Niedrige Elastase-Werte + Beschwerden

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Sirius VI
Beiträge: 4
Registriert: 23. August 2013, 13:46

Niedrige Elastase-Werte + Beschwerden

Beitrag von Sirius VI »

Hallo,

ich habe mich nun hier angemeldet, weil ich mir Sorgen mache, da ich Beschwerden und schon zahlreiche Arztbesuche hinter mir habe. Ich versuche mich kurz zu fassen:

Ich bin 26, männlich, Student. Vor ca. 6 Monaten - 1 Jahr fingen meine Beschwerden an, ich kann nicht genau sagen wann, aber seit etwa 4 Monaten ist es schlimmer geworden. Ich leide unter folgenden Symptomen:
1. Ich habe ununterbrochen breiige, klebrige, hellbraune Stühle, teilweise Durchfall mit unverdauten Gemüseresten.
2. Zusätzlich leide ich unter verstärkten Blähungen
3. Ich Schwitze sehr schnell
4. Bin öfters Müde/Schlapp/Antriebslos
5. Unwohlsein im Bauchbereich, so ne Art angespanntheit/Nervosität. Manchmal ziehen und stechen im Bauchnabelbereich
6. Übelkeit, besonders nach dem Essen mit stärkerem Unwohlsein im Bauch
7. Vermehrter (dünner) Stuhlgang und vermehrtes Wasserlassen.
8. Schwierigkeiten Gewicht zu verlieren (klingt komisch, ich weiß). Vor 2 Jahren konnte ich ohne große Diät und mit viel Sport relativ Konstant abnehmen. Jetzt hab ich innerhalb von 3 Monaten gerade mal 1/2 Kilo verloren bei 5 Tage Sport die Woche.
9. Abnehmende Libido und manchmal leichte Erektionsprobleme.
10. Herzrhytmusstörungen (die aber laut Kardiologe nicht schlimm seien).
11. Mir sprießen Mitesser, Pickel und Warzen im Gesicht (Nase, Wangen, Augenbereich), die seit über 6 Monaten nicht mehr weg gehen.
12. Kreisrunder Haarausfall unterm Kinn (Bart)

Folgendes hab ich unternommen:
1. Ich war schon beim Kardiologen --> Herz ist OK
2. War mehrmals beim Hautarzt bzw. bei mehreren --> Hautuntersuchen ergab vereinzelt Warzen, Pickel und winzige Leberflecke, die aber nicht schlimm seien. Die "kommen halt, kann man nix machen". Kreisrunder Haarausfall ist scheinbar ne Autoimmunreaktion
3. bei mehreren Hausärzten: 2 Blutuntersuchungen waren alle OK, Lungenfunktion OK. Ultraschall OK
ABER: Struhluntersuchung ergab einen Elastasewert von 160 (Norm >200). Wobei die Stuhluntersuchungen ziemlich flüssig (Durchfall) war.
4. Daraufhin zum Gastroenterologen: Amylase war OK. Neues Blutbild entnommen (Warte auf Ergebnisse), Neue Stuhlprobe soll entnommen werden.
Der Arzt sagte, dass alle Werte gegen einen Bauchspeicheldrüsentumor sprechen, aber ihn nicht ausschließen. Mein Problem nicht abzunehmen trotz so viel Sport sei kurios, aber es gebe immer Ausnahmen. Er könne sich auch eine Pankreas-Elastase nicht vorstellen, da dazu meine Bauchspeicheldrüse schon schwer geschädigt sein müsse. In ner Woche hab ich ne Magen-Darm-Spiegelung.

Seit der letzten Woche sind die Beschwerden nochmal schlimmer geworden. Sobald ich etwas Esse verspüre ich großes Unwohlsein gepaart mit leichter Übelkeit, Durchfällen usw. Ich habe mittlerweile richtige Bedenken etwas zu essen obwohl ich nicht an Appetitlosigkeit leide. Nach dem Stuhlgang bzw. ohne etwas zu essen geht es mir vom Bauchgefühl her besser, aber dann hab ich komische Magenschmerzen, wie ein Loch im Bauch, bzw. wie ein stark verstärktes Hungergefühl, bloß irgendwie schmerzhafter...


