Whipple Operation

an der Bauchspeicheldrüse erkrankten Menschen. Was bedeutet eine Pankreas- / Bauchspeicheldrüsenerkrankung für das Umfeld der Patienten?
Hier können sich Angehörige und Freunde von Pankreas- / Bauchspeicheldrüsenpatienten austauschen
und haben die Möglichkeit über andere Angehörige / Freunde Rat und Hilfe zu finden.
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Anna18
Beiträge: 2
Registriert: 2. Juni 2018, 15:07

Whipple Operation

Beitrag von Anna18 »

Hallo,
ich bin neu hier und möchte meine Erfahrungen zur Whipple Operation weitergeben.
Meine Mutter wurde am 16.04.18 nach Whipple operiert.Grund war ein Zwölffingerdarmkrebs, der direkt auf dem Bauchspeicheldrüsengang saß.Zunächst geschockt von der Diagnose waren wir dann froh, dass operiert werden konnte.
Dass die Operation keine Leichtigkeit ist wurde uns gesagt. Es war aber die einzige Chance auf Heilung.
Meine Mutter war trotz Ihrer 79 noch recht fit, der Tumor hatte noch nicht gestreut. Sie wurde in einem Pankreaszentrum operiert.
Die Abteilung war eine Empfehlung ihres Gastroenterologen, der auch die Diagnose stellte.
Die Operation verlief wirklich super.
Sie konnte recht bald auf, bekam Schonkost und wir waren so froh!
10Tage nach Op förderte die Drainage dunkles Sekret und meine Mutter bekam Bauchschmerzen.
Zunächst versuchte man alles nicht noch einmal zu operieren, aber man kam nicht darum herum.
Meine Mutter musste noch einmal wegen einer Pankreasfistel operiert werden. Sie hatte schon eine Bauchfellentzündung,die Bauchspeicheldrüse war auch so entzündet, dass Sie samt Milz entfernt werden musste.
Meine Mutter wurde intensivmedizinisch behandelt, es wurde alles versucht. Sie lagerte viel Wasser ein und verlor den Mut.
11Tage nach der 2.Op versagte ihr Herz.
Wir waren alle so geschockt, selbst die Ärzte. Sie glaubten fest daran, dass es meine Mutter schafft. Sie wurde sogar vor ihrem Tod noch auf Normalstation verlegt.
Ich mache mir solche Vorwürfe, dass ich sie in der Entscheidung für die Operation so bestärkt habe, aber ich war so voller Hoffnung.
Hätten Sie nicht operiert wäre meine Mutter vermutlich elend gestorben, sie konnte kaum noch essen.
Eine Chemotherapie hat sie abgelehnt, ist wohl bei dieser Krebsart auch nicht so erfolgversprechend.
Es ging alles so schnell,sie war immer gesund.Ich hätte nie gedacht,dass Sie mal auf diese Weise geht.
Ich weiß die Whipple Operation ist eine der komplikationsreichsten, aber man denkt immer nur, dass alles gut geht.
Ich bin so voller Schmerz.
Ich wünsche allen, die sich für die Operation entscheiden, dass alles gut verläuft. Trotzdem sollte man auch darauf gefasst sein, dass es mal schiefgehen kann.
Diese Möglichkeit habe ich zwar bedacht, aber doch ein Stückchen verdrängt. Das quält mich jetzt so.
Auch die Frage, wie meine Mutter gegangen ist,was hat sie gedacht?
Ich habe viel hier im Forum gelesen und hoffe, dass ich jemanden finde, der mich versteht und mir vielleicht helfen kann, wie ich damit umgehen kann.Ich bin so ratlos.
HoKa
Beiträge: 169
Registriert: 7. Januar 2012, 12:27
Wohnort: Sachsen-Anhalt

Re: Whipple Operation

Beitrag von HoKa »

Liebe Anna,
mein tiefempfundenes Beileid und dir und deiner Familie viel Kraft. :cry:
*Was auch immer gut für deine Seele ist: MACH ES!*
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Alkazzar
Beiträge: 160
Registriert: 5. Oktober 2017, 16:24

Re: Whipple Operation

Beitrag von Alkazzar »

Hallo Anna,

mein tiefes Beileid, ihr habt alles richtig gemacht, die letzte und einzige Chance ergriffen.
Das es am Ende nicht gereicht hat ist sehr traurig.

LG Marcel
Anna18
Beiträge: 2
Registriert: 2. Juni 2018, 15:07

Re: Whipple Operation

Beitrag von Anna18 »

Lieber Marcel,
vielen Dank für deine aufbauenden Worte.
Die anfänglichen Vorwürfe, die ich mir gemacht habe lassen nach und ich versuche den Verlauf als vom Schicksal bestimmt zu sehen.
Darauf haben wir wenig Einfluss.
Ich kann jetzt endlich trauern und den Tod verarbeiten, ohne ständig wütend zu sein.
LG
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