Nach 20 Jahren Angst ist es nun soweit?!

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Touch2go
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Nach 20 Jahren Angst ist es nun soweit?!

Beitrag von Touch2go »

Hallo zusammen,

ich bin neu hier. Da ich vor kurzem eine beunruhigende Nachricht von meinem Gastroenterologen erhalten haben, hoffe ich hier Austausch und hilfreiche Tipps zu finden.
1999 ist meine Mutter im Alter von 55 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben. Ihr Leidensweg dauerte nur 5 ½ Monate. Ich war damals gerade 18 Jahre alt. Da unsere Familie damals an diesem Ereignis zerbrochen ist, ist es noch heute für mich ein Trauma.

Ich versuche nun so kurz wie möglich meine Situation zu schildern.

Angefangen hat alles im Jahr 2013 mit vermehrten, teilweise akuten Rückenschmerzen. Diese bezogen sich jedoch auf den Lendenbereich und nicht typischerweise ringförmig um den Oberbauch. Ich habe teilweise in den frühen Morgenstunden in Embryohaltung im Bett gelegen um schlafen zu können. Ob ein Zusammenhang zu aktuellen Situation besteht weiß ich nicht.

Anfang 2014 hatte ich erstmalig Probleme mit entfärbtem Stuhl. Dazu gesellten sich leichte Oberbauchschmerzen (insbesondere unter dem linken Rippenbogen, also wenn ich an mir heruntersehe links), insbesondere immer dann, wenn ich wenig gegessen hatte. In dieser Zeit habe ich auch vermehrt versucht mit Diäten Gewicht zu verlieren. Ich war aufgrund der Schmerzen und des entfärbten Stuhls in der Notaufnahme, eine Blutuntersuchung und Ultraschall waren damals ohne Befund.
Es verging ein weiteres Jahr, bis ich letzten Endes eine große Ärzte Runde antrat. Nephrologe, Kardiologe, Internist. Zunächst nahm sich der Nephrologe ausgiebig Zeit für mich und diagnostizierte nach Differentialdiagnose bei mir einen Morbus Meulengracht. Die Oberbauchbeschwerden wurden daher zunächst dieser Diagnose zugeschrieben. Der Kardiologe fand eine leichte Unregelmäßigkeit, nichts bedenkliches. Im weiteren Verlauf kam der Internist mit Magen- Darm-Spiegelung sowie Abdomen-Sono. Das Sono war unauffällig bis auf eine leichte Verkalkung der Prostata. Die Darmspiegelung war ebenfalls unauffällig. Die Magenspiegelung ergab eine leichte, chronische Gastritis Typ C und anfängliche Vernarbung der unteren Speiseröhre. Folge daraus, PPI Einnahme. Zunächst 3 Monate 20mg Pantoprazol. Danach bekam ich immer mehr Sodbrennen, obwohl ich zuvor gar keins hatte! Ich nah das Medikament nach Rücksprache mit dem Internisten weiter. Parallel dazu war ich bei einem zweiten Internisten der direkt eine Stuhlprobe anordnete. Das Ergebnis dieser erfuhr ich leider erst 3 ½ Jahre später. Dazu später mehr.

