BSDK Diagnose bei Mama

an der Bauchspeicheldrüse erkrankten Menschen. Was bedeutet eine Pankreas- / Bauchspeicheldrüsenerkrankung für das Umfeld der Patienten?
Hier können sich Angehörige und Freunde von Pankreas- / Bauchspeicheldrüsenpatienten austauschen
und haben die Möglichkeit über andere Angehörige / Freunde Rat und Hilfe zu finden.
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JED
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Registriert: 20. Dezember 2023, 13:30

BSDK Diagnose bei Mama

Beitrag von JED »

Hallo liebes Forum,
Ich weiß gar nicht genau wie ich anfangen soll. Im vergangenen Oktober bekam meine Mama die Diagnose BSDK.
Ich muss kurz noch ein bisschen zur Erklärung ausholen. 1998 hatte sie ein Schulddrüsenkarzinom. Sie war alleinerziehend und ich 8 Jahre alt. Aus jetziger Sicht, war die Angst um sie wohl jammern auf hohem Niveau. Es geht schließlich schlimmer. Wir hatten anstrengende 10 Jahre Therapie. Am Ende war alles gut. Geheilt, Gott sei Dank!
Dann letzten Oktober der Schock. BSDK. Okay, schaffen wir. Haben wir schonmal geschafft. Der Tumor war zum Glück operabel. Wurde vollständig resiziert bei einer Whipple OP. Wir haben T1 N1 M0. Hoffentlich also auf das Beste mit der Chemo. Sie bekommt Folfirinox. Die 2. Runde haben wir geschafft.
Ich unterstütze sie bei allem wo ich nur kann. Ich habe 2 Kinder. Der große ist 18 Monate und der Kleine 3 Monate. Jetzt ist meine Mama quasi bei uns eingezogen, weil sie sich kräftemäßig nicht traut alleine zu wohnen. Ich will wirklich für sie da sein, aber mir geht langsam die Kraft aus. Sie wurde nach der Whipple OP am selben Tag entlassen wie ich (3 Tage nach der Entbindung von meinem Sohn). Mein Wochenbett fand deshalb quasi gar nicht statt, da ich mich jeden Tag um sie kümmere. Ich mache ihren Haushalt und gehe einkaufen, wenn sie bei sich wohnt. Ich habe ein total schlechtes Gewissen, dass ich mich jetzt, wie soll ich sagen... etwas genervt fühle. Ich habe jetzt Physio für sie, damit sie hoffentlich wieder zu Kräften kommt. Sie möchte jetzt bei mir wohnen, bis es ihr besser geht. Es geht aber irgendwie nicht voran. Ich fühle mich der ganzen Situation nicht mehr gewachsen. :(
Hat jemand einen Tipp, wie ich mit der Situation besser umgehen kann? Oder hatte eventuell jemand ein ähnliches Gefühlsdilemma?

Liebe Grüße
Florine
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Registriert: 18. Januar 2024, 10:08

Re: BSDK Diagnose bei Mama

Beitrag von Florine »

Guten Morgen, dass bei aller Liebe zu ihrer Mama, sie auch auf sich achten müssen, ist wichtig. Ich weiß was es heißt nur funktionieren zu wollen, müssen Holen sie sich Hilfe! Vielleicht mit einer Beratung Caritas oder auch über die Krankenkasse bei der Pflegestelle. Nach meiner Totaltektomie der Bauchspeicheldrüse brauchte ich auch Hilfe für meine 92-jährige Mutter. Beim Caritas wurde das dann über die Krankenkasse in die Wege geleitet. Viel Kraft zu wünschen nutzt da nichts. Irgendwann ist die nicht mehr da. Und da muß man erkennen, dass man nicht alleine das alles stemmen kann. Viel Erfolg und liebe Grüße und Mut zum hilfeholen Florine
DOKASCH
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Re: BSDK Diagnose bei Mama

Beitrag von DOKASCH »

Wie wäre es denn mit einer Reha für deine Mutter , das wären dann mindestens 3 Wochen Auszeit für dich .
Dorothea
Florine
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Re: BSDK Diagnose bei Mama

Beitrag von Florine »

Ja. Reha ist eine gute Idee . Aber dran bleiben. Notfalls Widerspruch einlegen. Ja und tatsächlich wurde mir eine Reha zunächst abgelehnt. Da ich nicht mehrmals berufstätig war. Keiner wollte es glauben. Aber mit dem Widerspruch hat's dann geklappt. Man hat schon allein Probleme mit der Einstellung des Zuckers. Und da hat die Reha sehr geholfen. Liebe Grüße Florine.
JED
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Re: BSDK Diagnose bei Mama

