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Re: Der große Bluff ?

Verfasst: 30. März 2013, 17:16
von thinkbyyourself
hallo paula,
ich stimme dir zunächst in allem zu. mein mich operiert habender chefarzt sagte vor der op, "natürlich müssen sie keine
chemo machen, da können sie taube finger bekommen oder auch sterben, das möchte nicht jeder". nach der op wurde mir
die chemo dann leider doch nahegelegt, aber wenigstens bekam ich die auskunft: wenn sie wirkt bringt sie 40% auf 50%
angebliche Ü-chance drauf, aber eben nur WENN sie hilft. das war aber schon für einen onkologen recht ehrlich.

Re: Der große Bluff ?

Verfasst: 30. März 2013, 18:40
von thinkbyyourself
wieso wird mein langer kritischer text jedesmal gelöscht?

Re: Der große Bluff ?

Verfasst: 30. März 2013, 19:01
von Foren-Begleiter
Guten Tag thinkbyyourself,

wenn Sie einen Beitrag erstellt haben, wurde dieser nicht von Seitens des Foren-Teams gelöscht. Sie erhalten nach der Erstellung des Beitrags weiter oben eine Vorschau (wenn gewünscht) und können ihn dann "absenden". Es kann mal vorkommen, das es ein technisches Problem auftritt, wo auch wir " machtlos" sind.

Wir bitten Sie, die Unannehmlichkeit zu entschuldigen.

Re: Der große Bluff ?

Verfasst: 1. April 2013, 13:20
von thinkbyyourself
ff zu: der große bluff- nun quäle ich mich mit der entscheidung rum,chemo oder nicht da sie ja nicht nur
evtl nicht hilft sondern im worst case auch noch resistenzen und damit agrssiveres krebsverhalten auslösen kann.
intereressanterweise heißt eine empfohlene chemo "regime", wer sie mitmacht "compliant" und wer sie ablehnt
"non-compliant". was haben bezeichnungen martialischer (militär) art in der medizin verloren? könnte sein dass es mit
dem "Kampf" der Ärzte gegen ihren ganz persönlichsten feind zu tun hat, bei dem sie oft rücksichtslos den körper
des patienten zu (zweiten) kriegsschauplatz machen. aber einen patienten als non-compliant zu bezeichnen der schlicht-
weg angst darum hat seine restgesundheit zu vermasseln, hat schon was indizes. ( es geht hier nicht um die
anwendung bei nutzen und bestimmten krebsarten wie hodgkin, sondern um die art mit der man zBsp oft um
aufklärung betrogen wird)
"God forbid you're getting chemo for a tumor that doesn't respond to chemo." Zitat von susan love, leiterin des
brustkrebszentrums L.A. - auch wenn es bei ihr nicht um bsd. geht, es geht um onkologie und chemo.
auch interessant dass die meißten chemos im rahmen von studien laufen und damit gar keine zu gelassenen
medikamente sind. wer schwere langzeitfolgen internistischer art ( herzmuskel etc9 hat, darf später lapidar zum hausarzt
latschen. eigentlich müßte man doch vorab eine aufwandsentschädigung bekommen, und bei schweren oder bleibenden
schäden schmerzensgeld von der pharma bei den millardenschweren umsätzen die da gemacht werden. vgl
gesellschaft für biologische krebsabwehr: chemo individuell gestalten, bei schweren nebenwirkungen sofort
dodisreduzierung. aha, das ginge also auch. warum dann erst so hoch dosieren?

Re: Der große Bluff ?

Verfasst: 1. April 2013, 19:58
von Paula
Hallo

Chemo ja oder nein, das ist eine Gewissensfrage. Wie man sich auch entscheidet kann es falsch gewesen sein. Schlimmer noch, man wird es nie erfahren ob es anders besser gewesen wäre. Einzig was man auch tut, wenn es schief geht, werden nachher alle möglichen Leute kommen und es immer schon besser gewußt haben. Aber niemand weiß es. Es gibt eben keine Statistiken die Chemo Therapien mit nicht oder alternativ therapierten aussagefähig vergleichen würde. Ich würde jedem empfehlen auf sein Bauchgefühl zu hören.

Krebs ist nicht Krebs und jede Situation ist anders. Aber, Ich habe meine Ärzte die mir die Chemo dringend ans Herz gelegt haben gefragt ob sie in meiner speziellen Situation eine Chemo machen würden. Keiner hat ohne weiteres ja gesagt. Mein Onkologe vor Ort, meine Hausärztin und auch 2 Ärzte in HD sagten sogar klar, nein. Das sollte zu denken geben.

