Genesung nach Whipple-OP

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Marcus
Beiträge: 2
Registriert: 15. April 2008, 11:24

Genesung nach Whipple-OP

Beitrag von Marcus »

Hallo,
ich heiße Marcus bin 33 Jahre alt und hatte im September 2007 eine Whipple OP aufgrund eines neuroendokrinen Karzinom (pT3,pN0,pM0). Der Pankreaskopf, die Gallenblase und ein Stück vom Zwölffingerdarm sind entfernt worden.

Der dreiwöchige Krankenhausaufenthalt und die anschließende Anschlussheilbehandlung in der Paracelsus Klinik in Bad Gandersheim (m.E. ist diese Klinik echt zu empfehlen) verlief fast komplikationslos.

Die nachfolgenden Untersuchungen (Blutbild, Sonographien, Somatostatinszinitigraphie etc...) sind bisher alle ohne weitere Befunde. Bezüglich der Verträglichkeit von Nahrungsmitteln geht’s mir echt gut und ich brauche auf nichts zu verzichten was ich vorher auch gegessen habe. Die Verdauung klappt mit Hilfe von Kreon auch völlig komplikationslos.

Mein Problem ist jedoch dass ich von meiner allgemeinen Leistungsfähigkeit (Müdigkeit, Abgeschlagenheit ....) immer noch ziemlich eingeschränkt bin und ich auch noch nicht in der Lage bin meinen Beruf (Bürotätigkeit) wieder auszuüben.

Von ärztlicher Seite (Hausarzt, Gastroenterologe, Hämatologe) bekomme ich die Aussagen das es halt alles dauert bis man wieder „fit“ ist.

Ich fände es echt interessant mal zu erfahren welche Erfahrungen andere Leute so machen bzw. gemacht haben.

Viele Grüße

Marcus
uwe
Beiträge: 301
Registriert: 11. März 2008, 10:50
Wohnort: Dorsten

Re: Genesung nach Whipple-OP

Beitrag von uwe »

Hallo Marcus,
bin auch gewippelt seit zwei jahren.
Was die Leistungsfähigkeit angeht, glaube ich das der Zustand vor der Op. nicht wieder erreicht wird.
Etwas besser wurde es bei mir, als endlich festgestellt wurde das ich Insulin benötige.
Aber das war auch ein langer weg...
Ich habe mich damit abgefunden,das vor der Op vor der Op war aber das ist vorbei...
Jetz freue ich mich fast jeden tag das ich keine ( kaum) Schmerzen habe, und darüber was alles geht
man darf wohl nich so hohe ansprüche haben.
Da ich handwerker bin wurde von meiner BU eine Einschränkung von 50 % akzeptiert.
Ich glaube, viele Betroffene sind Rentner ich selbst im zarten Alter von Anfang 40.
Tja, so ist das..

Trotzdem alles gute

uwe
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Lutz Otto
Beiträge: 646
Registriert: 8. März 2008, 14:27
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Re: Genesung nach Whipple-OP

Beitrag von Lutz Otto »

Hallo Marcus,

ich war 30 Jahre ( 2000 ), da wurde bei mir eine Pankreaskopfresektion durch geführt und ich wurde dann 2002, ein zweites Mal operiert.

Im Jahre 2001, wurde ich auf Insulin eingestellt, weil es ohne Insulin garnicht mehr ging.

Da Du fragst, wie es bei " Gleichgesinnten ", mit der Leistungsfähigkeit aussieht, da kann ich nur von mir ausgehen.

Ich habe Tage, da könnte ich ganze Bäume ausreißen, aber dann kommen wieder Tage, da würde ich am liebsten, im Bett bleiben ( chronisch müde, Abgeschlagenheit ). Ich selbst bin EU - Rentner. Das liegt aber bestimmt auch daran, das sich viele Folgekrankheiten eingeschlichen haben, was ich mir früher, nie hätte träumen lassen.

Ich denke, Du wirst hier im Forum immer zwei Meinungen hören, da jeder seine eigene Krankheitsgeschichte hat, die sicherlich jedesmal unterschiedlich verläuft.

Ich wünsche Dir für die Zukunft, alles Gute und viel Kraft!!!!!!!!!!!!!!!

