Wie ist der Zustand nach einem Schub der chronischen Pankreatitis? Habt Ihr weiterhin Beschwerden??

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Hiorhey
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Registriert: 24. Juni 2018, 20:45

Re: Wie ist der Zustand nach einem Schub der chronischen Pankreatitis? Habt Ihr weiterhin Beschwerden??

Beitrag von Hiorhey »

OPIC_86 hat geschrieben: 3. September 2018, 16:51 Ich weiß nicht, wie du von:
hochgradiger Verdacht auf Tumor im Pankreaskopf
auf Pankreas-Karzinom kommst.
Wahrscheinlich ist das deiner Panik geschuldet, die in allen deinen Beiträgen förmlich herausquillt.
Aber ein Tumor ist in der med. Fachsprache insb. der Radiologen erst einmal nichts anderes als eine Schwellung, die sowohl neoplastisch sein kann (und dann gut- wie bösartig), wie entzündlich (infektiös oder autoimmun).
Insbesondere autoimmune Pankreatitis-Formen machen gerne tumorartige Veränderungen im Pankreaskopf.
Einige Patienten sind dabei schon mit dem Verdacht auf Pankreas-CA operiert worden, mit dem Ergebnis, dass die Operation unnötig gewesen war, weil es sich um eine entzündliche Schwellung handelte, die man häufig mit Kortison gut behandeln kann.
Du scheinst doch nicht auf den Kopf gefallen zu sein, und mit diesen Voraussetzungen sollte man zumindest heutzutage doch mehr Engagement und Eigenverantwortung an den Tag legen, als du es aktuell zu tun scheinst. Das bedeutet auch, sich in der Fachliteratur zu informieren.
Nur mal ein paar Artikel auf die Schnelle (das ist wirklich ein bekanntes Phänomen, zumindest unter Spezialisten):
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3420987/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3981193/
Klar bin ich in Panik, ihr hättet mich nur mal dann sehen sollen, als ich von der Pankreatitis selbst erfahren habe.

Weil im Arztbrief auf dem ich nenne es mal "Diagnosenüberblick" steht "V.a Pankreascarcinom" und es etwas detaillierter dann heißt "hochgradiger Verdacht auf Tumor im Pankreaskopf", tatsächlich hatte man mir im KH erklärt, dass da Schwellungen gesehen wurden und die Radiologen es so beschrieben hatten.

Diese wären aber schon beim ersten Krankenhausaufenthalt (Mai-Juni) gesichtet worden, komischerweise stand davon im ersten Brief nichts und gesagt hatte man davon damals auch nichts. Ich hoffe natürlich, dass diese Schwellungen kein Krebs sind und falls doch gutartig (wusste gar nicht, dass das bei dieser Art überhaupt möglich ist.)
Anonymus-003
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Re: Wie ist der Zustand nach einem Schub der chronischen Pankreatitis? Habt Ihr weiterhin Beschwerden??

Beitrag von Anonymus-003 »

Hallo,

könnte mir vielleicht noch jemand schreiben, wie lange er noch Beschwerden nach einem Schub der chronischen Pankreatitis hatte? Und wie sind die Beschwerden symptomatisch ausgelegt?

Wäre sehr dankbar für Erfahrungsberichte!
Anonymus-003
Beiträge: 521
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Re: Wie ist der Zustand nach einem Schub der chronischen Pankreatitis? Habt Ihr weiterhin Beschwerden??

Beitrag von Anonymus-003 »

Es wird nicht besser bei mir. Immer noch starke Schmerzen, Schwäche Übelkeit.
Gehört das dann immer noch zum Schub der chronischen Pankreatitis, der noch nicht vorüber ist, der quasi so lange andauert? Oder ist es einfach jetzt so, dieser Zustand, der ja chronisch ist und sich nicht ändern wird? Niemals mehr?
Muss ich mich damit arrangieren und die Hoffnung aufgegeben dass es besser wird?

