OP Termin rückt näher

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Betalka16
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OP Termin rückt näher

Beitrag von Betalka16 »

Liebe Leute,
plötzlich sind es nur noch 5 Tage, bis ich mich auf den Weg nach Bochum mache. In den vergangenen 2 Monaten bin ich durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen - von der Erleichterung, dass ich endliche eine klare Aussage zur Notwenigkeit einer Operation bekommen habe (von Prof. Uhl), über Zweifel, weil es mir so gut geht, dann andere Verunsicherung, weil ich trotz gutem Appetit und reichlicher Futtermenge kaum mein Gewicht halte (am Ende doch Krebs????), neue Zweifel, weil der Internist hier in Hamburg nicht ganz sicher schien ob meiner Entscheidung pro OP und dann noch in Bochum, so weit weg - "wie geht das mit der Nachsorge? Das müssen die dort machen!" ... dann wieder kurzfristige Bauchkrämpfe ohne erkennbare Ursache und die Gewissheit: es muss etwas unternommen werden.
Jedenfalls: ab Montag den 26. 9. werde ich in Bochum noch mal untersuchungsmäßig auf links gezogen und dann - wenn nichts dagegen spricht - Mittwoch oder Donnerstag operierte. Angedacht ist eine Segmentresektion mit 'Abfluss', um die Steine aus dem Pankreasgang zu befreien und neuen gleich den Weg zu weisen.
Ich stelle mich auf 3 bis 4 Wochen ein.
Mein lieberer Mann wird mich kaum besuchen können, weil wir Tiere zu versorgen haben - derzeit fast meine größte Sorge: Was wird aus meinem sehr pflegeintensiven, chronisch kranken Pferd, wenn ich das nicht mehr machen kann??
Und dann sind da noch so viele Sachen zu erledigen: Patientenverfügung schreiben, sich mit der eigenen Endlichkeit auseinandersetzen, Vollmachten erteilen, Rechnungen begleichen, Software Updates machen, nicht dass man im Krankenhaus ohne Verbindung zur Außenwelt vergammelt ... Angst niederringen, Optimismus ausstrahlen, Pyjamas kaufen, langes Ladekabel fürs Handy besorgen, Pflege fürs Pferd organisieren - und auf gar keinen Fall jetzt mit Corona infizieren!!!
Insgeheim hege ich ja noch die Hoffnung, dass im UKE die CT Bilder vertauscht worden sind und das gar nicht meine Pankreas ist, die da vergrößert, kalzifiziert und von Steinen bevölkert auf den Bildern zu sehen ist. Man wird ja wohl noch träumen dürfen ;)
TomKay
Beiträge: 244
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Re: OP Termin rückt näher

Beitrag von TomKay »

Liebe Betalka16,

ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Entscheidung schwer gefallen ist, weil man an einem Scheideweg steht und nicht weiß, was jetzt tatsächlich die richtige Entscheidung wäre. Auch erfahren wir nie, was gewesen wäre, wenn man anders entschieden hätte.

Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass die OP gut verläuft, du dich schnell von dem Eingriff erholst und dass du gut versorgt wirst, das ist erstmal das wichtigste.

Habe Geduld, ich denke der Regenerationsprozess wird ein bisschen dauern, aber der menschliche Körper ist so unfassbar gut im sich anpassen, auch wenn es manchmal etwas dauert.

Ich wünsche dir alles gute und lass was von dir hören, nimm dir aber zunächst alle Zeit um dich mit der neuen Situation vertraut zu machen - stelle auch viele Fragen, wenn du unsicher bist.

Viele Grüße
Tom
ginibambini1008
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Re: OP Termin rückt näher

Beitrag von ginibambini1008 »

Vielleicht bist du schon unterwegs nach Bochum. Ich wünsche dir alles Gute und eine schnelle Genesung.

Liebe Grüße 😊
Betalka16
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Re: OP Termin rückt näher

Beitrag von Betalka16 »

Vielen Dank für eure gute Wünsche! ich bin seit heute Früh in Bochum, und es geht schon los mit den Voruntersuchungen. Blut ist im Labor, heute wird es noch ein CT geben, Kanüle fürs Kontrastmittel steckt schon. Wird interessant sein, ob sich im Vergleich zu Juni (meine ersten Beschwerden mit der kalzifizierten BSD) etwas verändert hat. Die Sache mit der Stuhlprobe wird nicht einfach, im Gegensatz zu den meisten Anderen hier habe ich seit einiger Zeit eher mit Verstopfung zu tun ... Bislang ist alles supernett und fürsorglich hier, mein Zimmer ist toll - aber die Nervosität steigt.
absshiva
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Re: OP Termin rückt näher

Beitrag von absshiva »

Hi auch von mir alles Gute

war auch in Bochum, bist du im Josef Carree? Die Zimmer dort sind wirklich toll.

