Spontanheilung oder MRT falsch?

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candice09
Beiträge: 4
Registriert: 10. Oktober 2021, 19:06

Spontanheilung oder MRT falsch?

Beitrag von candice09 »

Hallo,
mein Fall ist vielleicht etwas außergewöhnlich und da sich alle hier mit dem Leid der Bauchspeicheldrüsenerkrankung auskennen bitte ich um Rat:

Bei mir wurde eine chronische Pankreatitis erstmals als ich 20 Jahre alt war diagnostiziert. Bauchschmerzen hatte ich schon mein Leben lang, aber dann kamen die Oberbauchschmerzen hinzu. Erst habe ich es selbst heruntergespielt, doch dann wurden die Schmerzen so unerträglich, dass ich es nicht mehr aushielt. Ich nahm 10 kg ab und konnte kaum etwas essen ohne Schmerzen zu haben. Nach langer Suche deuteten erhöhte Lipase Werte und das Ultraschallbild auf eine Pankreatitis hin. Das MRT deutete ebenso auf eine chron. Pankreatitis hin. Dies konnte sich weder der Arzt noch ich erklären, da ich eine junge Frau mit einem gesunden Lebensstil bin (so gut wie nie Alkohol, gesunde Ernährung, Sport etc.)

Da ich mir keinen allzu großen Kopf machte und die Ärzte ebenfalls einen gelassenen Eindruck machten, versuchte ich lediglich fett zu reduzieren, noch gesünder, bewusster zu leben und das Alkohol trinken komplett zu lassen. Die Schmerzen waren nicht mehr so intensiv, aber zum Dauerbegleitung geworden. Besonders die ständige Müdigkeit wurde echt zur Belastung.

Anfang des Jahres wurden die Schmerzen im gesamten Oberbauch stärker und eines Tages bekam ich heftige Bauchkrämpfe mit blutigem Durchfall. Im Krankenhaus sagte man mir ich könnte Morbus Crohn habe, welcher indirekt mit der Pankreatitis zusammenhänge. Dort zeigte sich auch im MRT, dass der Schwanz der Bauchspeicheldrüse nun kaum mehr erkennbar sei. Das erschreckte mich, weil meine Lipase Werte nie erhöht waren (teilweise eher zu niedrig) Ich bekam Kortison verschrieben und mir ging es so gut wie lange nicht mehr.

Nachdem Krankenhausaufenthalt bin ich ein bisschen wachgerüttelt worden und zu verschiedenen Ärzten gegangen. Nachdem ich eine niedrigere Dosis Kortison nehmen musste, bekam ich wieder heftige Schmerzen. Ich fuhr zu Universitätsklinik. Dort verwies man mich auf die Pankreassprechstunde.

In der Pankreassprechstunde hieß es „Meine Bauchspeicheldrüse würde selbst nicht so aussehen, wenn ich mein ganzen Leben Alkohol getrunken hätte.“ (Ich bin 23 Jahre alt.) Es wurde ein MRT und eine humangenetische Untersuchung gemacht.

Dann hieß es lange Zeit warten. Nach mehreren Nachfragen bekam ich die Antwort, dass die Bauchspeicheldrüse keine Entzündung aufzeige. Ebenso nicht der Darm. Dies wundert mich, weil ein Monat zuvor das MRT aussagte, dass diese beschäftigt, sei. Ebenso meine Hausärztin hatte zu dem Zeitpunkt noch Verkalkungen auf dem Ultraschallbild feststellen können. Die Schmerzen kommen mir auch gleich vor.

Es wäre sehr schön, wenn ich keine Pankreatitis mehr hätte.

• Doch meines Wissens ist eine Heilung einer chronischen Pankreatitis (auch mit Kortison) nicht möglich (besonders in diesem kurzen Zeitraum (1 Monat))., oder irre ich mich???
• Müsste es nicht wenigstens noch Vernarbungen geben?
• Hat Jemand schon einmal ähnliche Erfahrungen gemacht?