Die Statistiken schwanken mit ihrer Aussage aber auch das ändert nichts an der grundsätzlichen Linie. Nur um 30% der BSDK reagieren überhaupt auf eine Chemo Therapie. Was heißt das? 70% der Krebse reagieren gar nicht, aber der ganze Körper, das Immunsystem und die Psyche werden geschädigt. Wenn der Krebs reagiert, so hat man es meist mit einem zeitlich begrenzten Wachstum Stopp zu tun der nach Abschluß der Therapie durch ein noch schnelleres Wachstum wieder Wett gemacht wird. Und dann gibt es noch eine Chemo und noch eine und der Körper wird schwächer und schwächer und erliegt am Ende dem Krebs oder der Therapie. Das Ganze verbunden mit einem möglicherweise über Jahre gehenden Siechtum. Ja, es soll ja auch ein paar Leute geben für die die Chemo keine ernsthafte Belastung ist und deren Lebensqualität nicht verloren geht.

Bei mir jedenfalls war das Maß nach der 2. Chemo Infusion voll und meine Entscheidung gegen jede weitere schulmedizinische Behandlung gefallen. Wenn ich bedenke, mir waren unter der Chemo Therapie nach meiner klassischen Whipple OP, 6 Monate gegeben worden und nun bin ich im 13. Monat und das völlig schmerzfrei bei bestem Wohlbefinden, sozusagen unter friedlicher Koexistenz mit dem Krebs. Das hat sicher auch etwas mit meiner stabilen Psyche und meiner Homöopathischen Therapie zur Stärkung meines Immunsystems zu tun.

Für mich ist ein Leben unter der Wirkung einer Chemotherapie keine lebenswerte Option. Und wenn man bedenkt, daß die Chemo eben nicht nur mit einer bescheidenen Wahrscheinlichkeit den Krebs angreift aber mit 100% Wahrscheinlichkeit alle Organe und das Hirn schädigt, so fühle ich mich in meiner Entscheidung immer wieder bestärkt. Wie lange ich mit meinem Krebs nun in Koexistenz leben kann, das muß sich noch zeigen, aber jeder Tag den ich noch da bin ist doch schon ein offensichtlicher Gewinn.

Einziger Wermutstropfen ist, daß die Kasse riesen Summen für die Chemo spart, ich aber meine Homöopathie selbst zahlen muß.

Re: Der große Bluff ?

Verfasst: 2. April 2013, 10:21
von Pphammer
Hallo Paula,

du hast meine Hochachtung, da du dich nicht gehen läßt und tapfer gegen den Krebs kämpfst.
Ich arbeite in einer Klinik in der es früher mal eine onkologische Station gab und wann man dann mit ansehen mußte, wie die Menschen unter der Chemotherapie gelitten haben, hat man sich schon nach dem Nutzen gefragt.
Als dann meine Kollegin mit 37 Jahren Brustkrebs bekam und sie trotz aller Chemo's und Bestrahlungen neue Metastasen in Leber und Lunge bildete bestätigte sich für mich die Unsinnigkeit der ganzen Behandlungen.
Inzwischen ist sie schon 2 Jahre tot und ich frage mich oft, ob nicht das ganze Gift sie getötet hat. Bei uns hier im Dorf gibt es z.B. auch 2 Fälle, wo die Personen indirekt an den Folgen der Chemo, nämlich durch die stark geschwächte Immunabwehr an einer Lungenentzündung gestorben sind.
Ich bin auch ein Gegner der Chemo und ein Freund der Homöopathie, die ich in einem Fernstudium bei ILS erlernt habe. So kann ich mir bei vielen Dingen selbst helfen und spare mir das Geld für den Homöopathen.
Auch wenn ich selbst im Gesundheitswesen arbeite, muss ich sagen, dass die Profitsucht der Pharmaindustrie erschreckend ist.

Sei ganz lieb gedrückt und glaube weiterhin an dich und den Weg den du gehst, den die Psyche kann krank machen, aber sie kann auch stark machen und du gehörst ganz offensichtlich zu der 2. Kategorie.
Einen schönen Tag noch.

Herzliche Grüße
Britta

Re: Der große Bluff ?

Verfasst: 2. April 2013, 16:10
von Zunge29
Schönes Zitat! Es gefällt mir sehr... :daumenh:

Mfg

Re: Der große Bluff ?

Verfasst: 2. April 2013, 18:50
von Pphammer
:hallo:
@Zunge,herzlich Willkommen im Forum, vielleicht willst du ja auch ein wenig von dir erzählen .

Das Zitat finde ich auch toll und wenn man danach lebt, ist alles nur noch halb so schlimm, denn es gibt viele Menschen, denen es bedeutend schlechter geht als mir.

Liebe Grüße
Britta

Re: Der große Bluff ?

