Hallo liebe Insulinomoperierten,
ich schreibe euch hier stellvertretend für meine Ehefrau. Sie kann leider nie wieder schreiben da sie nach ihrer Insulinomoperation zu einem Pflegefall wurde.Nach der Operation hat sie 5 !!!! Liter Blut unbemerkt durch das Krankenhauspersonal in den Bauch eingeblutet, Am Operationsgebiet hat sich eine kleine Arterie gelöst, daraus hat sie unbemerk ganz langsam und stetig Blut verloren. Durch den massiven Blutverlust erlitt sie einen irreparablen hypoxischen Hirnschaden. Meine Frage an euch ist, wie seid ihr postoperativ versorgt worden. Seid ihr auf die Intensiv oder Wachstation verlegt worden oder seid ihr, wie im Falle meiner Frau auch sofort auf die Normalstation gekommen. Ist Euch etwas von Op-Standarts bekannt?
Es wäre schön, von euren Erfahrungen zu hören.
Vielen Dank
Thomas
Pflegefall infolge einer Pankreas OP
- Reinhard
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- Wohnort: Bückeburg
Re: Insulinom
Hallo Thomas,
wäre ich an Deiner Stelle, würde ich mir einen fachkundigen Anwalt in Sachen Arzthaftungsrecht suchen. Dieser wird die "Kurve" vom Krankenhaus anfordern. Je mehr Du zu den Fakten (wie wurde Deine Frau überwacht, Zeitabstände, wer, was wurde gemacht, wer hat wann was gesagt u.s.w.) Aussagen machen kannst, um so besser. Ob die Krankenakte, die Du dann erhälst, vollständig ist, ist fraglich. Auch Röntgenaufnahmen verschwinden oft auf seltsamen Wegen. Hab das alles hinter mir.
Solltest Du in dieser Richtung etwas vorhaben, lass es mich wissen. Für Dich und Deiner Frau alles Gute.
PS: Sinnvoll wäre es jetzt, dass möglichst viele schreiben, wie bei ihnen verfahren wurde.
wäre ich an Deiner Stelle, würde ich mir einen fachkundigen Anwalt in Sachen Arzthaftungsrecht suchen. Dieser wird die "Kurve" vom Krankenhaus anfordern. Je mehr Du zu den Fakten (wie wurde Deine Frau überwacht, Zeitabstände, wer, was wurde gemacht, wer hat wann was gesagt u.s.w.) Aussagen machen kannst, um so besser. Ob die Krankenakte, die Du dann erhälst, vollständig ist, ist fraglich. Auch Röntgenaufnahmen verschwinden oft auf seltsamen Wegen. Hab das alles hinter mir.
Solltest Du in dieser Richtung etwas vorhaben, lass es mich wissen. Für Dich und Deiner Frau alles Gute.
PS: Sinnvoll wäre es jetzt, dass möglichst viele schreiben, wie bei ihnen verfahren wurde.
Zuletzt geändert von Reinhard am 21. März 2009, 14:40, insgesamt 2-mal geändert.
Lieben Gruß
Reinhard
Reinhard
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Re: Pflegefall infolge einer Pankreas OP
Hallo Thomas, ich denke eine Postoperative Versorgung ist unabhängig von einer Operationsart.
Als ich Anfang der 90er operiert wurde, kam ich nach der Wachstation sofort auf die Normalstation und wurde in den ersten 2 Tagen ca. alle 15-20 Minuten "besucht". Das war sowohl bei der gynäkologischen Op als auch später bei der Pseudocysten-Op der Pankreas.
Bei meiner Op im März 2008 war ich 14 Tage auf Intensivstation....
Was mich erstaunt ist der hohe Blutverlust deiner Frau von 5ltr., denn eigentlich gibt es relativ früh körperliche Anzeichen für einen Blutverlust und wenn du schreibst das deine Frau langsam ausgeblutet ist, dann würde das ja heißen das sie über Stunden nach der Operation nicht kontrolliert wurde. Das wäre eine eindeutig medizinische Unterlassung - und da gibt es inzwischen auch eindeutige Rechtssprechung, zumal so ein hoher Blutverlust unversorgt ab ca.3ltr. in den meisten Fällen tötlich endet.
Als ich Anfang der 90er operiert wurde, kam ich nach der Wachstation sofort auf die Normalstation und wurde in den ersten 2 Tagen ca. alle 15-20 Minuten "besucht". Das war sowohl bei der gynäkologischen Op als auch später bei der Pseudocysten-Op der Pankreas.
Bei meiner Op im März 2008 war ich 14 Tage auf Intensivstation....
Was mich erstaunt ist der hohe Blutverlust deiner Frau von 5ltr., denn eigentlich gibt es relativ früh körperliche Anzeichen für einen Blutverlust und wenn du schreibst das deine Frau langsam ausgeblutet ist, dann würde das ja heißen das sie über Stunden nach der Operation nicht kontrolliert wurde. Das wäre eine eindeutig medizinische Unterlassung - und da gibt es inzwischen auch eindeutige Rechtssprechung, zumal so ein hoher Blutverlust unversorgt ab ca.3ltr. in den meisten Fällen tötlich endet.