Ich habe mir nochmal einen erneuten Termin in der Sprechstunde geben lassen. Auch, wenn die dort sagten ein Irrtum sei ausgeschlossen. Eine richtige Erklärung für die Spontanheilung hatte Niemand. Einen direkten Befund zum MRT habe ich leider nie bekommen. Nur einen Bericht der Sprechstunde und die CD.

• Wie soll ich in der Sprechstunde mit den MRT umgehen, ohne die Hilfe der Ärzte komplett zu verlieren?

Ich bitte um Entschuldigung für die lange Nachricht. Doch eine Frage hätte ich noch: Bei mir wurde kürzlich nun auch noch Endometriose diagnostiziert.

• Könnte es sein, dass die einen Zusammenhang mit der Entzündung hat?
• Hat eine Frau vielleicht eine ähnliche Krankheitsgeschichte und kann Ihre Erfahrung teilen?

Danke für das Lesen meiner langen Nachricht! Ich bin für jeden kleinen Tipp und Rat noch so dankbar!
Lieben Gruß und einen schönen Tag 😊
Jana
Beiträge: 289
Registriert: 29. September 2020, 17:29

Re: Spontanheilung oder MRT falsch?

Beitrag von Jana »

Was mich prinzipiell bei deiner Geschichte ein wenig zu denken gibt.

Verdacht auf eine CED heißt die mögliche chronische Pankreatitis könnte eine Autoimmunpankreatitis Typ2 sein. Diese kann tatsächlich auf Kortison gut ansprechen, so dass keine weiteren Entzündungen mehr auftreten.

Wurde denn der Morbus Crohn Verdacht bestätigt?
Wurde nach dieser MRT-Geschichte nochmal ein Ultraschall oder ähnliches durchgeführt, bspw. um den Darm nachzubeurteilen, da hätte man ja auch nochmal schauen könnten, wie jetzt die Bauchspeicheldrüse aussieht.

Übrigens Verkalkungen sieht man angeblich beim MRT nicht, nur beim Röntgen, CT oder halt Ultraschall.

Es kann theoretisch mal passieren, dass bestimmte Befunde vertauscht worden sind, aber das ist wirklich selten der Fall.
Hagemax
Beiträge: 724
Registriert: 24. Dezember 2016, 14:53

Re: Spontanheilung oder MRT falsch?

Beitrag von Hagemax »

Hallo Candice,
es tut mir Leid, dass es Dir so schlecht geht.

Du sagtest Dir wurde Kortison gegeben? Hast Du dann nicht eine AutoimmunPankreatitis?

Das mit der Müdigkeit kann ich nur bestätigen. Obwohl meine Werte auch alle normal sind, auch Lipase im Blut immer normal. Nur IGG 4 u Beta Globulin 2 erhöht.

Mein letztes MRT war auch wieder ohne Befund. Jeder Radiologe interpretiert dieses Organ anders. Ich gehe mit der CD im Anschluss immer noch einmal zu einer befreundeten Radiologin, die netterweise einen Doublecheck macht.
Ich glaube einfach, dass die genaueste Untersuchung des Pankreas eine Endosono bei einem Pankreasspezialisten ist, insbesondere
bei einer Autoimmun Geschichte.

Schön wäre es, wenn das Organ sich wieder regenerieren würde, aber leider macht sie dieses nicht.

Vg
candice09
Beiträge: 4
Registriert: 10. Oktober 2021, 19:06

Re: Spontanheilung oder MRT falsch?

Beitrag von candice09 »

Jana hat geschrieben: 10. Oktober 2021, 23:37 Was mich prinzipiell bei deiner Geschichte ein wenig zu denken gibt.

Verdacht auf eine CED heißt die mögliche chronische Pankreatitis könnte eine Autoimmunpankreatitis Typ2 sein. Diese kann tatsächlich auf Kortison gut ansprechen, so dass keine weiteren Entzündungen mehr auftreten.

