Hausarzt: Es könnte eine chronische Pankreatitis sein?

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Nessa
Beiträge: 1
Registriert: 9. April 2018, 18:20

Hausarzt: Es könnte eine chronische Pankreatitis sein?

Beitrag von Nessa »

Hallo ihr alle, :hallo:


ich bin neu hier und hätte gern ein paar Meinungen/Ratschläge eingeholt, nachdem mein Hausarzt meinte, ich KÖNNTE eine chronische Pankreatitis haben. :(

Meine Geschichte: Ich bin 27, weiblich, und habe seit September 2014 chronische, immer wiederkehrende starke Oberbauchschmerzen.

Anfangs nur rechts der Wirbelsäule bis unter den Rippenbogen ausstrahlend, ungefähr auf Höhe der Galle, inzwischen auch mittig und links, beidseitig in den Rücken und die Brust ausstrahlend. Der Schmerz ist dumpf bis stark stechend, nicht kolikartig. Zu anfangs hatte ich keine Verdauungsbeschwerden, inzwischen starke Blähungen und Durchfall. Der Schmerz hält meist mehrere Stunden bis Tage, manchmal auch einige Wochen, an. Es können Wochen oder Monate zwischen den "Episoden" vergehen.

Zuerst dachte man natürlich an die Galle, es wurden aber nie Steine gefunden.

Wenn die Schmerzen da sind, werden sie nach dem Essen, teils auch nach dem Trinken von selbst stillem Wasser, schlimmer. Sie werden im Laufe des Tages schlimmer und sind nachts so schlimm, dass ich selbst mit Schmerzmittel kaum schlafen kann und auch ständig davon aufwache. Wärme hilft nur sehr bedingt, manchmal verschlimmert sie die Schmerzen sogar. Flach auf dem Rücken liegend sind die Schmerzen besonders schlimm, mit angewinkelten Beinen im Sitzen etwas weniger. Druck auf den Bauch verschlimmert den Schmerz, es ist aber keine Abwehrspannung vorhanden. Ich nehme oft während der Schmerzphase ab, da ich aus Angst vor den Schmerzen kaum etwas esse.

Durch ein Ernährungstagebuch habe ich eine Liste an "Auslösern": Große Portionen und viele süße und/oder fettige Nahrungsmittel, zu viel blähende Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, scharfes (Ingwer, Chili etc.), Koffein (schwarzer Tee oder Kaffee). All diese meide ich so gut es geht. Manchmal habe ich aber auch aus heiterem Hinmel Schmerzen, dann halten sie normalerweise aber nicht so lange an.

Achja, ich bin Nichtraucher (allerdings Passivraucher zuhause), habe noch nie viel Alkohol getrunken (und damit meine ich im Durchschnitt höchstens ein Glas pro 1/4 Jahr) und seit 2014 gar keinen mehr, bin allerdings übergewichtig (jetzt noch 68kg bei 160cm). Ich ernähre mich relativ ballaststoffreich und trinke nur stilles Wasser und Tee. Alkohol in Form von Hustensaft oder Iberogast hat die bestehende Schmerzen stark verschlimmert.


Die allgemeine ärztliche Meinung ist eine funktionelle Störung von Magen, Darm und/oder Galle bzw. ein großes Fragezeichen.

Folgende Untersuchungen wurden in den letzten Jahren gemacht:
- Mehrmals Ultraschall: alles unauffällig, nur immer viel Luft im Bauch.
- mehrmals Gastroskopie: unauffällig oder leichte Gastritis.
- CT und MRT (einmal 2014, einmal Anfang 2017): unauffällig.
- Bauchspiegelung 2014: Verwachsungen ungeklärten Ursprungs. Lösung keinen Einfluss auf Schmerzen.
- Darmspiegelung 2016: unauffällig.
- Blutbild: Während der Schmerzen einmal leicht erhöhter Lipase Wert; sonst unauffällig.
- Elastase im Stuhl normal. (1 Mal getestet, Anfang 2017)
- Tests auf Unverträglichkeiten: ohne Befund

Die letzte große Untersuchung, ein CT, war Ende Januar 2017. Die Untersuchung folgte nachdem ich nach einem Fondue an Silvester massiv mit Schmerzen reagiert hatte und der Lipase Wert am 2. Januar leicht erhöht war. Ich hatte danach innerhalb weniger Wochen fast 20 kg verloren, weil ich vor Schmerzen kaum noch etwas essen wollte und konnte.

