Symptome Pankreaskarzinom

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

Hier haben Sie als Betroffene(r) und/oder ratsuchende(r) Besucher(in) dieser Plattform die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen oder Hilfestellung zu geben.
Rudi01
Beiträge: 7
Registriert: 7. April 2022, 12:26

Symptome Pankreaskarzinom

Beitrag von Rudi01 »

Hallo,
vielleicht kann mir jemand weiterhelfen. Anfang Dezember war schlagartig mein Appetit weg und ein linksseitiger tiefer Oberbauchschmerz da. Rückenschmerzen ebenfalls linksseitig hatte ich schon lange vorher. Die habe ich aber immer auf das Handwerkeln daheim geschoben. Nachdem ich im Netz recht schnell auf die Bauchspeicheldrüse als mögliche Ursache gestoßen bin, habe ich mich seit Monaten mal wieder auf die Waage gestellt. Gewicht ist auch um einige Kilos unbemerkt runtergepurzelt. Paar Tage später fing der Nachtschweiß an. Also ab zum Hausarzt. Blutwerte okay und auch beim normalen Ultraschall nichts Auffälliges. Nachdem meine Leistungsfähigkeit immer mehr abnahm und die Angst dafür umso mehr stieg, habe ich eine Einweisung ins Krankenhaus bekommen. Es folgten Blutbild, nochmals Ultraschall, Thoraxröntgen und eine Endosono. Einen Monat später dann noch ein MRT. Alles ohne Befund. Aber sämtliche Beschwerden sind geblieben. Jeden Tag. Meine Verdauung spielt total verrückt (Blähungen, Durchfall usw.). Häufig stellt sich nach dem Essen so ein brennender Schmerz unterm Schulterblatt ein. Meine Hausärztin macht mittlerweile keine Untersuchungen mehr und stellt auch keine Überweisung zum Gastroenterologen aus, da sie eher in Richtung Psychosomatik denkt. Ich kann es ihr auch nicht verübeln, da ja bei keiner Untersuchung etwas Greifbares herausgekommen ist. Wie war bei Euch der Weg bis zu einem Befund? Ging das recht schnell oder war da anfangs auch nichts Auffälliges? Kann man sich auch ohne Überweisung in einem Pankreaszentrum vorstellen? Ich wäre über eine Rückmeldung sehr dankbar, da ich mittlerweile mit meinem Latein am Ende bin. LG
wasistes
Beiträge: 781
Registriert: 7. Februar 2018, 13:06

Re: Symptome Pankreaskarzinom

Beitrag von wasistes »

Guten Tag,

Handelte es sich bei dem MRT um ein MRCP?
Generell hat auch eine Endosonographie eine sehr verlässliche Aussagekraft - wenn sie den von einem erfahrenen Schaller gemacht wurde - damit lässt sich sehr wahrscheinlich dann auch ein Pankreaskarzinom unter 2 cm Durchmesser ausschließen.
MRCP wäre aber noch besser, den damit lassen sich die Pankreasgänge alle darstellen. Das Pankreaskarzinom wird auch duktales Adenokarzinom genannt, da es immer aus Epithelzellen der Pankreasgänge entsteht. In einer MRCP sieht man dann z.b. eine Gangveränderung sehr eindeutig.
Generell würde ich bei einem unklaren Gewichtsverlust aber dran bleiben, vielleicht mal den Dünndarm untersuchen lassen. Wie siehts aus mit Galle und Leber?
„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Albert Einstein
Bela
Beiträge: 61
Registriert: 22. August 2021, 09:33

Re: Symptome Pankreaskarzinom

Beitrag von Bela »

Hallo Rudi, so recht werde ich auch nicht ernst genommen, habe aber dreimal Elastase testen lassen ( erniedrigt) was auf eine Bauchspeicheldrüsenschwäche hinweist, also immerhin etwas Schwarz auf Weiß und bekomme daher auch Enzyme für die Verdauung.
Es gibt wohl wenig Ärzte, die dich auskennen, außer in den Pankreaszentren aber selbst da hatte ich nur ein nicht sehr hilfreiches Gespräch mit einem sehr jungen Arzt. Dran bleiben und recherchieren und durchhalten, bis man einen Termin in einem Zentrum hat. Vielleicht auch einen anderen Hausarzt suchen.
Hagemax
Beiträge: 738
Registriert: 24. Dezember 2016, 14:53

