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Whipple OP - Leben danach

Verfasst: 30. September 2008, 22:38
von heinz05
Hallo,

habe am kommenden Montag nach einem "Zufallsbefund" und den entsprechenden nachfogenden Untersuchungen eine OP nach Whipple vor mir. Bin Mitte 50, habe keinerlei Beschwerden.

Die Ärzte sagen mir ich stecke das gut weg.

Ich mache mir natürlich Sorgen ob mein Leben sich danach gravierend ändert.

Wer hat gleiche Erfahrungen.

Gruß Heinz

Re: Whipple OP - Leben danach

Verfasst: 30. September 2008, 22:44
von Martin R.
Hallo Heinz,

verstehe das nicht ganz "keinerlei Beschwerden"??
Mit welcher Diagnose wurde denn diese OP angeraten?

LG

Martin

Re: Whipple OP - Leben danach

Verfasst: 30. September 2008, 22:48
von heinz05
Ich habe keinerlei Beschwerden, man hat allerdings einen Tumor gefunden.
Würde gerne erfahren auf was ich nach der OP achten muss, REHA usw.
Ich bin körperlich fit, muss ich mit großen Änderungen rechnen.
Heinz

Re: Whipple OP - Leben danach

Verfasst: 30. September 2008, 23:10
von Corinna B.
Hallo Heinz, ein bisschen wirst du dich schon einschränken müssen. Wo wirst du denn operiert? Haben dich die Ärzte nicht aufgeklärt was sich nach der OP für dich ändert? ZB. das du einen Insulinpflichtigen Diabetes haben wirst und auch sonst mit der Ernährung erst mal vorsichtig sein musst. Jeder steckt so eine OP anders weg. Ich habe zwar keine Whipple, sondern eine sogenannte Linksresektion - d.h. Milz, Gallesind komplett weg und von der BSD ist nur noch der Kopf da, aber es wurde Magen- und Darmerhaltend operiert.
Ich bin wieder fit wie ein Turnschuh, kann wieder alles essen und kämpfe mit dem Übergewicht. Das ist aber nicht unbedingt normal.
Gruß
Corinna

Re: Whipple OP - Leben danach

Verfasst: 30. September 2008, 23:18
von heinz05
Hallo Corinna,
wie lange liegt Deine OP zurück ? Wie lange warst Du körperlich eingeschränkt ?
Man kann mir nicht sicher sagen welches Teil entfernt wird weil der Tumor ca Mitte liegt. Wird lt Prof bei der OP erst entschieden. Mit Diabetes habe ich keine Probleme wurde mir gesagt.

Heinz

Re: Whipple OP - Leben danach

Verfasst: 30. September 2008, 23:38
von Corinna B.
Meine Op war am 18.3.08. Zwei Wochen Intensiv da mein Darm nicht in Wallung geriet. Kein Wunder ich bin ziemlich verklemmt wenn es darum geht in aller Öffentlichkeit zu pinkeln und na du weißt schon. Meine Überzeugungsarbeit hat leider solange gedauert, aber immerhin weiß ich jetzt was es alles für Abführmöglichkeiten gibt, ich habe keine ausgelassen.
Danach 1 Woche Normalstation, 14 Tage absolut desolat alleine zu Hause und dann Reha in Bad Driburg. Und die haben mich innerhalb von 4 Wochen wieder aufgepäppelt. Ich gehe jedenTag ca. 10km schnellen Schrittes spazieren - Neudeutsch in entsprechenden Klamotten Working- ich begleite nur meinen Hund. Montags Wasserjogging, Dienstags Gymnastik, den Rest der Woche Fahrrad fahren und Schwingstab. Nichts übertrieben, sondern Gemach, Gemach.
Mir ist unklar wieso du mit Diabetes keine Probleme haben wirst. Der Hauptteil der Langhanschen Inseln liegen im Schwanz der BSD, im Rest sind wohl auch welche verteilt, auch wenn ich das mal anders gelernt habe. Naja kann schon sein das die so gut sind das du keine Medikamente brauchst.
Wo wirst du denn nun operiert? Oder ist das ein Geheimnis?? Es ist schon wichtig das die Klinikärzte Erfahrung mit solchen OP hat. "Prof." hat nichts zu sagen, im Gegenteil hier von dem hätte ich mich nicht operieren lassen.
Corinna B.

Re: Whipple OP - Leben danach

Verfasst: 1. Oktober 2008, 09:28
von yasmin75
Hallo Heinz,
was mich Interesieren würde ist,
was wurde bis jetzt schon an Untersuchungen gemacht?
Weis man schon was für ein Tumor es ist?
Linksresektion oder nur ausschabung?
Und und und, würden uns freuen wenn du ein wenig ausführlicher deinen
Behandlungsverlauf mitteilen könntest,dann können wir dir auch bessere
Antworten bzw. Tipps geben.