Somit waren meine Oberbauchbeschwerden vollends geklärt. Morbus Meulengracht + Reflux sollten die Ursache sein. Ich lebte mit dieser Diagnose und nahm das PPI.
In den folgenden 2 Jahren nahmen Probleme wie Oberbauchbeschwerden, wechselhafter Stuhlgang und vor allem Blähungen immer weiter zu. Außerdem wollte ich mich nicht länger von den PPIs abhängig machen und dosierte diese runter auf 10mg. Damit kam ich auch klar. Dennoch, ich recherchierte und fand eine spezielle Reflux Sprechstunde in der näheren Umgebung. Mittels 2 tägigem Krankenhausaufenthalts wurde Mitte 2017 eine Speiseröhrenmanometrie, eine 24-Stunden PH-Messung im Magen sowie eine Magenspiegelung vorgenommen. Die Manometrie ergab, die Speiseröhre macht mal gut, mal schlecht ihren Job. Der Magenpförtner zeigte kaum noch Gegendruck, also praktisch „ausgeleiert“. Die PH-Messung zeigte jedoch nicht sauren Reflux. Die Magenspiegelung ergab wieder eine leichte chronische Gastritis Typ C.
Enddiagnose hier war, so wenig wie möglich, so viel wie nötig PPI. In erster Linie sollte ich nun Gaviscon Advanced nehmen und PPI nur bei Bedarf. Das war irgendwie nicht praktikabel, ich blieb bei den 10mg PPI, jedoch Omeprazol anstatt Pantoprazol. Das linderte zunächst abrupt die Blähungen. Die Welt war wieder in Ordnung.
Zwischen Mitte 2017 und Mitte 2018 nahmen jedoch Verdauungsprobleme zu. Nach dem Essen hatte ich Probleme mit Blähungen. Die Beschwerden konnte ich nicht an einem bestimmten Lebensmittel festmachen. Daher experimentierte ich Mitte 2018 mit hochwertigen Probiotika. Ich war erstaunt, der Stuhl verbesserte sich nach 2-3 Wochen zu einem vollkommen normalen Stuhl. Das hatte ich lange nicht mehr…

Die Probiotika waren Ende Oktober nach einer 2 monatigen Kur aufgebraucht. Dann traf mich Anfang November 2018 ein heftiger Durchfall, welchen ich nicht einordnen konnte. Ein Infekt? Etwas schlechtes gegessen? Waren es die Probiotika? Eine Woche zuvor war ich mit Sport im Fitness Studio angefangen… Ich hatte keine Ahnung, doch der teils wasserartige Durchfall ging mit krampfartigen Wellen einher und ich hatte 2-3 schlaflose nächte. Die akute Phase war nach einer Woche vorüber. Der Durchfall begleitete mich jedoch noch weitere 5 Wochen! Teils noch mal krampfartig. In der Zeit hatte ich einen sehr verspannten Oberbauch, keinen Appetit. Totale Lustlosigkeit und teils Lethargie machte sich breit.

Also bin ich wieder zum Internisten, welcher 2015 bereits die Stuhlprobe anordnete dessen Ergebnisse ich nie erfragte. Es gab eine neue Stuhlprobe. Ich wartete in der Durchfall-Periode einen Tag ab, an dem der Stuhl fester war.

Parallel dazu schickte mich mein Hausarzt Anfang Dezember zu einem MRCP. Der gesamte Bauchraum wurde per MRT überprüft und ein MRCP der Gallenwege nebst Pankreas erstellt. Laut Radiologe sei alles regelmäßig und es gäbe keine Auffälligkeiten. Einzig eine kleine Zyste von 1 cm in einer der Nieren wurde festgestellt.
Kurz vor Weihnachten beruhigte sich alles wieder, das Jahr ging zu Ende, an das Ergebnis der Stuhlprobe dachte ich wieder nicht.

Vor einer Woche war ich dann erneut bei dem besagten Internisten und wird beide Ergebnisse durchgegangen. 2015 lag die Pankreas Elastase-1 bei 464, Ende 2018 lag der Wert bei 120!!! Der Internist war nicht sehr Beeindruckt von dem Ergebnis und meinte halt nur, das der Wert 2015 noch ok war und nun eine BSD Unterfunktion im Bereich der Verdauungsenzyme bestände. Er schrieb mit Pangrol 20.000 auf. Dies nehme ich nun seit einer Woche und ich merke dass der aufgeblähte Oberbauch verschwindet. Allerdings merke ich nun auch wieder die leichten Oberbauchschmerzen wie bereits 2014 unter dem linken Rippenbogen. Der Darm beruhigt sich ebenfalls da ich seit 3 Tagen wieder Probiotika einnehme.

