Z.N.Pankreatitis bzw. plötzlich doch chronische Pankreatitis? Ursache EBV AIP oder anderes? Viele Fragen

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Jana
Beiträge: 289
Registriert: 29. September 2020, 17:29

Re: Z.N.Pankreatitis bzw. plötzlich doch chronische Pankreatitis? Ursache EBV AIP oder anderes? Viele Fragen

Beitrag von Jana »

wasistes hat geschrieben: 23. Juni 2021, 00:14 Fibrosie bedeuter Bindegewebe, Fibrosierung also soviel wie eine Veränderung des Gewebes zu Bindegewebe.
Man spricht auch von Vernarbungen des Pankreas Gewebes. Das Gewebe wird in einem Entzündungsprozess z.b. durch wiederholte Schübe irreperabel beschädigt. Das Pankreas besteht aus Zellen, die den exokrinen oder endokrinen Stoffwechsel beeinflussen. Gehen diese unter und "vernarben" kommt es daher nicht nur längerfristig zu einem Gewebeschwund (Atrophie) sondern auch zu einem Funktionsverlust, deren Folge längerfristig eine EPI oder Diabetes sein können.
Verkalkungen können auch als Zeichen stattgefundene Entzündungen auftreten und auf einen Gewebeverlust hindeuten. Sie äußern sich in der Bildgebung allerdings anders.
Super, danke für deine schnelle und sehr verständliche Antwort.
Also muss ich davon ausgehen, dass sich meine Bauchspeicheldrüse wieder minimal verschlechtert hat. Ich hatte gehofft, Verkalkung würde das gleiche wie Fibrosierung heißen. Aber leider nicht.

Sieht man eigentlich Fibrosierungen auch im MRT? Verkalkungen sieht man ja angeblich laut Radiologen nicht, nur in Sono/Röntgen/CT.

Es kam jetzt übrigens beim Diabetes raus, dass meine Bauchspeicheldrüse anscheinend kein Glukagon mehr produziert, das ist der Gegenspieler fürs Insulin. Spricht auch wieder für eine Verschlechterung und ist bei pankreopriven Diabetes leider häufig typisch. Das heißt bei schweren Hypos muss ich jetzt noch besser aufpassen.
Jana
Beiträge: 289
Registriert: 29. September 2020, 17:29

Re: Z.N.Pankreatitis bzw. plötzlich doch chronische Pankreatitis? Ursache EBV AIP oder anderes? Viele Fragen

Beitrag von Jana »

Ich gebe mal wieder ein Update, ich hatte jetzt zweimal leicht erhöhte Lipasewerte, beim zweiten Mal auch eine Episode mit Oberbauchschmerzen und Übelkeit sowie erhöhten Blutzuckerwerten.

Jetzt war ich wegen Zweitmeinung bzw. möglichen Wechsel bei einer neuen gastroenterologischen Praxis (kein Pankreaszentrum). Hauptsächlich ging es zwar um meinen Morbus Crohn, aber natürlich wurde die Bauchspeicheldrüse auch mit angeschaut.

Eine neue Abdomen-Sonographie (letzte war Mai/Juni 2021) ergab, dass das Pankreasparenchym als inhomogen imponiert, sonst seien keine neuen Auffälligkeiten gefunden worden. Es besteht weiterhin der starke Verdacht auf eine Autoimmunpankreatitis Typ2.

Zwecks meiner momentanen Beschwerden kann man nichts tun. Erst bei einer akuten Pankreatitis könnte man Kortison geben, sonst gibt es leider keine Behandlungsmöglichkeiten, außer Alkohol-/Nikotin-Verzicht, fettarme Kost und gute Entlastung durch Kreon/Insulin.
Auch diese Praxis rät von weiteren Diagnostik (also Endosono bzw. Punktion zur Bestätigung der AIP in einem Pankreaszentrum) zum momentanen Zeitpunkt ab, das Risiko-Nutzen Verhältnis stimmt nicht. Die Diagnose würde jetzt nichts ändern und bei einer weiteren akuten Pankreatitis würde das Ansprechen auf Kortison für die Diagnosestellung der AIP angeblich ausreichen.