Habe vor meiner Whipple OP auch überlegt, ob das richtig ist , was ich tue, denke das ist normal, wird schon gut gehen!


Liebe Grüße
thphilipp
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Re: OP Termin rückt näher

Beitrag von thphilipp »

Von mir auch alles. Gute. Schon Ergebnisse? Auf welcher Station bist DU?
Betalka16
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Re: OP Termin rückt näher

Beitrag von Betalka16 »

absshiva hat geschrieben: 26. September 2022, 12:05 Hi auch von mir alles Gute

war auch in Bochum, bist du im Josef Carree? Die Zimmer dort sind wirklich toll.

Habe vor meiner Whipple OP auch überlegt, ob das richtig ist , was ich tue, denke das ist normal, wird schon gut gehen!


Liebe Grüße
Ja, ich bin auf der Carree Station, Ergebnisse gibts noch nicht, das wird wohl noch dauern ;)
Betalka16
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Re: OP Termin rückt näher

Beitrag von Betalka16 »

Vorhin waren Prof. Uhl und Dr. Redel da und wir konnten kurz sprechen. Uhl geht inzwischen eher von einer Linksresektion aus, da Causa und Corpus so massiv versteinert sind - und ein erbliches Pankreas Karzinom (durch meinen potentiellen leiblichen Vater) nicht auszuschließen ist. CT folgt morgen, dann wird es auch die Ergebnisse von Tumormarker und Elastase geben (Blutbild sonst unauffällig) und anschließend zügig operiert, womöglich schon am Mittwoch. Ich bin ja einigermaßen mental drauf vorbereitet was da auf mich zukommt. Aber wenns konkret wird, ist es doch noch mal anders als in der Theorie.
ginibambini1008
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Re: OP Termin rückt näher

Beitrag von ginibambini1008 »

Oh man, das sind ja nun ganz andere OP Bedingungen als abgesprochen. Bleibt dir die Milz erhalten? Und bist du danach definitiv Insulinpflichtig?
Liebe Grüße 😊
Betalka16
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Re: OP Termin rückt näher

Beitrag von Betalka16 »

Morgen früh gegen 8 Uhr geht es los bei mir. Ich hatte heute sehr ausführliche Gespräche mit Drs. Belayev und Redel sowie Prof. Uhl. Ich hatte bislang verdammtes Glück, dass es mir so lange so gut ging mit dem Befund. Die Erfahrung zeigt, dass, wenn es einmal losgeht mit den Akutschüben, die Frequenz zunimmt - und beim nächsten mal habe ich womöglich nicht so viel Glück wie jetzt im Juni. Der gesamte hintere und Mittelteil meiner Pankreas sitzt voll mit Steinen und Konkrementen, sauber abgetrennt durch einen Riesenklunker, der den Gang verstopft. Was genau die Ursache ist? Weiß der Himmel. Es ist jedenfalls nicht die klassische kalzifizierende Pankreatitis.
Dr. Belayev hatte eine plausibel klingende These: Durch ein Trauma in der Vergangenheit - ein Sturz, ein Schlag - gab es eine kleine Läsion in der BSD. Die BSD versucht, das Loch zu stopfen, dabei bildet sich eine winzige Ablagerung. Im Laufe der Zeit reichern sich immer Behr Bestandteile aus dem Sekret an, und slowly, slowly setzen sich immer mehr Ablagerungen fest.
Das würde erklären, warum ich einfach nichts bemerkt habe - ist wie bei dem (grausamen) Experiment mit dem Frosch und der heißen Platte: Wenns peu a peu geht, merkt man es nicht.
Und der funktionsfähige Kopf produziert immer noch genug Enzyme und Hormone, um meinen Organismus am Laufen zu halten. Er ist schließlich gut trainiert mit der Zeit.
Jedenfalls: Der Schwanz und ein Teil des Körpers sind bereits so verhärtet, dass es keinen Sinn macht, sie zu erhalten. Die (mögliche) familiäre Vorbelastung kommt dann noch dazu. Hier in Bochum machen sie bei der OP keine halben Sachen, nichts, was innerhalb kürzerer Zeit nachoperiert werden müsste. Die Milz und die Gallenblasen werden mit rausgehen. Da ich bislang keinen Diabetes habe, werde ich höchstwahrscheinlich auch nach der OP keinen haben.
Vorhin habe ich in der arte Mediathek eine Doku über die Kraft positiver Gedanken gesehen. In einem Experiment wurde nachgewiesen, dass Menschen, die vor einer schweren OP Pläne gemacht haben für die Zeit 'danach', viel schneller wieder auf die Beine kamen. Da weiß ich ja, was ich heute Nacht mache!
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