Chemotherapie

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HeidrunFebruar
Beiträge: 9
Registriert: 18. Juli 2020, 23:40

Chemotherapie

Beitrag von HeidrunFebruar »

Hallo Ihr lieben Mitbetroffenen,
vor einigen Tagen hatte ich hier ja bereits erwähnt - Entschuldigung, ich bin weiblich und gehören nicht mehr zu den Jüngsten - dass ich Anfang April an der Bauchspeicheldrüse operiert wurde und man mir Teile vom Schwanz, vom Bauchnetz und die Milz entfernen mußte. Ich habe Krebs!
Die OP habe ich einer Chemo insofern vorgezogen, weil der Primärtumor anhand einer Bildgebung überhaupt nicht zu entdecken war. Das CT wies lediglich daraufhin, dass eine tumorsuspekte Raumforderung zum Eingang des großen Beckens ohne Hinweis auf Organzugehörigkeit einen chirurgischen Eingriff veranlasste.
Leider hat man anhand eines MRT Montag Metastasen an meiner Leber entdeckt und jetzt, oooooh Schreck, soll ich mich einer chemotherapeutischen Behandlung unterziehen. Ich habe solche Angst vor all den Nebenwirkungen, denn, und das müßt Ihr mir abnehmen, ich bin noch schmerzfrei und laufe wie ein junger Hüpfer herum.
Der Tumormarker liegt nicht mehr im normalen Bereich, Montag gibt es ein neues Ergebnis.....aber warum schreibe ich Euch all das, weil ich wissen möchte, wie Ihr die Chemo verpackt hat. Ich soll über einen Port Capecitabine erhalten...

kann mir jemand Mut vermitteln, es wäre für heute das Schönste für mich.

Ganz liebe Grüße
H.Februar
mimi1976
Beiträge: 4
Registriert: 6. April 2020, 20:36

Re: Chemotherapie

Beitrag von mimi1976 »

hallo heidrun,

ich möchte Dir Mut machen!
Meine Mama hat letztes Jahr im Juli die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs bekommen und hatte nach der Diagnose 12 Chemo-Einheiten. Sie hat die Therapie gut vertragen, bis auf einige Tage Müdigkeit und etwas Appetitlosigkeit hatte sie kaum Nebenwirkungen. Gut, die Haare sind ihr ausgegangen, aber sie hatte auch einen anderen Wirkstoff als Du.
Wenn es Dir grundsätzlich gut geht, dann hast du doch gute Voraussetzungen!

Alles Gute
Mimi
HeidrunFebruar
Beiträge: 9
Registriert: 18. Juli 2020, 23:40

Re: Chemotherapie

Beitrag von HeidrunFebruar »

Mimi, danke für Deine freundliche Antwort.
Heute Morgen habe ich mir den Termin zur OP vom Port geben lassen und nach Einsicht in den Radiologischen Befund vom 17.7. - ich hatte zuvor ja nur telefonisch erfahren, dass man Metastasen an beiden Leberlappen entdeckt hatte - gelesen, dass außerdem auch noch V.a. Peritonealkarzinose bei mir besteht.

Ehrlich gesagt möchte ich mich schon gar nicht mehr einer chemotherapeutischer Behandlung unterziehen, sondern lieber einer Palliativen Betreuung entgegensehen. Hier strotze echt vor lauter Hilflosigkeit....wenn die Ärzte wenigstens so fair wären und würden sagen, dass für mich überhaupt keine Hoffnung mehr besteht, dann könnte ich mich innerlich auf mein Ende anders vorbereiten. Ja, ich spucke hier laute Töne aus, aber...

Danke fürs Gespräch.

Liebe Grüße
Heidrun
DOKASCH
Beiträge: 340
Registriert: 18. Mai 2017, 20:26

Re: Chemotherapie

Beitrag von DOKASCH »

Liebe Heidrun, wollte dir eigentlich einen Umarmungssmlie schicken , kann aber keinen finden. Mußt du alleine deine Entscheidungen treffen ? Gut meißtens muß man das allein tun aber niemand der deine Entscheidung dann mitträgt ? Selber kann ich dir zu nichts raten aber aus dem nächsten bekanntenkreis weiß ich daß die sehr früh mit einem Palliativdienst zusammen gearbeitet haben und das ihnen sehr gut getan hat.
Wünsche dir Entscheidungen dir dir gut tun alles Liebe
Dorothea
wasistes
Beiträge: 781
Registriert: 7. Februar 2018, 13:06

Re: Chemotherapie

Beitrag von wasistes »

Die Prognose ist sicher nicht so toll. Aber ich möchte dir trotzdem Mut machen!
In einem anderen deutschsprachigen Forum gibt es einen User aus Hamburg (Rudi), dessen Ehefrau seit Jahren! mit metastasierten Pankreas-krebs lebt.
Was ich damit sagen will, bitte gib die Hoffnung nicht auf. Ich wünsche dir bei deinem Weg weiterhin alles Gute und viel Kraft.
„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Albert Einstein
HeidrunFebruar
Beiträge: 9
Registriert: 18. Juli 2020, 23:40

Re: Chemotherapie

Beitrag von HeidrunFebruar »

Guten Abend,
nicht umsonst habe ich mich hier angemeldet, d.h., dass ich auch weiter berichten werde, was die Ärzte bzw. ich selbst für mich zu erreichen vermag.
Wenn ich hier quer lese und erfahre, welche Möglichkeiten zwecks Gesundung Ihr in Betracht zieht resp. gezogen habt, dann werde ich auch bis zum letzten Atemzug kämpfen.
Ich habe übrigens auch noch Aszites im Oberbauch - noch nicht sichtbar - aber bald wie eine Schwangere auszusehen, wie werde ich den Mist nur wieder los. Puuuuh

