Meine Erfahrungen / Pankreatektomie

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Andi
Beiträge: 850
Registriert: 15. Februar 2011, 20:42

Re: Meine Erfahrungen / Pankreatektomie

Beitrag von Andi »

Hallo,
ja, das stimmt, letztendlich geht es nur um Kohle und hinter jedem Arzt steht das Krankenhaus.
Das sollte man bei allen Entscheidungen nie vergessen.
Es gehört halt auch zur Wahrheit, das mal gesagt wird was schief läuft, sonst wird es nicht besser.
Momentan kann einem Angst werden bei dieser Politik hier im Lande, aber das ist ein anderes Thema.
Man muss froh sein, wenn man noch seine Medikamente bekommt und halbwegs durchs Leben kommt….

Lg Andi
Betalka16
Beiträge: 120
Registriert: 25. Juni 2022, 10:04
Wohnort: Lütjensee bei Hamburg

Re: Meine Erfahrungen / Pankreatektomie

Beitrag von Betalka16 »

Gehört hier vielleicht nicht hin... aber ich habe den Eindruck (die Hoffnung!), dass sich gerade fundamental etwas ändert in der Sicht auf unser Gesundheitssystem. Die Pandemie, der Aufschrei der Pflegekräfte und Ärzte, ja: auch ein Arzt als Gesundheitsminister! Ich hoffe inständig, dass diese unsinnige Ökonomisierung des Gesundheitssystems samt Fallpauschalen zurückgedreht wird. Krankenhäuser dürfen nicht als Profitanstalten geführt werden. Es gibt noch Häuser, die mehr dem Menschen als dem Mammon verpflichtet sind. Aber das sollte die Regel, nicht die Ausnahme sein. Neoliberalismus ist kein Zukunftskonzept.
Andi
Beiträge: 850
Registriert: 15. Februar 2011, 20:42

Re: Meine Erfahrungen / Pankreatektomie

Beitrag von Andi »

Ja, hoffentlich steht der Mensch mal wieder im Mittelpunkt und die Vernunft und der Verstand ziehen wieder ein.
Mit logischen normalen Denken hat hier momentan einiges nichts mehr zu tun, es ist traurig, das es so ist.

Ich wünsche einen schönen Sonntag
Pea53
Beiträge: 2
Registriert: 28. August 2022, 16:55

Re: Meine Erfahrungen / Pankreatektomie

Beitrag von Pea53 »

Hallo Zusammen,
Ich bin neu hier. Bei mir wurde am 28.7.22 die große Whipple OP inkl. Bauchspeicheldrüse und Milzentfernung durchgeführt. Aufgrund von Komplikationen erneute OP am 3.8.22. Alles im St. Josef Krankenhaus in Bochum (Pankreaszentrum) aufgrund eines CA am Pankreaskopf. Jetzt bin ich seit dem 20.8.22 wieder zu Hause und alles fällt mir so schwer. Das mit dem niedrigen Blutzucker und nachts Essen kenne ich auch. Schrecklich!!! Dazu schwitze ich wie verrückt- ohne das es vom Zucker kommt. Gegen die Schmerzen bekomme ich Fentanyl 50 Pflaster. (BTM) Ich hoffe und so reden auch bei mir die Verwandten: Gib dir Zeit, es waren insgesamt 11 Stunden im OP, das wird wider. Ich frage mich, ab wann wird es wieder? Sie wollen Ende September mit der Chemo anfangen.
LG Pea53
ginibambini1008
Beiträge: 112
Registriert: 18. Mai 2021, 20:11

Re: Meine Erfahrungen / Pankreatektomie

Beitrag von ginibambini1008 »

Hallo,
Da hast du ja einiges hinter dir. Die normale op ist schon enorm und dann auch noch komplikationen, wo nachoperiert werden musste, dass steckt der Körper nicht so einfach weg. Gib dir Zeit, gehe jeden Tag einen Schritt mehr.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute
Neneken
Beiträge: 28
Registriert: 19. Juni 2022, 00:45

Re: Meine Erfahrungen / Pankreatektomie

Beitrag von Neneken »

Hallo Pea,
es ist wahnsinnig mühsam. Ich kann immer noch kaum im Schneckentempo um den Block. Das Schwitzen war bei mir mit dem Fentanyl (zuerst Pumpe, dann Pflaster) korreliert. Das hab ich gar nicht gut vertragen. Vielleicht gibt es noch was anderes, Tramadol oder so?
Zum Unterzucker: Ich habe aufgehört, Insulin zu spritzen, weil egal wie niedrig dosiert ich immer in Unterzucker gerutscht bin. Ich esse noch so wenig und so kleine Portionen, dass der Zucker nie über 8mmol geht. Und vor süßem ekelt mich grade ziemlich, dh das “Unterzucker wegessen” ist besonders grauslich.
Neneken
Beiträge: 28
Registriert: 19. Juni 2022, 00:45

Re: Meine Erfahrungen / Pankreatektomie

Beitrag von Neneken »

