Erfahrungen mit Nortase

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Suedhessen
Beiträge: 52
Registriert: 20. Mai 2016, 12:56

Re: Erfahrungen mit Nortase

Beitrag von Suedhessen »

Ich verstehe, ich verstehe. Und danke für die Anregungen.

Du kennst es ja vermutlich von dir selber, wenn man mal eine Phase von mehreren Monaten hat, in denen es nur noch bergab geht, weiß man teilweise nicht mehr ein noch aus und entwickelt eine Art Tunnelblick.

Wenn ich einen Schritt zurücktrete von meinem Geschriebenen, d.h. von außen betrachtet mag es befremdlich wirken, warum man soviel Zeit und Energie aufwendet, um seiner Verzweiflung Ausdruck zu verleihen. Es ist eben vermutlich eher ein Marathon, jetzt wieder nach oben zu gelangen - und kein Sprint.
trever83
Beiträge: 13
Registriert: 27. Oktober 2016, 00:01

Re: Erfahrungen mit Nortase

Beitrag von trever83 »

Bzgl der Kosten bin ich irritiert.

Also bei mir wird Kreon komplett von der Kasse getragen.

Genauso wie Nortase...Egal in welchen Mengen ich das monatlich brauche...Für Nortase musste ich allerdings bei der Krankenkasse einen Antrag stellen und begründen, warum ich Nortase bevorzuge. Ging aber schnell durch. Ich bin bei der Barmer.

Liegt aber auch an meiner Diagnose, chronischer Pankreatitis bzw. Pankreasinsuffizienz. Bekomme es vom Hausarzt und vom Gastroenterologen verschrieben.

Krankenkasse ist die Barmer. Ich würde gar nicht auf die Idee, das ich sowas wichtiges bei einer Krankheit selbst bezahlen zu müssen.
grentsch
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Registriert: 19. Oktober 2010, 17:16
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Re: Erfahrungen mit Nortase

Beitrag von grentsch »

Das Problem ist nicht die Bezahlung, sondern die Verordnung. Wegen des Arzneimittelbudgets sind manche Ärzte da wohl etwas zurückhaltend.
Gruß
Gerhard
grentsch
Beiträge: 15
Registriert: 19. Oktober 2010, 17:16
Wohnort: Stuttgart

Re: Erfahrungen mit Nortase

Beitrag von grentsch »

Ich nehme die Nortase jetzt seit einem knappen Monat. Weiterhin bin ich damit sehr zufrieden. Ich nehme dieselbe Anzahl von Kapseln wie früher bei Kreon 25000. Seit einer Woche habe ich die Dosis von Pantoprazol halbiert, ohne dass sich die Wirkung von Nortase verschlechtert hätte.
Das soll aber jetzt keine Empfehlung sein, sondern nur ein Erfahrungsbericht.
Gruß
Gerhard
M-R
Beiträge: 55
Registriert: 1. September 2015, 12:26

Re: Erfahrungen mit Nortase

Beitrag von M-R »

Nach einer Kausch-Whipple OP bin ich Ersatz-Pankreasenzyme angewiesen. Bisher habe ich Kreon 25000 verwendet und muss dazu Protonenpumpenhemmer einnehmen, weil die Wirkstoffe von Kreon säureempfindlich sind. Es hat mich nervös gemacht, dass es in letzter immer wieder Lieferschwierigkeiten bei Kreon gab.

Sie geben als Grund für die Einnahme eines Protonenhemmers ein, daß Kreon nicht säurestabil sei. Das leuchtet mir nicht ein,
weil die Kügelchen in der Gelatinekapsel n a t ü r li c h säurestabil sind, man darf sich die Kügelchen allerdings nicht in der Mundhöhle auflösen lassen. Und deshalb benötigt man aus diesem Grund keinen Protonenhemmer. Der Protonenhemmer wird chirurgischerseits nach einer Whippleoperation für in der Regel ein Jahr empfohlen, um an den Anastomosen (Nahtstellen der Operation) im Darmbereich keine Geschwüre zu bekommen, die zu einem Auflösen der Nahtstellen führen können. Sollten Sie also den Protonenhemmer wirklich nur wegen der Kreonkügelchen einnehmen müssen, würde ich den Protonenhemmer in der Tat weglassen. Es ist übrigens so, daß die Magensäureproduktion im Laufe des Alterns abnimmt.