Jetzt von einer zweiten Praxis unabhängig die gleiche Empfehlung zu bekommen, bestärkt meinen Weg, den ich eingeschlagen habe. Klar ist die Ungewissheit manchmal schwer auszuhalten, aber bei einer CP und AIP zeigt halt leider nur der Verlauf, in welche Richtung es geht. Da helfen, x Untersuchungen einfach nicht weiter, zumal es sowieso kein Medikament gibt, was eine CP heilt und bei einer AIP wird auch nur bei einer akuten Pankreatitis mit Medikamenten begonnen.
DOKASCH
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Re: Z.N.Pankreatitis bzw. plötzlich doch chronische Pankreatitis? Ursache EBV AIP oder anderes? Viele Fragen

Beitrag von DOKASCH »

Danke Jana , so hat man mir es auch gesagt damals nach der Entlassung aus dem KH, du hast es wieder wunderbar ausdrücken können.
Dorothea
Bela
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Registriert: 22. August 2021, 09:33

Re: Z.N.Pankreatitis bzw. plötzlich doch chronische Pankreatitis? Ursache EBV AIP oder anderes? Viele Fragen

Beitrag von Bela »

Hallo Jana,
es ist schwer auszuhalten, dass man so allein gelassen wird von Medizinern...ich glaube, ich bin auch wieder in einem Schub, starker Schmerz in Oberbauch und Rücken und meist morgens Brennen oder wie ein Angstgefühl ( ich kann es schlecht beschreiben) in Oberbauch und Schilddrüse und immer wieder Zwicken und Aufblähungen im Dünndarmbereich. Wir müssen uns selbst um uns kümmern, herausfinden, was triggert, was gut tut, Entzündungen aufhalten, nicht den Mut verlieren, versuchen gute Therapeuten zu finden...habe im Osnabrücker Raum auch nur einen einzigen Arzt, der halbwegs interessiert und informiert ist über Autoimmunerkrankungen und alternative Heilwege aber momentan habe ich auch nicht das Geld für teure Anwendungen, so informierte ich mich in Kongressen rund um die Themen Autoimmunerkrankungen,, chronische Entzündungen usw. und versuche mit Ernährung, Stressreduktion, NEM's meine Lage zu verbessern.
Viele Grüße, Bela
DOKASCH
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Re: Z.N.Pankreatitis bzw. plötzlich doch chronische Pankreatitis? Ursache EBV AIP oder anderes? Viele Fragen

Beitrag von DOKASCH »

Also alleine gelassen fühle ich mich nicht von den Medizinern es ist einfach so wie Jana es beschreibt daß man halt seine Lebensweiße von der Ernährung und genußgifte auf die erkrankung ausrichten muß und schauen was einem sonst noch gut tut da ist hier schon viel geschrieben worden .
Dorothea
Jana
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Registriert: 29. September 2020, 17:29

Re: Z.N.Pankreatitis bzw. plötzlich doch chronische Pankreatitis? Ursache EBV AIP oder anderes? Viele Fragen

Beitrag von Jana »

Ich fühle mich auch absolut nicht alleingelassen von den Ärzten. Vielmehr finde ich es gut und richtig, dass meine Ärzte klar benennen, welche Untersuchungen sinnvoll sind und keine Überdiagnostik betreiben. Genauso wie es keine Übertherapie bei mir momentan gibt, weil sie klar sagen, wann es sinnvoll ist, Medikamente zu geben und dabei immer auch die Risiken mitbeachtet werden.

Bei Autoimmunerkrankungen ist halt noch so viel unbekannt. Und generell über die Bauchspeicheldrüse wissen die Mediziner halt auch sehr wenig. Heilpraktiker etc. haben auch nicht wirklich mehr Ahnung. Jeder muss selbst schauen, was einem gut tun. Der Arzt sollte das ganze unterstützen und meine Ärzte unterstützen mich dabei sehr.

Übrigens habe ich mir mal das Spasqupreel nach Rücksprache mit meinen Ärzten besorgt. Ich bin mal gespannt, ob es mir bei mäßigen Bauchschmerzen helfen wird.
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