- Rainer
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- Wohnort: 53894 Mechernich
Re: Pflegefall infolge einer Pankreas OP
Hallo Thomas,
ich hab ja auch eine Insulinom-OP hinter mir. Bei mir war aber schon von anfang an klar das ich mindestens 2-3 Tage auf die Intensiv muß.
Es sind dann zwar durch den Septischen Schock ein paar Wochen mehr geworden, aber ein Aufenthalt auf der Intensiv stand nie zur Disposition.
Was meines erachtens ja auch klar ist.
Pankreas-OP's gehören zu den Schwierigsten und Gefährlichsten !
Ich würde es verantwortungslos finden, wie in deinem Fall, Patienten direkt auf die Normalstation zu verlegen.
Ich schließe mich daher an, nimm Dir einen Anwalt!!!!
Glaub mir, wenn sie deine Frau auf die Intensiv verlegt hätten wäre eine hypoxie aufgefallen.
Auch der hohe Blutverlust wäre sicher bemerkt worden.
Rainer
ich hab ja auch eine Insulinom-OP hinter mir. Bei mir war aber schon von anfang an klar das ich mindestens 2-3 Tage auf die Intensiv muß.
Es sind dann zwar durch den Septischen Schock ein paar Wochen mehr geworden, aber ein Aufenthalt auf der Intensiv stand nie zur Disposition.
Was meines erachtens ja auch klar ist.
Pankreas-OP's gehören zu den Schwierigsten und Gefährlichsten !
Ich würde es verantwortungslos finden, wie in deinem Fall, Patienten direkt auf die Normalstation zu verlegen.
Ich schließe mich daher an, nimm Dir einen Anwalt!!!!
Glaub mir, wenn sie deine Frau auf die Intensiv verlegt hätten wäre eine hypoxie aufgefallen.
Auch der hohe Blutverlust wäre sicher bemerkt worden.
Rainer
Probleme sind dafür da, gelöst zu werden!!!!
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- Wohnort: Bremen
Re: Pflegefall infolge einer Pankreas OP
Hallo Thomas,
wie ich bereits im Forum beschrieben habe, ist mein Sohn ebenfalls wegen mehrerer Insulinome in der Bauchspeicheldrüse operiert worden. Dabei mußte man leider die gesamte BSP entfernen. Nach dieser Operation ist er bis zum Mittag des Folgetages auf der Intensivstation geblieben. Nach 6 Tagen auf der Normalstation ging es ihm sehr schlecht und er mußte sich mehrfach übergeben. Weil er noch Drainagenschläuche hatte, bemerkte man dabei starken Blutfluss. Eine daraufhin eingeleitete CT-Untersuchung zeigte ein 2-faustgroßes Hämatom. Noch am gleichen Tag wurde er deshalb nochmals operiert und diese Blutansammlung wurde entfernt. Auch nach dieser Operation blieb er bis zum nächsten Tag auf der Intensivstation. Da er bei dieser Operation wieder 2 Drainagen gelegt bekam, haben wir natürlich alle sehr aufmerksam auf Blutfluss geachtet. Eine weitere Blutung blieb jedoch aus und so konnte er sich, wenn auch langsam, erholen.
Es tut mir sehr leid, dass es bei Deiner Frau einen anderen Verlauf genommen hat. Eine Empfehlung für ein weiteres Vorgehen fällt sehr schwer, weil schon so viel geschehen ist. Dennoch würde ich ebenfalls dazu raten, einen Anwalt einzuschalten.
Für Deine Frau und für Dich wünsche ich für die Zukunft alles Gute.
Viele Grüße
Wilfried
wie ich bereits im Forum beschrieben habe, ist mein Sohn ebenfalls wegen mehrerer Insulinome in der Bauchspeicheldrüse operiert worden. Dabei mußte man leider die gesamte BSP entfernen. Nach dieser Operation ist er bis zum Mittag des Folgetages auf der Intensivstation geblieben. Nach 6 Tagen auf der Normalstation ging es ihm sehr schlecht und er mußte sich mehrfach übergeben. Weil er noch Drainagenschläuche hatte, bemerkte man dabei starken Blutfluss. Eine daraufhin eingeleitete CT-Untersuchung zeigte ein 2-faustgroßes Hämatom. Noch am gleichen Tag wurde er deshalb nochmals operiert und diese Blutansammlung wurde entfernt. Auch nach dieser Operation blieb er bis zum nächsten Tag auf der Intensivstation. Da er bei dieser Operation wieder 2 Drainagen gelegt bekam, haben wir natürlich alle sehr aufmerksam auf Blutfluss geachtet. Eine weitere Blutung blieb jedoch aus und so konnte er sich, wenn auch langsam, erholen.
Es tut mir sehr leid, dass es bei Deiner Frau einen anderen Verlauf genommen hat. Eine Empfehlung für ein weiteres Vorgehen fällt sehr schwer, weil schon so viel geschehen ist. Dennoch würde ich ebenfalls dazu raten, einen Anwalt einzuschalten.
