vererbte chronische Pankreatitis und Arbeitsunfähigkeit

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Sind Sie aufgrund chronischer Pankreatitis Erwerbsunfähig?

Ja
2
12%
Nein
8
47%
durch die Folgeerkrankungen.
0
Keine Stimmen
Erst nach einer OP.
7
41%
Habe einen Antrag gestellt.
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 17

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yasmin75
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Re: vererbte chronische Pankreatitis und Arbeitsunfähigkeit

Beitrag von yasmin75 »

ich wurde letztes Jahr Gewipplet und habe dieses Jahr im Mai wieder angefangen zu Arbeiten.
Bis jetzt klappt es sehr gut.
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Ingo
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Re: vererbte chronische Pankreatitis und Arbeitsunfähigkeit

Beitrag von Ingo »

Hallo Yasmin,

was arbeitest du denn und wie sieht's mit der Anzahl Stuhlgänge aus ?
Hast du chron. Durchfälle, die dich schlapp machen ?
Ich muss staunen, denn ich bin auch Whipple-operiert und könnte
sicherlich nicht mehr arbeiten. Ich war Industriekaufmann zu meiner
aktiven Zeit.
Lieber 'ne Canneloni als 'ne Wanne-Eickel !!!
Sirkka

Re: vererbte chronische Pankreatitis und Arbeitsunfähigkeit

Beitrag von Sirkka »

Bekommt eigentlich jeder gewhippelte Rente? Ich bin ja in meinem Leben auch ziemlich eingeschränkt, aber ich musste seit der Krankheit nicht arbeiten wegen der Kinder aber in 3 Jahren kommt es auch auf mich zu! Oder liegt es an der Vorgeschichte?
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Ingo
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Re: vererbte chronische Pankreatitis und Arbeitsunfähigkeit

Beitrag von Ingo »

Ob die "Whippelung" allein ausreicht ist die Frage.
Der Vorgang ist folgender: Du stellst einen Rentenantrag bei deiner örtlichen Vertretung der Rentenversicherung, meist auf Grund des Gutachtens der AHB. Wenn hier bereits befunden wurde, dass man am Arbeitsmarkt noch leistungsfähig ist, kann man sich den Rentenantrag sparen. Ebenso, wenn einem lange nach der Erkrankung erst einfällt, dass man ja eigentlich nicht mehr erwerbsfähig ist. Auf Weisung der RV muss man sich dann einem Gutachter vorstellen, der die Erwerbsunfähigkeit feststellt oder eben nicht. Entschieden wird dann nach Aktenlage bei der RV. Zu den Akten gehören natürlich auch alle Befunde etc. der behandelnden Ärzte, die man zuvor besorgen muss. Und wenn alle sich einig sind, dass du so'n Wrack bist, dass du weniger als 3 Std./Tag belastbar bist - und das auch so bleibt -, bekommst du Rente wg. voller Erwerbsminderung.
Bei Belastbarkeit 3-6 Std bekommt man 50 % und bei über 6 Std. garnix. Die Zusage gilt dann für 2 Jahre - anschliessend geht's wieder zum Gutachter und so weiter...und so weiter......
Lieber 'ne Canneloni als 'ne Wanne-Eickel !!!
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Lutz Otto
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Re: vererbte chronische Pankreatitis und Arbeitsunfähigkeit

Beitrag von Lutz Otto »

Hallo Ingo,

ich will ganz kurz, zu meiner Geschichte des Rentenatrages, Stellung nehmen.

Ich war im Jahr 2000 für 6 Wochen in der AHB. Dort wurde eingeschätzt das ich voll " ARBEITSFÄHIG " bin.
Auf Grund, von immer wieder auftretenen Schmerzen, wurde ich, während des Berufslebens, für lange Zeit krank geschrieben.
Das Resultat davon war: Ich mußte auf Antrag der Krankenkasse (zahlten für diese Zeit Krankengeld) zum Medizinischen Dienst der KK.
Der Gutachter dort, fragte mich, ob ich einen Antrag auf EU - Rente gestellt habe, und wenn nicht - Warum nicht.
Also habe ich einen Antrag auf Rente gestellt,und dieser wurde bewilligt , obwohl ich bei der AHB als " ARBEISFÄHIG" eingestuft wurde.
Soll nicht böse gemeint sein. Aber so unterschiedlich, kann´s vielleicht laufen
Also bin ich der Meinnung, wer sich nicht meht in der Lage fühlt, aktiv am Arbeitsleben teilzuhaben, der sollte einen Antrag bei der RV stellen, abgelehnt werden, kann dann immer noch. Aber man hat es eben probiert.