Natürlich habe ich nach dem Besuch beim Internisten angefangen mich im Internet zur exokrinen Pankreas Insuffizienz schlau zu lesen. Aufgrund der Erkrankung meiner Mutter und einer Pankreas Insuffizienz bei mir hat mir das aktuell den Boden unter den Füßen weggezogen.

Ich weiß nicht was da auf mich zukommt, vor allem weil weder mein Hausarzt noch der Internist besonderen Handlungsbedarf sehen.

Wie sollte ich nun am besten weiter vorgehen? Sollte ich direkt ein Pankreas-Zentrum aufsuchen? Es gibt welche in der näheren Umgebung.

Ich bin sehr verzweifelt im Augenblick und für jeden Tipp dankbar.

Viele Grüße
wasistes
Beiträge: 781
Registriert: 7. Februar 2018, 13:06

Re: Nach 20 Jahren Angst ist es nun soweit?!

Beitrag von wasistes »

Hallo,

ich kann deine Verunsicherung Angesichts der schlimmen Erfahrungen mit deiner Mutter gut nachvollziehen.
Hier im Forum wirst du so einige Leute finden die an einer EPI und unklaren Abdominellen Beschwerden leiden und wofür niemals eine eindeutige Diagnose gefunden werden konnte.
EPIs, bzw. verminderte Elastasewerte können auch aber auch durch den Dünndarm "verfälscht" sein, Stichwort Zöliakie z.b.

Dein erster Elastase Wert von 464 ist völlig undramatisch, man spricht erst ab einem Wert unterhalb von 200 überhaupt von einer EPI.
Der zweite Wert ist auffällig, aber auch hier gilt, dass erst mehrere zeitlich voneinander getrennte Stuhlproben eine EPI beweisen.
Bei mir wurde z.b. 6X eine EPI festgestellt mit Werten von 70 - 120.
Es kann schon sein das dein Leber/Bauchspeicheldrüsen/Gallentrakt schwächelt. Aber sei doch froh das die Bildgebung keine weitere Auffälligkeiten darstellten.
Mal soviel dazu, eine MRCP gilt schon als ziemlich sichere Diagnostik einer präkanzerosen oder kanzerosen Veränderung, da die meisten IPMN und Adenokarzinome vom Hauptgang ausgehend sind, insofern hätte man zumindest eine leichte dilatierte Abweichung erkennen müssen wenn da was bösartiges wächst.
Wenn es dich mental beruhigt, rate ich dir zunächst die Stuhlproben wiederholen zu lassen, weiterhin falls sich die EPI bestätigt könntest du eine Endosonographie in einem zert. Pankreaszentrum in Betracht ziehen.

Die Krebsangst, sofern sie den eine Rolle spielt würde ich erstmal nach hinten schieben und froh sein das das MRCP komplett unaufällig war :daumenh:
Zum Stichwort Angst und den frühen Tod deiner Mutter, hast du mal in Betracht gezogen eine Gesprächstherapie zu machen?
Ich weiß sowas klingt häufig erstmal abschätzend weil einen das viele Ärzte auch an den Kopf schmeissen bei unklaren Beschwerdekomplexen.
Ich selber leide jetzt seit fast 2 Jahren einer beg. chr. Pankreatitis und mir hat es sehr gut getan auch was die Angst vor dem eigenen Tod angeht mal mit jemanden vertraulich zu sprechen.
„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Albert Einstein
rato
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Registriert: 16. Januar 2019, 11:12

Re: Nach 20 Jahren Angst ist es nun soweit?!

Beitrag von rato »

Als Ersatz von PPI hatte ich gute Erfolge mit Zink Carnosin Komplex mit Pepzin (Pepzin Gi).
Konnte ich somit PPI absetzen. Hilft aber in der Regel nicht sofort, sondern erst nach 1-3 Wochen.

Hattest aber auch schon einige Untersuchungen durch.