Re: Symptome Pankreaskarzinom

Beitrag von Hagemax »

Hallo Rudi,
ich kenne das mit Deinen Symptomen u Ängsten sehr gut.
Aufgrund Deines Gewichtsverlustes würde ich an Deiner Stelle die Elastase im Stuhl mehrfach messen lassen um zu schauen ob die BSD richtig arbeitet.
Auch nehmen Autoimmunkrankheiten zu wie auch eine Autoimmunpankreatitis, hier könntest du IGG4 u IGA im Blut mal bestimmen lassen.
Wenn es von der BSD kommen sollte, würde ich dringend empfehlen die Ernährung anzupassen, kein Alkohol, kein Rauchen, Fett u Zucker reduzieren, ggfs Kreon zu den Mahlzeiten versuchen.
VG u gute Besserung
Pame
Beiträge: 62
Registriert: 18. Dezember 2021, 14:39

Re: Symptome Pankreaskarzinom

Beitrag von Pame »

Lieber Rudi

Ich schliesse mich den anderen an. Falls noch nicht gemacht, würde ich im Stuhl die Elastase bestimmen lassen.
Und wie ist der Blutzucker? Nüchtern und Langzeit?
Diese beiden Parameter zusammen wären zumindest ein Hinweis darauf, dass in der Bauchspeicheldrüse etwas nicht stimmt.

Kenne das mit der Angst gut und habe auch eine kleine Odyssee hinter mir bis ich in einem Pankreaszentrum einen guten Arzt gefunden habe.

Alles Gute,
Pame
Rudi01
Beiträge: 7
Registriert: 7. April 2022, 12:26

Re: Symptome Pankreaskarzinom

Beitrag von Rudi01 »

Vielen Dank erstmal für die schnellen Antworten. Elastase im Stuhl ist nur einmal getestet worden. Die war dafür aber bei über 400 und somit weit weg von niedrig. Das MRT war ein MRCP. Aber wie schon gesagt ohne Befund. Aus lauter Verzweiflung habe ich als Selbstzahler in einem Labor den Tumormarker CA 19-9 bestimmen lassen (auch wenn der nicht unbedingt aussagekräftig sein muß). Der lag bei 8 und war vom 39iger Grenzwert auch weit entfernt. Die Ärztin im Labor meinte, daß ihre Fälle mit einem Pankreastumor immer stark erhöhte Werte haben. Es gibt faktisch keinerlei Befunde, außer daß die Symptome jeden Tag da sind und kontinuierlich stärker werden. Die Untersuchungen sollten mich eigentlich beruhigen, sie tun es aber faktisch nicht. Das Leberparenchym und die Galle waren auch unauffällig. Blutzucker wurde im Krankenhaus mehrmals überprüft. War okay und auch der Langzeitblutzucker. Mittlerweile fühle ich mich als Hypochonder, obwohl ich mich selbst nie als hypochondrisch gesehen habe. Zumindest kenne ich so etwas wie eine Krebsangst von mir nicht. Das ist seid letzten Dezember alles anders. Habt ihr denn auch jeden Tag die Beschwerden, ohne Unterbrechung?
KleinerSchrank
Beiträge: 334
Registriert: 16. August 2020, 19:42

Re: Symptome Pankreaskarzinom

Beitrag von KleinerSchrank »

Hallo,
du hast kein Pankreaskarzinom.

Deine Elastase ist super, dein Blutzucker auch gut. Deine Pankreas sieht normal aus. Ein MRCP ist eine SEHR genaue Untersuchung.

Da hätten die Ärzte jede Art von Krebs gesehen. Vergiss die Pankras die ist GESUND. Spar dir deine Energie.

Durchfall usw können auch von Stress kommen oder Reizdarm.

Lass deine CAL Protectin im Stuhl testen dann weißt du ob du eine Darmerkrankung hast wie Morbus Chron oder Colitis. Aber auch das glaube ich nicht. Zöliakie sollte auch getestet werden.

Wenn da nichts rauskommt dann gehe zu einem Ostepathen wegen dem Rücken und lass von einem Heilpratiker deine Darmflora analysieren.

Man kann bei ganz vielen Menschen Ihre Beschwerden nicht erklären und sie müssen damit leben.


Vergiss das Thema Pankreas. Wir können dir hier leider auch nicht weiterhelfen, da wir uns nur mit Pankreas auskennen aber diese ist bei dir Gesund. Also freue dich darrüber zumindest.

