Nach Routinecheck die Diagnose Pankreaskarzinom

an der Bauchspeicheldrüse erkrankten Menschen. Was bedeutet eine Pankreas- / Bauchspeicheldrüsenerkrankung für das Umfeld der Patienten?
Hier können sich Angehörige und Freunde von Pankreas- / Bauchspeicheldrüsenpatienten austauschen
und haben die Möglichkeit über andere Angehörige / Freunde Rat und Hilfe zu finden.
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Pflanzenfreund
Beiträge: 10
Registriert: 10. November 2019, 12:24

Nach Routinecheck die Diagnose Pankreaskarzinom

Beitrag von Pflanzenfreund »

Hallo
Ich war selber schon mal 2013 in diesem Forum,, da ich damals eine BSPD Entzündung hatte, ich habe damals innerhalb von 6 Wochen 30 kg ab genommen. Ich habe mich davon sehr gut erholt, nur leider ist jetzt nach 6 Jahren meine Frau schwer erkrankt, sie war zur Routineuntersuchung und dort wurde dann etwas an der BSPD festgestellt, dann CT und danach ab ins Krankenhaus, eine Woche später hatten wir dann die Diagnose Pankreaskarzinom mit Methastasen in der Leber und in der Lunge, wir sind aus allen Wolken gefallen.
Am Montag nach der Diagnose war dann die Tumor Konferenzen und es wurde beschlossen das meine Frau Chemo bekommen kann.
Vier elendig lange Wochen später hatten wir dann das Gespräch mit dem Onkologen, bei dem er uns noch einmal schilderte was der Tumor mittlerweile alles befallen hat, die Methastasen in der Leber sind praktisch in allen Bereichen ausser am Ausgang und im Schnitt zwei cm groß, in der Lunge an einem Flügel erbsengroß.
Dann schlug er die Art der Chemo vor, mit der man auch bald beginnen sollte.
Ich habe Ihn dann erst einmal gefragt, warum man uns dann solange hat Warten lassen, angeblich waren noch nicht alle Werte da.
Dann kam aber heraus das sie bei der Leberpunktion im Krankenhaus keine brauchbaren Zellen erhalten haben und deshalb noch mal punktieren müssen, da war ich dann doch ziemlich sauer.
Ich muss dazu sagen, das meine Frau mit 58 Jahren auch schon massive psychische Erkrankungen hat, unter anderem Angstpsychiosen, dadurch ist es für sie doppelt schwer so etwas über sich ergehen lassen zu müssen.
Mittlerweile hat sie Ihre erste Ambulante Chemo hinter sich und das Wochenende war auch ok, jetzt zwei Tage später ist sie plötzlich so schlapp und appetitlos das alles was sie zusich nimmt direkt im hohen Bogen wieder rausf liegt, kann das eine Reaktion auf die Chemo sein?
Ich mache mir große Sorgen, das ich sie bald garnicht mehr zum Essen bewegen kann, und sie wieder ins Krankenhaus muss.
Ich habe mich mittlerweile beurlauben lassen, da ich sie nicht mehr alleine lassen mag.
Wir haben auch keine Kinder die mal nach Ihr schauen können.
Sie möchte aber auch noch nicht mit mir über Ihre Erkrankung reden was für mich die Hölle ist.
Morgen haben wir einen Termin mit einer Paliativgruppe in unserem Ort, dann ist man im Notfall mit Ärzten besser versorgt, sie haben auch Abends und an Wochenenden einen Bereitschaftsdienst.
Ich wünsche mir für uns so sehr, daß wir wenigstens noch schön zusammen Weihnachten feiern können.
Jetzt habe ich auch genug geschrieben, würde mich freuen wenn mir jemand schreibt und uns ein bisschen Mut macht.

Liebe Grüße Uwe
HoKa
Beiträge: 169
Registriert: 7. Januar 2012, 12:27
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Re: Nach Routinecheck die Diagnose Pankreaskarzinom

Beitrag von HoKa »

Lieber Uwe,
es tut mir leid, dass deine Frau so eine schwerwiegende Diagnose hat. :cry:
Ich wünsch euch Beiden viel Kraft. Viel kann ich nicht beitragen, aber ich denke, dass es auch eine Nebenwirkung der Chemo ist, dass sie nichts drin behält. :cry:

Was ich sehr empfehlen kann, ist die Unterstützung durch das Paliativteam. Nutzt das Angebot und scheut euch nicht die Hilfe anzunehmen. Auch du kannst dich dort mit deinen Sorgen und Fragen hinwenden.

Ich wünsch euch alles Gute, vor allem deiner Frau Kraft und Zuversicht und noch etwas Lebensqualität.

