Chronische Pancreatitis?!

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Susanne1969
Beiträge: 10
Registriert: 13. April 2018, 18:58

Chronische Pancreatitis?!

Beitrag von Susanne1969 »

Hallo,

zum Glück bin ich endlich auf ein Forzm gestossen und habe auch gleich eine Frage mit der Hoffnung Informationen zu bekommen...

Zu mir: ich bin 49 Jahre alt, weiblich, 165cm, 61kg. Im Januar kam ich mit unklarer Herzinfarktsymptomatik ins Krankenhaus nachdem meine Hausärztin aufgrund der Symptome einen Blutcheck gemacht hatte und irreguläre Blutwerte festgestellt wurden. CR erhöht, GOT, GPT, Lipase und Amilase. Am Herzen war nichts zu finden, aber die BSP wurde gescannt. Dabei stellten 2 Ärztinnen bei der Sono Verkalkungen fest. Ich war schockiert. "Trinken Sie?" War die nahe liegende Frage, die ich bejahte, da ich 2 Gläser Wein am Abend trank. Ich wusste zwar, dass das gesundheitsgefährdender Konsum war, aber so krass? Das musste ja schon länger da sein und ich hatte nie Symptome bis auf die seit 24 Jahren immer wieder auftretenden leichten Zwackungen im Oberbauch, eher rechtsseitig, die immer ärztlich begutachtet und mit Blutentnahmen und Sono begleitet wurden. Nie war etwas! Diese traten nach meiner Schwangerschaft auf, bei der ich eine Komplikation mit Leber- und Nierenversagen hatte. Lange Rede kurzer Sinn, ich bat meine Ärztin um ein CT, konnte mir das nicht vorstellen. Die CT Ärztin fragte mich bei der Besprechung, was denn da im Krankenhaus gesehen worden sei? Die BSD sei vollkommen normal, nichts, aber wirklich nichts zu sehen. Soweit so gut. Vor 2 Wochen war erneuter Blutentnahmetermin. Alle Werte normal bis auf die Lipase, die aber auch gesunken war. Daraufhin bin ich zu einer befreundeten Ärztin, die diverse andere Tests machte, u.a. Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Hepatitis und grosses Blutbild. Alles oB. Nur Lipase eben noch erhöht. Bei einem erneuten Sonotermin einer befreundeten Kollegin stellte diese nun Vernarbungen des Pancreas fest und ich stehe da mit einer dritten Meinung zu meinem Organ. Ach so: Blähungen habe ich schon mein Leben lang und ich bin unsicher, wie Fettstuhl aussieht? Mein Stuhlgang hat sich in den letzten Monaten verändert, ist weicher geworden.

Sorry für den langen Text, aber ich bin grad voll Angst. Was ist am Pancreas und wenn Fettstuhl... meine Güte. Dann ist die BSD schon fast kaputt? Ich bin so unendlich entsetzt davon. Und das alles, ohne etwas zu merken. Und bevor Fragen kommen: ich trank genussvoll und nicht süchtig. Insofern selbstverständlich jetzt gar nicht mehr... und Suchttherapeutin bin ich auch noch :o
thphilipp
Beiträge: 1444
Registriert: 2. November 2010, 07:17

Re: Chronische Pancreatitis?!

Beitrag von thphilipp »

Ab ins Pankreaszentrum und Endosono und MRCP machen lassen. Hört sich alles verdammt nach chronischer Pankreatitis an. Und das das CT nichts gesehen hat ist auch nicht unnormal. Bei mir alles ebenso gewesen.
Susanne1969
Beiträge: 10
Registriert: 13. April 2018, 18:58

Re: Chronische Pancreatitis?!

Beitrag von Susanne1969 »

Vielen Dank für deine Info. Es war bei dir auch so? Und die Konsequenz ausser Abstinenz? Ich bin grade so ratlos und sorgenvoll und entsetzt.

Im KH und alle bisherigen Ärzte sagen: nur die Ruhe, leichte chronische Pancreatitis. Hör auf Alkohol zu trinken und alles wird gut. Kontrolle im Oktober...

Telefonnummer vom Pancreas
Zentrum hier in Berlin habe ich mir schon herausgesucht.
Anonymus-003
Beiträge: 521
Registriert: 12. Oktober 2016, 15:51

Re: Chronische Pancreatitis?!

Beitrag von Anonymus-003 »

Hallo,

also Deine Befunde sind ja recht uneinheitlich. Daher ist der Schritt ein Pankreaszentrum aufzusuchen sicherlich der richtige. Dort sitzen die Spezialisten!