Für allen Forenmitgliedern, einen beschwerdefreien Tag

Lutz
Ein herzlichen Gruß aus Magdeburg

Lutz Otto

AdP e. V. - Vorsitzender
Tel: 0391-2525768
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Reinhard
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Re: vererbte chronische Pankreatitis und Arbeitsunfähigkeit

Beitrag von Reinhard »

Hallo,
im Grunde hat Ingo recht. Wer nicht arbeitsfähig ist und meint dieses sei ein Dauerzustand könnte gleich Erwerbsunfähigkeits-Rente (EU-Rente) beantragen. Aber auch wer "arbeitsfähig" aus einer Reha-Maßnahme entlassen wurde (einige private Häuser beschönigen auch gern den Kurerfolg damit) hat immer noch die Möglichkeit einen Rentenantrag zu stellen, da sich ja der Zustand verschlechtert haben könnte. Krankengeldempfänger haben in der gesetzlichen Krankenkasse im Grunde einen "Verbündeten". Die Krankenkasse hat schon per Gesetz zu prüfen, ob Erwerbsunfähigkeit ( EU) vorliegt. Sie lädt dann den Versicherten mit der entsprechenden Fragestellung zum med. Dienst vor. Stellt dieser fest, dass EU vorliegt, fordert die Krankenkasse das Mitglied auf innerhalb einen bestimmten Frist einen Reha Antrag zu stellen. Macht er das nicht, kann Krankengeld versagt werden. Im Zuge dieses Reha-Antrages wird dann geprüft ob ein Rentenverfahren eingeleitet wird. Wenn ja, gilt der Reha-Antrag als Rentenantrag. Hintergrund ist natürlich die Abgrenzung "Krankengeld - Rente". Krankengeld wir bis zu Zubilligung von EU-Rente (dies wird in der Regel rückwirkend sein) gezahlt. Der Versicherte hat das zuviel gezahlte Krankengeld (Differenz Rente-Krankengeld) nicht zurückzuzahlen.Man sollte dabei aber immer die Höchstdauer des Krankengeldbezuges im Auge behalten. Der "Idealfall wäre Krankengeld bis kurz vor der Leistungsunterbrechung und dann EU- Rente zu beziehen. Aber Vorsicht. Die Praxis sieht oft anders aus oder man steht plötzlich ohne Einkommen da. In jedem Fall sollte man sich gründlich beraten lassen.
Für einigermaßen neutral halte ich die Versichertenältesten der Rentenversicherung. Name und Anschrift haben die Krankenkassen.
Ich wollte mit diesen Ausführungen nur aufzeigen wie komplex diese Gebiet ist und auch welche finanziellen Folgen jeder Schritt haben kann.
Lieben Gruß
Reinhard
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yasmin75
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Re: vererbte chronische Pankreatitis und Arbeitsunfähigkeit

Beitrag von yasmin75 »

Hallo Ingo

zu deiner ersten Frage bezüglich meiner Arbeit.
Ich gehe 3* in der Woche Arbeiten und das sind dann
maximal 6 std.
Meine Tätigkeiten sind,
Buchhaltung,Kasse,Telefon,Firmenschreiben, E-Mails.....

Zur Frage zwei.
Ich hatte bis jetzt nur ein einzigesmal Durchfall und das 2 Tagelang.
Mein Problem war eigentlich nach der Entlassung vom KH
eigentlich genau das Ggenteil.
Ich litt furchtbar an Verstopfung aber der Grund der Verstopfungen war eigentlich,
die Opiate.
Die bei mir Etappenweise von meinem Körper zum ausschleichen gebracht wurden.
Und in dieser Ausschleichungsphase habe ich relativschnell heraus gefunden was ich vertrage und was nicht.
Ich habe meine Ärztin in Heidelberg aber auch immer wieder mit Fragen Bombardiert,
bis Sie mir eigentlich eine Aussage machte die bei mir einiges in Bewegung gebracht hatte
und dadurch hatte ich meine Ängste und Panikattacken so langsam aber sicher
besiegen können.
Bei mir muss ich auch dazu sagen haben die Ängste auch ganzschön dazu beigetragen,
das ich bauchschmerzen und ein Rumoren in der Darmgegend bekomme.
Sie sagte mir folgendes:
"Fr. Oruc,
Sie sind jetzt Tumorfrei und versuchen Sie sich das immer vor Ihren Augen zu halten und
Sie sind gesund".
glingt jetzt für viele bestimmt nicht tiefgründig oder Aussagekräftig aber bei mir hat dieser
Satz einiges bewegt.

Nochmals zurück zur Arbeit,
natürlich war es nicht leicht für mich eine passende Arbeitsstätte zu finden und auch
natürlich könnte ich nicht jeden Tag für 8 std arbeiten gehen.
Ich musste letzten Monat weil eine Kollegin in Urlaub war 2 Wochen lang jeden Tag
in die Arbeit gehen und das war für mich schon die Hölle.
Ich hoffe das ich deine Fragen gut beantworten konnte. :)

Liebe Grüße
Yasmin
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Reinhard
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Re: vererbte chronische Pankreatitis und Arbeitsunfähigkeit

Beitrag von Reinhard »

yasmin75 hat geschrieben: natürlich war es nicht leicht für mich eine passende Arbeitsstätte zu finden und auch
natürlich könnte ich nicht jeden Tag für 8 std arbeiten gehen.