Versteht mich nicht falsch, auch die Hoffnung aufgeben, kann unheimlich erleichternd sein, mit der Annahme dessen was ist und der Gewissheit dass es sich eben nicht mehr zum positiven wendet. Es kann so ein großer Akt der Befreiung stattfinden. Vielleicht sogar ein Hauch von was göttlichen. Das Aufgeben, aufhören zu kämpfen, kann ein Segen sein. Vielleicht muss ich mein Denkmuster, das mit meinen Gefühlen verknüpft ist, in diese Richtung transformieren.
Einfacher für diesen Schritt, wäre jedoch zu wissen wie dieses ganze Krankheitsbild verläuft. Denn dann wäre das Loslassen gegebenenfalls viel einfacher. Wenn man eben weiß dass keine Besserung mehr möglich ist.

Das ganze was es auch so schwer macht, ist, dass ich bis vor 2 Monaten nie Schmerzen hatte und es mir vor zwei Jahren richtig gut ging. Ich war gesund. Und dann kam alles so plötzlich. Oder etwa vielleicht doch nicht...?
wasistes
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Re: Wie ist der Zustand nach einem Schub der chronischen Pankreatitis? Habt Ihr weiterhin Beschwerden??

Beitrag von wasistes »

Tut mir Leid das du Schmerzen hast.
Ich hatte ca. 4-5 Monate Dauerschmerzen dann zwei drei Monate Ruhe, jetzt fing es wieder an. Aber es ist auszuhalten.
Was mir geholfen hat war eine Leberreinigung durchzuführen, ich weiß das die nicht unumstritten ist, aber zumindest das Bittersalz hat eine abführende und kontrahierende Wirkung auf die Gallengänge. Jedenfalls gings mir danach deutlich besser, was die Schmerzen anging. Außerdem ist es auch eine Frage der Schmerzaustrahlung. Das Pankreas liegt an der Wirbelsäule, eine Dauerreizung verursacht meiner Erfahrung nach eine Kettenreaktion in der Wirbelsäule bzw. Verspannen sich die Faszien und Muskeln durch Dauerkontraktion total ebenso im Hals und Kopf. Mir helfen dauer auch warme muskelrelax Bäder und eine Faszienrolle für den Rücken um zumindest kurzzeitig Schmerzbefreiter zu sein.
Du kannst auch ersuchen Omneprazol einzunehmen oder Riopan um eine leichte Linderung bekommen, da Probleme mit Galle und Pankreas auch oft zu einer Übersäuerung des Magens führen was ebenfalls schmerzhaft ist und zu Magengeschwüren führen kann.
„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Albert Einstein
Anonymus-003
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Re: Wie ist der Zustand nach einem Schub der chronischen Pankreatitis? Habt Ihr weiterhin Beschwerden??

Beitrag von Anonymus-003 »

Erst einmal, Danke für Dein Mitgefühl!
Ich hatte ca. 4-5 Monate Dauerschmerzen dann zwei drei Monate Ruhe, jetzt fing es wieder an. Aber es ist auszuhalten.
Na ja, auszuhalten ist es bei mir auch. Insbesondere durch die starken Schmerzmittel die ich nehme. Schließlich nehme ich 32 mg Hydromorphon retardiert täglich. Das ist schon eine gewaltige Menge. Wenn ich es nehme, hilft es sehr. Ich erreiche beinahe Schmerzfreiheit. Die Schmerzen kommen immer wieder doch mal durch, aber allenfalls ist es erträglich, lebenswert.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich das Schmerzmittel auch selbstständig oft weglasse. Einmal um zu sehen ob die Schmerzen nicht doch von selbst nachlassen und andererseits deshalb, da es sich mit um das stärkste Opiat handelt was man in oraler Form überhaupt zu sich nehmen kann.

Wenn Du schreibst dass Du ca 5 Monate Deine Schmerzen hattest (was mir ebenfalls unglaublich Leid für Dich tut), die jetzt wieder langsam wiederkommen, dann muss ich so realistisch sein, dass wir wohl in der Tat, unser ganzes Leben damit zu tun haben werden. Das kann man leider nicht schön reden und man muss sich mental damit abfinden.

