Zustand nach Pankreas-OP

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Bettina
Beiträge: 3
Registriert: 6. Juni 2009, 15:23

Zustand nach Pankreas-OP

Beitrag von Bettina »

Hallo liebe Anteilnehmende, ich bin heute zum 1.Mal bei euch.
Ich bin vor 9 Wochen operiert worden, Pankreaskarzinom, Bauchspeicheldrüse bis auf den Kopf raus, Milz raus, Darmwurzel raus, Metastase in der Leber. Fühle mich jeden Tag schlechter. Habe nur Schmerzen von Blähungen, im Oberbauch, im Unterbauch, im Rücken. Nehme Kreon, habe keine Fettstühle. Leider hatte ich vor 5 Wochen noch eine Hämorrhoiden-OP, die mich immer noch beschäftigt (zusätzliche Schmerzen, leichtes Fieber).
Ich kann vor Schmerzen nicht mehr schlafen, wenn ich Nolvalgin nehme, ist es besser, aber mir ist schwindelig. Eine Chemo, die ich hätte anfangen sollen, konnte ich auf Grund meines lädierten Zustandes nicht machen.
Mein Lebensmut war mit dieser Diagnose eh dahin, aber inzwischen frage ich mich auch, ob ich diese OP gemacht habe nur um mich noch mehr zu quälen.
In der Selbsthilfegruppe mit Professor Klapdor habe ich Patienten getroffen, die dieselbe OP haben, fast völlig beschwerdefrei leben und Kreon nur im Bedarfsfall nehmen. Beneidenswert.
Was kann ich noch tun?
Ich würde mich über Tipps freuen.

Bettina
Johannes
Beiträge: 38
Registriert: 3. Mai 2009, 23:57

Re: Zustand nach Pankreas-OP

Beitrag von Johannes »

Hallo Bettina,

ich bin auch noch nicht solange im Forum aktiv. Bei meiner Mutter wurde vor ca 2 Monaten ein Pankreastumor festgestellt......nun ist sie gewipplet: 1/3 des Magens weg, BSD komplett weg...usw. Ihr geht es mittlerweile sehr gut. Stuhlgang klappt noch nicht, Dauerdurchfall.

Bei ihr hat es seit sie Vitaminpräparate nimmt einen richtigen Genesungsschub gegeben. Diese Vitamine hat ein Bekannte von mir von seinem hausarzt nach seiner Darmkrebs OP bekommen. ich war damals schon fasziniert von seiner zügigen Genesung.

Ihr könnt jetzt zum Thema Vitamine sagen was ihr wollt. Tatsache ist, dass Vitamin niemal schädlich für den Körper sind sonder nur unterstützend wirken können. das kann man von anderen "medikamenten" ja nicht unbedingt behaupten. Die Vitamine heisen "Ortho molar Onko". Habe selbst noch nie danach gegoogelt. Ich hole Sie beim Arzt, man kann sie aber auch im Internet bestellen (Adresse bekomme ich noch), manche Apotheken bieten sie auch direkt an.

Ich wünsche Dir alles Gute, und nicht aufgeben!!!! Mit dem Arzt, der mir die Vitamine empfohlen hat, habe ich ein Gespräch bezüglich "wann rentiert sich eine OP" geführt. Seine Theorie ist immer. Wenn Du zwei Wochen mehr zu leben hast und am Ende der ersten Woche irgendwo ein Genie auf der Welt die Sache "Krebs" auf einmal versteht und dieser plötzlich heilbar ist hast Du gewonnen......Versuche immer positiv zu denken!!!!!!!!!

Viele Grüße
Sirkka

Re: Zustand nach Pankreas-OP

Beitrag von Sirkka »

Hallo Bettina!