Verfasst: 7. April 2013, 18:03
von Paula
Hallo

Habe einen interessanten Artikel über den Wirkmechanismus der Chemotherapie gefunden. Da geht es zwar nicht um das Pankreas Karzinom aber diese Forschungsergebnisse erscheinen mir logisch und möglicherweise doch übertragbar. Denn, daß die übliche Chemotherapie eben nicht den gewünschten Erfolg hat erleben wir tag täglich. Und da könnte der Grund gefunden sein.

http://www.eurekalert.org/pub_releases/ ... 080212.php

Da geht es nicht um irgendwelche Behauptungen irgendwelcher Wunderheiler sondern um Ergebnisse eines anerkannten und seriösen Instituts.

Ich fühle mich durch diese Ergebnisse in meiner ablehnenden Haltung der Chemo Therapie bestätigt.Und wie man am lebenden Objekt (mir) sieht fahre ich nicht schlecht damit. Zumindest was die Lebensqualität an geht und der Rest wird sich noch zeigen.

Re: Der große Bluff ?

Verfasst: 14. Juni 2024, 20:53
von Matthiasj
Es ist interessant, wie viele Parallelen die Diskussion von 2013 zu den jüngeren, Corona-bedingten Diskussion um Corona aufweist.

Ich halte viele alternative/kritische Aussagen in unserem Forum für nachvollziehbar - aber einige davon auch für sehr falsch. Um berechtigte Kritik und Verschwörungstheorien gut voneinander abzugrenzen, erscheint es wichtig, auf einige Missverständnisse (und deren mögliche Konsequenzen) einzugehen - gerade im Nachgang von Corona.

Problematisch wird es, wenn z. B. die Chemotherapie pauschal als „Bluff“ abgetan wird, um Patient*innen „abzuzocken“: Wenn das wirklich geglaubt wird, ist es nur ein relativ kurzer Schritt zur physischen Auseinandersetzung mit Menschen wie Christian Drosten auf dem Campingplatz.

Paulas/Frau Haffners Blog („Mein Leben mit einem Pankreas Karzinom“), ein ebenso problematisch verschwörungstheoretisches wie z. T. sehr beeindruckendes Dokument im Umgang mit der Krankheit, wird evtl. nicht ewig online sein, daher hier ein link zum web-Archiv, vgl., https://web.archive.org/web/20240419131008/https://peh.blogger.de/

Vielleicht sind aus unserem Forum und dem Blog schon einige erhellende Einsichten zu schöpfen.

Drei Punkte:

1. Das Forum ist toll, aber auch hier findet sich natürlich eine schwer zu bewältigende Info-Flut: Fakten und Fiktion sind von Meinungen auch in diesem Forum nicht immer klar zu unterscheiden. Unsere Erfahrungen sind subjektiv, nicht objektiv. Wir können Fehleinschätzungen treffen. Schlechtestenfalls ergibt das einen guten Nährboden für Verschwörungstheorien, besonders wenn gestresste und geängstigte Menschen (das sind wir Patient*innen oft) nach Erklärungen suchen.

2. Das kann den Vertrauensverlust in zeitgestresste Ärzt*innen und medizinische Institutionen mehren - die sich gerade in der AdP in sehr dankenswerter Weise um Kontakt mit den Betroffenen bemühen: auf Augenhöhe, evidenzbasiert, zum beidseitigen Nutzen.

3. Psychologie:
Interessant finde ich viele der Reaktionen auf derlei Berichte wie diesen hier: Da geht es um Bestätigung und um „Stärke“, um den „klaren Weg“.

Eine Entscheidung für oder gg. adjuvante/palleative Chemo ist jedoch immer ein Mix aus medizinischer Diagnose und persönlicher Entscheidung. Grundsätzlich sind Beispiele natürlich gut - aber „Held*innen-Geschichten“ von Überlebenden/Sterbenden haben ihre negative Wirkungen, wenn sie die individuelle Anamnese und persönliche Entscheidung zu stark beeinflussen. Denn: statistische Wahrscheinlichkeit https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wahrscheinlichkeit unterscheidet sich sehr vom subjektiven Erleben: das sind dann weniger „medizinische Wunder“ als vielmehr ungleiche Verteilungen - will heissen: ungleiche Verteilungen und Wunder gehören zu unserem Krankheitsbild dazu!

Gleichzeitig wird für viele von uns die Palliativmedizin und vielleicht auch die Sterbehilfe ein Thema sein https://www.bmj.gv.at/themen/Fokusthemen/Dialogforum-Sterbehilfe.html

Transparent hintenangestellt: ich habe unseren Kindern beim Zahnen Homöopathie gegeben. Denn der Wirkmechanismus von Placebos: wirkt. Ein Fan von Homöopathie bin ich deswegen nicht (unterhaltsam und gut: https://youtu.be/pU3sAYRl4-k?si=zPDeU8qDT7wht3NX).