Bitte um realistische Einschätzung auf Hoffnungsvermögen
Verfasst: 22. Dezember 2019, 23:02
Meine Mutter, die ich sehr liebe, hat leider ihr ganzes Leben lang geraucht und jetzt, mit mitte 50, Bauchspeicheldrüsenkrebs bekommen.
Der hat sich lange Zeit durch sehr diffuse Symptome gezeigt, die von ihrem Arzt als psychosomatisch abgetan worden sind, gezeigt (Erbrechen, Angststörung, Schlafstörungen, Bauchschmerzen, ...). Sie hat dann den Arzt gewechselt, der sie direkt in eine Klinik verlegt hat.
Letzte Woche wurde sie operiert und ihr wurde mit der Whipple-OP der ganze Pankreas entfernt. Seit dem lag sie im künstlichen Koma (durch Propofol, ich weiß nicht, ob "künstliches Koma" hier der richtige Begriff ist). Das hat uns alle sehr erschreckt und wir wussten nicht richtig damit umzugehen, weil sie keinerlei Reaktion gezeigt hat. Dann stellte sich heraus, dass sie eine Tako-Tsubo-Kardiomyopathie hat, was einmal einen Anfall hervorgerufen hat, dann aber bis heute nicht mehr groß in Erscheinung getreten ist.
Jetzt, 4 Tage nach der OP, haben die Ärzte sie langsam aufgeweckt. Wir haben sie jeden Tag besucht und heute hat sie uns erkannt, konnte aber noch nicht selbstständig atmen, zumindest nicht ganz. Die Maschine, an der sie ist, hat zwei Farben im Graphen für die Beatmungshistorie: blau für maschinelle Beatmung, braun für manuelle Beatmung. Ab und zu schafft sie es, manuell zu atmen, wenn sie eine wache Phase hat fast eine Minute lang manchmal, bevor die Maschine wieder einspringt. Sie hat angefangen zu weinen, war überfordert und mochte natürlich ihre Situation nicht. Sprechen kann sie wegen der ganzen Schläuche noch nicht und immer wieder fallen ihre Augen zu.
Als ich gesagt habe "Ich bins, dein Sohn" hat sie aber ihren Kopf zu mir bewegt, genickt und angefangen zu weinen.
Wir (d.h. ihr Mann und ich) waren heute knapp 2,5 Stunden da und haben sie gestreichelt, mit ihr geredet, ihr gut zugeredet usw. und das machen wir auch weiterhin.
Ich möchte jedoch trotzdem einige Fragen stellen:
— Für wie hoch haltet ihr die Wahrscheinlichkeit, dass sie wieder halbwegs gesund wird? Klar hat sie jetzt Diabetes, aber damit kommt man klar. Ich meine damit, dass sie wach ist, sich eigenständig in alltäglichen Dingen bewegen und sprechen kann. Sind diese Dinge wie das tagelange im-Koma-liegen normal nach so einer OP? Und auch das Weinen beim Aufwachen?
– Wie sollen wir damit umgehen, sie so zu sehen? Wir alle lieben sie sehr und werden für sie da sein, wenn sie uns braucht, aber das ist doch eine sehr belastende, weil auch sehr schnell und unerwartet kommende Situation. Wie kann man mit ihren Tränen umgehen? Wie sie beruhigen?
— Für wie lange wird sie noch in diesem mehr vegetativem Status verbleiden? Vorallem: wird sie da überhaupt rauskommen können?
Natürlich ist das schwer zu beantworten. Die Ärzte geben da keine richtige Auskunft (nicht aus Unfähigkeit, sondern einfach weil die Situation nicht deutlich ist). Ich hätte aber gern realistischerweise Irgendetwas, an das ich mich klammern könnte, denn ich liebe meine Mutter wirklich sehr und will, dass es ihr irgendwann wieder besser geht.
Der hat sich lange Zeit durch sehr diffuse Symptome gezeigt, die von ihrem Arzt als psychosomatisch abgetan worden sind, gezeigt (Erbrechen, Angststörung, Schlafstörungen, Bauchschmerzen, ...). Sie hat dann den Arzt gewechselt, der sie direkt in eine Klinik verlegt hat.
Letzte Woche wurde sie operiert und ihr wurde mit der Whipple-OP der ganze Pankreas entfernt. Seit dem lag sie im künstlichen Koma (durch Propofol, ich weiß nicht, ob "künstliches Koma" hier der richtige Begriff ist). Das hat uns alle sehr erschreckt und wir wussten nicht richtig damit umzugehen, weil sie keinerlei Reaktion gezeigt hat. Dann stellte sich heraus, dass sie eine Tako-Tsubo-Kardiomyopathie hat, was einmal einen Anfall hervorgerufen hat, dann aber bis heute nicht mehr groß in Erscheinung getreten ist.
Jetzt, 4 Tage nach der OP, haben die Ärzte sie langsam aufgeweckt. Wir haben sie jeden Tag besucht und heute hat sie uns erkannt, konnte aber noch nicht selbstständig atmen, zumindest nicht ganz. Die Maschine, an der sie ist, hat zwei Farben im Graphen für die Beatmungshistorie: blau für maschinelle Beatmung, braun für manuelle Beatmung. Ab und zu schafft sie es, manuell zu atmen, wenn sie eine wache Phase hat fast eine Minute lang manchmal, bevor die Maschine wieder einspringt. Sie hat angefangen zu weinen, war überfordert und mochte natürlich ihre Situation nicht. Sprechen kann sie wegen der ganzen Schläuche noch nicht und immer wieder fallen ihre Augen zu.
Als ich gesagt habe "Ich bins, dein Sohn" hat sie aber ihren Kopf zu mir bewegt, genickt und angefangen zu weinen.
Wir (d.h. ihr Mann und ich) waren heute knapp 2,5 Stunden da und haben sie gestreichelt, mit ihr geredet, ihr gut zugeredet usw. und das machen wir auch weiterhin.
Ich möchte jedoch trotzdem einige Fragen stellen:
— Für wie hoch haltet ihr die Wahrscheinlichkeit, dass sie wieder halbwegs gesund wird? Klar hat sie jetzt Diabetes, aber damit kommt man klar. Ich meine damit, dass sie wach ist, sich eigenständig in alltäglichen Dingen bewegen und sprechen kann. Sind diese Dinge wie das tagelange im-Koma-liegen normal nach so einer OP? Und auch das Weinen beim Aufwachen?
– Wie sollen wir damit umgehen, sie so zu sehen? Wir alle lieben sie sehr und werden für sie da sein, wenn sie uns braucht, aber das ist doch eine sehr belastende, weil auch sehr schnell und unerwartet kommende Situation. Wie kann man mit ihren Tränen umgehen? Wie sie beruhigen?
— Für wie lange wird sie noch in diesem mehr vegetativem Status verbleiden? Vorallem: wird sie da überhaupt rauskommen können?
Natürlich ist das schwer zu beantworten. Die Ärzte geben da keine richtige Auskunft (nicht aus Unfähigkeit, sondern einfach weil die Situation nicht deutlich ist). Ich hätte aber gern realistischerweise Irgendetwas, an das ich mich klammern könnte, denn ich liebe meine Mutter wirklich sehr und will, dass es ihr irgendwann wieder besser geht.