Warum ich hier schreibe? Da der einzige Wert, der nicht Stimmt, der Elastase-Wert ist, gehe ich eben von einer Bauchspeicheldrüsenerkrankung aus. Das komsiche ist doch aber, dass keiner der Ärzte bei denen ich wegen meinen verschiedenen Beschwerden war (Herz, Haut, Verdauung) diese heilen, noch mir eine Ursache oder eine Therapie nennen konnte. plötzlich auftretende Hautveränderungen? --> "Passiert halt. Live with it." Herzrhythmusstörungen --> "ist nicht auffällig, hat jeder mal --> live with it". Ich wollte wissen ob jemand von Euch die selben Beschwerden verspürt und ob die einzelnen Beschwerden miteinander zusämmenhängen können, auch wenn sie teilweise echt unterschiedlich sind. Ich habe Angst einer ernsthaften Erkrankung der BSP, aber irgendwie scheinen die Ärzte diese nicht untersuchen zu können... Alle meine Fragen werden immer beantwortet mit: "Kann sein, ist aberunwahrscheinlich bei meinem Alter u. Gesundheit, aber nicht auszuschließen". Hinzu kommt mein Zeitmangel. Ich lerne gerade aufs Staatsexamen und wollte Mitte September in Urlaub fahren. Mit den Beschwerden wird das keine Erholsame Zeit.


Weiß jemand Rat? Hat jemand ähnliche Beschwerden und schon einen Befund? Was kann ich Gegen Übelkeit und Verdauungsprobleme tun? Wie sollte ich eurer Meinung nach weiterverfahren? Ich habe es irgendwie satt ständig von Arzt zu Arzt zu rennen und immer erst in 1-2 Wochenabständen Termine zu bekommen, die selben Verfahren durchzumachen, dann auf Ergebnisse zu warten und dann wieder zum nächsten Arzt geschickt zu werden.


Beste Grüße,
Sirius VI
sternej
Beiträge: 193
Registriert: 9. Januar 2013, 17:40

Re: Niedrige Elastase-Werte + Beschwerden

Beitrag von sternej »

Hi,
uups, bei Dir geht es ja wirklich drunter und drüber.
Ersteinmal scheinst du ja verschiedene "Baustellen" zu haben. Kann sein, dass alles miteinander zu tun hat, muss nicht.
Du schreibst, dass Deine Elastasewerte nicht stimmen, Du Durchfall, breiigen Stuhl und unverdautes im Stuhl hast.
Also für mich spricht das schon sehr für leichte/mittlere Pankreasinsuffizienz. Bei mir war es nämlich genauso (Mein Elastasewert war allerdings 70). Das einzige, was merkwürdig ist, ist dass du (noch) nicht abnimmst. Also ich habe abgenommen, da hatte ich meine Probleme aber schon sehr, sehr lang (mind. 1 1/2 Jh.). Fakt ist, dass Dein Körper, dass Essen nicht richtig verdaut, sonst hättest Du ja keine Reste im Stuhlgang. Dadurch, das Dein Körper Essen nicht auf nimmt, können logischerweise Folgedinge passieren (Dir fehlen wahrscheinlich Vitamine, Mineralien), dadurch geht es Dir und Deinem gesamten Körper schlecht. Mir fielen z. B. die Haare aus, Nägel waren alle gesplittert und kreideweiss.
Ich an Deiner Stelle würde evtl. nochmals eine Stuhlprobe abgeben und mir dann Pankreatin verschreiben lassen, dass sind die Verdauungsenzyme die Deinem Körper fehlen, wenn Du eine Pankreasinsuffizienz hast. Lese genau, wie Du sie einnimmst. Das Medikament heisst Kreon. Bei mir hat es ca. 6 Monate gedauert, bis es mir komplett gut geht (kein Haarausfall mehr, Nägel wachsen, keine Verdauungsprobleme, kein Schwindel ....)
Der Durchfall, die Verdauungsbeschwerden sind viel schneller weggegangen.
Wegen dem NIcht-Abnehmen überprüfe mal dein Essverhalten. Obwohl ich damals überhaupt keine Ahnung hatte, was ich habe, habe ich wenig Fett gegessen (habe wohl gemerkt, dass ich dass nicht gut vertrage), allerdings habe ich deshalb angefangen unmengen Süßes (Haribo hat halt kein Fett) zu essen. Ich habe "schlanke" Gene, aber wer anders veranlagt ist kann davon natürlich schon zunehmen.
Sicherlich können Deine anderen Probleme auch noch andere Ursachen haben, Herzrasen und Durchfall bekommt man z. B. auch bei einer Histaminunverträglichkeit. Aber da Deine Elastasewerte nicht in Ordnung sind, spricht es schon für eine BSD-Sache.
So jetzt der "geb-ich-immer-Tipp".
Mit der BSD kennen sich nicht viele gut aus, da sind Hausärzte total überfordert. Bei geringsten Verdacht, dass etwas nicht in Ordnung ist, gehe direkt zu einem BSD Spezialisten (wie z. B. Pankreaszentrum, siehe entsprechenden Seiten hier im Forum), damit sparst du viel Zeit, denn die kennen sich damit gut aus, und haben gute Geräte. Ach ja, leider braucht man immer Geduld ...
Liebe Grüße
Esther
Sirius VI
Beiträge: 4
Registriert: 23. August 2013, 13:46