Ich würde versuchen zeitnah einen Termin zu bekommen.

Da scheint ja anhand der Blutwerte und symptomatisch gesehen, etwas nicht zu stimmen. Es ist wichtig dies adäquat abklären zu lassen. Von Medizinern die etwas davon verstehen. Nur so ist absolute Gewissheit möglich.

Aber bis dahin würde ich versuchen Ruhe zu bewahren. Ist leichter gesagt als getan. Ich weiß.

Das einzige was mich bei Deiner Diagnostik wundert, ist, dass im CT „keine“ Verkalkungen sichtbar waren? Denn selbst kleinste Verkalkungen sieht man im CT am besten. Ist die beste Methode dafür! Daraus schließe ich als „Nichtmediziner“!, dass da entweder keine Verkalkungen sind oder die Bildgebung dermaßen schlecht ist oder der Radiologe nicht im Stande ist diese zu deuten.
Es gibt Radiologen die machen schlechte Bilder, dann gibt es wieder welche, die machen hervorragende Bilder, wissen diese jedoch nicht zu deuten. Und es gibt welche, die können beides nicht. Es gibt aber auch Radiologen, da ist alles perfekt!
Ich würde Dir daher Anraten, Dir eine CD mit den Aufnahmen zu beschaffen und mit ins Pankreaszentrum zu nehmen.
Sei gut vorbereitet!

Du darfst in solch einer Situation nicht böse mit Dir selbst umgehen. Was immer da gerade bei Dir passiert, es muss nicht zwangsläufig vom Alkohol kommen!
Dann wäre ja die Hälfte aller Bayern pankreaskrank.
Aber bis Du Klarheit hast, solltest Du dich in der Tat dem Alkohol fern halten.

Und sollte sich herausstellen dass Du eine leichtgradige chronische Pankreatitis entwickelt hast, ist das noch lange kein Todesurteil!

Vielleicht lässt Du zwischenzeitlich (so lange Du auf Deinen Termin im Pankreaszentrum wartest) mal die Pankreaselastase im Stuhl bestimmen lassen? Sollte diese stark erniedrigt sein, so kann es sich in der Tat um Fettstuhl handeln. Ist der Wert jedoch normal, kannst Du dass schon mal ausschließen.
Sollte der Wert jedoch erniedrigt sein, so sollten noch mindestens zwei weitere Proben analysiert werden. So ganz treffsicher ist dieser Test leider auch nicht.

Ich wünsche Dir bis dahin alles gute und lese nicht zu viel hier. Das ist nicht vorteilhaft bevor Du nicht Deine eigene Diagnose wirklich kennst.
Susanne1969
Beiträge: 10
Registriert: 13. April 2018, 18:58

Re: Chronische Pancreatitis?!

Beitrag von Susanne1969 »

Lieber MannohnePlan,

vielen Dank für deine aufbauenden Worte. Dienstag kann ich mir einen Termin im Pancreas Zentrum hier in Berlin holen. Ich hoffe, dass das Telefon zur angegebenen Zeit besetzt ist. Das ist hier in Berlin so eine Sache...

Stuhlgang hat meine Ärztin auch bekommen, ich habe die Auswertung leider noch nicht.

Sämtliche befreundete Ärzte, Familienangehörigen und Freunde, die mich kennen, mit mir leben oder Urlaub gemacht haben, können sich nicht vorstellen, dass es bei meinem Konsum vom Alkohol kommt.

Wobei ganz ehrlich... dann wäre es zwar "selbst schuld", aber immerhin einfach regelbar. Abstinenz und gut ist. Alles vernarbt und die Entzündungen sind weg. Und du hast recht: nicht nur halb Bayern, auch ganz Frankreich wäre pancreaskrank.

Was ich auch nicht verstehe ist, dass ich nirgends sonst etwas habe. Meine Leber ist jungfräulich und sonst alle Organe wunderbar.

Mir ist das alles rätselhaft.
thphilipp
Beiträge: 1444
Registriert: 2. November 2010, 07:17

Re: Chronische Pancreatitis?!

