Komplikationen nach OP (Aszites, Peritonitis)

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Rheinlaenderin
Beiträge: 25
Registriert: 7. Juli 2016, 08:53

Komplikationen nach OP (Aszites, Peritonitis)

Beitrag von Rheinlaenderin »

Ich (58) habe die Beiträge im Forum mit Interesse gelesen und melde mich heute zum ersten Mal mit eigenen Fragestellungen.
Kurz zu meiner Situation:
Anfang Februar 2016 wurde bei mir aufgrund der Diagnose "weit fortgeschrittener Pankreasschwanz CA" eine erweiterte Whipple Operation durchgeführt (einschließlich des Entfernens einer Niere und einer Nebenniere sowie von Teilen des Dünn- und des Dickdarms und des kompletten Magens). Die Diagnose erwies sich nach dem histologischen Befund als Irrtum. Es hatte sich vielmehr um einen Schub einer chronischen Pankreatitits gehandelt, die bis dahin nicht erkannt worden war.
1. Wer hat ebenso eine solche Erfahrung gemacht und wie geht Ihr damit um?
Ende April 2016 wurde aufgrund eines Ileus eine zweite Operation erforderlich, bei der ein weiterer Teil des Dickdarms entfernt wurde. Dadurch entstanden weitere Probleme (in erster Linie anhaltende Durchfälle). Noch im Krankenhaus stellte sich eine Peritonitis ein, die antibiotisch behandelt wurde.
Es geht mir inzwischen deutlich besser, wobei allerdings folgendes Problem seit der zweiten OP durchgehend besteht: Im Bauchraum sammelt sich bis zu etwa 2 Ltr. freie Flüssigkeit (Aszites), die wöchentlich punktiert wird. Nach Aussehen und Laborbefunden handelt es sich dabei um ein Exsudat, dem - nach Ausschluss anderer Möglichkeiten - offenbar eine Entzündung zugrunde liegt. Mein Operateur spricht von "Wundheilungsstörung", ein Gastroenterologe der Uniklinik, bei dem ich mich vorstellte, fand einen Keim im Aszites, der nun antibiotische behandelt wird. Es handle sich um eine subklinische Peritonitis.
2. Wer hat gegebenenfalls Erfahrungen mit Aszitesbildung/(subklinischen)Bauchfellentzündungen nach der OP?
3. Welche Klinik/welches Zentrum (möglichst in NRW) würdet Ihr zur weiteren Diagnostik empfehlen, falls das Antibiotikum, das ich erst seit vorgestern nehme, nichts ändert?
Ich freue mich sehr über Rückmeldungen und wünsche allen Lesern alles Gute!
Rheinlaenderin
kerstin
Beiträge: 14
Registriert: 17. Juli 2016, 12:38

Re: Komplikationen nach OP (Aszites, Peritonitis)

Beitrag von kerstin »

Hallo unbekannterweise,
Ich kann zwar nicht deine Erfahrungen teilen, aber ich bin gerade etwas entsetzt. Hab ich dich jetzt richtig verstanden, das die dich halb leer geräumt haben und sich nachher kein Krebs raus stellte? Wie gehst du denn damit um? Ich dachte immer man kann im zweifel noch eine Probe entnehmen mit ercp.
Liebe Grüsse
Muggle
Beiträge: 224
Registriert: 24. November 2012, 17:58

Re: Komplikationen nach OP (Aszites, Peritonitis)

Beitrag von Muggle »

War bei mir auch so, nur nicht ganz so krass leergeräumt. Ich bin dennoch sehr froh, dass es kein Krebs war.

Auch ich hab haufenweise Komplikationen gefangen und musste mehrfach nachoperiert werden. Ein bisschen anders als du, aber auch bei mir Flüssigkeitsansammlungen und Ileus. Näheres gern per PN
Es wundert mich, dass du damit zu Hause zu sein scheinst.

@Kerstin Proben können uneindeutige Ergebnisse bringen. Bei mir wurde im Vorfeld punktiert, es wurden dabei keine Krebszellen gefunden, jedoch war nicht sicher dass überhaupt richtig getroffen wurde- da die Bildgebung recht eindeutig zu sein schien und auch andere Befunde darauf hindeuteten, wurde dann halt operiert. Ich hätte mich damals auch auf nichts anderes eingelassen, wenn ich ehrlich bin.
Rheinlaenderin
Beiträge: 25
Registriert: 7. Juli 2016, 08:53

Re: Komplikationen nach OP (Aszites, Peritonitis)

Beitrag von Rheinlaenderin »

Danke, Kerstin und Muggle, für eure Antworten. Ich kann Muggle nur bestätigen. Mir wurde gesagt, dass es relativ viele falsch positive Befunde im Bereich der Pankreas Ca Diagnostik gäbe, und zwar aus genau dem von dir, Muggle, genannten Grund, dass nämlich einzelne Proben leicht falsch negativ sein könnten. Außerdem sei man mit Punktionen sehr vorsichtig, da ein hohes Streuungsrisiko bestünde.
Hatte mich zunächst nur gefreut, dass es - ganz anders als von allen erwartet - doch kein Krebs war. Dann kam eine Phase des argen Haderns. Ich vergleiche die OP inzwischen mit einem schweren Unfall, der einen relativ Gesunden auch unvermittelt trifft und irreversible Schäden verursacht. Außerdem stelle ich mir natürlich vor, dass diejenigen, die tatsächlich von Pankreas Ca betroffen sind, gern mit (solchen wie) mir tauschen würden. Diese Bewältigung klappt allerdings, wenn ich ehrlich bin, bisher so richtig nur im Kopf.
Danke, Muggle, für dein Angebot, weitere Informationen unter PN auszutauschen, das ich sehr gern annehme.
Einen schönen Tag wünscht euch die
Rheinländerin
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Cerberus
Beiträge: 577
Registriert: 28. Juli 2016, 09:04

Re: Komplikationen nach OP (Aszites, Peritonitis)

Beitrag von Cerberus »

Wer hat ebenso eine solche Erfahrung gemacht und wie geht Ihr damit um?
Fast alles erinnert mich irgendwie an meinen "Fall". Außer, daß die Pankreasprobleme anfangs von einer Internistin als Sodbrennen (!) abgetan wurden.

Wie damit umgehen.............. :
Was bei der totalen Tektomie aus mir rausgeholt wurde, das dürfte ja alles weg sein. Wie will man denn da heute irgendwelche Nachweise anstrengen?

Schwierig. :?:
Aus einem verzagten Arsch kommt nie ein fröhlicher Furz. (Martin Luther) :mrgreen:
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