Was ich interessant finde ist, dass viele hier Probleme mit Blähungen hatten oder haben.
Ich habe komischerweise seit der Diagnose meiner exokrinen Pankreasinsuffizienz kaum bis fast gar keine Blähungen.
Mein Magen+Darm ist irgendwie wie gelähmt. Ohne Pankreasenzyme natürlich noch schlimmer.

Und als ich PPI genommen habe (damals wusste ich nichts von der EPI und habe auch deswegen nichts dagegen genommen) war es noch schlimmer. Da lief gar nichts. Nur abends mal gluckern hier und da und morgens Klo.

Wie oft hast du denn so Stuhlgang seit die Beschwerden anfingen und derzeit, Touch2go ?

Probiotika nahm ich als es im Vergleich zu heute ganz schlimm war letztes Jahr im Sommer Darmflora plus select intens Dr. Wolz.

Zu dem Thema Tod: Ich sage mal so. Ich habe keine Angst vor dem Tod, nur möchte ich selbstbestimmt und in Würde gehen - falls es irgendwann zu einer bösartigen und todbringenden Erkrankung kommen würde (in welcher Form auch immer). Aber selbstbestimmt und in Würde sterben ist in diesem Land (Deutschland) nicht möglich. Und genau vor diesem Fall habe ich Angst.
Touch2go
Beiträge: 5
Registriert: 26. Januar 2019, 12:39

Re: Nach 20 Jahren Angst ist es nun soweit?!

Beitrag von Touch2go »

Hallo zusammen,

vielen Dank für die ersten Antworten, das muntert mich echt auf... Ist schwer wenn man mit Menschen darüber spricht und dabei nur in fragende Gesichter schaut.

Was mich halt auch noch etwas verwirrt ist, das ich bisher keine Chance hatte abzunehmen! Egal was ich versucht habe. Wenn ich die Zufuhr von Nahrung auf ein Minimum reduziere, dann tut sich irgendwann mal was. Das Problem habe ich auch erst seitdem ich PPI nehme. Seit 2015 und PPI Einnahme habe ich 15kg zugelegt und halte mich seit dem bei 95kg. Das ist ziemlich übergewichtig bei 174cm Körpergröße. Im Augenblick bilde ich mir ein, dass ich anfange abzunehmen seit dem ich die Enzyme nehme... Aber ich denke das muss ich tatsächlich noch beobachten.

Ich habe auch lange überlegt ob es mit dem Sport zu tun hat, da dieser massive Durchfall fast zeitgleich auftrat. Seit Nov 2018 mache ich 3x die Woche 30 Min. Laufen und 30 Min. Krafttraining. Wobei das nicht der erste Sport ist... Ich Jogge bereits seit fast 20 Jahren einigermaßen regelmäßig 2-3 mal die Woche. Das war allerdings zu einseitig und hat mir teilweise Rückenschmerzen beschert. Oft habe ich Darmprobleme auch aufs Laufen geschoben, Stichwort Läufer-Diarroeh.

Darüber hinaus bin ich Nichtraucher, vielleicht als Kind mal ein paar Jahre passiv durch die Eltern. Meine Mutter hat allerdings viel geraucht und zum Schluß auch Alkohol getrunken. Alkohol habe ich bisher auch hin und wieder mal getrunken. Das ganze war aber immer sehr begrenzt auf ein paar Tage im Jahr oder mal abends bei Freunden. In meiner Jugend vielleicht auch mal bissel mehr, aber nie suchtartig...

Bei der Durchsicht meiner Blutwerte ist mir auch noch aufgefallen, dass ich seit etlichen Jahren schon stets überhöhte Triglyceride im Bereich von 200-350 habe. Das ist schon ziemlich weit über dem Grenzwert von 150. Nun habe ich bei meinem ganzen Lesen natürlich auch von einer Hypertriglyceridämie gelesen die auch eine Rolle spielen kann, aber davon will mein Hausarzt auch nichts hören... Ich muss allerdings zugeben, das ich einfach zu viel Fleisch esse.