Beitrag von thphilipp »

Wobei ganz ehrlich... dann wäre es zwar "selbst schuld", aber immerhin einfach regelbar. Abstinenz und gut ist. Alles vernarbt und die Entzündungen sind weg. Und du hast recht: nicht nur halb Bayern, auch ganz Frankreich wäre pancreaskrank.
Also so einach ist das leider auf keinen Fall. Ist die Entzündung drinne, heilt der Verzicht auf Alkohol die Drüse auf keinen Fall mehr. Der Untergang ist leider vorprogrammiert. Jedoch kann ohne Alkohol die Zeit in der es einem gut geht sehr verlängern, man spricht also von einer Verlangsmung. Außerdem senkt es das Risiko für Komplikationen.
Toody
Beiträge: 24
Registriert: 2. Januar 2018, 19:31

Re: Chronische Pancreatitis?!

Beitrag von Toody »

Das mit dem Aufhören Alkohol zu trinken und es passiert nichts mehr, ist nicht ganz richtig es gibt allerdings auch Fälle wo die Chronische BSD durch Alkohol ausgelöst worden ist, und die Leute dann sofort mit dem Alkohol und Rauchen aufgehört haben der Krankheitsverlauf extrem verlangsamt worden ist oder sogar gestopt wurde.

Das ist aber extrem selten jeder Mensch reagiert da anders, und das wichtigste bei einer Chronischen BSD ist Stress zu vermeiden Stress kann auch einen Schub auslösen das wird sehr oft Unterschätzt.

Das es bei deiner Menge an Alkohol aber davon kommen soll ist doch sehr Unwahrscheinlich, die Leberwerte müssen nicht Unbedingt so schlecht sein, ich habe das durch Alkohol und Rauchen und meine Leberwerte waren auch immer gut das nennt sich an der Leber vorbei Trinken.

Bisher kann ich damit ganz gut Leben ich mache keine Diat, Esse eigentlich alles und trinke auch Alkoholfreies Bier
Durchfall ist bei mir auch nicht der Fall, habe nur leichten Fettstuhl das ist alles.

Ob das so bleibt kann ich Natürlich nicht sagen das wird die Zeit zeigen.
ThommyH
Beiträge: 30
Registriert: 2. Juni 2016, 17:02

Re: Chronische Pancreatitis?!

Beitrag von ThommyH »

thphilipp hat geschrieben: 13. April 2018, 20:57 Ab ins Pankreaszentrum und Endosono und MRCP machen lassen. Hört sich alles verdammt nach chronischer Pankreatitis an. Und das das CT nichts gesehen hat ist auch nicht unnormal. Bei mir alles ebenso gewesen.
Das mit dem CT stimmt!
Aber das man in der normalen Sono Verkalkungen und Vernarbungen sieht, im CT aber nix ? Das wundert mich dann doch
Susanne1969
Beiträge: 10
Registriert: 13. April 2018, 18:58

Re: Chronische Pancreatitis?!

Beitrag von Susanne1969 »

Ja, ich verstehe das auch nicht. Mittwoch habe ich einen Termin im Pankreaszentrum. Mal sehen, was die sagen. Aktuell habe ich ziemliches Unwohlsein im Bauch. Lebe reichlich Diät, aber trotzdem. Donnerstag sind dann noch mal Blutwerte abgenommen worden. Montag weiss ich an der Front mehr. Mich nervt das unglaublich und im Moment komme ich schlecht damit zurecht, weil ich mich so hilflos fühle und nicht weiss, was ist oder was ich machen kann. Januar Krankenhaus, dann war lange gut, nun neuer Schub- oder nicht, und das trotz der Diät (Fett, Zucker, Alkohol). Hab schon drei Kilo abgenommen und will das nicht. Im Krankenhaus und bei meiner Hausärztin hiess es: Alkoholkarenz und gut ist. Aber anscheinend ja wohl doch nicht. Grummel.
Gwar
Beiträge: 6
Registriert: 15. März 2018, 11:11

Re: Chronische Pancreatitis?!

Beitrag von Gwar »

Gib die Hoffnung nicht auf, dass es besser wird. Ich war etwa 4 Monate nach dem ersten diagnostizierten Schub am körperlichen und psychischen Tiefpunkt angelangt. Hatte 5 kg abgenommen, Schmerzen in den Muskeln, war so schwach, dass ich nicht mehr als 4 std arbeiten konnte und hatte oft ein Druckgefühl im Bauch. Dann erst ging es langsam aufwärts. Mit extrem viel Essen (auch Schokolade und anderes Süße) konnte ich mein urspüngliches Gewicht wieder erreichen und seit Anfang April auch langsam wieder Kondition aufbauen. Ich will sagen, es kann einfach auch sehr lange dauern, bis sich die Drüse beruhigt und der Körper mehr ins Gleichgewicht kommt.
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