Aber so lange es auszuhalten ist, sollte es eigentlich auch ok. sein.
Ich denke für mich, dass ich dann doch den Rat meines Schmerzspezialisten befolgen muss und die Schmerzmedikation welche eine Schmertztherapie ist, regelmäßig nehmen muss und werde, ohne Experimente durchzuführen.

Was ich aber einfach überhaupt nicht begreifen kann ist, und das ist auch der Grund warum ich versuche das Schmerzmittel mal wegzulassen, woher diese Schmerzen des Pankreas kommen, wenn in sämtlichen Bildgebungen einfach alles piko bello aussieht???
Viele mit chronischer Pankreatitis, haben ja Schmerzen, wenn beispielsweise Gänge nicht frei ablaufen können und nachdem z.B. Stants gesetzt werden, auch die Schmerzen kein Thema sind. Also wenn es medizinisch klar nachvollziehbar ist. Das verstehe ich dann. Aber bei ganz unauffälliger Bildgebung im CT, MRCP und Endosono, kann ich einfach nicht verstehen? Ich bin da auch ein zu sehr Kopfdenkender Mensch. Sachen die nicht erklärbar sind, damit habe ich große Schwierigkeiten.
Aber was ist schon logisch in unserem Leben? Die objektive Wirklich unseres Daseins ist eher paradox denn logisch.

Und ja, sämtliche Ernährungsergenzungspreparate nehme ich auch. Aber Schmerztechnisch hilft mir dann doch nur die Schulmedizin.

Falls Du noch, was auch immer für Tipps zur Leberentlastung oder Genesung in jeglicher Hinsicht hast, bitte immer her damit!
Anonymus-003
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Re: Wie ist der Zustand nach einem Schub der chronischen Pankreatitis? Habt Ihr weiterhin Beschwerden??

Beitrag von Anonymus-003 »

Omneprazol einzunehmen oder Riopan um eine leichte Linderung bekommen, da Probleme mit Galle und Pankreas auch oft zu einer Übersäuerung des Magens führen was ebenfalls schmerzhaft ist und zu Magengeschwüren führen kann.
Nehme ich schon, Pantoprazol. 40 mg morgens, 40 mg abends, seit längerer Zeit. Ohne Erfolg. Leider alles andere auch.
wasistes
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Re: Wie ist der Zustand nach einem Schub der chronischen Pankreatitis? Habt Ihr weiterhin Beschwerden??

Beitrag von wasistes »

Denke das es auch mit den kleinen Ästchen anfangen kann und das sieht man dann eben nicht sofort. Bei mir hat man ja auch erst durch die Biopsie eine Fibrose festgestellt. Denke auch da spielen verschiedene Organe eine Rolle, der ganze Fluss sit ja gestört und das spürt man.
„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Albert Einstein
wasistes
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Re: Wie ist der Zustand nach einem Schub der chronischen Pankreatitis? Habt Ihr weiterhin Beschwerden??

Beitrag von wasistes »

Außerdem kann die Pankreaselastase bei schweren Nieren- und Lebererkrankungen ansteigen.

Vielleicht liegt die Ursache bei dir auch in der Niere oder Leber?
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Albert Einstein
Anonymus-003
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Re: Wie ist der Zustand nach einem Schub der chronischen Pankreatitis? Habt Ihr weiterhin Beschwerden??

Beitrag von Anonymus-003 »

Denke das es auch mit den kleinen Ästchen anfangen kann und das sieht man dann eben nicht sofort. Bei mir hat man ja auch erst durch die Biopsie eine Fibrose festgestellt. Denke auch da spielen verschiedene Organe eine Rolle, der ganze Fluss sit ja gestört und das spürt man.
Das ist gut. Notiere ich mir für meinen Klinikaufenthalt im Oktober.
Außerdem kann die Pankreaselastase bei schweren Nieren- und Lebererkrankungen ansteigen.

Vielleicht liegt die Ursache bei dir auch in der Niere oder Leber?
Ja, aber dafür sind meine Blutwerte einfach viel zu gut. Und ich habe auch keine Nierenschmerzen und Leberwerte und Ultraschall sind auch sehr gut. Ach keine Ahnung 🤔
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