Ich habe daher eine Ernährungsberatung Anfang des Jahres begonnen und habe für die zweite Sitzung auch gleich jede Menge neues zu berichten... :?

Alles in allem waren die Beschwerden bis auf den langanhaktenden, akuten Durchfall bisher zu ertragen, ganz nach dem Motto, "Jetzt stell dich mal nicht so an". Daher habe ich halt die befürchtung, das das schlimmst noch auf mich zukommt... :shock:

@wasistes
Die unauffälligkeit der MRCP beruhigt mich in der Tat etwas. Das war vermutlich der Grund warum ich im alten Jahr auch den Internisten nicht noch einmal aufgesucht habe. Was meinst Du mit einem zertifizierten Zentrum? Eine Gesprächstherapie habe ich früher schon einmal in Betracht gezogen, aber aufgrund partnerschaftlicher Veränderungen dann wieder verworfen. Das einzig wirklich gute das mir bis jetzt im Leben passiert ist, ist das ich meine Frau kennengelernt habe und wir letztes Jahr geheirtate haben! Deswegen macht mich das alles um sehr mehr betroffen in Bezug auf Kinderwunsch...

@rato
Pepzin Gi hört sich interessant an, hatte damals schon nach alternativen zu PPI geschaut, aber davon habe ich noch gar nicht gehört. Werde ich mir mal ansehen.
Stuhlgang habe ich pro Tag min. 5-6 mal pro Tag. Manchmal gehts schnell weils breiig ist, manchmal dauerts ewig weil es total zäh ist. Und manchmal natürlich auch durchfallartig.

Ich trinke pro Tag min. 2L, eher mehr an Tagen mit Sport. Davon 5x die Woche einen Liter Fenchel-Anis-Kümmel-Kamille Tee. Das habe ich 2015 eingeführt in der Hoffnung dem Magen etwas Gutes tun.

Am kommenden Montag steht noch mal ein Besuch beim Internisten an und evt. das Vereinbaren eines Termin in einem Pankreaszentrum.

Viele Grüße
Touch2go
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Registriert: 26. Januar 2019, 12:39

Re: Nach 20 Jahren Angst ist es nun soweit?!

Beitrag von Touch2go »

Hallo zusammen,

leider scheint die weitere Abklärung doch schwerer als gedacht. Mein Hausarzt hält mich nach wie vor für einen "Simulanten". Bei meinen Internisten bekomme ich nur alle 6 Wochen einen Termin. Zu alledem hat sich heute noch ein weiterer Schock-Moment hinzugesellt...

Auf der Arbeit wurde mir heute etwa 3 Stunden anch dem Mittagessen extrem schwindelig, dazu kam herzrasen und eine Unruhe im Körper. Ich hatte kurzzeitig das Gefühl ohnmächtig zu werden. Zum Glück hatte mir meine Ernährungsberatung bei der letzten Sitzung ein Messgerät mitgegeben. Der Zuckerwert lag bei 62. Habe mir dann ne Cola besorgt. Danach ging es wieder. Auch diese Symptome hatte ich in den letzten 3 1/2 Jahren schon öfters. Meist aber nur nach körperlicher Ertüchtigung in Verbindung ohne etwas zu essen. Passiert mal, wenn ich draußen im Garten was mache. So schlimm war es bis jetzt aber noch nie.

Nun stelle ich mir natürlich die Frage ob das irgendwie alles zusammenhängt... Leider will oder kann mir keiner der Ärzte etwas sagen... :x

Wie komme ich an ein Pankreas-Zentrum? Habe das Gefühl, das die lokalen Ärzte alle ratlos sind. Habe gesehen das es auch lokale Gruppen gibt. Haben die Betreuer dieser Gruppen vielleicht Informationen für mich?