MhG
Ihr
MR
TomKay
Beiträge: 244
Registriert: 30. Juli 2022, 16:31

Re: Erfahrungen mit Nortase

Beitrag von TomKay »

Entschuldigt bitte, dass ich dieses alte Thema aus der Versenkung hole, aber ich wollte meine Erfahrungen zu Nortase vs. Kreon/Pangrol auch nochmal teilen.

Zum Frühstück hatte ich die letzten Wochen immer so 2 Kapseln Kreon à 25.000 und zu Hauptmahlzeiten wie Mittags 4x40.000 Pangrol.

Das Ergebnis war zwischendurch mal gut, aber den Rest der Zeit meist ernüchternd. Stuhl meist lehmfarben, gelblich und oftmals breiig mit unverdauten Resten ersichtlich.

Bei Nortase nehme ich genau die gleiche Dosierung, d.h. 2 Kaspseln morgens zum Frühstück und 4 Mittags bzw. Abends wenns nicht nur Brot mit Wurst gibt.

Das Ergebnis ist erstaunlich. Stuhl ist fest, geformt zur "Wurst", dunkelbraun und wenig glänzend.

Ich denke einfach der Grund, dass Pangrol/Kreon nicht bei mir wirkt ist der, dass es im Dünndarm noch zu sauer ist und somit die Kapseln nicht zum richtigen Zeitpunkt wirken können bzw. gar nicht wirken.

Ich werde Rücksprache mit meinen Ärzten halten und dann bei Nortase bleiben.

Die Einheiten 7.000 bei Nortase vs. was-auch-immer bei Pangrol/Kreon/etc. scheinen nicht vergleichbar zu sein.

Ich werde weiter etwas rumprobieren ob ich ggf. auch mit nur 3 Kapseln zurechtkäme, aber für den Moment bin ich von Nortase erstmal mehr als überzeugt.

lg
Tom
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Lutz Otto
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Re: Erfahrungen mit Nortase

Beitrag von Lutz Otto »

Guten Tag TomKay,

da hier aktuell das Thema Nortase diskutiert wird, möchte ich auf einen Beitrag von mir verweisen, welchen ich vor längerer Zeit einmal veröffentlicht hatte.

Vielleicht kann dieser hilfreich sein.

Liebe Foren-Nutzer,
liebe Leserinnen und Leser,

immer wieder gab und gibt es hier Fragen und Diskussionen zu dem Thema Pankreas-Ersatzverdauungsenzyme.
Daher möchte ich heute, den Interessierten einige Informationen zu dem Verdauungsenzym Nortase zukommen lassen.
Vielleicht sind diese Information für den Einen oder Anderen hilfreich.

Einige Patienten mit exokriner Pankreasinsuffizienz oder Pankreatektomie, die auf eine Enzymsubstitution angewiesen sind, suchen nach Alternativen zu Pankretinen aus Schweinepankreas. Das Arzneimittel Nortase ist eine solche Alternative. Dieses Enzymersatzpräparat enthält ebenfalls Lipasen, Proteasen und Amylasen. Im Unterschied zu Pankreatinen werden diese Enzyme aus Reispilzen gewonnen und die Kapsel wird aus pflanzlicher Cellulose produziert.
Aber auch bezüglich der Dosierung bestehen Unterschiede, die bei der Einnahme beachtet werden müssen. Häufig tauchen aufgrund der geringeren Lipasedosierung in Nortase (7.000 F.I.P.-Einheiten pro Kapsel) im Vergleich zu Pankreatinen (10.000 bis 40.000 Einheiten pro Kapsel, je nach Präparat) immer wieder Unsicherheiten und Anfragen bezüglich der Dosis auf. So wurde neulich im AdP-Forum online die Annahme formuliert, dass 10 Kapseln Nortase nötig seien, wenn eine warme Mahlzeit normalerweise mit 80.000 Einheiten Kreon ersetzt werde.
Dies ist laut Packungsbeilage jedoch nicht der Fall. Lipasen aus Reispilzen sind säurestabil und weisen damit andere Eigenschaften als Pankreatin auf. Auch der Hersteller weist ausdrücklich darauf hin, dass die Enzymeinheiten in Nortase nicht mit den Enzymeinheiten von Pankreatin gleichgesetzt werden sollen.
Es ist nicht notwendig, die benötigte Enzymmenge nach dem genauen Fettanteil der Nahrung zu berechnen. Laut Packungsbeilage wird – je nach Stärke der Beschwerden – eine Dosierung von 1-3 Kapseln pro Mahlzeit empfohlen.
In der Praxis hat sich eine solche, an die Ausprägung der Beschwerden angepasste Dosierung bewährt:

