Osteopenie/Osteoporose nach Chemo

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Matthiasj
Beiträge: 60
Registriert: 30. Januar 2024, 03:12

Osteopenie/Osteoporose nach Chemo

Beitrag von Matthiasj »

Hallo,
nach der mFOLFIRINOX-Therapie wurde bei mir eine leichte Osteopenie diagnostiziert. Die Knochendichtemessung wurde wg. des letzten CT-Befunds („Degenerationszeichen am Achsenskelett“) durchgeführt. Eine Therapie ist nicht notwendig, die nächste Knochendichtemessung avisieren wir für‘s nächste Jahr.
Frage: Habt Ihr das auch - und lasst Ihr regelmäßig messen?
Die Leitlinie zur Osteopenie/Osteoporose ist ein echter Wälzer, dagegen ist die zu. Pankreaskarzinom ein Taschenbuch…
Gruß,
m.
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TomKay
Beiträge: 475
Registriert: 30. Juli 2022, 16:31

Re: Osteopenie/Osteoporose nach Chemo

Beitrag von TomKay »

Blöde Frage: aber lässt sich das mit Calciumtabletten noch beheben?
Ulli
Beiträge: 132
Registriert: 8. Januar 2024, 16:23

Re: Osteopenie/Osteoporose nach Chemo

Beitrag von Ulli »

Matthiasj hat geschrieben: 6. Februar 2025, 10:33 Frage: Habt Ihr das auch - und lasst Ihr regelmäßig messen?
Bei mir wurde die Osteopenie (Vorstufe von Osteoporose) 2020 festgestellt und ein Vitamin-D-Mangel. Möglicherweise auch als Folge
der Erkrankung der BSD, die erst 2023 festgestellt wurde, aber mindestens seit 2016 schon besteht.
2022 wurde nochmal eine Knochendichtemessung gemacht und bestätigt. Die Orthopädin hat auch Vitamin D verordnet (20000 i.E.)
Ich werde in diesem Jahr mal nachfragen, ob und wann eine Knochendichtemessung wiederholt werden soll.
TomKay hat geschrieben: 12. Februar 2025, 13:27 Blöde Frage: aber lässt sich das mit Calciumtabletten noch beheben?
Beheben lässt es sich leider nicht mehr, aber das Voranschreiten kann aufgehalten werden.
Gela
Beiträge: 15
Registriert: 27. März 2025, 18:47
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Re: Osteopenie/Osteoporose nach Chemo

Beitrag von Gela »

Hallo zusammen,
das Risiko für Osteoporose ist bei uns BSDK Erkrankten leider nicht zu unterschätzen.
Als besondere Risikofaktoren sind hier die Chemotherapie, die Dauereinnahme von Magensäureblockern, das kritische Untergewicht und der Vitamin D Mangel zu nennen.
Hinzu kommen die allgemeinen Risikofaktoren wie Bewegungsmangel und kalziumarme Ernährung.

Ich hatte mit 42 Jahren Brustkrebs (Chemo 6x FAC) und mit 55 Jahren BSDK (Chemo 12× modifiziert Folfirinox).
Nach der Brustkrebs Chemo habe ich meine erste
DXA Knochendichtemessung machen lassen mit dem Ergebnis: Beginnende Osteoporose, noch nicht therapiebedürftig.
Danach habe ich mich jahrelang nicht mehr um das Thema gekümmert.
Nach der BSDK Chemo habe ich wieder eine DXA Knochendichtemessung machen lassen mit dem Ergebnis: Osteoporose in der LWS, es sollte mit einer Therapie begonnen werden.

Also wurde mir Alendronsäure 70 mg verschrieben. Die Tabletten müssen 1x in der Woche, mindestens eine halbe Stunde vor dem ersten Frühstück mit einem Glas Leitungswasser eingenommen werden. Da die Alendronsäure besonders schädlich für den Magen und die Speiseröhre ist, sollte man nach der Einnahme für mindestens eine halbe Stunde stehen.

Leider sind mir diese Tabletten gar nicht gut bekommen. Mein Magen ist durch die Whipple OP sehr empfindlich (Magenentleerungsstörung, Gastritis Typ C, Vernarbung, Pylorus verzogen).
2 Tage nach der Tabletteneinnahme setzten regelmäßig unangenehme Magenschmerzen ein. Ich gehe davon aus, dass durch die Alendronsäure eine Gastritis ausgelöst wurde. Außerdem bekam ich starke Rückenschmerzen, die noch tagelang anhielten. Auch psychisch taten mir die Schmerzen nicht gut, da ich immer gleich eine Metastase hinter den Beschwerden vermutete…
Die Nebenwirkungen schränkten meine Lebensqualität so sehr ein, dass ich die Tabletten nach 2 Monaten wieder abgesetzt habe. Zumal die Therapie 3 bis 5 Jahre erfolgen sollte.
Alternativ ist es auch möglich die Alendronsäure vierteljährlich zu spritzen und so den Magen zu schonen. Allerdings hilft das ja nicht gegen die Rückenschmerzen. Sollten sich nach der Spritze ebenfalls die unerwünschten Nebenwirkungen einstellen, dann kann man nichts dagegen machen und der Wirkstoff ist für längere Zeit im Körper. Deshalb habe ich da Bedenken.

