verbesserung führt.

Das wird eine echte Herausforderung werden, hier den Alltag so umzugestalten. Ich habe mit Kochen so ziemlich nichts am Hut. Weil bei mir 3 von 4 Genen auf Zöliakie hindeuten, hatte ich Anfang letzten Jahres eine strenge glutenfreie Diät gemacht. Waren zum Glück nur knapp 8 Wochen - es hatte sich keine Verbesserung eingestellt. Aber das war im Alltag mit Familie und Kindern, mit Freizeitgestaltung etc. schon echt schwierig.

Ich weiß, ihr habt auch alle eure Probleme, aber dass Nüsse mit/ohne Porridge bei dir so unterschiedlich wirken, ist krass und macht mir nicht gerade Mut, dass die ganze "Dosiererei" einfach wird. Wie gesagt, ich versuche gerade überhaupt erstmal für Basis-Nahrungsmittel verlässliche Werte zum Fettgehalt zu finden. Ich esse auch gern Lachs und Nüsse, aber bei Seiten wie FDDB sind die Angaben so unterschiedlich, dass ich mich vermutlich jetzt immer nach dem höchsten aller zu findenden Werte richten werde.
3664645
Beiträge: 403
Registriert: 8. Mai 2018, 12:06

Re: Berechnung der Kreon-Dosis

Beitrag von 3664645 »

Hallo,

du weißt, dass eine Zöliakie eine temporäre EPI auslöst. Hier würde ich auf jeden Fall streng auf die Abwesenheit von Gluten achten. Vielleicht hast du ja doch so eine vorübergehende EPI. Zumindest wünsche ich dir das.

Also gute Nussalternativen sind unbehandelte Mandeln und Kürbiskerne. Bei den Nüssen sind vom Fettgehalt her Cashewnüsse nicht so ideal. Erdnüsse eher auch nicht, weil sie der gleichen Pflanzengruppe wie Linsen angehören und eher unverdaulich sind.
Gedünsteter Lachs sollte gehen, andere Zubereitungen scheinen die negative Wirkung des Fetts zu erhöhen.


Ich hatte anfangs eine leichte EPI, jetzt eine schwere. In den ersten Jahren war das leichter zu handeln. War immer sehr sparsam mit den Enzymen, was im Umgang nicht richtig ist.
Beste Grüße Dominik🖐️
blitzcom
Beiträge: 1
Registriert: 29. Juni 2022, 11:17

Re: Berechnung der Kreon-Dosis

Beitrag von blitzcom »

Moin,
mir hat vor nicht allzu langer Zeit in der REHA der Diätassis folgendes angeraten zur Berechnung:
Einheit geteilt durch 1000 geteilt durch 2 ist das, was die Dosis/Einheit an Fett verarbeiten kann.
Beispiel:
1 Einheit 35.000 Kreon kann 17,5g Fett zersetzen. Bedenke: Scheibe Salamai hat ca. 11g Fett, Brötchen ehe nix. Butter drauf, da hast Du für ein Brötchen schon eine Dosis/Einheit.

Ich lasse aktuell Kreon komplett weg, nachdem ich erheblich Magenprobleme hatte und ich ausschliessen will, das es vom Kreon kommt Bisher ist es auch deutlich besser, ich muss halt mit meiner Ärzitin sprechen, ob das weglassen von Kreon clever ist). Aktuell komme ich aber ohne gut klar, obwohl ich keinen Pankreaskopf mehr habe. Ich darf es halt mit Fett nur nicht komplett übertreiben.

mfg
Mike
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