Für Deine Frau und für Dich wünsche ich für die Zukunft alles Gute.
Viele Grüße
Wilfried
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- Wohnort: Rochlitz Leipzig
Re: Pflegefall infolge einer Pankreas OP
Also mir steht die OP noch bevor, aber Ihre Frau tut mir in der Seele leid, und Sie auch, ich wünsche Ihnen, daß Sie die Kraft haben, sie zu pflegen.
Mit frdl. Gruß Jana
Mit frdl. Gruß Jana
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- Registriert: 23. Juni 2014, 22:37
Re: Pflegefall infolge einer Pankreas OP
Hi tobo,
ich habe gerade deinen Beirag gelesen, es ist wirklich schrecklich was mit deiner Frau passiert ist.
Bei uns ist fast das selbe passiert, und nun ist meine Frau auch ein Pflegefall und wird von einer Pflegekraft zu Hause betreut.
Ich kann sowas einfach nicht verstehen
LG
ich habe gerade deinen Beirag gelesen, es ist wirklich schrecklich was mit deiner Frau passiert ist.
Bei uns ist fast das selbe passiert, und nun ist meine Frau auch ein Pflegefall und wird von einer Pflegekraft zu Hause betreut.
Ich kann sowas einfach nicht verstehen
LG
pflegedienst-ost.com
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- Beiträge: 119
- Registriert: 23. August 2010, 08:57
- Wohnort: Meerbusch (Nähe Düsseldorf)
Re: Pflegefall infolge einer Pankreas OP
Hallo Thomas,
das klingt für mich nach einem Behandlungsfehler. So wie Du das schilderst sogar grob fahrlässig.
Ich kann Dir im Augenblick nur raten, neben der Betreuung Deiner Frau möglichst viele Informationen zu sammeln. Schreib Dir alle Aussagen (auch die, die Dir im Moment unwichtig erscheinen), Namen von Schwestern und vor allen Dingen ggf. Namen und Adressen von Bettnachbarn die evtl. auch zu Euren Gunsten aussagen könnten auf.
Der Weg zum Rechtsanwalt ist sicher sinnvoll hier brauchst Du aber einen Fachanwalt. (Vorsicht, hier gibt es einige die sich als Fachanwälte bei Behandlungsfehlern ausgeben, aber kaum Ahnung haben !)
Im Vorfeld kannst Du Dich auch an die Krankenkasse wenden, weil die ebenfalls ein Interesse daran haben Behandlungsfehler aufzudecken, da dies Ihre eigenen Kosten deutlich schmälert. Die Krankenkassen beauftragen ggf. auf eigene Kosten einen Gutachter und können Dich auch in der Regel gut beraten wie Du weiter vorgehen kannst.
Falls Du im Moment noch nicht die Kraft und Zeit hast Dich um die rechtliche Seite zu kümmern, kannst Du Dir auch noch Zeit lassen, weil die Angelegenheit m. E. erst Ende 2016 verjährt, aber die Einsicht in die Krankenakten würde ich in jedem Fall schnellstmöglich verlangen.
Darf ich fragen in welcher Klinik Deine Frau operiert wurde ?
Ich wünsche Dir und Deiner Frau alles erdenklich Gute
Claudia
das klingt für mich nach einem Behandlungsfehler. So wie Du das schilderst sogar grob fahrlässig.
Ich kann Dir im Augenblick nur raten, neben der Betreuung Deiner Frau möglichst viele Informationen zu sammeln. Schreib Dir alle Aussagen (auch die, die Dir im Moment unwichtig erscheinen), Namen von Schwestern und vor allen Dingen ggf. Namen und Adressen von Bettnachbarn die evtl. auch zu Euren Gunsten aussagen könnten auf.
Der Weg zum Rechtsanwalt ist sicher sinnvoll hier brauchst Du aber einen Fachanwalt. (Vorsicht, hier gibt es einige die sich als Fachanwälte bei Behandlungsfehlern ausgeben, aber kaum Ahnung haben !)
Im Vorfeld kannst Du Dich auch an die Krankenkasse wenden, weil die ebenfalls ein Interesse daran haben Behandlungsfehler aufzudecken, da dies Ihre eigenen Kosten deutlich schmälert. Die Krankenkassen beauftragen ggf. auf eigene Kosten einen Gutachter und können Dich auch in der Regel gut beraten wie Du weiter vorgehen kannst.
Falls Du im Moment noch nicht die Kraft und Zeit hast Dich um die rechtliche Seite zu kümmern, kannst Du Dir auch noch Zeit lassen, weil die Angelegenheit m. E. erst Ende 2016 verjährt, aber die Einsicht in die Krankenakten würde ich in jedem Fall schnellstmöglich verlangen.
Darf ich fragen in welcher Klinik Deine Frau operiert wurde ?
Ich wünsche Dir und Deiner Frau alles erdenklich Gute
Claudia
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- Wohnort: Meerbusch (Nähe Düsseldorf)
Re: Pflegefall infolge einer Pankreas OP
ups, ich habe gerade erst gesehen, daß der Beitrag bereits im Jahr 2009 ! gestartet wurde.