Re: Niedrige Elastase-Werte + Beschwerden

Beitrag von Sirius VI »

Danke für deine Antwort,

seit Gestern habe ich nun starken Durchfall und Halsschmerzen evtl. leicht Fieber. Vielleicht besteht ja doch noch die Chance, dass es eine Magen-Darm-Sache ist und der Elastase-Wert wegen Durchfall zu niedrig war...

Brauche ich fürs Pankreas-Zentrum eine Überweisung vom Hausarzt?


Hat sich deine Enzymproduktion irgendwann wieder normalisiert oder musst du jetzt lebenslang das Medikament nehmen? Was war denn die Ursache für deine Insuffizienz?
sternej
Beiträge: 193
Registriert: 9. Januar 2013, 17:40

Re: Niedrige Elastase-Werte + Beschwerden

Beitrag von sternej »

Hi,
na eine Magen-Darm-Geschichte wäre auf jeden Fall das einfachere ...
Obwohl, hat man da im Stuhlgang unverdautes?
Bei mir wurde alles durch eine Stuhlprobe festgestellt. Ich hatte allerdings vorher öfter mal Schmerzen, die ich aber nicht wirklich schlimm fande und als etwas anderes abgetan habe (der Gürtel drückt, hab mich wohl irgendwo gestoßen, hab wohl was falsches gegessen ....). Direkt nachdem ich Kreon vom HA verschrieben bekommen habe und es RICHTIG eingenommen habe, ging es aufwärts. Später im KH wurde dann festgestellt , dass ich pankreas divisum habe, das bedeutet ich habe 2 BSD Gänge, statt 1.
Ja, für das Pankreas-Zentrum brauchst Du eine Überweisung vom HA. Dann bekommt man dort einen Besprechungstermin, nimmt alle vorigen Untersuchungsbefunde mit. Anhand dessen wird dann die weitere vorgehensweise besprochen. Ich war dann für 4 Tage stätionar im KH (mit Einweisung vom HA). Dabei wurde dann meine Diagnose gestellt. Die 4 Tage im KH haben sich also wirklich gelohnt, wäre sonst von Arzt zu Arzt gerannt - und leider kennen sich die meisten nicht aus.
Da meine BSD kaputt ist, stellt sie keine Enzyme her. Das heißt, ich brauche lebenslang Kreon. Daran musste ich mich auch erstmal gewöhnen, aber jetzt macht es mir nix aus, man gewöhnt sich dran und überlegt nicht mehr, sondern nimmt einfach zum Essen Kreon.
Ach ja, auf Alkohol verzichte ich ganz, denn das ist echt nicht gut für die BSD und könnte in meinem Fall eine schlimme Entzündung auslösen.
Halt uns mal auf den Laufenden ...
Esther
Sirius VI
Beiträge: 4
Registriert: 23. August 2013, 13:46

Re: Niedrige Elastase-Werte + Beschwerden

Beitrag von Sirius VI »

Habe vorgestern nix mehr gegessen und gestern dannnur wenig bis abends. Abends hab ich dann Putenschnitzel mit Gemüse und Reis gegessen und viel Verdauungstee getrunken. Ich hatte dann nur leichte Blähungen und kaum Bauchschmerzen, was mich wieder etwas beruhigt hat.

Heute habe ich wieder ne Stuhlprobe entnommen. Stuhl ist (wie immer) relativ hell, weich, klebrig und eher unförmig. Außerdam war wieder teilweise unverdautes (Gemüse?) im Suhl. Durchfall hatte ich heute nicht mehr. Morgen geb ich die ab, dann hab ich bestimmt zu meinem Magen-Darm-Spiegelungstermin die neuen Ergebnisse.