Ersteinmal herzlich Willkommen hier bei uns!
Den letzten Satz von Johannes möchte ich gerne nochmal sagen.... so schwer wie es ist, denke positiv... lass deinem Körper Zeit. Die OP ist erst 9 Wochen her, da hat sich der Körper noch nicht mit dem Eingriff abgefunden und sich von erholt. Das dauert sehr lange! Die in der Gruppe von Dr. Klapdor, wie lange ist das so her, dass die operiert wurden? Dann auch noch die OP vor 5 Wochen dazu? Das ist hart für dich und deinem Körper. Aber er erholt sich...nur das dauert.... :zw:
Wegen den Schmerzen, kannst du deinen Arzt nicht fragen ob er dir was anderes aufschreibt, wenn du mit den Novalgin nicht so klar kommst? Oder gehe mal zu einem Schmerztherapeuten. Niemand muss in der heutigen Zeit Schmerzen ertragen. Dafür gibt es solche Mittelchen!
Mach doch mal was schönes! Was dir und deinem Kopf gut tut um mal auf andere Gedanken zu kommen. Schönen Spaziergang, Shoppingtour etc.... mir hat das immer sehr geholfen. Wenn man zuhause sitzt und nur grübelt wird es nicht besser....

So, ersteinmal...Gruss

Sirkka
Corinna B.
Beiträge: 732
Registriert: 18. August 2008, 18:13
Wohnort: 25704 Meldorf

Re: Zustand nach Pankreas-OP

Beitrag von Corinna B. »

Hallo Bettina, ich freue mich das du den Weg in unserer Forum gefunden hast, du wirst hier sicher eine andere Unterstützung finden als in Buchholz - sofern du bereit bist das anzunehmen. Die Klientel ist hier im Forum irgendwie anders als in Buchholz. Im Forum ist es einerseits viel anonymer als in der Gruppe, andererseits kann man jederzeit auf das Forum zurückgreifen und sich das holen oder geben was man grade so braucht. Die Regionalleiter haben natürlich auch ein telefonisch offenes Ohr - wobei das Wort "Regional" nicht ganz so verbissen zu sehen ist.
Deine Operation ist ja nun nicht so lange her und es ist ein sehr schwerer Eingriff gewesen, an dem Dein Körper noch einige Zeit zu arbeiten hat, dann ist die Hämorhoiden Operation dazu gekommen..... Das heißt Du hast zweimal lange in Narkose gelegen, ein befreundeter Arzt erklärte mir nach einer meiner vielen Operationen " der Körper braucht mindestens 1 Jahr um die Narkose und die Op zu verarbeiten". Ich weiß nicht ob das wissenschaftlich belegt ist, aber mein Körper benimmt sich so. Aber auch nach einem Jahr kann ich nicht mehr so wie früher, das ist sicherlich einerseits Altersbedingt, aber auf der anderen Seite : hallo mein Bauch ist Kreuzweise aufgeschnitten worden und damit auch alle Muskeln und Nerven durchtrennt, dazu noch gewisse Löcher von Drainagen - das muss sich erstmal wieder zusammen finden.
Du bist einfach zu ungeduldig mit Dir!!!
Ich hoffe du entscheidest dich doch noch zu der Chemotherapie - wir brauchen dich hier! Irgendwann wirst du in der Lage sein deine Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Krankheit weiter zu geben - wenn du das möchtest.
Und glaube mir, das Leben macht auch mit Einschränkungen Freude - man muss nur den Mut dazu haben!
Mit lieben Gruß
Corinna B.

Wenn dies unser letzter Tag auf Erden wäre, würden wir ihn dann nicht lieber mit Liebe statt mit Verurteilungen verbringen?
Bettina
Beiträge: 3
Registriert: 6. Juni 2009, 15:23

Re: Zustand nach Pankreas-OP

Beitrag von Bettina »

Liebe Anteilnehmende,
ich danke euch für eure aufbauenden Worte. Das hat mir gut getan.
Ihr habt Recht, dass ich viel Geduld haben muss und versuchen sollte positiv zu denken, aber ich habe das dumpfe Gefühl, dass ich nicht mehr allzu viel Zeit habe.
Ich habe jetzt mit Akupunktur angefangen und bekomme da auch eine Infusion mit Vitaminen, mal sehen. Vielen Dank für den Tipp mit den Vitaminen.
Bis bald und euch alles Gute.

