Forum des AdP e.V.

Guten Tag Annette,
leider können viele Menschen nicht mit ernsthaft Erkrankten umgehen. Das ist
leider so und sicher schon den meisten von uns passiert.
Deine Kollegen kann ich nicht verstehen. Sie wissen, wie wichtig Dir diese Nachtwanderung
ist, da sollte es doch jemanden geben, der auf Dich aufpasst. Ich denke, für diese
Aufgabe wäre Dein Chef gut geeeignet

Wie es auch wird, lass Dich davon nicht unterkriegen. Du hast schon soviel geschafft und hier im Forum so liebe Menschen getroffen, die mit guten Gedanken bei Dir sind.
Übrigens, wir könnten Verstärkung bei unserem 'Humor-Forum' gebrauchen

Melde Dich, wenn Du Kummer hast.

Lieber Gruß
Ulla

Hi Annette,

was soll ich dazu nur sagen?
Mich macht es wütend, weil ich das ja auch alles erlebt habe!
Rainer das Sicherheitsrisiko!
Das knackst einen das Selbstwertgefühl noch weiter!!!!
Diese Tumorart wirkt ja nicht nur physisch sondern auch psychisch durch die freigegebenen Hormone.
Man ist wirklich doppelt bestraft und dann wird man auch noch von außen ausgegrenzt!
Ich denke doch, daß Du dich mit Sandostatin einigermaßen einstellen kannst.
Und gute Kollegen sollten auch in der Lage sein ein bisschen auf dich aufzupassen!
Will dein Chef Dich denn auch nicht beim Essen dabeihaben (hört sich echt furchtbar an, als ob Du eine ansteckende Krankheit hättest)?
Wenn ja, tut mir leid, dann halt ich nicht viel von ihm! Mir fielen dann spontan sicher einige Beschimpfungen ein, aber dann würde er es mir nicht wert zu sein!

Ich denke hier sind viele die in dieser für Dich schwierigen Zeit an dich denken

Für dich und für alle anderen die momentan eine schwierige Zeit durchmachen eine kleine Geschichte, die mir (ehrlich!!) geholfen hat in meiner schweren Zeit nicht aufzugeben:

Vor langer Zeit in einem fernen Land lebte ein König, der alles besaß!
Eines Tages wurde dieser König nachdenklich und er ließ seine weisesten Männer kommen.
Als sie sich alle um Ihn versammelt hatten sagte er:
" Findet mir etwas, was mich an glücklichen Tagen traurig und an traurigen Tagen glücklich macht!"
Die weisen Männer waren ratlos. Doch begannen sie sofort eine Lösung für dieses Problem zu suchen.
Sie fanden aber keine, sosehr sie sich auch anstrengten. Sie brauten Elixiere, bauten Maschinen, versuchten Zaubersprüche! Nichts half!
Eines Tages jedoch, schritt ein kleiner, schmächtiger Mann zum König und überreichte ihm einen einfachen Ring!
Der König schaute sich den Ring an und verkündete zufrieden das das Suchen ein Ende habe.

Was fragst Du dich, hatte es mit diesem Ring auf sich ?
Nun, auf dem Ring standen 4 Worte:
" Es kommen andere Tage!"

Liebe Grüße und eine schönen 2. Advent,

Rainer

Hallo Ulla,
vielen Dank für deine liebe Antwort.
Ich kann meine Kollegen auch nicht wirklich verstehen. Gerade weil sie wissen, wie unglücklich ich bin, wenn ich nicht mit kann. Natürlich gäbe es ausreichend Kollegen, die ein Auge auf mich haben könnten und inzwischen auch genug Erfahrung, um mir im Ernstfall zu helfen. Aber man möchte sich damit wohl nicht gerne belasten.
Bei deinem Vorschlag, mein Chef könnte ja ein Auge auf mich haben, musste ich glatt schmunzeln. Das könnte ich mir jetzt nur schwer vorstellen.
Man hat mir die Teilnahme ja auch nicht direkt verboten, nur ausdrücklich betont, dass man keine Zwischenfälle möchte. Jetzt weiß ich halt nicht, was ich machen soll. Trotzdem mit gehen? Und wenn's dann schief geht (zumindest unterwegs eigentlich unwahrscheinlich, wenn ich vorher Sandostatin gespritzt und gegessen habe)? Ich kann mir lebhaft vorstellen, was ich dann anschließend zu hören bekäme. Nur zum Essen kommen? Was Zwischenfälle auch nicht wirklich ausschließt. Und der Schmerz nicht mitgelaufen zu sein, wäre trotzdem da. Oder ganz zu Hause bleiben und Trübsal blasen? Ich hatte das Problem letztes Jahr schön. Da habe ich die Nachtwanderung weggelassen und bin nur zum Essen gekommen. Und war kreuzunglücklich darüber nicht mitgelaufen zu sein. Eigentlich wäre es viel einfacher, wenn man mir einfach nicht erlauben würde mitzugekommen. Fände ich zwar immer noch fies, aber wenigstens ehrlich. Und man würde die Entscheidung nicht auf mich abwälzen. Aber man will mich ja nicht auschließen. Sagt man wenigstens. Na ja, es sind noch eineinhalb Wochen bis dahin, mal sehen, wie sich der Zucker bis dahin benimmt. Und ob es mit der Dosiserhöhung wieder stabiler wird. Vielleicht wird dann die Entscheidung leichter.
Auf jeden Fall bin ich ganz froh, dass es dass Forum mit allen seinen lieben Menschen gibt. Das hat mir in der letzten Zeit immer wieder geholfen, wenn ich total frustriert und verzweifelt war.