Hier sammle ich, mit edits in der Zukunft, was mir geholfen hat bzw immer noch hilft:
- Wärme. Warme Tücher im Spital, Wärmeflasche zu Hause.
- Leibwickel. Ein festes großes Tuch wie afrikanische Wickelröcke straff um den Unterleib wickeln, als Stütze von außen. Sehr erleichternd.
- Buscopan gegen Bauchkrämpfe
- Alucol gehen akute Magenschmerzen
- Kissen/Decke unter den Bauch stopfen (oder wer hat: Stillkissen) zum schlafen
- Knie/Beine hochlegen zum schlafen (Kissen / Sofalehne)
- Sanfte Berührung als Ausgleich zu den Nadeln und Schmerzen: einfach 10 Minuten den Rücken streicheln lassen, es “polt” um, was man grade hauptsächlich spürt
- Psychologische Betreuung. Es hilft. Am besten schon vor der OP jemanden finden und anfangen.
Pea53
Beiträge: 2
Registriert: 28. August 2022, 16:55

Re: Meine Erfahrungen / Pankreatektomie

Beitrag von Pea53 »

Danke Neneken für deine liebe Antwort. Heute ist kein guter Tag und ich melde mich die Tage wieder. Bis bald.
Pea
Neneken
Beiträge: 28
Registriert: 19. Juni 2022, 00:45

Re: Meine Erfahrungen / Pankreatektomie

Beitrag von Neneken »

Tag 22 post op. Heute bin ich sehr müde. Essen geht besser, aber immer diese Mischung aus Hunger und “alles voll”… Permanent leichte Übelkeit/Unwohlsein. Schmerzen werden besser.
Harpyia
Beiträge: 60
Registriert: 21. August 2017, 08:38

Re: Meine Erfahrungen / Pankreatektomie

Beitrag von Harpyia »

Hallo, meine Erfahrungen (Verlauf, Op‘s etc. Befinden sich in meinen Beiträgen, möchte es jetzt nicht noch einmal wiederholen). Meine OPs fanden Ende 2017 statt und die ersten Monate waren wirklich für mich extrem hart, wollte immer zum Sterben ins Hospiz;-), Jetzt kann ich drüber schmunzeln, war aber tatsächlich so. Nun ist es mittlerweile fast fünf Jahre her und ich habe seit circa knapp zwei Jahren wirklich einiges an Lebensqualität! Mein Blutzucker rauschte gerade in den ersten Monaten immer von unten nach oben (zwischen 45-480) , dass das zu den anderen Problemen zusätzlich belastend hat, leuchtet sicher ein. Das mein Blutzucker jetzt nicht mehr so belastend ist, liegt daran, dass ich seit circa drei Jahren nun ein DEXCOM G6 Gerät trage. Aus dem Krankenhaus kam ich mit einem Freestyle Libre, so dass wenigstens das Pieksen zum größten Teil weggefallen ist. Aber auch jetzt, und das möchte ich nicht verschweigen, ist es für mich mit dem Typ 3C Diabetes nicht ganz so einfach, es kommt immer noch zu Unterzuckerungen und starken Schwankungen (mit starken Schwitzattacken, Gereiztheit usw.). Bis vor einem Jahr war es aber noch viel schlimmer, da ich wohl nicht den richtigen Diabetologen hatte, nun habe ich den Diabetologen gewechselt und ein anderes Langzeit- (Protaphane ) und Kurzzeitinsulin (Lyumjev ) bekommen damit klappt es wesentlich besser. Aber das ganze Kämpfen habe und empfinde ich teilweise immer noch als extrem anstrengend, weil man ja nach derartigen Op‘s teilweise extrem geschwächt ist und das auch psychisch. Den richtigen Diabetologen finden, den richtigen Neurologen finden , allgemein die gesamte richtige ärztliche Betreuung zu finden empfand und empfinde ich teilweise immer noch als mega belastend. Ohne meinen Mann hätte ich das definitiv nicht geschafft. Auch psychisch kämpfe ich teilweise immer noch, bin in 2017 nach den Operationen mit 54 Jahren erwerbsunfähig geschrieben worden . Dies habe ich (nachdem ich wieder einigermaßen Denken konnte) arg bedauert, da mir mein Job viel Spaß gemacht hatte, aber ich habe ganz schnell eingesehen, dass ich schlichtweg und einfach nicht mehr arbeiten kann und muss nun lernen das Beste draus zu machen, aber auch das klappt mittlerweile :-). Klar zwischendurch ist es schon arg nervig und manchmal sicher auch psychisch arg belastend , dass ich nicht mehr ansatzweise so viel machen kann wie vorher. Aber das ist auch jammern auf hohem Niveau, denn mit jedem Jahr kam bei mir etwas Kraft wieder, so bin ich jetzt in der Lage den Großteil meiner Arzttermine selbstständig wahrzunehmen, auch habe ich mich mit meinem Mann zu einem Yoga-Kurs angemeldet, der einmal in der Woche stattfindet, und so wie es aussieht, schaffe ich es auch dort regelmäßig hin zu gehen, da war vor zwei Jahren gar nicht daran zu denken. Mein Fazit von dieser ganzen Geschichte, versuchen nicht aufzugeben (ha, ha, wird sicher so manch einer denken, der gerade mitten in dieser Scheiße steckt, ich weiß;-), wenn es einem schlecht geht, dass nicht unterdrücken sondern ruhig laut und deutlich Scheiße schreien, wenn es einem etwas besser, geht den Ärzten auf den Zeiger gehen, zur Not auch Ärzte wechseln und zwar so lange bis man einen Arzt gefunden hat der einem zumindest versucht zu helfen. Bei mir hat es letztendlich geklappt, aber es war auch oft viel Glück im Spiel und einfach mal nicht am falschen Ort zur falschen Zeit sondern auch mal zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein;-). Alles Liebe und Gute an alle! Inge
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