Vorstellung

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Toody
Beiträge: 24
Registriert: 2. Januar 2018, 19:31

Re: Vorstellung

Beitrag von Toody »

Hallo Thomas :hallo:

Die Aussage deiner Ärztin das dich jeder Tropfen Alkohol sofort Umbringen kann halte ich doch für sehr übertrieben,ich selber habe eine chronische pankreatitis und mir am Anfang der Diagnose auch nur Sorgen gemacht, und immer nur das schlimmste gedacht und mir ging es nach dem Krankenhaus Aufenthalt auch wirklich schlecht.

Was du aber wirklich sofort Aufhören solltest ist wirklich das Rauchen, den es ist laut neuen Studien genauso gefährlich wie Alkohol.

Was auch sehr häufig unterschätzt wird ist Stress, Stress ist überhaupt nicht gut für die BSD und kann auch unangenehme Symptome auslösen.

Zu der Frage mit Alkoholfreiem Bier kann ich nur für mich sagen ich trinke das jeden Tag und mir schadet es nicht,ich renne aber auch nicht mehr zum Arzt.

Ich nehme keine Medikamente und Ernähre mich auch fast komplett so wie früher, und wenn es mir wirklich mal ein bisl schlechter geht Esse ich einfach was und dann wird es besser.
wasistes
Beiträge: 781
Registriert: 7. Februar 2018, 13:06

Re: Vorstellung

Beitrag von wasistes »

Hast du die Schmerzen "immer"? oder nur in bestimmten Positionen?
Schau mal in meinem Thread "Was tun bei einer chronisch fibrotisierenden Pankreatitis" da hab ich alles gesammelt was ich gefunden habe zu med. Studien und Pankreatitis.
Gegen Schmerzen bei einer chron. Pankreatitis kann z-B. eine Elementar Diät nach Sibecker helfen, hilfreich kann auch sein die Durchblutung zu fördern, dafür gibt es bestimmte Supplements, da die Schmerzen auch durch Ischämien entstehen können.

Schmerzen in dem Bereich können prinzipiell neben organischen Ursachen auch durch Blockaden der BWS, Fehlstellungen der Hüfte und Verkürzungen der Iliopsoas, Quadratus Lomborum-Muskulatur entstehen, das könntest du überprüfen, ob die Schmerzen in bestimmten Postionen z.B. nicht zu spüren sind (im liegen oder übergebeugt).
Auch denkbar sind degenerative Veränderungen der Wirbelsäule, die nicht jeder Radiologe erkennt.

Du solltest auf die CT - Aufnahmen verzichten, da du hier böse Nachwirkungen haben kannst.
Wenn du beunruhigt bist, liess mal die Rostocker Studie zur chronischen Pankreatitis durch. Die meisten Leute sterben an den alkoholinduzierten Nebenwirkungen bei chronischen Alkoholismus, nicht direkt an der Pankreatitis, z.B. Leberversagen.

Weitere Ursachen können autoimmunell (vaskulär, oder IGG4, oder systemisch), infektiös, Gallensteinleiden und Sludge, medikamentös oder hereditär bedingt sein.
„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Albert Einstein
Tomas von Hindenburg
Beiträge: 252
Registriert: 19. Oktober 2018, 09:37

Re: Vorstellung

Beitrag von Tomas von Hindenburg »

Guten Abend,

Ich danke Ihnen allen für die freundliche Aufnahme in Ihrem Forum.

Also alle anderen Möglichkeiten der Schmerzsymptomatik und der begleitenden Symptome wurden bei mir ausgeschlossen, wie z.B. Frau Ellie schreibt: Gallenleiden, Lebererkrankungen, Bandscheibenvorfälle in der BWS etc.
Auch eine autoimmunelle Ursache wurde über den IGG4 Wert ebenfalls ausgeschlossen.
Ja, die Argumentation von Frau Ellie bezüglich der Strahlenbelastung gibt mir für die Zukunft zu denken. Mir hat man nämlich im Krankenhaus nahegelegt, daß dies alles unbedenklich sei und mit der Strahlenbelastung einer Stewardess oder eines Piloten vergleichbar wäre.