Habt alle eine Guten Abend,
wünscht
Heidrun
DOKASCH
Beiträge: 340
Registriert: 18. Mai 2017, 20:26

Re: Chemotherapie

Beitrag von DOKASCH »

Hallo Heidrun muß oft an dich denken und bin auch interresiert daran wie du dich entscheidest. Ich selber stelle mir oft die frage wie ich mich selbst in so einer Situation entscheiden würde. Auch ich bin schon älter (65 ) und habe eine andere Diagnose aber dabei wurde ich auch schon an die Grenze meiner Tage geführt. Ich bekomme es oft hautnah manchmal mit wenn im Bekannten- und Verwandenkreis das Thema Chemo ansteht. Einer der relativ jung ist (48 ) lehnt jede Chemo ab , den ersten Krebs ( Darm ) hat er ohne Chemo nur Mistelspritzen vor Jahren gut überstanden jetzt hat er Blasenkrebs und wird auch da keine Chemo machen. Ich habe Menschen kennen gelernt die eine starke Chemo bekammen und darüber fast gestorben sind (z.B. meine Schwägerin mit Brustk.) danach mit großen Nebenwirkungen kämpften und denen es jetzt gut geht. Habe aber auch Menschen kennen gelernt die die Chemo abgebrochen haben und denen es sehr gut geht mit dieser Entscheidung. Horche auf dich selbst wie du kämpfen möchtest ich bin dankbar für mich daß ich mich nicht entscheiden muß und dankbar daß ich meine enkelkinder erleben darf. Ich hoffe du findest hier noch Menschen die eine Chemo überstanden haben und was sie sonst noch dazu unternommen haben. Denn die Menschen die ich kenne haben nebenher noch andere dinge unternommen und Hilfe gesucht , jeder anders.
Dorothea
HeidrunFebruar
Beiträge: 9
Registriert: 18. Juli 2020, 23:40

Re: Chemotherapie

Beitrag von HeidrunFebruar »

Guten Abend Dorothea,
guten Abend in die Runde,

nachdem ich gestern mit Schwesterherz an der Hand - vier Ohren hören immer mehr, außerdem ist sie auch im med. Bereich tätig und kann gezielter Fragen stellen - nochmal den Weg zu meinem HA angetreten bin und wir uns über die Chemo haben aufklären lassen, habe ich mich entschlossen, tatsächlich Freitag den Port legen zu lassen und, soweit alles in Ordnung ist, kommenden Montag mit der Therapie zu beginnen. Dass mir verabreichte Mittel wird nicht Capecitabine sondern den Namen Gemcitabin tragen. Die Behandlungen werden dreimal im Monat stattfinden - 1, 8, 15 und sollen über 6 Monate laufe.
Meine augenblickliche Gefühlslage kann ich gerade überhaupt nicht benennen,
allerdings habe ich mit dem Onkologen vereinbart, die Chemo wieder abzubrechen,
falls sich anzeigt, dass mir die Nebenwirkungen allzu große Schwierigkeiten bereiten.Nach dem zweiten Monat will er mich nochmal in die Röhre stecken und gucken, ob sich schon etwas getan hat. Ich will ihm mal glauben!
Mein Tumormarker liegt momentan bei 1536...viel zu hoch...
Ich werde weiter berichten...und wünsche auch Euch nur das Beste
Grüße von
Heidrun
DOKASCH
Beiträge: 340
Registriert: 18. Mai 2017, 20:26

Re: Chemotherapie

Beitrag von DOKASCH »

Hallo Heidrun ,
wie geht es dir ? Du hast jetzt wohl die erste Chemo hinter dir, hast du noch was gefunden daß die Chemo verträglicher macht vielleicht über andere Krebs- Selbsthilfe Gruppen ?
Sei herzlich gegrüßt,
Dorothea
HeidrunFebruar
Beiträge: 9
Registriert: 18. Juli 2020, 23:40

Re: Chemotherapie

Beitrag von HeidrunFebruar »

Herrje, es ist ja schon recht spät, aber die Hitze hält ohnehin fast jeden von einer frühzeitigen Nachtruhe ab.
Hallo Dorothea, meine erste Chemotherapie beginnt kommenden Dienstag, ich habe sie verschieben müssen. Ob ich jetzt Angst habe oder auch nicht, mittlerweile bin ich soweit und warte ab, was denn da kommt. Ich weiß nicht,,ob ich es schon erzählt habe, Herr Demenz läßt grüßen, aber seit geraumer Zeit habe ich permanent Schmerzen rechts im Unterbauch, in der Nähe, wo auch die Schlüsselloch OP - mir fällt der fachmännische Begriff nicht ein - vorgenommen wurde und nehme nunmehr das Schmerzmittel Tilidin 50mg/4mg ein und gestern sogar vier T. davon. Der Erfolg war grandios, der Tag rauschte im schlafenden Zustand an mir vorbei. Das möchte ich natürlich nicht, ob die Chemo mir die Schmerzen nehmen wird.

Sei oder seid alle gegrüßt...möchtet Ihr, dass ich demnächst weiter berichte.

Dorothea, danke für Dein Interesse, es tut mir gut.

HeidrunFebruar
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