Hallo ,
erst einmal vielen Dank für eure Nachrichten. Das ist für mich sehr wichtig, denn ich habe schon an mir gezweifelt und manchmal selbst geglaubt, daß ich mir die Schmerzen nur einbilde. Aber wie ich von euch und durch die weiteren Beiträge im Forum erfahren habe ist dies nun mal ein Teil des Krankenbildes.
Ja vielleicht bin ich in den letzten Jahren auch zu stolz gewesen um die Wahrheit zu sagen. Ich war immer wenn ich zu Untersuchungen und zu Gutachtern mußte zurückhaltend und habe aus Scham nicht immer die Wahrheit gesagt. Z.B. bei der psychologischen Begutachtung habe ich abgestritten daß ich nach dem Entzug nochmal rückfällig geworden bin. Konnte ja nicht wissen was das für Konsequenzen haben könnte.Im Gutachten wurde dann Bezug auf meine gebräunte Haut und mein gepflegtes Äußeres genommen. Das war im Nachhinein nicht gut fürs Rentenverfahren. Aber aus Schaden wird man klug.
Wobei bei der Reha habe ich immer wieder auf meine Schmerzen hingewiesen und trotzdem wurde nichts unternommen. Das einzigste was man mir sagte, es werden wohl Verwachsungen sein und die haben viele Menschen und mit denen kann man leben.
Ich hoffe daß ich nun mit dem neuen Antrag mehr Glück habe.
Viele Grüße Jürgen
Rentenantrag gestellt wg. chronischen Schmerzen -ohne Erfolg
-
- Beiträge: 3
- Registriert: 25. März 2009, 20:57
- Wohnort: Heilbad Heiligenstadt
- Reinhard
- Beiträge: 656
- Registriert: 1. Mai 2008, 09:32
- Wohnort: Bückeburg
Re: Rentenantrag gestellt wg. chronischen Schmerzen -ohne Erfolg
Hallo Jürgen,
ein neuer Rentenantrag läuft. Mach Dir vorher eine Liste, was Du dem Gutachter alles vortragen möchtest. Z.B. Schmerzen, Erschöpfung, Depressionen usw. Zweitrangig ist dabei, was Dir alles entfernt wurde, sondern was das jetzt für Auswirkungen hat. Die psychische Komponente nicht vergessen. Wie geht es Dir jetzt. Niedergeschlagenheit, Ängste, massive depressive Verstimmungen, Suizidgedanken (wenn ich den letzten Satz Deines Beitrages vom 28.3.09 so lese, warst Du ja zeitweise soweit). Es ergeben sich eben große seelische Alltagsprobleme nach einer Pankreas-OP. Insulinmangel, man ist Diabetiker. Gleichzeitig ist eine konstante Enzymsubstitution zur Spaltung der Grundnahrungsmittel und auch Diät erforderlich. Ohne die Aussicht auf Heilung hat man täglich einen Reihe von therapeutischen Maßnahmen zu unternehmen, die wiederum einem auch laufend Mangelsituationen einschließlich eines hypoglykämischen Schocks vor Augen führen. Dies alles stellt für die Betroffenen zum Teil von heute auf morgen eine extreme Belastungssituation dar. Das sollte eigentlich ein Gutachter wissen. Ich merke bei mir selber (und sogar ohne Schmerzen), dass dieses manchmal noch heute depressive Verstimmungen macht. Man wird ungeduldig, gereizt und manchmal etwas aggressiv. Dann kommt noch ein Gutachter, der über alles das hinweggeht (weil man gepflegt aussieht und nicht mit tiefen Rändern unter den Augen rumläuft). Ich würde ihm antworte: "Meine Ausbildung war kostenlos aber ihre umsonst" Jetzt aber im Ernst, woran liegt das?
Durch die relativ geringe Anzahl der Operationen am Pankreas gibt es erwartungsgemäß weinig gutachterliche Erfahrungen für das postoperative Syndrom. Das gilt sowohl für die Begutachtung für Schwerbehinderte und auch für Rentenantragstellern. Das war früher noch schlimmer, wird aber, so glaube ich, heute immer besser.
