Immer EPI wenn Kreon hilft?

[Apfel2207]

Hallo,

ich bin neu in der Runde und habe mir schon viele ältere Beiträge angesehen.

Bei mir läuft die Diagnostik gerade und es deutet alles auf EPI hin. Seit mehreren Monaten Beschwerden (v.a. Schmerzen im Oberbauch, Verdauung, Übelkeit) und kann zunehmend weniger essen (primär Zwieback, Nudeln, Reis, Kartoffeln - dennoch erhebliche Beschwerden). Magenspiegelung und Blutwerte sind unauffällig. Elastase 1 aber nur bei 130. SONO leicht auffällig.

Seit 1 tag nehme ich Kreon und spüre ab der ersten Tablette Linderung. Nun meine Fragen:
- wenn kreon hilft ist es damit klar, dass ich wahrscheinlich EPI habe?
- ist EPI immer chronisch (was ich bisher gelesen habe leider ja)?
- wie schnell hat sich bei euch das Wohlbefinden nach Enzymnahme verbessert? (Geht mir besser, aber mein Körper ist nicht "beruhigt")

Über ein Feedback von euch freue ich mich 😊

[TomKay]

Hey Apfel2207 und willkommen hier im Forum!

Das klingt alles echt vertraut – viele von uns hier haben genau sowas durchgemacht. Dass dir Kreon schon ab der ersten Kapsel hilft, ist auf jeden Fall ein ziemlich deutliches Zeichen.Kein Beweis im "schulmedizinischen" Sinn vielleicht, aber zusammen mit deinen Beschwerden und dem Elastase-Wert (130 ist ja schon recht niedrig) spricht vieles für ne EPI.

Zu deinen Fragen:

– Wenn Kreon hilft: ja, das ist schon ein starkes Indiz. Vor allem, wenn die Symptome damit besser werden – das ist bei mir auch so gewesen.

– EPI ist leider meistens chronisch, ja… vor allem wenn’s durch was wie chronische Pankreatitis oder so kommt. Es gibt aber auch seltenere Fälle, wo’s wieder besser wird – z. B. nach ner Entzündung, OP oder sowas. Das müsste man bei dir halt noch weiter anschauen.

– Bei mir hat’s mit Nortase (habe Kreon am Anfang nicht vertragen, da keine Wirkung) ein paar Tage gedauert, bis sich mein Bauch wirklich „beruhigt“ hat. Also nicht nur weniger Schmerzen, sondern auch so dieses ständige flaue Gefühl war erst nach 1–2 Wochen weg. Ist halt bei jedem bissl anders. Und wichtig: die Dosierung muss passen – am Anfang hab ich viel zu wenig genommen und mich gewundert, warum’s noch rumort.

Ich wünsch dir auf jeden Fall, dass du schnell besser klar kommst mit dem ganzen Kram – ist echt ne Erleichterung, wenn man endlich weiß, was los ist und was hilft.

Liebe Grüße,
Tom

[Apfel2207]

Danke für deine Antwort. Ich bin mal gespannt wie es nun weiter geht... Zb mit der offiziellen ärztlichen Diagnose, weiteren Untersuchungen usw.

Nach 2 Tagen mit Enzymen wird es bereits immer besser, das ist eine Erleichterung nach dem letzten halben Jahr. Je mehr im im Forum zu EPI lese, desto mehr klingt es nach EPI...

[Tinki]

Hey,
Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt. Kreon kenne ich nicht, aber Nortase und es hilft!

Bei dir sprechen aber ja auch alle Ergebnisse dafür. Ich bin leider in medizinischer Hinsicht nie ein klarer Fall.
Deshalb nehme ich aktuell auch nicht durchgängig Enzyme, da ich sie mir selbst kaufen muss.

Möglicherweise helfen Enzyme aber ja auch bei anderen Verdauungsbeschwerden...Falls jemand dazu einen wissenschaftlichen Artikel findet, wäre ich sehr interessiert daran.

[Jana]

Nur weil Kreon oder ähnliches hilft, ist das leider kein Beweis für eine EPI. Die Enzyme helfen u.a. auch bei Reizdarm.

