Familienrückhalt

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Chrissi
Beiträge: 50
Registriert: 8. September 2021, 20:13

Familienrückhalt

Beitrag von Chrissi »

Hallo ihr Lieben,

kennt ihr das auch aus eigener Erfahrung, dass gewisse Teile der Familie nicht unterstützend wirken?

In meiner Situation ist das zumindest so. Teilweise wird mir auch zum Vorwurf gemacht, dass ich mir das alles zu negativ ausmale oder mir auch bei einigen Dingen selbst einen Streich spielen würde.

Grüßle
:roll: :o
wasistes
Beiträge: 781
Registriert: 7. Februar 2018, 13:06

Re: Familienrückhalt

Beitrag von wasistes »

Ich habe Ähnliches erfahren - in meinem Fall kam es auf Grund der Beschwerden aber auch zu einer massive Angststörung, die ich aber damals nicht wahrhaben wollte.
Am Ende haben meine Eltern nur noch dir psychische Komponente gesehen - unabhängig von der Grunderkrankung.

Ich dachte in meiner Panik, ich müsste alles unternehmen um den Krebs noch rechtzeitig zu finden.
Verständlicherweise war Retrospektive gesehen diese Phase auch für meine Angehörigen eine sehr sehr belastende.
Heute schäme ich für mich für einige "Kurzschlussreaktionen" und fast ein verlorenes Jahr.
Also bitte mach deinen Angehörigen keine Vorwürfe, sondern reflektiere durchaus auch mal wie belastend die Situation für sie sein mag.
Deine Symptome mögen auf eine Erkrankung (z.b. der Bauchspeicheldrüse) hinweisen, aber lass dadurch nicht dein Leben komplett vereinnahmen.
Selbst wenn es Krebs wäre- wovon wirklich nach deinen Schilderungen überhaupt nicht auszugehen ist - ist es wichtig rational zu handeln und nicht in Panik zu verfallen.
„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Albert Einstein
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Madhouse
Beiträge: 98
Registriert: 16. Oktober 2020, 14:49

Re: Familienrückhalt

Beitrag von Madhouse »

wasistes das hast Du ganz ausgezeichnet auf den Punkt gebracht.
Mir ging es im Hinblick auf Prognose zum Rezidiv Anfang des Jahres eben so, weil einige Untersuchungen nicht statt fanden (wie ich fand).

Meine Angst/Panik war sehr stark wie belastend für alle in meinem Umfeld.
Es folgte eine schwere Depressive Phase, die fast zur Trennung meiner Familie führte.
Psychiatrische, wie psychologische Hilfe für uns alle, versetzte mich in die Lage, stück für stück in mein neues Leben zu finden, das noch immer ein zartes Pflänzchen ist.

Leider konnte ich wie dritte ganz rational nur sehr wenig bewirken gegen die Angst/Panik.
Erst die allgemeine diagnostische Feststellung das alles soweit scheinbar okay sei, beruhigte mich dahingehend, das es nicht mehr allen Raum einnahm.

Heute bemühe ich mich um mehr Gelassenheit zum Thema Krankheit wie Tod, weil sterben müssen wir letztendlich alle, dafür aber nur ein einziges mal, wie "Norman Brenner" in seinen Texten von "einfach leben" zum besten gibt.
:zw:
Jeder Mensch bereitet uns auf seine Art Freude.
Der eine wenn er kommt, der andere wenn er geht.
:hallo:
Herzlichen Dank wie Grüße & alles erdenklich Gute für DICH
- auf bald Torsten
Chrissi
Beiträge: 50
Registriert: 8. September 2021, 20:13

Re: Familienrückhalt

Beitrag von Chrissi »

Ich kann absolut nachvollziehen was ihr mir mitteilen wollt. Mittlerweile bin ich auch etwas ruhiger geworden und versuche rational und konzentriert an die Sache heran zu gehen.

Ein heutiger Anruf aus der Radiologie Klinikum Stuttgart hatte mich zusehends beruhigt. Der Professor mit sehr viel Erfahrung im Bereich Oberbauchorgane konnte nichts Verdächtiges auf dem MRT/MRCP erkennen.

Vielleicht muss ich generell auch noch woanders ansetzen. Ich weiß es nicht.

Liebe Grüße
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