Gruß
Touch2Go
phil1980
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Registriert: 12. Februar 2017, 14:01

Re: Nach 20 Jahren Angst ist es nun soweit?!

Beitrag von phil1980 »

War dein Mittag Zucker und kohlenhydratreiche?

Hast du das öfter?

Hab mal was gelesen von alimentärer hypoglykämie.

Vermute bei mir ähnliches auch wenn nicht so ausgeprägt.

Ein diabetologen hatte bei mir auch schon mal beim zuckerlösungstest festgestellt dass nach einer Stunde zu wenig Insulin ausgeschüttet wurde bzw. Gewirkt hat..und nach 2-3 Stunden dafür wiederum ein leichte unterzuckerung eingesetzt hat.

Ich merke auch dass ich alle 3 Stunden was essen muss, ansonsten geht's mir schlechter.

Vlt. Machst du ein solchen test mal. Am besten dann aber über 4- 5 Stunden.

Ich habe Mitte des Monats ein Termin..und werde diesen Test ebenfalls wiederholt wissen.

Gruß
Touch2go
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Re: Nach 20 Jahren Angst ist es nun soweit?!

Beitrag von Touch2go »

Hallo Phil1980,

diese Unterzuckerung scheint willkürlich aufzutreten. Zumindest konnte ich noch keinen Zusammenhang zu unterschiedlicher Nahrung erkennen. Das Ganze wird einem nun auch sehr viel bewusster, da man auf und in den Körper hört... Leider mache ich mich da auch schnell verrückt. Nichts desto trotz finde ich sehr bedenklich das mein Internist, der auch Diabetologe ist, keine weitere Diagnose für erforderlich hält. Und das trotz der exokrinen BSD Insuffizienz und dem frühen Tod meiner Mutter an einem Pankreaskarzinom... Ich werde ihn morgen noch einmal mit der Sache konfrontieren.

Gruß
Touch2Go
Marioweber41
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Re: Nach 20 Jahren Angst ist es nun soweit?!

Beitrag von Marioweber41 »

Wie sind deine hdl cholesterin werte und nierenwerte?hast du da vielleicht 2,3 befunde im letzten jahr,um den Verlauf dieser werte zu sehen?
Hintergrund:bsd kann exokrine (bei dir durch Elastase bewiesen,oder?) und endokrin (glucose/Insulin) hervorrufen.nehmen wir mal an,daß das zu viele ständige Insulin deine nieren und/oder gefäße schädigen kann (wäre dann maybe eine Erklärung für niedriges hdl und herz bzw schwindel (durch möglicherweise etwas schon leicht verstopfte arterien)...man muss alles in betracht ziehen.ich nach 2,5jahren beschwerden und über 50ärzten nun draufgekommen,daß meine nierenwerte schlechter werden(und das eben wiederum diese beschwerden veruraschen kann)....wie sind deine zucker(nüchter und hb1c) und Insulinwerte?
Touch2go
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Registriert: 26. Januar 2019, 12:39

Re: Nach 20 Jahren Angst ist es nun soweit?!

Beitrag von Touch2go »

Hallo zusammen,

ich wollte hier mal ein Update geben zu meinem aktuellen Stand.

Im März diesen Jahres war ich ambulant in der Internistischen Sprechstunde des Uni-Klinikum Münster. Dort wurden über mehrere Termine veteilt H2 Atemtests vorgenommen: Sorbit, Laktose und Fructose. Herausgekommen ist eine Sorbit-Unverträglichkeit. Im weiteren Verlauf wurde eine Endosonographie mit folgender Diagnose vorgenommen:

ÖGD: Antrum-betonte, mäßige Gastritis, kein Anhalt für Malignität
EUS: etwas aufgelockerte Parenchymstruktur im Pankreaskopf, jedoch kein bildmorphologischer Hinweis für eine chronische Pankreatitis oder RF im Pankreasbereich
Labor: Cholesterin 146 mg/dl, Triglyzeride 178 mg/dl, LDL 82 mg/dl, HDL 28 mg/dl, Non-HDL 118 mg/dl

Im Anschluss habe ich meinen Hausarzt gewechselt, da mein alter Hausarzt mich nach wie vor für unglaubwürdig hielt!