Als nichts beim CT rauskam, wurde mir erklärt, dass man organische Ursachen eigentlich ausschließen könne. Das hatte mich zumindest sehr beruhigt und ich konnte eine Weile mit den Schmerzen besser umgehen, in dem Wissen, dass sie nicht gefährlich sind. Seitdem hatte ich immer wieder mal Schmerzen, mal ein paar Tage bis Wochen, mal nur Stunden. Ich meide so gut es geht oben genannte Auslöser, die Schmerzen kommen trotzdem immer wieder. Ich habe immer Schmerzmittel, Paracetamol und Metamizol, dabei. Metamizol vertrage ich aber sehr schlecht und bekomme davon Schüttelfrost. Zusätzlich nehme ich noch Lefax für die Blähungen. Ohne die Medikamente geht es leider nicht und oft reichen selbst diese nicht aus und ein Grundschmerz ist trotzdem da.


Nun habe ich mal wieder massiv Schmerzen, die absolut nicht besser werden. Der gesamte Oberbauch schmerzt dumpf und sticht links und rechts bis in den Rücken und auch den Brustkorb. Leichte Kost und Tees helfen gar nicht, ich nehme jeden Tag Schmerzmittel, um den Tag zu überstehen und schlafen zu können und muss mich zu jeder Mahlzeit zwingen. Letzte Nacht habe ich überhaupt nicht geschlafen vor schmerzen und Durchfall, heute esse ich gar nichts und muss mich zu jedem Schluck Wasser zwingen. War beim Hausarzt, er hat Blut abgenommen und meinte, wenn ich es nicht aushalte, solle ich ins Krankenhaus. Er meint, aufgrund der Beschwerden könnte es eine chronische Pankreatitis sein, nur würde man da erst nach noch längerer Krankheitsdauer was bei bildgebenden Verfahren sehen und es ist jetzt nur reine Spekulation.

Im Krankenhaus werde ich nicht mehr ernst genommen, das letzte Mal im Januar diesen Jahres haben sie mich trotz massiver Schmerzen nach nem Ultraschall und Blutbild nach Hause geschickt und ich musste es irgendwie daheim durchstehen.

Ich weiß langsam nicht mehr weiter und mir geht zusehends die Lebensfreude veloren. Immer wieder habe ich Schmerzen. Ich weiß nicht, wie das so gehen soll, wenn ich mit der Uni fertig bin. Meine Noten leiden ja schon genug darunter, ich brauche zwei Semester länger, weil ich immer wieder krank bin, aber im Berufsleben wird es sicher noch schlimmer.

Bevor ich jetzt tatsächlich wieder in irgendeine Praxis oder ein Klinikum renne, wo man mich nicht mehr ernst nimmt und für eine Simulantin hält, dachte ich, ich frage mal nach der Meinung von ein paar tatsächlich an chronischer Pankreatitis Erkrankten.

Was meint ihr, sollte ich mich noch weiter untersuchen lassen oder ist aufgrund der durchgeführten Untersuchungen "beruhigt" davon auszugehen, dass es "nur" eine äußerst schmerzhafte funktionelle Störung ist?
veritas
Beiträge: 447
Registriert: 29. Juli 2016, 10:58

Re: Hausarzt: Es könnte eine chronische Pankreatitis sein?

Beitrag von veritas »

Deine Beschwerden klingen schon wie eine chronische Pankreatitis - aber wenn du eine chronische Pankreatitis hast, vorallem mit Schmerzen und allem drum und dran müsste man das ja sofort im Blutbild sehen, wenn du mal während starker Schmerzen Blut abnehmen lassen würdest. Da müssten deine Leukos, der CRP-Wert und deine Enzyme stark erhöht sein.

Bist du denn nur bei deinem Hausarzt in Behandlung? Vielleicht hat ein Internist mehr Ideen als er - die Bauchspeicheldrüse ist für einen Allgemeinmediziner ja schon etwas zu speziell.
Babybunny
Beiträge: 45
Registriert: 13. Mai 2016, 18:46

Re: Hausarzt: Es könnte eine chronische Pankreatitis sein?

Beitrag von Babybunny »

:hallo:

Deine Beschwerden könnten tatsächlich von einer funktionellen Gallenstörung kommen. Organisch scheint alles ok zu sein aber trotzdem hat man Schmerzen und Beschwerden.

Es könnte aber auch vom Pankreas kommen. Aber da passen die Blutergebnisse nicht. Obwohl ich mich da auch schon oft gefragt habe, wieso man da nicht auch eine funktionelle Störung haben kann?? Geht doch bei fast allen anderen Organen auch. Können sich ja nicht alle alles einbilden bzw kann nicht immer nur psychosomatisch sein. Trotzdem spielt die Psyche leider auch oft eine große Rolle.
Wie geht es dir denn psychisch? Was beschäftigt dich (abgesehen von deinen körperlichen Beschwerden). Dann spielt die Ernährung eine der größten Rolle. Was nimmst du am Tag zu dir? Nimmst du genügend Nährstoffe auf? Schon mal geschaut, ob du frische Smoothies trinken kannst an Tagen wo es dir so schlecht geht?! Oder Säfte? (Frisch gepresste natürlich) Isst du viel Weizen oder tierische Fette (auch in Form von Milchprodukten)

Lg
Katerina
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