Alles gute für die Zukunft!
Andi
Beiträge: 860
Registriert: 15. Februar 2011, 20:42

Re: Symptome Pankreaskarzinom

Beitrag von Andi »

Hallo Rudi,
ich denke auch, das Du kein Karzinom hast, das sollte dich erst mal beruhigen.
Ich weis aber aus eigener Erfahrung wie doof es ist, man hat Beschwerden und es ist schwierig an die Ursache ran zu kommen.
Auch Ärzte sind keine Götter, manchmal tun sie so als wären sie allwissende, aber der Mensch ist viel zu komplex, vieles ist nach wie vor im unklaren.
Und mit der Psyche, das ist auch so eine Sache, schnell wird man in eine Schublade gesteckt, wenn der Arzt nichts findet.
Hattest du mal eine Darmspieglung?, wie schaut der Magen aus?, gibt es Unverträglichkeiten?, Laktose usw.?
Angst ist kein guter Begleiter, versuche positiv zu denken.
Hast du mal Diät gemacht?, wird es da besser?

Lg Andi
Rudi01
Beiträge: 7
Registriert: 7. April 2022, 12:26

Re: Symptome Pankreaskarzinom

Beitrag von Rudi01 »

Ich möchte mich nochmal kurz zum Stand der Dinge melden. Vielleicht hilft es jemandem, den es ähnlich geht. Ich hatte nochmal eine Gastroskopie mit Endosono und eine Darmspiegelung. Es wurde bei keiner Untersuchung etwas gefunden. Selbst der Helicobacter, welcher bei der ersten Magenspiegelung festgestellt wurde, ist nicht mehr da. Beschwerden sind dennoch unverändert da und begleiten mich jeden Tag. Es soll jetzt gut sein mit den Untersuchungen. Falls dennoch etwas Bösartiges da sein sollte, dann ist es eben Schicksal. Aber ich muß auch realistisch bleiben. Wie wahrscheinlich ist es, daß man einen Krebs im Verdauungstrakt hat, wenn man bereits Symptome entwickelt, aber bei jeglichen Untersuchungen nichts zu sehen ist? Kommt wohl vor, aber ist anscheinend so selten, daß ich selbst hier im Forum zumindest beim Thema Pankreaskarzinom nichts dazu gefunden habe. Belehrt mich eines Besseren, wenn ich falsch liege. Falls doch das Unwahrscheinliche bei mir eintreten sollte, dann werde ich es hier einstellen. Vielen Dank für eure Antworten und Gedankenanstöße. Ich bin sehr dankbar, daß es dieses Forum gibt. Ich wünsch euch eine besinnliche Weihnachtszeit und alles Gute auf eurem Weg.
Pame
Beiträge: 62
Registriert: 18. Dezember 2021, 14:39

Re: Symptome Pankreaskarzinom

Beitrag von Pame »

Lieber Rudi

Bei mir sind die Symptome etwas weniger ausgeprägt. Aber Elastase sehr tief und man hat in der Endosonographie Fibrosen im Pankreas gesehen. Woher die genau kommen, weiss man nicht. Werde künftig in regelmässigen Abständen kontrolliert. Die Angst bleibt also etwas bestehen.

Aber mir hilft schon auch, das Ganze etwas fatalistisch zu sehen: Das Leben ist lebensgefährlich und eines Tages sterben wir. Die einen früh, die anderen etwas später und die dritten sehr spät. Zu welchen man gehört, weiss man nicht. Man weiss nur, dass es passieren wird.

Bei den Symptomen muss man schon auch aufpassen: Je mehr man sich auf die Symptome fokussiert, je stärker nimmt man sie wahr. Das beobachte ich bei mir auch. Das kann dann ein Teufelskreis werden mit starken Symptomen (ohne körperliche Ursache).

Was mir hilft: Ich weiss, ich werde wieder kontrolliert. Und bis dahin möchte ich mein Leben geniessen. Vielleicht kannst du ja mit deiner Ärztin auch aushandeln, dass man in 6 Monaten oder in einem Jahr nochmals ein MRCP macht. Oder falls möglich es sogar aus eigener Tasche bezahlst. Mir hilft es, das Thema bis dahin etwas zur Seite zu schieben.

Alles Gute,
Pame
Antworten