Mein neuer Hausarzt hat zunächst ein Checkup gemacht und beim Abdomen-Sono auch eine inhomogenität der Pankreas feststellen können. Er verschreibt mir aktuell Kreon 25.000, wovon ich insgesamt zirka 5-8 Kapseln pro Tag zu mir nehme. Seine Empfehlung zur weiteren Diagnose ist, dass ich im sraelitischen Krankenhaus in Hamburg vorstellig werde. Hiermit habe er sehr gute Erfahrung in komplizierten Fällen im Bereich Magen/Darm gemacht. Es bleibt mir nichts anderes übrig als ihm zu vertrauen.

Nach Einreichnung meiner Befunde auf dem Postweg wurden nun die folgenden Untersuchungen angesetzt: H2 Atemtest Glucose, Ösaphagus-Manometrie, pH + Impendanz-Messung, 13C Triglycerid-Test. Das Ganze findet stationär Anfang September statt. Eine Woche zuvor gibt es ein Vorgespräch.
So richtig leuchtet mir nicht ein warum noch mal eine Ö-Mano und pH+Impendanz gemacht wird. Die Werte aus den gleichen Untersuchungen aus 2017 lagen der Klinik vor. Wie auch immer, ich setzte alle meine Hoffnungen nun auf das Krankenhaus in Hamburg.

Zwischenfrage, weiß jemadn was ESO (med.) heißt?

Leider haben mich aktuell wieder die Sorgen um die eigene Prognose gepackt! Es ist aktuell immer noch sehr schwer für mich damit umzugehen. Die Angst einer malignen Entartung in der Pankreas sind erheblich. Ich habe weitere Rückschlüsse auf den damligen Schmerztablettenkonsum meiner Mutter gezogen, was durchaus für eine chronische Pankreatitis sprechen konnte bei ihr. Sie ist halt nie zum Arzt gegangen. Unterm Strich sind es doch nur Indizien. Derzeit versuche ich die Patientenunterlagen meiner Mutter von damals zu bekommen, in der Hoffnung die Ärzte können etwas damit anfangen.

Beängstigend ist auch weiterhin die Tatsache, das ich keine Schmerzen habe. Das hört sich jetzt vielleicht doof an, aber für mich ist das als wenn ich auf einem Pulverfass mit ultrakurzer Zündschnur sitzen würde. Ich kenne ja die Prognosen bei einem Pankreaskarzinom... Es besteht natürlich auch die Angst, das die Schmerzen erst noch kommen!

Ich denke derzeit auch darüber nach eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen. Die Diganose hat mich in meiner Lebensplanung sehr beeinflusst. Meine Partnerin und ich wollten eigentlich Kinder haben, von diesem Vorhaben habe ich derzeit massiv Abstand genommen. Doch es ist schwer ihr meine Bedenken diesbezüglich zu vermitteln.

Viele Grüße
Touch2Go
wasistes
Beiträge: 781
Registriert: 7. Februar 2018, 13:06

Re: Nach 20 Jahren Angst ist es nun soweit?!

Beitrag von wasistes »

Moin,

wenn du dich Austauschen willst, schreib mir ne PM.
Ich war Anfang des Jahres auch am IKE in Hamburg zur Endosono.
Bei mir wurde letztes Jahr mit 30 eine beg. chr. Pankreatitis unklarer Genese festgestellt. Inzwischen habe ich mir aber recht gut damit arrangieren können.
Deine Ängste kann dir Niemand nehmen, nur du dir selber. Das ist die traurige Wahrheit, die schon einige hier im Forum nicht akzeptieren wollten.

Also schreib mir wenn du nen Austausch willst.

Liebe Grüße,
Lukas
„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Albert Einstein
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