Komplikative Whipple-OP

(zystische Pankreastumore und neuroendokrine Tumore des Magen-Darm-Traktes und der Bauchspeicheldrüse)

Mit diesem Diskussionsforum, das wir hier als weitere Säule des AdP- Forums zur Verfügung stellen, geben wir Ihnen die Gelegenheit, sich über Seltene Tumore an der Bauchspeicheldrüse untereinander und/oder im Bedarfsfall auch mit Herrn Prof. Dr. Marco Siech (marco.siech@ostalb-klinikum.de) auszutauschen. Beiträge, die keinen Bezug zu dieser besonderen Thematik haben, müssen wir leider ohne weitere Ankündigung entfernen bzw. verschieben.
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flex
Beiträge: 1
Registriert: 7. Februar 2012, 13:44

Komplikative Whipple-OP

Beitrag von flex »

Am 26.04.2011 wurde bei mir wegen Pankreaskopftumor/Verdacht eine Whipple-OP vorgenommen. Es stellte sich heraus, das keine Metastasen vorhanden und der Tumor sich durch flüssigkeitsgefüllte Strukturen (zystischer Pankraskopftumor) auszeichneten – also gutartig.
Nach drei Wochen am 14.05. sollte ich entlassen werden. Da ich direkt vom Krankenhaus zur Kur wollte, blieb ich noch. Das war mein Glück. Am nächsten Morgen, beim Zähneputzen, gingen bei mir die Lichter aus und meine eigentliche Leidensgeschichte begann. Bei der OP am 15.05. wurde folgendes festgestellt:

 undichte Verbindungen von zusammengenähten Organteilen
 Herzrasen und Blutdruckabfall aufgrund von Blutverlust
 Blutverlust aus einer verletzten oder undicht zugenähten Schlagader
 Undichtigkeit der Verbindung von Bauchspeicheldrüse und Dünndarm mit Blutung aufgrund von Undichtigkeit/Gewebezerstörung an der Leberschlagader.

Am 17., 20. und 24.05.2011 fanden die nächsten Operationen statt. Das Ergebnis war, dass ich keine Treppe steigen und das Laufen erst wieder lernen musste. Am 22.06. wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen und bekam eine Kur in Bad Gottleuba bis 18.07.2011
Bis Ende September war ich körperlich soweit wiederhergestellt, dass ich Wanderungen von 10 bis 15 km ohne Anstrengungen machen konnte.
Der einzige Nachteil war – ich hatte einen Sekretbeutel in welchen Dünndarmflüssigkeit (200 bis 300 ml pro Tag) lief.
Die nächste OP fand am 10.01.2012 statt. Ziel sollte es sein, die Drainage zu entfernen. Ergebnis war jedoch die Drainage leitet jetzt Bauchspeicheldrüsensekret ab (angeblich eine qualitative Verbesserung). Am 14.01. musste ich erneut zur OP, Grund war eine Nachblutung.

Für mich stellen sich jetzt folgende Fragen:
Kennt jemand eine Klink, die Erfahrungen mit komplikativ verlaufenen Whipple OP hat?
Gibt es eine Stelle wo man Rat und Hilfe bekommt?
Gibt es in Sachsen Selbsthilfegruppen zu dieser Thematik?
Danny67
Beiträge: 67
Registriert: 22. April 2011, 07:52
Wohnort: Raum Stuttgart

Re: Komplikative Whipple-OP

Beitrag von Danny67 »

Hallo Flex,

was soll man da noch sagen?

Bei dir kam ja wirklich ALLES zusammen.

Mein Sohn (20) wurde im August 2011 in München ge-whippelt - wenn ich Deinen Bericht so lese,
kann man froh sein, sich für den richtigen Operateur entschieden zu haben :shock: .

So etwas möchte niemand erleben - die Whipple an sich ist ja schon tragisch genug, aber dann auch noch
das ......

Bei "uns" lief alles planmäßig ab *toi toi toi* - die Nähte und Verbindungen halten, Essen geht ohne Zugabe von KREON, Verdauung funzt - lediglich die Schmerzen im Nervengeflecht (Solar Plexus) sind noch da - aber da kann man dem Operateur keinen Vorwurf machen, der Tumor musste raus.

Vielleicht bekommst Du noch Antworten auf Deine Fragen.
Alles Gute.

LG, D.
JKleeberg
Beiträge: 119
Registriert: 30. August 2008, 17:55

Re: Komplikative Whipple-OP

Beitrag von JKleeberg »

Guten Tag Flex, ich weiß natürlich nicht, wo die OP vorgenommen wurde. Ich kann empfehlen, sich an die Uni - Klinik in Dresden zu wenden an Herrn Prof. Dr. Saeger oder an das Krankenhaus Dresden - Friedrichstadt, an Herrn Prof. Dr. Witzigmann. Das sind zwei erfahrene Chirurgen. Im März wird in Dresden eine SH - Gruppe gebildet. Bis dahin kann man sich an Herrn Nozon in Freiberg wenden - Kontaktdaten auf dieser Homepage unter Regional.
.Es grüßt J. Kleeberg
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