Zwischenzeitlich bin ich aufgrund der Schmerzproblematik immer wieder mal Gast im Spital Zofingen in der Schweiz. Auch dort wurde eine Endosonografie mit folgendem Ergebnis wiederholt:

Normal großes Pankreas mit leicht inhomogenem lipomatösem Binnenmuster. Kein Foci, Pancreasgang präpapilär etwas prominent bis 3,8 mm über ca. 3 cm, keine relevante Pancreasgangdilatation im Verlauf weiter proximal.
Zahlenmäßig etwas vermehrte Lymphknoten in den einsehbaren Abschnitten des Oberbauchs, im Leberhilus bis 12 mm, eher reaktiv imponierend.

Leicht inhomogenes lipomatöses Pancreas ohne fokale Läsionen
- präpapillär Pancreasgang über ca. 3 cm etwas prominent bis Max. 3,8 mm, im Verlauf schlank


Deshalb habe ich mich unter anderem auch hier angemeldet, da ich solche Befunde einfach nicht zu deuten weiß und auch in der Zukunft vielleicht Hilfe bekommen könnte?
Weiter steht im Befund:

Grundsätzlich kann eine residuelle Schmerzsymptomatik bei stattgehabten akuten Pankreatitiden ohne morphologische Residuen diskutiert werden.

Danke Tody für Ihre Antwort. Ja diese Ärztin in München hat mir unheimlich große Angst gemacht mit Ihren Aussagen. Selbst bei dem kleinsten Schluck Alkohol würde Lebensgefahr bestehen. So in etwa hat Sie es wirklich gesagt.

Wasistes, Sie fragten noch ob die Schmerzen ständig vorhanden sind. Diese Frage muss ich verneinen. Sie sind nicht immer vorhanden, aber überwiegend. Überwiegend in unterschiedlichen stärken, in den Schmerzspitzen fast nicht mehr auszuhalten. Da muss was geschehen. Ich weiß nur nicht was? Meine Ärzte speisen mich mit Novalgin ab, mit dem Hinweis daß es keine Anzeichen für eine Schmerzproblematik gibt, bzw. das Pankreas ruhig ist.
Ich dagegen bin mir ziemlich sicher dass es vom Pankreas kommt. Alles kam nämlich parallel mit der Zeit, alle Symptome inclusive der niedrigen Stuhlelastase.

Einige Ihrer Veröffentlichungen habe ich gelesen wasistes. Es würde mich sehr interessieren welches Präparat von Resveratrol Sie empfehlen können? Es gibt ja da viele unterschiedliche Produkte. Und wieviel davon sollte man von der Menge her nehmen? Hat auch jemand Erfahrungen mit dem Einsatz von Silymarin?

Ich würde mich über sämtliche Hilfestellung freuen.
Es würde mich auch interessieren ob man ein Karzinom aufgrund von unauffälligen CT, MR Untersuchungen definitiv ausschließen kann? Zudem würde ich gerne wissen wollen, was für Beschwerden eine chronische Pankreatitis im Frühstadium verursacht? Und wie und ab wann ist das Frühstadium faßbar?
Ich verstehe auch nicht was die Schmerzen verursacht. Oft grübel ich darüber ob wohl Lebensgefahr bestehen könnte? Und die Angst schwingt mit, eben diesen Punkt zu verpassen und in der Notwendigkeit adäquat zu reagieren. Auch denke ich darüber nach, wie lange wir betroffenen mit dieser Krankheit überleben können? Ich habe oft gelesen, dass die Lebenserwartung bei chronischer Pankreatitis stark vermindert ist. Und wenn man dann noch auf Ärzte trifft die einen stark verängstigen und verunsichern, so ist es nicht leicht damit umzugehen. Dennoch mache ich das beste daraus und lass mich so gut es geht, nicht in meinen Tagesaktivitäten beeinträchtigten.