Yasmin
Entschuldige, wenn ich meine Nase überall reinstecke, aber hast Du vor der OP voll gearbeitet? Hat sich nach der OP etwas wesentlich verändert? Wenn das so wäre und Du nicht Vollzeit arbeiten kannst, dann wäre ein Rentenantrag in Betracht zu ziehen. Man kann dann ja noch immer stundenweise arbeiten. Kann ich aber so kaum beurteilen, da ich Deine wirtschaftlichen und persönlichen Verhältnisse nicht kenne. Aber bei der Erkrankung liegt die Rente schon in greifbarer Nähe. Schönes Bild übrigens. Habe in meinem Bekanntenkreis schon mehreren geholfen in Sachen Rente. Schwer war es bei Rückenleiden, leichter bei denen, die was an der Mermel haben, also ich meine psychische Erkrankungen. Gehe deshalb damit etwas flapsig um, da wir ja alle, die diesen Schei..... mitgemacht haben, auch psychische Probleme haben, oder die Beschwerden psychisch überlagert sind.
Lieben Gruß
Reinhard
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yasmin75
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Re: vererbte chronische Pankreatitis und Arbeitsunfähigkeit

Beitrag von yasmin75 »

Vor der Op hatte ich 1 Jahr lang nicht mehr gearbeitet,konnte ich auch nicht mehr.
Davor hatte ich in einem Kreiskrankenhaus gearbeitet(vollzeit).
Wurde dort weg Rationalisiert :(
Aber es war ein endloser Kampf zumal ich jedesmal für voll Erwerbsfähig
eingestuft wurde.
War sogar in Mannheim bei einem Amtsarzt,der hat das selbige gesagt,
voll erwerbsfähig.
Ich sagte nur ,
wie können Sie einen Menschen der Chronisch Krank ist
schwere Sinnestrübende medis nimmt als voll erwerbsfähig
einstufen?
Antwort:" sind Sie der Arzt oder ich"?

Danach kahm Heidelberg, der Tumor und die OP,
7-8 Monate genesungsphase und ich habe prozente beantrag,
erwerbsunfähigkeits Rente beantragt...
letzden endes wurde mir alles abgelehnt und der Grund, grob zusammen
gefasst ...
Sie haben ja letzden endes wie es sich rausstellte keinen Krebs!!!!!!!
Ich habe mich wirklich schwarz geärgert abermals versucht mit der KH
Mappe unterm Arm nichts immer das gleiche Ergebnis.
Um auf die Psychologische Ebene zu kommen,
da habe ich keine Probleme damit das offen zu sagen
das ich schon seit Jahren einen sehr guten Psychologen habe.
(den Psychologen habe ich eigentlich der Fehldiagnose des einen KH zuverdanken,
die ja bei mir vorher Depressionen festgestellt haben).
Tut auch gut jemanden 45minuten lang den ganzen Psycho Müll
vor die Füße zu werfen :).
Danke übrigens für dein Kompliment.
Ich finde das Bild selber ja nicht so toll aber naja das war das einzige zur zeit auf dem Pc
wo man mich einigermasen gut erkennen kann.


Denkst du das ich da noch irgendetwas machen kann bezüglich der Rente?
wenn ja würde ich mich über jede hilfe Freuen.


Liebe Grüße
Yasmin
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Reinhard
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Re: vererbte chronische Pankreatitis und Arbeitsunfähigkeit

Beitrag von Reinhard »

Hallo Jasmin,
jetzt treiben wir es mal in allen Foren. :mrgreen:
Wenn ich das von Dir richtig verstanden habe, hast Du weder einen Grad der Behinderung (z.B. 30 %) Schwerbehinderung erreichen können, und Rente wurde auch abgelehnt. Das eine hat mit dem anderen aber nicht das geringste zu tun, nur als Info. Wenn Dir keine Schwerbehinderung zugebilligt wurde, halte ich das schicht weg für einen Witz.
Mit der Rente könnten schon Problem auftauchen, aber es ist einen weiteren Versuch wert. Der Grund ist überall, dass die begutachtenden Ärzte von der Pankreas keine Ahnung haben.
Zunächst mal die Frage, bist Du im AdP. Dann hättest Du eine rote Mappe, in der auch diese Themen behandelt werden. Wenn nicht, bitte sofort eintreten. (6 Euro im Monat. Kannst Du die nicht aufbringen, ist auch was möglich).
Weiterhin haben wir im AdP Leute, die Dir auch in diesen Dingen (auch aus ärztlicher Sicht) helfen können. Weiterhin trete in den "Reichsbund", jetzt Sozialverband SoVD Deutschland, ein. Die helfen auch im Streitfall.
Teil mir mal der Reihe nach Fakten mit:
wie viel Stunden könntest Du am Tag, oder Woche gesundheitsbedingt noch arbeiten?
Wurde ein Rentenantrag gestellt ?
Wie lange bestand Arbeitsunfähigkeit?
Warum bist Du nicht mehr krankgeschrieben?
Schlage vor, wir machen das weitere über PN.
Lieben Gruß
Reinhard
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