Liebe Grüße
Annette

Hi Rainer,
die Geschichte ist super. Die werde ich ausdrucken und aufhängen.
Hört sich so an, als seien dir die Probleme am Arbeitsplatz auch nicht unbekannt.
Natürlich könnten die Kollegen auf mich aufpassen, wenn sie den wollten. Und inzwischen gibt es ja auch genug die schon ausreichend Erfahrung haben, mich wieder aufzupäppeln, wenn der Zucker im Keller ist. Aber man möchte sich damit wohl nicht belasten.
Wenn ich meinen Chef richtig verstanden habe, beziehen sich die Bedenken wohl auch auf das Essen selbst. Wobei man da gerne die Sorge um mich als Grund angibt. Da das Ganze irgendwo weit draußen im Spessart stattfindet und im Notfall der Notarzt etwas länger bräuchte bis er vor Ort ist, findet man das wohl zu gefährlich. Leider denkt man dabei immer nur an mein physisches Wohlbefinden. Ob ich mir daheim die Seele aus dem Leib heule ist dagegen wohl eher unrelevant. Das kriegt dann ja auch keiner mit. Dabei ist das Ganze wohl kaum gefährlicher als wenn ich alleine zu Hause bin. Schließlich haben wir für den Notfall ja auch noch die Glucagonspritze. Letztendlich geht es wohl doch eher darum, dass man sich durch eventuelle Zwischenfälle ganz einfach beim unbeschwerten Feiern gestört fühlt. Und sich dann natürlich im Notfall einer um micht kümmern müsste. Für die Wanderung wäre ich mit vorher Essen und Sandostatin sprítzen vermutlich auf der sicheren Seite. So schnell geht er damit dann doch nicht in den Keller. Aber für den ganzen Abend könnte es schon eher schwierig werden. Aber die Gefahr, dass er wirklich gefährlich tief rutscht, dürfte wirklich sehr gering sein.
Die Frage für mich ist jetzt, gehe ich mit? Und wenn es schief geht, heißt es dann: Warum bist du auch nicht daheim geblieben? Oder bleibe ich daheim und verkriech mich irgendwo mit meinem Kummer?
Liebe Grüße
Annette

hallo Annette
klar ist das ärgerlich aber ich denke mal dein Chef denkt
eher Versicherungstechnisch,falls was passiert muss man ja dann
mit Versicherungsformularen,Fragebögen und die Frage der Kosten
und und und


also würde ich an deiner stelle das gar nicht auf deine Person bezogen auffassen.



LG
Yasmin

Hallo Anette,

Deine Geschichte kommt mir sehr bekannt vor. In der Arbeit und auch im privaten Bereich habe ich das erlebt. Ist das verständlich???
Habe darauf auch keine Antwort.
Aber ich würde das nach Deinem Bauchgefühl entscheiden.
Zu hause sitzen und sehr traurig zu sein, ist auch nicht so toll.
Laß Dich nicht verunsichern.

Hallo Anette, ich habe mal von Anfang an das mit Deiner Weihnachtsfeier gelesen. Mir ist da einiges aufgefallen.
1. Du möchtest an der Weihnachtsfeier teilnehmen
2. Du freust Dich das ganze Jahr darauf
3. Dir wird von deinen Kollegen nahegelegt nicht daran teilzunehmen.
4. Du bist immer noch wild entschlossen daran teilzunehmen.
Mir drängt sich die Frage auf: warum bestehst du so auf dieser Weihnachtsfeier, warum ist die so wichtig für dich, auch wenn die anderen signalisieren "wir wollen dich nicht dabei haben".
Nun bin ich ein absoluter Genußmensch und wenn ich feiere mache ich das mit Menschen von denen ich weiß das ich willkommen bin.
Bin ich nicht willkommen haben die Anderen eben Pech in dem sie auf meine Anwesenheit verzichten müssen.

In Berlin hatte ich eine junge Kollegin Diabetes Typ 1. Es war selbstverständlich das wir ein Auge auf sie hatten, in der täglichen Arbeit und bei Ausflügen sowieso. trotz ihrer Krankheit war sie eine tolle Kollegin und eine Bereicherung jeder Feier - und trotzdem ärgerten wir uns natürlich, wenn sie ausgerechnet in sowieso engen Zeiten zusammenklappte wegen Unterzuckerung. Aber wir wären nie auf den Gedanken gekommen auf sie zu verzichten.

Für mich ergibt sich der Anschein aus dem was Du geschrieben hast, das du nicht wirklich integriert bist und das aber möchtest. Frage ist: lohnt sich das?? Oder gibt es nicht andere Bereiche wo Menschen sind, die Dich liebevoll und freudig aufnehmen, denn soweit ich das mitbekomme hast Du ja außer der Krankheit jede Menge positives zu bieten!

Hallo!!

Hi Annette! Wie ist die Betriebsfeier gelaufen? Was gibt es sonst neues? Schreib mal wieder!

Hoffe Du hast dich nicht unterkriegen lassen! oder?

Liebe Grüße
Rainer

Hallo Annette ,hallo Rainer
ich hoffe euch beiden geht es gut
und ich wünsche euch auch ein besinnliches Fest.



LG
Yasmin

Hallo Yasmin,

mir geht es ausgezeichnet! Hoffe Dir geht es auch gut! (Hab jetzt Urlaub!!!! )
Hab jetzt mal Zeit alles was liegengeblieben ist aufzuarbeiten!

Wünsch Dir eine schöne Weihnachtszeit!

Liebe Grüße
Rainer