Bauchspeicheldrüsen Problem?

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didi0851
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Re: Bauchspeicheldrüsen Problem?

Beitrag von didi0851 »

Hagemax hat geschrieben: 4. November 2018, 16:02 .....
Unterleibsprobleme habe ich nicht, habe auch keine großen Schmerzen sondern eher Schwäche, Schlafstörungen, heller Stuhl, Hitzewallungen, Ziehen Flanke, Schulter u Nackenschmerzen, Stechen in den Gelenken usw
Fast genauso geht es mir seit 2 Jahren, habe immer das Gefühl'Ziegelstein im Bauch'.
Absolut konstant über die gesamte Zeit.
Hagemax
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Re: Bauchspeicheldrüsen Problem?

Beitrag von Hagemax »

didi0851 hat geschrieben: 6. November 2018, 11:14
Hagemax hat geschrieben: 4. November 2018, 16:02 .....
Unterleibsprobleme habe ich nicht, habe auch keine großen Schmerzen sondern eher Schwäche, Schlafstörungen, heller Stuhl, Hitzewallungen, Ziehen Flanke, Schulter u Nackenschmerzen, Stechen in den Gelenken usw
Fast genauso geht es mir seit 2 Jahren, habe immer das Gefühl'Ziegelstein im Bauch'.
Absolut konstant über die gesamte Zeit.
Ich hoffe es wird irgendwann besser. Echt schlimm!
Sony
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Re: Bauchspeicheldrüsen Problem?

Beitrag von Sony »

Ich finde es spannend (naja..?), wie sich die Schmerzen bei uns allen unterscheiden. Neben den Oberbauchschmerzen, dieser Druck, dieses Stechen links, dieses Ziehen oder eben dieser Ziegelstein, machen mir die Rückenschmerzen enorm zu schaffen. Diese habe ich noch nicht so lange, vor allem nicht in dieser Stärke.

Ich habe irgendwie das Gefühl, etwas hänge in der Mitte an meiner Wirbelsäule. Wenn ich mich ein wenig strecke, wird es ganz kurz etwas besser. Auch wenn ich mich auf den Rücken lege. Am Schlimmsten ist es, wenn ich den Rücken herausdrücke in einen Rundrücken, oder auch wenn ich mich so ganz lang mache bzw. aufziehe wie eine Marionette. Da gehe ich fast drauf. Ich hatte letztens eine Sitzung mit relativ wichtigen Personen und wollte natürlich – wie es sich gehört – aufrecht mit geradem Rücken sitzen. Nach etwa 15 Minuten habe ich es nicht mehr ausgehalten vor Schmerzen und bin sprichwörtlich in den Stuhl zurückgefallen.

Ich kann mich noch gut erinnern vor einem Jahr, da hatte ich "nur" die (permanenten) Oberbauchschmerzen und gelben Stuhl mit Elastase über 500. Ich habe wirklich das Gefühl bei mir zuschauen zu können, wie es mir je länger je übler geht. Hoffentlich hört das Ganze mal auf bzw. stabilisiert sich ein wenig.
wasistes
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Re: Bauchspeicheldrüsen Problem?

Beitrag von wasistes »

Finde ich interessant, deine Schmerzbeschreibung ähnelt meiner stark. Als du den gelben Stuhl hattest und Oberbauchschmerzen (waren die rechts?) wurden da mal die Transaminasen bestimmt?
Ich habe noch einiges recherchiert und bin zu interessanten Ergebnissen gekommen. Idiopathische chronische Pankreatitis machen ja etwa 30% aus bei chronischen Pankreatitiden. Dies ist eine Verlegenheitsdiagnose, solange man keine eindeutige Genese gefunden hat wie IGG4 Werte die einen ins Auge springen, oder genetische Veranlagungen wie bei der hereditären Pankreatitis. Wenn man bedenkt, dass pro Jahr etwa 4 von 100.000 Leuten hier zu Lande eine chronische Pankreatitis entwickeln, heißt es das etwa 1,2 pro 100.000 Personen in Deutschland jedes Jahr mit einer idiopathischen Pankreatitis diagnostiziert werden. Das ist ein extrem geringer Anteil der Bevölkerung! Mich verwundert also überhaupt nicht, dass sich die meisten Ärzte, Internisten und Gastroenterologen überhaupt nicht mit diesem Krankheitsbild auskennen! Wir haben ja hier im Forum bereits gelesen, das selbst in Referenzzentren anscheinend einige Ärzte überfordert sind.
Das Krankheitsbild weicht auch ab, da bei einer AICP Verkalkungen entstehen und Pseudozysten. Hingegen zeigt sich nach Recherche bei vielen idiopathischen Pankreatitiden eine diskretere Veränderung des Parenchyms bzw. der kleinen Nebengänge, die fibrotisch (Bindegewebig) werden. Eine Fortwährende Veränderung der Drüse also, ohne aktive Schübe.
Hierzu habe ich auch eine sehr interessante Studie entdeckt aus dem Ausland, nach der sich in der Langzeitbeobachtung zeigte, dass diese Form der chronischen Pankreatitis (small duct destructive chronic pancreatitis) häufig im nachhinein auch ein sek. Autoimmunprozess entpuppt hat, da viele Patienten, wenn nicht Auffälligkeiten in der IGG4-Werten oder Wurstförmige Veränderung zumindest längerfristig auch auffällige ANA-Werte entwickelt haben, oder andere Blutwerte hatten die auf eine Autoimmunelle Genese hinweisen.
Gehen wir also davon aus, dass es sich bei unserem Krankheitsbild mit ähnlichem Verlauf gut möglich um eine Autoimmunerkrankung handeln könnte, die sich leider genau an diesem Organ ausgeprägt hat. Bei mir ging auch alles mit einer Viralen Infektion los und extremer Stressituation. Es ist erwiesen, dass viele Autoimmunerkrankungen durch Epigenetische Faktoren, Umweleinflüsse, schlechte Ernährung, Dauerstress, virale Infektionen entstehen können.