Wurde denn der Morbus Crohn Verdacht bestätigt?
Wurde nach dieser MRT-Geschichte nochmal ein Ultraschall oder ähnliches durchgeführt, bspw. um den Darm nachzubeurteilen, da hätte man ja auch nochmal schauen könnten, wie jetzt die Bauchspeicheldrüse aussieht.

Übrigens Verkalkungen sieht man angeblich beim MRT nicht, nur beim Röntgen, CT oder halt Ultraschall.

Es kann theoretisch mal passieren, dass bestimmte Befunde vertauscht worden sind, aber das ist wirklich selten der Fall.
Vielen Dank für die Nachricht! Das mit den Verkalkungen wusste ich tatsächlich nicht. Das mit der Autoimmunpankreatitis finde ich auch sehr logisch, da es mir mit Kortison so viel besser ging. Ich werde die Ärztin nochmal konkret darauf ansprechen.
candice09
Beiträge: 4
Registriert: 10. Oktober 2021, 19:06

Re: Spontanheilung oder MRT falsch?

Beitrag von candice09 »

Hagemax hat geschrieben: 11. Oktober 2021, 12:06 Hallo Candice,
es tut mir Leid, dass es Dir so schlecht geht.

Du sagtest Dir wurde Kortison gegeben? Hast Du dann nicht eine AutoimmunPankreatitis?

Das mit der Müdigkeit kann ich nur bestätigen. Obwohl meine Werte auch alle normal sind, auch Lipase im Blut immer normal. Nur IGG 4 u Beta Globulin 2 erhöht.

Mein letztes MRT war auch wieder ohne Befund. Jeder Radiologe interpretiert dieses Organ anders. Ich gehe mit der CD im Anschluss immer noch einmal zu einer befreundeten Radiologin, die netterweise einen Doublecheck macht.
Ich glaube einfach, dass die genaueste Untersuchung des Pankreas eine Endosono bei einem Pankreasspezialisten ist, insbesondere
bei einer Autoimmun Geschichte.

Schön wäre es, wenn das Organ sich wieder regenerieren würde, aber leider macht sie dieses nicht.

Vg
Lieben Dank für Deine Nachricht! Interessant, dass es Dir genauso geht. Die Werte helfen mir. Ich werde, da konrekt nachfragen. Das Kortison wurde mir glaube für bzw. gegen die Darmentzündung gegeben.
Finde spannend, dass die Einschätzung der Ärzte so unterschiedlich ist. Mir wurde von einigen Ärzten auch gesagt es gebe keinen Zusammenhang zu dem Crohn Verdacht und der Pankreatitis. Die mir den Crohn diagnostizierten meinten hingegen es gäbe einen Zusammenhang. Vielleicht werde ich mir auch auf Umwege eine Zweitmeinung von einer anderen Radiologie einholen.
candice09
Beiträge: 4
Registriert: 10. Oktober 2021, 19:06

Re: Spontanheilung oder MRT falsch?

Beitrag von candice09 »

Hallo,

ich dachte ich gebe mal ein Update, falls irgendjemand mit einem ähnlichen Problem auf diesen Eintrag stößt. Nachdem meine Schmerzen wieder stärker wurden habe ich mich erneut in der Sprechstunde vorgestellt, da hatte ich eine sehr engagierte Ärztin, die auch nicht glauben konnte, dass da alles in Ordnung ist. Es wurde nochmal ein MRT und eine Endosonografie gemacht und tatsächlich hatte ich wieder die Entzündung. Jetzt nehme ich wieder Kortison und mir geht es viel besser. Wie auch hier geschrieben wurde, spricht alles für eine Autoimmunpankreatitis Typ 2, die ja auch häufig mit Darmerkrankung auftritt.

Eine chronische Pankreatitis verschwindet nicht und schon gar nicht, wenn man noch die Schmerzen hat. Lasst euch also nicht abwimmeln!

LG :)
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