Wie hat das bei dir eigentlich angefangen? Pankreas divisum ist doch quasi angeboren oder? Das heißt doch, dass du schon immer Probleme ghabt haben müsstest? Oder sind die bei dir auch irgendwann mal einfach so aufgetreten? Ist ja echt krass, dass diene BSP nun kaputt ist...
sternej
Beiträge: 193
Registriert: 9. Januar 2013, 17:40

Re: Niedrige Elastase-Werte + Beschwerden

Beitrag von sternej »

Hi,
eigentlich weiss ich gar nicht wie es bei mir angefangen hat. Normalerweise hat man als Embryo 2 Gänge, die dann bereits in der Schwangerschaft verschmelzen. Dieser Schritt fehlt bei mir. Also habe ich das ungewusst, bereits vor meiner Geburt gehabt. Ist doch gut, dass es erst 44 Jahre später anfängt Probleme zu machen. Zwischendurch hatte ich mal Bauchschmerzen, aber tja wer hat das nicht? Habe ich mir - auch als die öfter kamen - keine Gedanken drüber gemacht. Als Frau kann das ja auch andere Ursachen haben, wobei diese Bauchschmerzen anders waren, aber durchaus ertragbar. Mit der Zeit habe ich abgenommen, habe gedacht, dass liegt daran, dass ich mich soooo gesund ernähre. Ich musste ständig, gerade nach "gesundem" Essen (Müsli, Vollkornprodukte ...) zur Toilette, nach ungesunden (Nutella ) so wie so, naja dachte guter Stoffwechsel. Erst als ich '"komisches" im Stuhl hatte, dachte ich, dass kann nicht normal sein. Ist es auch nicht. Deshalb , ich habe keine Ahnung weshalb man noch Unverdautes im Stuhl haben kann, aber es ist auf jeden Fall nicht gut, Essen nicht richtig zu verdauen, da gehen eine Menge Dinge in dem Körper verloren, die der Körper braucht. M. E. ist das hauptsächlich BSD und Darm für zuständig. Gut, dass du eine Darmspiegelung machen lässt. Wenn das nichts bring, geh zum Spezialisten. Also, auch ich hatte weder durchgehend Bauchschmerzen, noch fühlte ich mich irgendwie krank, fand meinen Stuhlgang bis auf die "Stücke" auch okay. Jetzt im Nachhinein weiss ich, dass ich viel zu oft und viel zu viel Stuhlgang hatte.
Ich an Deiner Stelle würde wirklich darauf pochen, zu wissen, warum Du unverdautes im Stuhlgang hast. Und da deine BSD Werte schon mal nicht in Ordnung waren, würde ich die BSD tatsächlich untersuchen lassen, schon alleine um ein für alle mal Klarheit zu haben. Seit dem ich meine Diagnose habe und Freundschaft mit ihr geschlossen habe, geht es mir sehr gut; auch wenn es zwischendurch mal pickt. Meine BSD kann keiner reparieren, aber man (ich) kann jetzt dafür sorgen, dass es meinem Körper besser geht, in dem er alle Vitamine und Mineralien erhält.
Wo wohnst Du eigentlich?
LG Esther
Sirius VI
Beiträge: 4
Registriert: 23. August 2013, 13:46

Re: Niedrige Elastase-Werte + Beschwerden

Beitrag von Sirius VI »

So, ich hab Neuigkeiten:

hatte gestern meine Magen- und Darmsiegelung. Die Ergebnisse weren am 9. September detailliert mit mir besprochen, was mich etwas ärgerte, da ich eigentlich gleich bescheid wissen wollte. Man hat mir aber folgendes gesagt: Ich habe scheinbar eine Magenentzündung. Darm ist OK. Das Große Blutbild und die Stuhlprobe waren auch in Ordnung. Der Elastasewert war, trotz der hellen Farbe, weichen Konsistenz bei 250. Da viel mir natürlich erstmal ein Stein vom Herzen.

Ich nehme jetzt Medikamente gegen die Magenentzündung. Habe gestern versucht was zu essen, das hat aber nur zu Übelkeit und Bauchkrämpfen geführt. Auch heute fühlt sich essen noch komisch an. Aber ich hatte gestern wieder leicht Stuhlgang und obwohl es eher durchfallartig war, wa der Stuhl doch entschieden dunkler als vorher.

Nun lasse ich einfach mal das Ergebnis gelten, dass BSD in ordnung ist und alles vom Magen her kam. Ob sich meine Verdauung tatsächlich bessert werden aber wohl erst die nächsten Wochen zeigen. Ich hoffe einfach mal, dass die Symptome weggehen. Falls sich alles bessert werd ich mir den Termin beim Spezialisten sparen ;). Ich schreib sobald ich mehr weiß.


Ja, das meinte ich, dass du das doch schon seit der Geburt hättest haben müssen. Aber natürlich auch gut, dass es "erst" mit 44 zu den beschwerden kam. Ich finde es auch einfach wichtig zu wissen was los ist. Die ungewissheit stresst einfach total. Sobald man mal weiß was Sache ist, kann man auch anfangen sich mit der Krankheit zu befassen, sie zu akzeptieren und damit Frieden zu schließen.

Ich wohne übrigens in Nürnberg
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