Wenn einem eine Kortision-Therapie auf Grund fehlender Diagnostik oder Einsicht der Ärzte verwehrt wird (Kortison hat ja auch Nebenwirkungen), kann man zumindest alternative ungefährliche klassische Methoden in Betracht ziehen die sich auch bei anderen Autoimmunerkrankungen bewährt haben, um so eine Besserung der Beschwerden zu erreichen. Änderung der Ernährungsgewohnheiten (Intermediate Fasting z.B., verzicht auf inflammatorische Nahrungsmittel), Darmsanierung z.B. mit Probiotika (Innoval) oder Elementar-Diät, Antioxidantien wie Kurkurma, Resveratrol, Vitamine, Lactoferrin etc. und ganz bestimmt auch super wichtig eine psychische Neuorientierung weg vom Identifizieren mit der Krankheit, allen Symptomen eines kranken Körpers hin zum gesunden Selbstbewusstsein.

https://gut.bmj.com/content/41/2/263

https://www.pancreapedia.org/reviews/hi ... ncreatitis
„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Albert Einstein
Sony
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Re: Bauchspeicheldrüsen Problem?

Beitrag von Sony »

Vielen Dank für die Antwort - interessant. Zur Genese habe ich bei mir halt immer noch das miese Gefühl, dass mein Alkoholkonsum Auslöser sein könnte. Ich habe zwar immer auf mich geschaut und hätte nie gedacht, dass dies pathologisch wäre (sagen wir mal alle zwei Wochen 2-2.5l Bier z.B. beim Kartenspielen oder Party, dazu geraucht - sonst aber nie), aber das Ganze hat schon nach so einer Zeit mit zusätzlichem Stress und Kebabteller angefangen. Da mir nie jemand sagen konnte, was es sein könnte - mein Arzt meinte ja Bauchmuskelkater dann Gastritis, dann Helicob. - und auch nach Alkoholkonsum nie eine Verschlimmerung der Beschwerden eingetroffen ist, habe ich ein halbes Jahr weitergelebt wie zuvor, mit demselben Konsum. Im Nachhinein wird mir schlecht, wenn ich daran denke, obwohl es natürlich müssig ist. :(
Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass auch autoimmune Prozesse daran mindestens beteiligt sind; wir haben ja diesbezüglich beide eine genetische Prädisposition. Dafür würde auch sprechen, dass auch ich keine Verkalkungen habe und nie einen schweren (wahrgenommenen) akuten Schub. IGG-Werte waren bei mir wiederum negativ, interessant aber auch die Histamingeschichte und z.B. Tinnitus - habe ich beides auch sehr ausgeprägt.
Kortison würde ich gerne mal probieren, ich hoffe mir relativ viel von einem hoffentlich bald kommenden Endokrinologen-Termin. Die psychischen Faktoren spielen auf jeden Fall eine riesige Rolle, aber es ist dermassen schwierig: Ich bin Mitte Dreissig, möchte eigentlich Familie-, Karriere-, Ferien- und Eigenheimpläne schmieden, stattdessen plane ich mein nächstes MRT und Endosono. Und dies seit bald zwei Jahren, aber wem erzähle ich das, das kennst du ja bestens...