Herzliche Grüße von Kathrin
*Was auch immer gut für deine Seele ist: MACH ES!*
Pflanzenfreund
Beiträge: 10
Registriert: 10. November 2019, 12:24

Re: Nach Routinecheck die Diagnose Pankreaskarzinom

Beitrag von Pflanzenfreund »

Danke Kathrin
Ich habe es heute morgen kaum geschafft meine Frau zur Klinik zu bekommen, da mussten wir hin weil ein Blutwert fehlte, wir haben es dann aber doch hin bekommen und sie haben Ihr dann erst einmal einen Liter Flüssigkeit und eine Infusion gegen die Übelkeit gegeben.
Danach ging es Ihr deutlich besser.
Heute Nachmittag war dann jemand von der Palliativgruppe bei uns und hat uns die Möglichkeiten aufgezeigt, die wir in Zukunft haben wenn es Marie schlechter geht, das ist schon mal eine Beruhigung.
Dann hat die Dame noch ein paar Denkanstöße gehabt, damit ich mir nicht so große Sorgen machen muss wenn ich Marie mal aus befindlichen Gründen nicht zu irgend welchen Terminen bringen kann, das man dann auch mal etwas telefonisch regeln kann oder zum Beispiel die Friseurin auch Hausbesuche macht um die Perücke an zu passen.
War schon gut und für Marie auch eine Möglichkeit etwas über ihre Situation zu erzählen.
Wünsche Euch noch einen schönen Abend
HoKa
Beiträge: 169
Registriert: 7. Januar 2012, 12:27
Wohnort: Sachsen-Anhalt

Re: Nach Routinecheck die Diagnose Pankreaskarzinom

Beitrag von HoKa »

Guten Morgen Uwe,
das hört sich doch schon mal gut an.
Das Paliativteam kann euch wirklich gut beraten und unterstützen. Ihr seid nicht allein und das ist schon ein beruhigendes Gefühl, oder?
Ich wünsch deiner Marie alles Gute, vor allem keine Schmerzen, und soweit wie möglich Lebensqualität... unter dem Motto:
"Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben"
Viele liebe Grüße
& ein gutes Wochenende
Kathrin
*Was auch immer gut für deine Seele ist: MACH ES!*
Pflanzenfreund
Beiträge: 10
Registriert: 10. November 2019, 12:24

Re: Nach Routinecheck die Diagnose Pankreaskarzinom

Beitrag von Pflanzenfreund »

Hallo Kathrin

Es ist leider schneller passiert als wir es uns Beide je hätten vorstellen können.
Mein lieber Schatz ist am 28.11. verstorben.
Mittlerweile kann ich darüber reden und schreiben ohne gleich los zu heulen.
Es war gut für Sie erlöst zu werden, bevor die Schmerzen kamen.
Wir haben den Tagen vielleicht nicht mehr Leben schenken können, aber einen riesen großen Batzen Nähe und Zuwendung, was im Nachhinein für uns und mich sehr viel bedeutet, weil sie einen Tag vor Ihrem Tod ins Krankenhaus musste, da sie körperlich zu schwach war, um sich noch auf dem Sofa oder dem Bett aufzusetzen.
Ich wollte sie schon am Montag über den Palliativdienst ins Krankenhaus verlegen lassen, aber sie hat mich an gefleht , sie noch bis Mittwoch zuhause zu lassen.
Am Donnerstag Morgen haben sie bei Ihr noch die Körperpflege gemacht, was ich sonst schon seit zwei Wochen zu Hause gemacht habe.
Danach kam die Ärztin und hat mit Ihr die Untersuchungen besprochen, das hat sie alles gut mit bekommen, als die Stationsschwester dann das Zimmer kurz verlassen hat um Ihren Urin weg zu bringen, ist sie eingeschlafen.
Für mich ist das schlimmste,das wir uns eigentlich nicht von einander verabschieden konnten, da wir es so nicht erwartet hatten.
Es soll eventuell eine Lungenembulie oder eine Blutvergiftung gewesen sein, den Bericht habe ich noch nicht.
Sie ist dann in der letzten Woche über das Wochenende noch mit künstlicher Nahrung über den Port versorgt worden, was Ihr aber in keinster Weise mehr geholfen hat.
Sie ist jetzt jedenfalls erlöst und ich bin froh über die gemeinsame innige Zeit die wir noch hatten.
Diagnose am 27.09.2019 und verstorben am 28.11.2019

Lieben Gruß
Uwe
Kerstin2015
Beiträge: 215
Registriert: 23. August 2019, 08:43

Re: Nach Routinecheck die Diagnose Pankreaskarzinom

Beitrag von Kerstin2015 »

Lieber Uwe...das ist alles so unglaublich traurig. Und wie hart kann einen das Schicksal treffen, so furchtbar gemein und ungerecht das Leben doch spielen kann.Es fehlen die Worte,sicherlich bei vielen ,die Deine Geschichte hier lesen. Fühl dich gedrückt ! Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft diese schwere Zeit durchzustehen. Kerstin
HoKa
Beiträge: 169
Registriert: 7. Januar 2012, 12:27
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Re: Nach Routinecheck die Diagnose Pankreaskarzinom

Beitrag von HoKa »

Lieber Uwe, ich lese es gerade erst.... :cry:
Mein tiefempfundenes Beileid. Ich wünsch dir viel Kraft für die nächste Zeit.
8 Wochen... :cry: … Schei**krebs... :evil:
Herzliche Grüße
Kathrin
*Was auch immer gut für deine Seele ist: MACH ES!*
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