Liebe Grüße
Bettina
Corinna B.
Beiträge: 732
Registriert: 18. August 2008, 18:13
Wohnort: 25704 Meldorf

Re: Zustand nach Pankreas-OP

Beitrag von Corinna B. »

Liebe Bettina, das dumpfe Gefühl kann Dir natürlich niemand nehmen, aber sei Dir sicher - das hatten wir alle und irgendwo ist da im Hinterkopf bestimmt auch noch ein Nest mit solchen Gefühlen. Manchmal ,an schlechten Tagen, piesaken uns diese Gedanken.
Auf der anderen Seite rutschte einem Bekannten von mir die Bemerkung raus" erstaunlich das du keine Autounfälle hast, schließlich fährst du ja viel Auto". Ich habe nicht nachgefragt ob er meinen Fahrstil meint, aber an der Fesstellung ist schon was dran. Wir sind inzwischen zu jeder Zeit irgendwelchen Gefahren mit irgendwelchen Folgen ausgesetzt - und darüber machen wir uns keine Gedanken.
Bettina, verzeih mir, aber wenn ich deine Zeilen lese muss ich manchmal an meinen Großvater denken. Er hat mit ab Mitte 30 das dumpfe Gefühl gehabt, das er nicht alt werden würde........ er wurde knapp 80 Jahre. Sicher er war nicht wirklich gesund, Familienkrankheit Depression, Diabete, etc. Ich glaube alle Familienmitglieder mütterlicherseits hatten alle möglichen CA- Formen und keiner ist jung gestorben. Merkwürdigerweise muss man fast sagen, denn Krebs war damals nicht so heilbar wie heute.
Ich wünsche Dir viel Erfolg mit den Vitaminen und der Akupunktur, ich denke Beides wird Dir helfen, aber die Chemo solltest Du nicht ganz aus den Augen verlieren.
Liebe Grüße
Corinna B.
Bettina
Beiträge: 3
Registriert: 6. Juni 2009, 15:23

Re: Zustand nach Pankreas-OP

Beitrag von Bettina »

Liebe Corinna,
danke, dass du dir Gedanken über mich machst. Es fällt mir schwer Hoffnung zu haben, wenn ich von einigen Ärzten schon wie eine Halbtote behandelt werde. "Für Sie gelten jetzt keine Regeln mehr."usw.
Was mich einfach fertig macht, sind diese ewigen unkalkulierbaren Rückschläge im Hinblick auf die Verdauung, plötzlich Durchfall, Übelkeit, Krankheitsgefühl und grauenhafte Schmerzen. Das krieg ich nicht in den Griff.
Nun hat sich bei mir auch noch an einer Nabelbruchnarbe ein 3cm großes Etwas gebildet, soll laut Ultraschall bösartig sein. Soll rausgeschnitten werden, schon wieder Krankenhaus. Nun mache ich aber erst ein PET um zu sehen ob es noch größere Baustellen im Körper gibt, dann kann dieses Geschwür auch drinbleiben.
Also drück mir die Daumen für Mittwoch.
Ich habe es so satt in den Fängen der Ärzte zu hängen, ich möchte am liebsten in eine Berghütte flüchten und dort in der Natur zu mir zu finden und meine Selbstheilungskräfte zu mobilisieren. Aber dazu fehlen mir Mut und Energie.

Liebe Grüße und alles Gute für dich
Bettina
Corinna B.
Beiträge: 732
Registriert: 18. August 2008, 18:13
Wohnort: 25704 Meldorf

Re: Zustand nach Pankreas-OP

Beitrag von Corinna B. »

Liebe Bettina, ich drück dir die Daumen und dich auch.

Corinna
Sirkka

Re: Zustand nach Pankreas-OP

Beitrag von Sirkka »

Ich drücke sie auch ganz feste....und denke an dich....