Übrigens pardon Phil, dass wir hier deinen Thread missbrauchen: Wir haben aber ja alle relativ ähnliche Symptome und sind alle (viel zu) jung.
phil1980
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Re: Bauchspeicheldrüsen Problem?

Beitrag von phil1980 »

Sony hat geschrieben: 7. November 2018, 20:05
Übrigens pardon Phil, dass wir hier deinen Thread missbrauchen: Wir haben aber ja alle relativ ähnliche Symptome und sind alle (viel zu) jung.
Auch wenn ich bis jetzt nicht viel beitragen konnte, lese ich mit großen Interesse mit.
phil1980
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Re: Bauchspeicheldrüsen Problem?

Beitrag von phil1980 »

Nachdem ich seit September 2018 wieder stark mit meinen Problemen zu kämpfen habe(siehe erster Post im thread) würde am 16.01. 2019 eine endosono gemacht auf mein drängen.

Was heißt dieser Befund? Bzw. Was könnte die Ursache sein?

Diagnose:
Dezente(postentzündliche) narbige Veränderungen im Parenchym am Pankreasschwanz.
Prominent großer pankreaskorpus und pankreaskopf.
Kein Nachweis einer fokalen Läsion, kein informativer Prozess.


Ist ein Tumor damit ausgeschlossen? Hab die schallerin ,eine oberärztin, vor der Untersuchung noch von meiner krebsangst unterrichtet.

Vor 2 Jahren wurde bei der endosono noch gar nichts gesehen. Und jetzt sowas.

Mein gastroenterologe vermutet trotz negativer igg4 Werte und unauffälliger bsd Werte eine eventuelle autoimmunpankreatitis.

Er hat mir eine Überweisung zur pankreassprechstunde bei dr. Jürgensen an der charite berlin Mitte gegeben. Weil er meint dass der sich mit seltenen bsd Krankheiten auskennt.

Meine Hoffnung ist dass ich bei dr. Jürgensen eine zweitmeinung bekomme. Er führt auch Endosonographien durch, nur weiß ich nicht ob er mich bei dem Befund wegschickt oder ernst nimmt...was würdet ihr tippen?

Einen Termin habe ich erst im April bekommen, versuche aber jeden dritten Tag nachzufragen ob ein Termin abgesagt wurde, da es mir gerade bescheiden geht.(vorwiegend Oberbauch Beschwerden, breiiger voluminöser stuhlgang und Übelkeit.)

Habe jetzt auch lauter pickel und Juckreiz auf den Schultern bekommen.

Überlege schon mit dem Befund und einer Einweisung von meiner hausärztin im KH aufzuschlagen.

Wie würdet ihr weiter fortgehen?

Ps: ca19-9 und CEA waren unauffällig.

Gruß phil
wasistes
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Re: Bauchspeicheldrüsen Problem?

Beitrag von wasistes »

Moin moin,

die Pickel auf dem Rücken hab ich auch seit Jahren. Glaube aber eher das es durch eine gestörte Darmflora kommt auf Grund der EPI.
Ich hab Gutes über Dr. Jürgensen gehört, insbesondere in Bezug auf die Autoimmunpankreatitis.
Wo hast du den die Endosono machen lassen?
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Albert Einstein
phil1980
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Re: Bauchspeicheldrüsen Problem?

Beitrag von phil1980 »

Die endosono habe ich im sana klinikum lichtenberg machen lassen.

Würd am liebsten aber wie gesagt eine zweitmeinung,endosono, von einem erwiesenen bsd Fachmann machen lassen.

EDIT:

Was ich vergessen habe zu sagen ist, dass mich jener dr. Jürgensen vor 2 Jahren schon mal gesehen hat in seiner Sprechstunde.

Damals hatte ich nur den Befund einer großvolumigen pankreas im mrcp Befund zu stehen. Und blutwerte waren o.b.

Für ihn war die Diagnose nach kurzem überfliegen der Befunde Reizdarm, ohne eine eigene Untersuchung angestrebt zu haben. Ich hoffe mit dem endosonobefund nimmt er mich ernster als damals ...ich werde ihn jedenfalls sehr sehr bitten sich sein eigenes Bild per endosono zu machen...hoffe das klappt :(
wasistes
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Re: Bauchspeicheldrüsen Problem?

Beitrag von wasistes »

Ich war auch bei einigen dieser "Spezies" die trotz mehrfacher gemessener EPI, Änderungen in der Endosonographie und erhöhter Leberwerte der Meinung waren "Reizdarm".
Erst die Biopsie der Fibrose hat das dahingehend etwas gebessert. Sowas ist ja dann keine "Interpretationssache" mehr
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