Schwester im Koma

an der Bauchspeicheldrüse erkrankten Menschen. Was bedeutet eine Pankreas- / Bauchspeicheldrüsenerkrankung für das Umfeld der Patienten?
Hier können sich Angehörige und Freunde von Pankreas- / Bauchspeicheldrüsenpatienten austauschen
und haben die Möglichkeit über andere Angehörige / Freunde Rat und Hilfe zu finden.
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Angelique
Beiträge: 3
Registriert: 10. Oktober 2019, 18:50

Schwester im Koma

Beitrag von Angelique »

Hallo ! Ich bin froh auf euer Forum gestoßen zu sein und hoffe ihr könnt mir helfen und mich ermuntern.
Meine Schwester liegt nun seit 11 tagen im künstlichen Koma :( sie wurde mit starken bauchschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert und noch in der gleichen Nacht musste sie ins Koma gelegt werden, da sich ihr Zustand so verschlechtert hat . Sie wurde dann mit dem Hubschrauber nach Göttingen auf die Intensivstation geflogen . Das Problem ist das sie die Entzündung wahrscheinlich schon länger hatte aber nie zum Arzt gegangen ist dadurch konnte sie so stark werden . Sie hat leider ein Alkohol und Drogen Problem, dadurch wurde die Entzündung ausgelöst. ( ich will bitte nichts hören, dann ist sie selber schuld oder so . Sie ist trotzdem ein Mensch)
Kurz zu ihrem jetzigen Zustand: sie liegt wie gesagt im Koma, die Beatmung mit dem tubus ist zwischen drin sehr schwierig das sie schon auf den bauch gelagert wurde eine Weile, ihre Nieren arbeiten nicht mehr ( sie ist an der Dialyse angeschlossen ) uhr Darm arbeitet nicht mehr deswegen wird sie nur durch die Vene ernährt, sie hat eine Sepsis und eine leichte Lungenentzündung. Und Wassereinlagerungen im ganzen Körper. Jetzt auch vor letze Nacht auch noch ihr Herz für 8 Sekunden aufgehört zu schlagen, deswegen hat sie auch noch einen Herzschrittmacher bekommen . Morgen wollen Die Ärzte trotz allem den tubus entfernen und einen luftröhren Schnitt machen. Sie wird einmal am Tag "wach gemacht " um zu schauen das sie keien Hirn Schäden hat . Die Ärzte sagen mit dem luftröhren Schnitt fällt ihr das "aufwachen" leichter weil sie sich dann auch verständigen kann mit uns . Zur Zeit ist sie beim "aufwachen " fixiert weil sie sich den tubus raus ziehen will. Deswegen haben wir dem Eingriff mit dem luftröhren Schnitt zugestimmt.

Jetzt meien frage hat jemand ähnliche Erfahrungen selbst gemacht oder mit Angehörigen erlebt ? Kann mir jemand was berichten?
Ich habe so eine Angst um meine Schwester sie ist er 34 :(
Hoffe diesen langen Text liest sich überhaupt einer durch
sprotte
Beiträge: 59
Registriert: 1. September 2018, 13:55

Re: Schwester im Koma

Beitrag von sprotte »

Hallo,
das es deiner Schwester und somit auch dir so schlecht geht, tut mir sehr leid. Ich hatte in 2013 eine ähnliche Geschichte, 9 Monate nicht zum Arzt mit starken Beschwerden. Ins Krankenhaus, starke Pankreatitis mit schon Eiterstrassen im Bauch. Sepsis, Lungenentzündung, künstliches Koma für 9 Tage, Pleuraerguss, Bülau-Drainage, Verlegung in eine Uniklinik. Insgesamt 6 Wochen KH-Aufenthalt. Die Ärzte meinten, es wäre eine 50/50 Frage ob Überleben oder nicht. Ich kann euch als Angehörige nur sagen, habt ganz viel Verständnis, es ist eine ganz furchtbare Zeit mit Halluzinationen (durch die Medikamente), die man als Patient für real hält, man hat furchtbare Angst.
Insgesamt ist war es eine schreckliche Situation,es dauert lange, bis man sich körperlich wie auch psychisch erholt und man braucht viel Unterstützung. Aber es geht.
Alles gute und viel Kraft.
Sprotte
Angelique
Beiträge: 3
Registriert: 10. Oktober 2019, 18:50

Re: Schwester im Koma

Beitrag von Angelique »

Danke für deine Antwort. Wie meinst du das mit den Halluzinatione und Angst hattest du die während du im Koma lagst und "wach" gemacht worden bist ? Oder nach der Zeit im Koma?
sprotte
Beiträge: 59
Registriert: 1. September 2018, 13:55

Re: Schwester im Koma

Beitrag von sprotte »

Hi
das verlief so ein bißchen verschwommen. Man ist ja nicht adhoc wieder bei vollem Bewusstsein und völlig klar. Es fing an, als ich so langsam wieder wach wurde, hat aber ca. 14 Tage angehalten. Hatte also auch in - für alle anderen - Wachzeiten immer noch Träume und Gedanken, die ich für komplett real gehalten habe, die aber so nicht da waren. Es ist ein wenig schwierig zu beschreiben, ich weiss nur, dass ich noch heute jede Hallu-Situation genau beschreiben könnte. Ich hatte größte Panik, dass mir das nach meiner Whipple-OP in 03/18 durch die lange Narkose wieder so gehen könnte, dass ich die Anästhesisten, Ärzte und meine Töchter genau darauf hingewiesen habe. Das schlimme war nämlich auch das Verhalten mancher Krankenschwester, die sich mit so einem Syndrom nicht richtig auskennen und dann auch nicht gut behandeln. Es wäre wichtig, dass vertraute Menschen da sind.
Liebe Grüße
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