Schmerzen nach Whipple OP

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Cerberus
Beiträge: 577
Registriert: 28. Juli 2016, 09:04

Re: Schmerzen nach Whipple OP

Beitrag von Cerberus »

58werner58 hat geschrieben:Hallo
ich bin 58 Jahre alt und wurde vor 7wochen operiert(Whipple).meine frage:wie lange dauern die schmerzen an,habe ein Gefühl im Bauch als hätte ich einen Ball verschluckt.
Gruß
Werner
Hallo Werner,

das kann man nun wirklich schlecht sagen, wie lange jemand Schmerzen haben wird.

"Ball verschluckt"........ Das hört sich ja auch etwas nach Völlegefühl an. Hast Du starke Blähungen usw.?

:o

.
Aus einem verzagten Arsch kommt nie ein fröhlicher Furz. (Martin Luther) :mrgreen:
58werner58
Beiträge: 2
Registriert: 8. März 2017, 09:45

Re: Schmerzen nach Whipple OP

Beitrag von 58werner58 »

Hallo Martin,
Du hast ja einiges hinter Dir,mir geht es ähnlich.nur mit dem Essen klappt es ganz gut.Der Bauch drückt und scmerzt und das schon 7 Wochen langsam aber sicher geht es an meine grenzen da es einfach nicht besser werden will.Das schlimme an der Geschichte ist,die op war völlig umsonst.Wie lange hat es bei Dir gedauert bis Du schmerzfrei warst?
Gruß
Werner
Martinium
Beiträge: 26
Registriert: 8. November 2016, 16:57
Wohnort: 59348 Lüdinghausen

Re: Schmerzen nach Whipple OP

Beitrag von Martinium »

Hallo Werner,

Im Krankenhaus war ich dreieinhalb Wochen. Die Schmerzen waren zum Teil unerträglich, weil das Schmerz - Katheter im Rückenmark vier mal erneuert werden musste. Zu Hause hatte ich große Probleme mit Erbrechen. Das dauerte dann sicher noch mal drei Wochen. Du hast ja jetzt schon sieben Wochen Schmerzen hinter dir. Da sollte das jetzt endlich besser werden.

Die Chemotherapie hat dann nach sieben Wochen begonnen. Da gab es immer mal wieder Höhen, wo ich Pläne geschmiedet habe wie es auf Dauer mit der Arbeit und der Familie weitergehen kann, aber es gab auch immer wieder Einschnitte und Rückschläge wo ich dachte jetzt geht nichts mehr.

Diese Krankheit verläuft so unterschiedlich, dass keiner vorhersehen kann wie es bei dir sein wird. Deswegen darf man den Mut nicht verlieren, dass man noch viele gute Tage und Monate vor sich hat. Aber es ist sicher genauso unwahrscheinlich, dass man gänzlich gesundet. Deshalb sehe ich jeden Tag als ein Geschenk. Jeder Sonnenstrahl ist ein kleines Wunder und die Tulpen wachsen zu sehen ist ein aufregendes Ereignis.

Ich habe jetzt einen Pastor gefunden, der einmal in der Woche mit meinen Geschwistern zum Frühstück kommt und nach dem Frühstück eine kleine Messe hält. Ich hätte nicht gedacht, dass mir diese Treffen so viel Kraft geben können.

Liebe Grüße

Martin
Rheinlaenderin
Beiträge: 25
Registriert: 7. Juli 2016, 08:53

Re: Schmerzen nach Whipple OP

Beitrag von Rheinlaenderin »