• Bei leichten oder mittelschweren EPI-Beschwerden sollten 2 bis 3 Kapseln zu jeder Hauptmahlzeit eingenommen
werden
• Eine schwere Form der EPI sollten anfänglich 3 Kapseln zu jeder Hauptmahlzeit substituiert werden.
• Auch für Zwischenmahlzeiten und milchhaltige Getränke wird ab eine Kapsel empfohlen.

Um alle Beschwerden beim Essen in den Griff zu bekommen, kann es beim dem ein oder anderen nötig werden, die Kapselanzahl individuell anzupassen bzw. erhöhen. Beim Hersteller kann ein Enzymtagebuch zur Findung der persönlichen Nortase-Dosis angefordert werden, in dem die Angaben zur Nahrungsaufnahme mit der Anzahl der Enzymkapseln pro Mahlzeit und die damit einher-gehende Besserung der Beschwerden protokoliert werden können. So bekommt man ein Gefühl dafür, wie viele Kapseln sinnvoll sind, um beschwerdefrei durch den Alltag zu kommen.
Zudem ist interessant zu wissen, dass durch die Säurestabilität der Enzyme aus Reispilzen diese im Gegensatz zu Pankreatinen auch bei niedrigen pH-Werten wirksam sind. Daher können diese schon im Magen wirken. Aber auch bei einer Übersäuerung des Dünndarms, z.B. durch die Einnahme von Medikamenten oder bei eingeschränkter Bicarbonatsekretion (welche ja bei einer EPI in der Regel vorliegt), werden die Enzyme nicht zerstört und können noch wirken. Eine zusätzliche Einnahme von neutralisierenden Medikamenten wie Bicarbonate oder Protonenpumpenhemmer ist in Bezug auf die Nortsase-Enzym-Einnahme daher nicht nötig.



Alles, alles Gute!
Ein herzlichen Gruß aus Magdeburg

Lutz Otto

AdP e. V. - Vorsitzender
Tel: 0391-2525768
TomKay
Beiträge: 244
Registriert: 30. Juli 2022, 16:31

Re: Erfahrungen mit Nortase

Beitrag von TomKay »

Vielen Dank lieber Lutz Otto... dass man die genaue Fettanzahl nicht mehr berücksichtigten muss, finde ich sehr spannend und macht Nortase nochmal attraktiver.

Ich bin heute Abend zum Essen eingeladen. Dann werde ich mal die Probe aufs Exempel mit einem Cordon Bleu machen :-)
Guzescz
Beiträge: 59
Registriert: 3. Juli 2022, 16:36

Re: Erfahrungen mit Nortase

Beitrag von Guzescz »

Vielen Dank Lutz Otto,
Mit der Nortase Einnahme war eine super Idee,denn meine Frau hat schon den Versuch aufgegeben zur Nortase zu wechseln. Nun haben wir den Hersteller direkt angeschrieben und die Broschüren dazu bestellt. Die Antwort kam sofort und auch die Broschüren sind auf dem Weg. Der Hersteller wird mit meiner Frau zusätzlich noch Kontakt aufnehmen und ein Mitarbeiter wird sie zur Einnahme von Nortase umfassend beraten. Da Ärzte und Apotheker sich weder Zeit genommen noch das Wissen hatten,sind wir Dir sehr dankbar für den Tipp.
TomKay
Beiträge: 244
Registriert: 30. Juli 2022, 16:31

Re: Erfahrungen mit Nortase

Beitrag von TomKay »

Berichtet gerne mal von eurem Gespräch mit dem Hersteller und was in den Broschüren drin steht.
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