Bis dann

Lutz
Ein herzlichen Gruß aus Magdeburg

Lutz Otto

AdP e. V. - Vorsitzender
Tel: 0391-2525768
natchen
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Re: Genesung nach Whipple-OP

Beitrag von natchen »

Hallo Marcus,
ich (61) habe am 14.12.2007 die Whipple-Operation gut überstanden, später dann auch die nicht gerade leichten Komplikationen. (siehe unter: Wir stellen uns vor).
Anfang Februar wurde ich entlassen.
Oft denke ich: krank gewesen, operiert worden, GESUND!!
Das ist aber leider nicht so :( , auch heute ist wieder so ein Tag, an dem ich daran erinnert werde, schlapp, Schmerzen, man kriegt nix gebacken.
Mein Prof. sagt: nach dem was ich durchgemacht habe, muß ich damit leben, dass es eigentlich immer so bleiben wird. Aber ich persönlich könnte viel dafür tun, das es erträglich wird.
Vergessen Sie nie das Kreon und was ich Ihnen sonst noch verschrieben habe, waren noch seine Worte. Wenn ich zur Chemo gehe, springe ich mal schnell auch ins KH rüber, um Guten Tag zu sagen. Das tut mir gut, weil ich merke, dass ich nicht nur eine Nr. war.
Scheue dich nicht, deine Ärzte zu fragen, ob im KH oder den Hausarzt. Frage alles was du wissen willst und schreibe dir die wichtigen Dinge auf.
ES gibt keine dummen Fragen und mir hilft es halt, wenn ich alles weiß.
Also Kopf hoch! Wenn man weiß, was kommen kann, ist es alles viel leichter.
Ach ja, vorhin habe ich meine Post bekommen und es war ein " ;) positiver ;) " Brief dabei, der mir auch wieder zeigte, dass ich immer noch krank bin und bleiben werde :(
Schwerbehinderung 100 %, unbefristet, mit G.
Na ja, jetzt kann ich wenigstens die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. ;)

LG
Renate
Marcus
Beiträge: 2
Registriert: 15. April 2008, 11:24

Re: Genesung nach Whipple-OP

Beitrag von Marcus »

Vielen Dank für Eure Rückmeldungen, war wirklich interessant mal zu erfahren das man nicht der Einzige ist mit so einem Problem!!!
Ich wünsche Euch für die Zukunft ganz viel Kraft und das Ihr
hoffnungsvoll in die Zukunft schauen könnt.
Viele Grüße
Marcus
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yasmin75
Beiträge: 1020
Registriert: 23. April 2008, 03:36
Wohnort: Heidelberg-Mannheim
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Re: Genesung nach Whipple-OP

Beitrag von yasmin75 »

Hallo ich bin die Yasmin,
ich wurde letztes Jahr im September operiert.
Bei mir war es ein Glukagonom,ein äußerst seltener Tumor.
Bei mir lief alles mögliche schief was schief laufen konnte,
Narkose nicht vertragen, 3 Wochen im künstlichem Koma gehalten,
Wasseransammlung, Infektion, Reflux und ich konnte 2monate lang nichts in mir behalten wurde
künstlich ernährt u.s.w.
ab dem 4 Monat nach der op ging es wieder bergauf bei mir.

jetzt habe ich fast gar keine Probleme mehr außer gelegentliche schmerzen im rücken bereich
und reißende schmerzen am Oberbauch und Lebergegend.

Was die Körperliche Leistung angeht bin ich fast aber leider nur fast wie vor meiner Erkrankung.

Habe auch angefangen wieder zu Arbeiten klappt auch ohne Probleme bis jetzt.
Das einzige was mich Persönlich noch zum grübeln bringt,
ist die Frage,
Dieser Tumor da er so selten sein soll laut den Ärzten
können sie mir keine genauen antworten geben ob dieser wieder kommen kann?
Kann diese art von Tumor streuen?

Das einzige was wichtig ist regelmäßige Kontrolluntersuchungen.

so das war es im großen und ganzen.

Liebe Grüße
Yasmin
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Karl-Josef
Beiträge: 363
Registriert: 8. März 2008, 16:54
Wohnort: Düsseldorf

Re: Genesung nach Whipple-OP

Beitrag von Karl-Josef »

Hallo Marcus,
hatte nach Diagnose Pankreas CA im Februar 2007 im März dann eine Whipple OP. Es wurden der Pankreaskopf, die Gallenblase mit Gängen und der Zwölffingerdarm entfernt. Anschließend bekam im von April bis September 2007 eine adjuvante Chemo-Therapie. Seid Oktober 2007 bin ich in der Nachsorge, Blutuntersuchungen, Ultraschall und CT's. Bis jetzt ist nichts mehr gefunden worden, Tumormarker völlig normal.
Nehme Kreon, anfangs 25.000, jetzt 40.000. Mit der Verdauung gibt es einige Probleme, habe morgens vor dem Aufstehen fast regelmäßig Bauchschmerzen, die aber fast immer 30 Minuten nach dem Aufstehen wieder weg sind.
Essen kann ich fast alles, ein Gläschen Altbier und auch schon einmal ein 1/2 Gläschen Wein gehen auch.
Ich bin jetzt 61, gehe viel mit unserem Hund (Husky-Schäferhund) fühle mich jetzt fast so fit wie vor der OP.

Also kann ich hier auch weiter Mut machen, mein Allgemeinzustand ist wirklich gut und das kleine Problem Verdauung...... wenn das letztendlich alles ist.

Viele Grüße und alles Gute
Karl-Josef
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