Beitrag von JED »

Die Reha wird erst nach der Chemotherapie beantragt. Also voraussichtlich im Juli dann.
Ich hoffe dass es bis dahin besser wird mit dem Essen und der Physio und sie wieder mehr Kraft hat. Dann kann sie sich wahrscheinlich auch wieder ein bisschen besser um sich selbst kümmern.
Florine
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Re: BSDK Diagnose bei Mama

Beitrag von Florine »

Guten Morgen, das ist halt noch lange hin. Deswegen denke ich, dass sie sich eine Unterstützung holen sollten. Es gibt auch andere Pflegedienste, die man ansprechen kann. Sie unterstützen da sehr, zumal das sicher nur vorübergehend ist. Auch die Pflegekasse unterstützt in solchen Fällen. Gute Zeit bis dahin Florine
DOKASCH
Beiträge: 345
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Re: BSDK Diagnose bei Mama

Beitrag von DOKASCH »

Liebe JED, es ist dir erlaubt genervt usw. zu sein denn nur dann merkst du dass du vor allem für dich sorgen musst. Deine Mutter kann vielleicht mehr als du merkst wenn du nicht voll Angst für sie auf sie schaust. Ich weiß wie es dir geht und als junge frau vor vielen Jahren ging es mir so wie dir obwohl andere geschehnisse. Ich wollte auch nichts abgeben da ich dachte es geht nur so wie ich es mache. Aber ich habe da angefangen z.B. Mittagsschlaf mit meinen Kindern zu machen so oft als möglich, für den haushalt hatte ich eine liebe alte Bekannte die mir mal geputzt hat oder Wäsche ( damals hat man noch viel gebügelt ) zum bügeln und Bettwäsche zum waschen weg gegeben. Ich habe geschaut dass ich Nachmittags keinen haushalt oder Termine hatte . Andere hatten auch erkannt dass ich nicht mehr die Person von früher war und haben mich aufgefordert mir Hilfe zu suchen aber das hat auch gedauert weil ich dachte ich packe das schon. Vielleicht gibt es einen Pflegestützpunkt bei euch wo du dich erkundigen kannst was du alles an Hilfe bekommen kannst über deine Mutter.
Dorothea
JED
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Registriert: 20. Dezember 2023, 13:30

Re: BSDK Diagnose bei Mama

Beitrag von JED »

Liebe Florine, liebe Dorothea, ich danke euch beiden. Ich habe heute mit ihr über einen Pflegedienst gesprochen, den will sie erst wenn sie wieder zu Hause wohnt. :( Werde aber auch nochmal Psychologische Hilfe mit ins Boot holen.
DOKASCH
Beiträge: 345
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Re: BSDK Diagnose bei Mama

Beitrag von DOKASCH »

Liebe JED, ich kenne solche Situationen wo der A ngehörige nicht möchte aus der eigenen und beruflichen Erfahrung. Es ist auch Liebe zu deiner Mutter wenn du auf Hilfe bestehst , was ist wenn du zusammen brichst, wenn sich der Frust so aufstaut dass du so negative Gefühle aufbaust dadurch du wieder ein schlechtes Gewissen bekommst und glaube mir man merkt das einem an auch wenn man es verstecken will. Es hat auch mit Liebe zu dir selbst zu tun du bist wertvoll und was wertvolles muss gepflegt und beachtet werden. Vielleicht kannst du dir Hilfe für den Haushalt leisten wenn sie eingestuft worden ist . es geht nicht nur um pflegerische Hilfe. Es gibt auch Hilfe dass mal jemand zum Gespräch oder kleinem Spaziergang oder so kommt.
sei ganz lieb gegrüßt von Dorothea
Ich kenne auch etwas diese Müdigkeit, Kraftlosigkeit gut es war nur nach einer sehr schweren und gefährlichen Pankreatitis und brauchte die Hilfe danach von meiner familie und die hatte es dadurch auch nicht leicht mit mir aber liebevoller Zwang von meiner Tochter und Mann zu manchen Dingen z. B. Kurzurlaub nach Kroatien hat mir sehr geholfen auch wieder zu merken dass es mir trotzdem gut gehen kann. Das liest sich jetzt einfacher als es war aber Woche für Monat wurde es besser, ich hätte psychologische Hilfe in Anspruch nehmen sollen aber da hatte ich niemand der auf die Idee kam von den Angehörigen und ich selber war zu depresiv und kraftlos dazu. Gut jetzt sind es fast genau 7 Jahre her und die ersten 1 1/2 Jahre waren die schlimmsten davon.
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