Hat jemand Erfahrung mit anderen Medikamenten oder Spritzen gegen Osteoporose?
Vitamin D 20.000 IE nehme ich bereits 1x die Woche.
Grüße, Gela
Matthiasj
Beiträge: 60
Registriert: 30. Januar 2024, 03:12

Re: Osteopenie/Osteoporose nach Chemo

Beitrag von Matthiasj »

Mir haben die Doktores jetzt geraten, von Vitamin D wöchentlich 25 Tropfen auf tgl. 4 umzustellen – es sollte sich zwar anreichern, aber es reichert sich wohl besser an, so die aller-, aller-, allerneusten Studien, wenn es täglich genommen wird. Und zu den Mahlzeiten, wg. Fettlöslichkeit.
Hört sich sinnvoll an, mache ich jetzt so, schon wegen der Compliance…
Bela
Beiträge: 79
Registriert: 22. August 2021, 09:33

Re: Osteopenie/Osteoporose nach Chemo

Beitrag von Bela »

Hallo, meine Osteopenie ist fortgeschritten, mit Brustwirbeleinbrüchen ubd Verknöcherungen, obwohl ich seit jeden Jahren Vit.D auchctählich und im Winter höher dosiert, also 6-8000IE nehme, es kann auch eine Verwertungsstörung sein oder Calciummangel, ich trinke extra calciumreiches Wasser, habe aber Bedenken wegen Verkalzifizierung der BSPD und Arterien, weiß da jemand Bescheid?
Mit Sport ist so eine Sache, ging erst aber seit einiger Zeit kaum noch Energie, total platt, k.o. im Tagesverlauf.
Gela
Beiträge: 15
Registriert: 27. März 2025, 18:47
Wohnort: Hamburg

Re: Osteopenie/Osteoporose nach Chemo

Beitrag von Gela »

Hallo Matthias,
ich habe nun auch gelesen, dass eine tägliche Einnahme von Vitamin D besser sein soll als eine wöchentliche Einnahme. Laut Deutschem Krebsforschungszentrum kann die Krebssterblichkeit dadurch um 12 Prozent gesenkt werden. Die bessere Wirksamkeit der täglichen Vitamin D3 Dosen erklärt sich durch die regelmäßigere Bioverfügbarkeit des aktiven Wirkstoffs, dem Hormon 1,25-Dihydroxyvitamin D, das erst durch Reaktionen des Vitamin D im Körper entsteht und vermutlich das Tumorwachstum hemmen kann.
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TomKay
Beiträge: 475
Registriert: 30. Juli 2022, 16:31

Re: Osteopenie/Osteoporose nach Chemo

Beitrag von TomKay »

Bela hat geschrieben: 25. April 2025, 09:13 ich trinke extra calciumreiches Wasser, habe aber Bedenken wegen Verkalzifizierung der BSPD und Arterien, weiß da jemand Bescheid?
Arterienverkalkung (Arteriosklerose):
Diese entsteht nicht einfach durch eine hohe Calciumzufuhr. Entscheidend sind Entzündungen, oxidativer Stress, Bluthochdruck, schlechte Blutfettwerte und Diabetes. Calcium kann sich zwar an bestehenden Schädigungen der Gefäßwand ablagern, aber das Problem ist eher die Gefäßschädigung selbst – nicht das Calcium aus der Nahrung oder dem Wasser.

BSPD (Basalganglien, Substantia Nigra, Pinealdrüse, also Gehirnregionen):
Hier sind Verkalkungen (z. B. der Zirbeldrüse/Pinealdrüse) ein bekanntes Altersphänomen. Studien zeigen aber keinen klaren Zusammenhang zwischen Ernährungscalcium und solchen Verkalkungen. Die Ursachen liegen eher in lokalen Stoffwechselprozessen, oxidativem Stress und genetischer Veranlagung.

Kurz gesagt: Calciumreiches Wasser hat hier nach heutigem Wissensstand keinen nachgewiesenen schädlichen Einfluss.
Bela
Beiträge: 79
Registriert: 22. August 2021, 09:33

Re: Osteopenie/Osteoporose nach Chemo

Beitrag von Bela »

Ich danke Dir TomKay,
dann wird es o.k. sein, dass ich ca. 1000mg Ca+ per Wasser zu lindern nehme.
Die Halsarterien sahen gut aus bei der letzten Untersuchung (wurde wegen zu lange, zu hohem Cholesterin mal empfohlen) vielleicht ist das ein Hinweis auf Bestätigung Deiner Ausführung.
Diabetes ist zwar Thema, also aufgrund der EPI in bestimmtem Bereich (zwischen 6,5 und 7,2 schwankend in den letzten Jahren) aber ich versuche so lange wie möglich ohne Ersatz von Insulin auszukommen, könnte momentan eine Mischform des Diabetes sein, bin in vierteljährlicher Kontrolle.
Mein Fazit: So antientzündlich wie möglich leben, entsprechende Nahrungsergänzung wird wieder besorgt, das Thema Ziebeldrüse noch vornehmen, meine Hirnleistung hat definitiv abgenommen, hängt ja alles zusammen, ich denke mit Lifestyleänderungen kann kann am meisten machen...Entzündungen in Schach halten...schön, dass es hier so super informierte Menschen gibt, besser als jede Arztpraxis 😉
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