Behandlung eines NET nach Whipple

(zystische Pankreastumore und neuroendokrine Tumore des Magen-Darm-Traktes und der Bauchspeicheldrüse)

Mit diesem Diskussionsforum, das wir hier als weitere Säule des AdP- Forums zur Verfügung stellen, geben wir Ihnen die Gelegenheit, sich über Seltene Tumore an der Bauchspeicheldrüse untereinander und/oder im Bedarfsfall auch mit Herrn Prof. Dr. Marco Siech (marco.siech@ostalb-klinikum.de) auszutauschen. Beiträge, die keinen Bezug zu dieser besonderen Thematik haben, müssen wir leider ohne weitere Ankündigung entfernen bzw. verschieben.
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rolf
Beiträge: 7
Registriert: 22. September 2009, 12:34

Behandlung eines NET nach Whipple

Beitrag von rolf »

Mein Vater, 80 Jahre, wurde vor 12 Tagen wegen eines niedrig differenzierten kleinzelligen neuroendokrinen Pankreaskarzinoms pulmonalen Typs nach Whipple operiert; G3, pT3, pN0, L0, R0, V1.
Erst sollte er heute schon den Port für eine Chemo bekommen, jetzt soll er doch erst einmal zur Anschlussheilbehandlung.
Ich denke, daß eine klassische Chemo bei einem NET gar nicht angezeigt ist, und es würde uns interessieren, welche Therapie stattdessen empfohlen wird.

Rolf
mellar
Beiträge: 6
Registriert: 3. November 2009, 13:14

Re: Behandlung eines NET nach Whipple

Beitrag von mellar »

Hallo Rolf,
neuroendokrine Tumoren sind ausgesprochen vielfältig. Eine klassische Chemotherapie kommt – wie Sie richtig vermuten - keineswegs für alle Arten von NET in Frage. Bei einem neuroendokrinen Tumor der Bauchspeicheldrüse, insbesondere wenn es sich um einen schnellwachsenden handelt, kann jedoch durchaus eine chemotherapeutische Behandlung ins Auge gefasst werden. Es können hier grundsätzlich unterschiedliche Chemotherapeutika bzw. – kombinationen in Frage kommen. Allerdings wird bei NET so gut wie nie eine adjuvante Chemotherapie eingesetzt, also eine „vorsorgliche“ Chemotherapie. Wenn eine R-0-Resektion vorliegt, d. h. nach der Operation kein Tumorrest verblieben ist, und die weiteren Untersuchungen ebenfalls nicht auf Tumorreste oder Metastasen schließen lassen, wäre also eine Chemotherapie sicherlich die Ausnahme. In der Regel wird der Verlauf in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Bei weiteren Fragen hilft Ihnen das Netzwerk Neuroendokrine Tumoren unter www.glandula-net-online.de gerne weiter.
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