Chemo-Whipple Op-Chemo

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Jennifer
Beiträge: 6
Registriert: 19. Mai 2019, 08:28

Chemo-Whipple Op-Chemo

Beitrag von Jennifer »

Hallo,
ich bin 43 Jahre alt und im Oktober 2018 wurde bei mir Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Lebermetastase diagnostiziert. Ich bekam 6 Durchgänge Folfirinox alle 2 Wochen, bis ich im Jänner operiert wurde. Auch dies habe ich mit vielen Schmerzen überstanden und lernte wieder langsam Nahrung aufzunehmen. Nun folgt wieder Chemo mit Folfirinox, welche ich nicht mehr so gut vertrage. Jeder Zyklus wird schlimmer. Durchfälle, Erbrechen, geistiges Delirium, Depressionen, die Haut brennt...Die Medikamente gegen die Nebenwirkungen helfen nichts. Pro Durchgang verliere ich 4-5 kg, die ich dann wieder mühsam aufbauen muss. Der letzte Abstand betrug nun schon 4 statt 2 Wochen, da ich zu geschwächt war.
Ich fahre nun in die Klinik um abzuklären, ob ich noch weitere 3 Zyklen durchstehen muss, mal sehen...niemand wusste ja, dass ich nach der OP die Chemo schlechter vertrage als davor.
Meine Frage ist nun, hat jemand Erfahrung mit Chemo-OP-Chemo? Und könnt ihr wieder Salat und Obst zu euch nehmen? Ich vertrage dies noch immer nicht..
Lg Jennifer
Mary71
Beiträge: 15
Registriert: 22. August 2018, 22:46

Re: Chemo-Whipple Op-Chemo

Beitrag von Mary71 »

Hallo Jenenser,
Ich habe OP- chemo- chemo gehabt. Nach whipple hat es bei mit gut ein Jahr gedauert bis ich einigermaßen normal essen könnte... Naja abgesehen von Durchfälle die mich immernoch begleiten. Obst und Salat haben einfach zu viel Fruchtzucker und wir ohne pankreasköpfe können das halt nicht mehr ab. Ich bekomme Gemzar mit abraxane ... Verträge es auch mehr schlecht als recht... Aber was bleibt uns denn anderes übrig....
Gibt es eigentlich anstatt chemo eine Antikörper Therapie bei Pankreaskarzinom ? Ganz viele Grüße Mary....
Barbatus01
Beiträge: 3
Registriert: 20. März 2019, 19:03

Re: Chemo-Whipple Op-Chemo

Beitrag von Barbatus01 »

Hallo Jennifer und Mary 71,

es tut gut zu lesen, dass es anderen Patien bzw Forenmitgliedern auch so geht, wie meiner Mutter.Meine Mutter hatte nach der Diagnose im November erst die 4 Zyklen Chemo( Folfirinox) , die sie sehr gut vertragen hat und während der Chemo auch ihr Normalgewicht von 62/63kg dank Fresubin halten konnte. Mitte März, also vor 9 Wochen, wurde sie dann gewhippelt und steckt jetzt in der sog. Nachsorge-Chemo, wo sie einen Zykus von 8 geschafft hat.
Die hochkalorischen Drinks Fresubin verträgt sie seit der OP überhaupt nicht.Die kommen gleich wieder raus. Seit der Whipple-OP verliert sie weiter an Gewicht( 49 kg bei 1,60m),vor de und kämpft trotz Kreon gegen Durchfall, Übelkeit, Erbrechen...an manchen Tagen ist es etwas besser,d.h. Stuhlgang breiig und nicht mehr dünn und auch etwas Appetit, dann gehts an manchen Tagen wieder schlechter.
Der Hausarzt kam jetzt auf die glorreiche Idee, ob sie eventuell Kreon nicht verträgt.Seit heute probiet sie pflanzliche Enzyme Nortase und hofft sehr auf Besserung.Hier im Forum hatte ich gelesen, dass manche gerade von Kreon Bauchschmerzen und Durchfall kriegen.

Wie sind Eure Erfahrungen?Jennifer, hast Du die Chemo weitergeführt?

Vielen Dank für Eure Infos.
Allende
Beiträge: 327
Registriert: 21. Dezember 2013, 18:09

Re: Chemo-Whipple Op-Chemo

Beitrag von Allende »

Ja, die UNI München hat wohl ein vielversprechendes Molekül gefunden - SHP2.
Ich weiß aber nicht ob es schon beim Menschen eingesetzt wird.

Alles Gute
Jennifer
Beiträge: 6
Registriert: 19. Mai 2019, 08:28

Re: Chemo-Whipple Op-Chemo

Beitrag von Jennifer »

Hallo,
also ich werde in der Uniklinik Mainz betreut, bin eigentlich sehr zufrieden mit den Ärzten dort. Eine Unverträglichkeit von Kreon schließe ich aus, da es ohne den Chemozyklus funktioniert, außer wie beschrieben Obst, Salat...

Folfirinox ist wohl noch immer das Mittel erster Wahl, damit werden die besten Ergebnisse erzielt. Ich habe am Mittwoch ein CT von Bauchraum und Lunge und hoffe das beste. Unabhängig davon stehen mir noch 3 weitere Zyklen bevor. Wenn keine neuen Metastasen vorhanden sind, wird eine Komponente der Chemo entfernt, um zu sehen ob es besser wird. Ich denke, ich muss alles tun, um mir im Falle eines Rückfalls keine Vorwürfe zu machen nicht alles probiert zu haben.

Es ist schier unglaublich was solch ein Körper verträgt und der Mensch an sich im Stande ist zu ertragen. In welch Hölle sind wir gelandet? :shock:
Jennifer
Beiträge: 6
Registriert: 19. Mai 2019, 08:28

Re: Chemo-Whipple Op-Chemo

Beitrag von Jennifer »

Hallo Mary,
ist bei dir der Krebs nach der OP zurück gekehrt, oder weshalb bekommst du kein Folfirinox?
Lg Jennifer
Pandora
Beiträge: 1
Registriert: 19. März 2019, 01:31

Re: Chemo-Whipple Op-Chemo

Beitrag von Pandora »

Hallo Jennifer,

mein Lebensgefährte hatte am 1. Februar die Whipple-OP wegen Pankreaskopfkarzinom und hat heute gerade die 5. Chemo mit Folfirinox hinter sich gebracht. Nach der 2. Chemo waren die Nebenwirkungen, massive Durchfälle und Kreislaufbeschwerden bis zu mehreren kurzen Ohnmachten, so schlimm, dass er 9 Tage stationär aufgenommen werden und infusioniert werden musste. Seitdem haben wir den Durchfall gut in den Griff bekommen mit morgens Schwarztee, den Rest des Tages Heidelbeertee und einem Reisbrei aus Klebreis, der im Verhältnis 1:10 Teilen Wasser eineinhalb Stunden geköchelt wird - nach Belieben mit Wasser verdünnen. Den gibt es gesalzen und z.B. mit einem weichgekochten Ei, wenn der Darm sehr verrückt spielt, auch den ganzen Tag. Er hat sich angewöhnt, diesen Reisbrei zum Frühstück zu essen und findet, dass er dann alles, was er danach isst, sehr viel besser verträgt.
Ich hoffe, dass du die Nebenwirkungen in den Griff bekommst, alles Gute für dich!
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