LG
Yasmin

Re: Whipple OP - Leben danach

Verfasst: 1. Oktober 2008, 11:32
von Karl-Josef
Hallo Heinz,
bei mir wurde auch ein Tumor im BSD-Kopf festgestellt. (9. Febr. 2007). Am 8. März 2007 wurde nach Whipple operiert. Galle und Gallengänge, Zwölffingerdarm und Kopf der BSD entfernt. Ein Teil vom Dünndarm wurde entfernt und für die entfernten Verbindungen wieder eingesetzt. OP etwas über 7 Stunden, danach 14 Std. Intensivstation. Rausgeholt wurde ein Karzinom von der Größe 4,7 x 3,8 x 3,0 cm. Alle umliegenden Gewebe, Organe und entfernten Lymphknoten waren frei von Krebszellen, trotzdem empfahl man mir eine andjuvante Chemotherapie, wovon ich innerhalb 6 Monaten 15 Stück bekam. War nicht so schön, aber es ließ sich ertragen. Kein Haarausfall, aber einige Infektionen und die Blutgefäße sind ziemlich kaputt gegangen. Der BSD-Kopf ist für die Verdauungsenzyme da, der -Schwanz überwiegend für das Insulin. Mit dem Zucker habe ich keine Probleme, aber essen kann ich nicht mehr alles und muss Verdauungsenzyme zufügen. (Kreon) Ich war nicht in der Reha, hat die Familie samt Hund übernommen, denn ich wollte nicht ständig an die Krankheit erinnert werden und darüber sprechen. Denke habe von der Fitness ca. 80% von vor der OP. Bauchschmerzen habe ich ziemlich oft, aber sie lassen sich ganz gut ertragen.
Habe immer alle Nachsorgetermine eingehalten, alle CTs, Laborwerte und Ultraschalluntersuchungen waren bisher in Ordnung.

Wenn ich die vielen Darstellungen im Forum mit meinem "Leidensweg" vergleiche, möchte ich sagen, es geht mir sehr gut. Wichtig war halt, dass der Tumor noch keine Metastasen gestreut hat.
Wünsche Dir alles Gute für die OP, es ist kein Pappenstiel, aber die Chancen sind sehr gut, auch Du wirst das schaffen. :D
Weitere Fragen beantworte ich gerne.

Viele Grüße
Karl-Josef

Re: Whipple OP - Leben danach

Verfasst: 1. Oktober 2008, 13:29
von Sirkka
Hallo Heinz!

Na, das ist dann ja aber wirklich Glück im Unglück, das sie den Tumor entdeckt haben und Du keine Beschwerden hast! Denke, dann wurde er ziemlich früh erkannt! Bei mir fehlt der BSD Kopf, ein Stück vom Zwölffingerdarm, die Gallenblase und ein Ministück Leber! Ich bin eigentlich körperlich fit! Klar hat man Zihen, Stechen etc ab und an! Aber damit lernt man zu Leben! Eine Zuckerkrankheit muss nicht unbedingt für dich zutreffen. Man wird es sehen, wie viel sie von der BSD entfernen müssen. Aber ich denke auch damit kann man leben! Du bist körperlich fit, das ist eine gute Voraussetzung für diese OP! Die OP selber hat bei mir 8 Std gedauert! Danach kam ich 3 Tage auf Überwachungsstation und dann noch 10 Tage auf normale Station! Ich habe mich selbst gezwungen, immer wieder aufzustehen und zu laufen. Die Ärzte meinten, umso schneller man wieder in Gang kommt umso besser! Und alle auf der Station waren erstaunt, dass es mir so schnell wieder gut ging! Rehe war ich nicht. Ich habe meine Familie und da fühlte ich mich am wohlsten! Hat auch gut geklappt, wenn man genug Unterstützung hat! Aber das muss jeder für sich entscheiden!!
Wünsche Dir aufjedenfall alles Gute und viel Kraft für die nächste Zeit! Denn die wirst du sicherlich brauchen!!! Alles wird wieder gut.....

LG Sirkka

Re: Whipple OP - Leben danach

Verfasst: 2. Oktober 2008, 08:52
von ewuh
Hallo Heinz,
bei mir wurde ebenfalls ein Tumor per MRT diagnostiziert, mit hoher Wahrscheinlichkeit sollte es ein Carzinom im frühen Stadium. Nach der OP (Mannheim) bestätigte der Prof.: bösartiger Tumor, Linksresektion und Milzentfernung, etliche Lymphknoten entfernt.
Nach 10 Tagen Todesängsten die Erkenntnis des Pathologen, der es selber nicht glauben konnte: Nichts bösartiges, "nur" chron. Pankreatitis.
ALSO: Was für alle Fachleute aussieht wie ein Tumor, ist nicht immer einer.
Trotzdem Ist es eine heftige OP (bei mir 5 Std.), deren Folgen noch Monate danach zu spüren sind. Auch wenn alles super läuft, wirst du drei Monate sicher keinen Sport machen können und nach sechs Monaten immer mal wieder Schmerzen haben.
Zucker ist bei mir überhaupt kein Thema, ebenso Enzyme, Creon kenne ich nur hier aus dem Forum. D.h., ich pienze auf höchstem Niveau, wenn ich von leichtem Brennen im Oberbauch rede, das mich heute immer noch nervt. Möglicherweise muss die Galle noch raus.

Alles Gute für dich

Uwe