Herzlichste Grüße
Tomas von Hindenburg
vonhindenburg@eclipso.ch
Bevor Sie bei sich selbst eine schwere Depression oder Antriebsschwäche diagnostizieren, stellen Sie sicher, dass Sie nicht komplett von Arschlöchern umgeben sind. — „Siegmund Freud“
wasistes
Beiträge: 781
Registriert: 7. Februar 2018, 13:06

Re: Vorstellung

Beitrag von wasistes »

Prinzipiell kann es sich auch um eine AIP Typ 2 handeln, die sich nicht über IGG4 Werte Bemerkbar macht, und häufig sekundär z.B. in Folge eines Morbus Crohns, oder anderer hepatobilärer Erkrankung auftauchen kann.
Werte die dabei interessant sein "können" sind die ESR, CRP, Transanimasen, Eosinophile, sowie IGG Subklassen.
Sie ist teilweise sehr schwierig nachzuweisen, eine positive Kortison Stoßtherapie kann Aussagekräftig sein, wenn man den einen Arzt findet der bereit ist das auszuprobieren. Längerfristig ist eine AIP auch nicht leicht zu behandeln, manche brauchen z.B. eine Chemotherapie.

Die Bildgebung eines Pankeraskarzinoms ist so eine Sache, generell ist ein MRCP mit Gandolium oder eine Dünnschicht CT (d.h. in kleinen Schichten) gut geeignet um ein Karzinom zu erkennen. Man liesst auch sehr unterschiedliche Richtwerte, habe mal gelesen das bis zu 12 Jahre vergehen können, bis aus einer sichtbaren Läsion ein symptomatisches also schmerzhaftes Pankreaskarzinom entsteht.
Es gibt einen sehr genauen Tumormarker, den Frau Dr. Mayerle entwickelt hat die jetzt am LMU München arbeitet aber der wurde bisher nur im Rahmen einer Studie genutzt.
Weiterhin habe ich gelesen, das eine Endosonographie oder Sonographie mit Kontrastmittel oder Elastographie auch sehr genau sein kann um einen Krebs zu erkennen. Bei manchen wurde er aber auch erst "im Bauch" erkannt, oder nach mehrmaliger Biopsie. Wichtig ist es hierbei meiner Meinung nach in ein absolutes Referenzzentrum zu gehen um sowas auszuschließen.

Gegen Schmerzen können Antioxidanten helfen Resveratrol (ich nehme die von Ved ein kann man bei Amazon bestellen), Vitamin C, Vitamin B3 (Niancin), Vitamin E.
Ursofalk oder Tudca können auch insofern helfen, wenn die Leber oder das Gallensystem betroffen ist (z.B. durch Sludge, oder aber bei Fibrose).
Angeblich sind auch Ibuprofen also NSAR bei Schmerzen effektiv, bei mir hat Pregabalin am Besten gewirkt.

Das Problem bei dieser Erkrankung, dass die klassische alkoholinduzierte Pankreatitis nachwievor in den Köpfen der meisten Ärzte vorhanden ist, so dass sekundäre Ursachen häufig übersehen oder nur halbherzig verfolgt werden.

Vorsichtig sollte man auch mit dem Elastase-Wert sein, der kann verfälscht sein und durch andere Organsysteme beeinflusst werden. Fettstuhl ist meiner Meinung nach erst wenn: Der Stuhl nicht geformt ist, sichtbar öllig oder schäumiger Fettrand im Klo.
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Albert Einstein
Tomas von Hindenburg
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Re: Vorstellung

Beitrag von Tomas von Hindenburg »

Genauso ist es bei mir leider ohne Kreon. Ungeformt, Massig schaumiger Stuhlgang, Durchfall. Leider.
Alkohol habe ich in meiner Jugend und auch darüber hinaus, leider ziemlich viel getrunken. Überwiegend an den Wochenenden. Irgendwie gabs immer etwas zu feiern bei uns und in der Firma.

Das mit dem Krebs hat mich jetzt auch ein wenig verunsichert. Bei mir werden regelmäßig CT, MRT-MRCP, Endosonografie durchgeführt.

Tomas von Hindenburg
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Hagemax
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Re: Vorstellung

Beitrag von Hagemax »

Hallo,
was mich immer wundert ist das hier alle eine Endosono machen, aber keiner eine „Endosono mit Punktion“. Ich bin kein Experte aber ich glaube doch das man durch eine Gewebeentnahme sehr viel feststellen kann. Ich würde dir nicht raten ständig CTs zu machen.
Bei mir steht die Endosono mit Punktion am Donnerstag an. :-(
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