Hallo Werner,
es tut mir sehr leid, dass du offenbar an starken Schmerzen nach der Whipple OP leidest. Ich kann nur bestätigen, was sehr viele hier im Forum äußern, nämlich dass es sehr viel Geduld bedarf, bis sich die Dinge einigermaßen normalisieren. Ich wurde etwa ein Jahr vor dir operiert (Entfernung von Pankreasschwanz, Milz, Gallenblase, Magen, linker Niere und linker Nebenniere, Teilen von Dünn- und Dickdarm), knapp drei Monate später dann Entfernung fast des gesamten Dickdarms aufgrund eines Ileus). Ich konnte zunächst kaum etwas essen, so dass ich mehrere Monate parenteral zusatzernährt werden musste. Dann aber wurde es langsam besser. Es wird wohl nie wieder so werden wie vor der OP, eine gewissen Annäherung an die "Normalität" gelingt aber sicher. Schmerzen habe ich häufig im Sinne eines "flächigen Brennens". In aller Regel verschwinden diese Schmerzen auch wieder, schlimmstenfalls nehme ich etwas Novalgin.
Du schreibst, die Operation sei eigentlich "umsonst" gewesen. Heißt das, das sie keine Verbesserung gebracht hat oder dass sie gar nicht indiziert gewesen wäre? So war es übrigens bei mir: Anstatt der vorhandenen Entzündung des Pankreasschwanzes hatte ein "Experte" mir ein lokal weit fortgeschrittenes Karzinom diagnostiziert. Mit dem Umstand umzugehen, als verhältnismäßig glimpflich Kranke ins Krankenhaus gegangen und als Schwerbehinderte wieder herausgekommen zu sein, fällt mir sehr, sehr schwer. Das wiegt noch schwerer als Schmerzen und Angst und Ernährungs- und Verdauungsprobleme. Das einzige, was ich dazu von besagtem Experten zu hören bekam, war: "Wir haben leitlinienkonform gehandelt".
Es würde es mich sehr interessieren, ob es bei dir ähnlich war.
Viele Grüße
Rheinlaenderin
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Cerberus
Beiträge: 577
Registriert: 28. Juli 2016, 09:04

Re: Schmerzen nach Whipple OP

Beitrag von Cerberus »

Anstatt der vorhandenen Entzündung des Pankreasschwanzes hatte ein "Experte" mir ein lokal weit fortgeschrittenes Karzinom diagnostiziert.
Das ist zweifellos ein ganz dicker Hund! Kommt mir sehr bekannt vor.

Eine Entzündung ist eine Entzündung, aber ein Karzinom bedeutet Krebs. Aus einer Entzündung eine (falsche) Diagnose Krebs zu machen, vielleicht sogar noch von einer sog. Tumorkonferenz bestätigt, ist der Gipfel. Zumal sich unter diesen "Experten" herumgesprochen haben sollte, daß das öfters passiert.

Eine nicht wieder gut zu machende, schwere Körperverletzung kann man so etwas nennen. Neben den ganzen Schmerzen usw. werden einem sicher noch Jahre des Lebens gestohlen. Und das nur, weil möglicherweise nicht gründlich oder nicht professionell genug gearbeitet wurde!
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angel29280
Beiträge: 740
Registriert: 27. Januar 2016, 12:47

Re: Schmerzen nach Whipple OP

Beitrag von angel29280 »

:hallo:

Hab das jetzt schon mehrfach immer wieder gelesen mit den Fehldiagnosen, die ein ganzes Leben nachhaltig negativ beeinflussen kann. Bin immer wieder geschockt, wütend und traurig zugleich, wenn ich so was lese/höre.

Zumal es, wie Cerberus sagt, sich das langsam mal rum sprechen müsste, dass eine Entzündung oder Autoimmunpankreatitis mit Krebs verwechselt wird. Es müssten andere Verfahren da ran wahrscheinlich mit NUR Gewebeentnahme und dann pathologisch untersuchen lassen und danach weiter sehen, aber nicht gleich ALLES raus nehmen wie bei einer Weihnachtsgans.Sorry, wenn ich so lapidar daher komme, aber es ist unfassbar. :x

Hoffe sehr, das man das irgendwann mal psychisch aufarbeiten kann!
Liebe Grüsse eure Angel
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