Ich kenne bspw. ein Beispiel: Person hat Reizdarm Diagnose. Beim Arztwechsel hat der neue Arzt eine Untersuchung angestoßen bzgl. Calprotectin und Elastase. Die Elastase war erniedrigt, dreimalig. Die Diagnose EPI wurde gestellt und mit Kreon 10.000 begonnen. Die Beschwerden besserten sich. Untersuchungen der BSD blieben komplett ohne Befund. Der Patient zweifelte die EPI Diagnose an und nahm das Kreon nur unregelmäßig bis er es absetzte. Die Symptome kehrten zurück. Mit Ernährungsumstellung auf Fodmap-arme Ernährung und deutlicher Stress-Reduktion sind die Symptome auch ohne Kreon komplett verschwunden. Die Diagnose Reizdarm gilt mittlerweile wieder als wirkliche Ursache, die EPI Diagnose wurde zurückgezogen.

[Tinki]

Nur weil Kreon oder ähnliches hilft, ist das leider kein Beweis für eine EPI. Die Enzyme helfen u.a. auch bei Reizdarm.

Ich kenne bspw. ein Beispiel: Person hat Reizdarm Diagnose. Beim Arztwechsel hat der neue Arzt eine Untersuchung angestoßen bzgl. Calprotectin und Elastase. Die Elastase war erniedrigt, dreimalig. Die Diagnose EPI wurde gestellt und mit Kreon 10.000 begonnen. Die Beschwerden besserten sich. Untersuchungen der BSD blieben komplett ohne Befund. Der Patient zweifelte die EPI Diagnose an und nahm das Kreon nur unregelmäßig bis er es absetzte. Die Symptome kehrten zurück. Mit Ernährungsumstellung auf Fodmap-arme Ernährung und deutlicher Stress-Reduktion sind die Symptome auch ohne Kreon komplett verschwunden. Die Diagnose Reizdarm gilt mittlerweile wieder als wirkliche Ursache, die EPI Diagnose wurde zurückgezogen.

Wobei ich einen einzelnen Fall auch nicht als aussagekräftige Referenz ansehe. Ich habe viel recherchiert und es findet sich nirgends ein Hinweis darauf, dass Enzyme bei Reizdarm helfen, auch nicht in den ärztlichen Leitlinien. Natürlich könnte es auch daran liegen, dass dafür von Seiten des Gesundheitssystems kein Geld ausgegeben werden soll, da die Enzyme teuer sind und die Reizdarmpräperate nicht erstattungsfähig. Andererseits belasten Patienten, die oft zum Arzt gehen, weil ihnen nichts hilft, die Kassen ja auch...

Wenn bei Epi und Reizdarm genau das Gleiche hilft, frage ich mich auch, wo genau noch der Unterschied sein soll.

[TomKay]

Ich habe bei mir auch schon überlegt, ob ich nicht einfach Reizdarm habe. Da mein Stuhlgang im Urlaub immer automatisch besser wird.

[Lara1606]

Tomkay,
das kann durchaus sein und der Trend, Erkrankungen der BSD zu diagnostizieren, geht langsam wieder zurück.
Mein Arzt erklärte es mir so, dass durch bessere Bildgebung in den letzten Jahren Auffälligkeiten in der BSD sehr schnell und fast bei jedem minimal zu finden sind. Wenn dann noch Symptome dazukommen, wird schnell zum Beispiel eine chronische Pankreatitis diagnostiziert. Ursächlich können aber immer auch das vegetative Nervensystem oder andere Organe wie Magen oder Gallenblase sein, dass Fehlsteuerungen ermöglicht und dadurch Schmerzen verursacht. Und bei der EPI ist es ähnlich. Bei Veränderungen in der Darmschleimhaut können Elastasewerte sinken, aber ursächlich ist dann nicht die BSD.

[Tinki]

@TomKay: wie wurde die Epi denn bei dir festgestellt? Vermutlich ist auch beides zusammen möglich.

Ich wundere mich übrigens davon zu erfahren, dass es mal ein Trend gewesen sein soll, eine Epi zu diagnostizieren. Meinem Eindruck nach wird sie eher zu wenig diagnostiziert. Man weiß ja mittlerweile zB dass ein Teil der Reizdarmpatienten eigentlich eine Epi hat.
Besonders wenn Reizdarm auf keine Behandlung anspricht, sollte diese Diagnose hinterfragt werden.

Weniger Probleme im Urlaub ist aber wohl üblich für Reizdarm.

[Joshi]

Ich habe bei mir auch schon überlegt, ob ich nicht einfach Reizdarm habe. Da mein Stuhlgang im Urlaub immer automatisch besser wird.

Das Reizdarmsyndrom verursacht aber wohl keine Fettstühle wie ich gelesen habe.