Ich wünsche Dir für die nächste "Begutachtung" alles Gute im Sinne, dass Du Dein berechtigtes Ziel erreichst. Sollte es nicht so laufen, melde Dich sofort. Denke wir haben immer noch ein paar Tipps für Dich.
PS: Bezüglich der Begrifflichkeit: Du beantragst natürlich Erwerbsunfähigkeitsrente (EU-Rente) und nicht Berufsunfähigkeitsrente (BU-Rente). Ich weiß jetzt nicht, in welchem Thread die Dinge schon mal durcheinander geworfen wurden. (Um meinen Kritikern im Forum vorzubeugen, das ist jetzt keine Haarspalterei, sondern sind zwei getrennte Paar Schuhe die auch unterschiedlich behandelt werden.)
ein neuer Rentenantrag läuft. Mach Dir vorher eine Liste, was Du dem Gutachter alles vortragen möchtest. Z.B. Schmerzen, Erschöpfung, Depressionen usw. Zweitrangig ist dabei, was Dir alles entfernt wurde, sondern was das jetzt für Auswirkungen hat. Die psychische Komponente nicht vergessen. Wie geht es Dir jetzt. Niedergeschlagenheit, Ängste, massive depressive Verstimmungen, Suizidgedanken (wenn ich den letzten Satz Deines Beitrages vom 28.3.09 so lese, warst Du ja zeitweise soweit). Es ergeben sich eben große seelische Alltagsprobleme nach einer Pankreas-OP. Insulinmangel, man ist Diabetiker. Gleichzeitig ist eine konstante Enzymsubstitution zur Spaltung der Grundnahrungsmittel und auch Diät erforderlich. Ohne die Aussicht auf Heilung hat man täglich einen Reihe von therapeutischen Maßnahmen zu unternehmen, die wiederum einem auch laufend Mangelsituationen einschließlich eines hypoglykämischen Schocks vor Augen führen. Dies alles stellt für die Betroffenen zum Teil von heute auf morgen eine extreme Belastungssituation dar. Das sollte eigentlich ein Gutachter wissen. Ich merke bei mir selber (und sogar ohne Schmerzen), dass dieses manchmal noch heute depressive Verstimmungen macht. Man wird ungeduldig, gereizt und manchmal etwas aggressiv. Dann kommt noch ein Gutachter, der über alles das hinweggeht (weil man gepflegt aussieht und nicht mit tiefen Rändern unter den Augen rumläuft). Ich würde ihm antworte: "Meine Ausbildung war kostenlos aber ihre umsonst" Jetzt aber im Ernst, woran liegt das?
Durch die relativ geringe Anzahl der Operationen am Pankreas gibt es erwartungsgemäß weinig gutachterliche Erfahrungen für das postoperative Syndrom. Das gilt sowohl für die Begutachtung für Schwerbehinderte und auch für Rentenantragstellern. Das war früher noch schlimmer, wird aber, so glaube ich, heute immer besser.
Ich wünsche Dir für die nächste "Begutachtung" alles Gute im Sinne, dass Du Dein berechtigtes Ziel erreichst. Sollte es nicht so laufen, melde Dich sofort. Denke wir haben immer noch ein paar Tipps für Dich.
PS: Bezüglich der Begrifflichkeit: Du beantragst natürlich Erwerbsunfähigkeitsrente (EU-Rente) und nicht Berufsunfähigkeitsrente (BU-Rente). Ich weiß jetzt nicht, in welchem Thread die Dinge schon mal durcheinander geworfen wurden. (Um meinen Kritikern im Forum vorzubeugen, das ist jetzt keine Haarspalterei, sondern sind zwei getrennte Paar Schuhe die auch unterschiedlich behandelt werden.)
Lieben Gruß
Reinhard
Reinhard