LG Sirkka
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Ingo
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Registriert: 16. Juli 2008, 11:14
Wohnort: Wermelskirchen

Zustand nach Pankreas-OP - Selbstheilungskräfte

Beitrag von Ingo »

Bettina hat geschrieben: Ich habe es so satt in den Fängen der Ärzte zu hängen, ich möchte am liebsten in eine Berghütte flüchten und dort in der Natur zu mir zu finden und meine Selbstheilungskräfte zu mobilisieren. Aber dazu fehlen mir Mut und Energie.
Bettina
Hallo Bettina,

ich kenne dieses Gefühl ausgeliefert, verzweifelt und psychisch am Ende zu sein. Anfang des Jahres deutete Einiges bei mir darauf hin, dass mein Pankreaskarzinom sich nach 4 1/2 Jahren am Restpankreas wieder gemeldet hat. Weitergehende Untersuchungen waren auf Grund meiner veränderten Anatomie nicht mehr möglich. Ich war wie betäubt, konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und es ging mir auch körperlich total scheisse. Ich wusste mir nicht mehr zu helfen und besann mich auf einen Tipp einer alten Freundin, die mir damals, kurz nach Ausbruch meiner Krankheit sagte "Wenn' s dir mal richtig schlecht geht, fahr' zum Kloster Ostrog - dort wird dir geholfen." Im Gegensatz zu ihr war ich nie besonders gläubig, bin aber für alles offen und hatte ihre Worte nie vergessen. Am 28.2.2009 hab' ich's dann doch gewagt und habe mich trotz meines schlechten Zustandes ganz allein auf den weiten Weg gemacht. Ganz allein und weit weg von allem Bekannten, Gewohnten und von allen Zwängen. Auf der Fahrt kam mir häufig der Gedanke umzukehren, aber eine innere Stimme sagte mir: "Fahr' weiter - du schaffst es !!" Und siehe da - am dritten Tag war ich am Ziel und hab' mir fast die Augen aus dem Kopf geheult vor Freude, dass ich es geschafft habe - ich der Behinderte, der Schwerkranke, der Verzweifelte. Ich wurde von den Mönchen freundlich aufgenommen und verbrachte zwei Tage im Kloster und zwei weitere Tage in einer Pension. Ich war in der Gruft des heiligen Basilius und erzählte dem Abt meine Geschichte. Er fragte mich nach meinem Namen und ob er für mich beten soll. Ich sagte ja und musste nun meine Stirn auf den Schrein des hl. Basilius legen. Der Abt legte ein Kreuz auf meinen Kopf und betete für mich. In diesem Moment durchströmte mich ein Gefühl, was ich mit Worten schlecht beschreiben kann. Es war, als würde ich mit neuer Energie geladen, als wenn es ein Kraftwerk gäbe, das nun alles in mir wieder antreibt. Ich hatte plötzlich keine Angst mehr, keine Schmerzen und war so energiegeladen, dass ich die 1.900 km Rückreise in zwei Tagen ohne irgendwelche Probleme geschafft habe. Ich weiss nicht was dort mit mir passiert ist, aber ich kann sagen, dass etwas passiert ist, was mir immense Kräfte und neue Hoffnung gegeben hat und das hält bis heute an. Nächste Woche stehen meine Nachuntersuchungen an und ich sehe denen sehr gelassen entgegen. Ich kann aus Überzeugung sagen, dass ich jedem empfehle, der mal zu sich selbst finden und seine inneren Energien aktivieren will, sich solch einer Herausforderung zu stellen. Man kann es schaffen !!! Es gibt Dinge, die wir nicht erklären können, aber es gibt sie !! Es gibt auch Liebe, Hoffnung und Freude. Man kann sie nicht sehen, aber es gibt sie. Und den hl. Basilius von Ostrog gibt's auch - den kann man sogar sehen - auch mehr als 300 Jahre nach seinem Tode. Ich habe eine kleine Bilderserie zusammengestellt, mit der man sich ein Bild über meine Reise machen kann. Sie ist auf YouTube zu sehen unter dem Link :

http://www.youtube.com/watch?v=SWrZ5A7cpX8

Also - fass' deinen Mut und deine Energie zusammen und fahr' in deine Berghütte oder sonstwo hin, wo du meinst, dass es dir hilft. Lass' dir von keinem 'reinreden und tu's nur für dich und ganz allein. Meine Verwandten und Bekannten haben mich vorher auch für bekloppt erklärt, aber ich hab's einfach getan und es war die wichtigste Reise meines Lebens.
........und ich bin ganz, ganz stolz darauf, dass ich es geschafft habe.

Alles Gute und viel Kraft

Ingo
Lieber 'ne Canneloni als 'ne Wanne-Eickel !!!
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