Hallo Rainer!
Nachdem heute so ein Tag des Innehaltens ist (es regnet schon seit dem Morgen), kamen mir viele Gedanken über die vergangenen vier Jahre
hoch und ich fing an, nach Leuten zu suchen, die auch ein Insulinom hatten. Und siehe da... Ich finde es sehr interessant, was du und auch die anderen Betroffenen so mitgemacht haben.
Hatte seit meiner OP im Jahr 2006 das Thema eigentlich begraben (hatte auch das Gefühl, allein auf weiter Flur zu sein) und nicht weiter nach Austauschmöglichkeiten geforscht, obwohl mich andere Verläufe schon sehr interessiert hätten.Auf der anderen Seite hatte ich auch erstmal die Nase voll... Man sagte mir außerdem, wenn so ein Insulinom mal entfernt ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit auch sehr gering, dass so etwas wiederkommt, dh. in ganz seltenen Fällen könne es vorkommen, dass an anderer Stelle der BSD oder auch woanders...... Das ist den Betroffenen ja bekannt!
Also wie gesagt - auch ich habe den Volltreffer gelandet und es war alles andere als lustig!
Ich hatte Ende März 2006 im Abstand von zwei Wochen zwei mal, auffällig einen Tag nach Ausdauerbelastung, sehr merkwürdige Zustände der Desorientiertheit, verbunden mit Hände-/ Unterarm-/ Lippenkribbeln, die mich zum Hausarzt bewegten, der wiederum eine neurolog. Abklärung empfahl. Die Zeit der Diagnose begann. Es folgten EEG, MRT von Kopf und HWS. Erstmal alles ohne Befund und zunächst keine Verdachtsmomente. Schweißausbrüche, extreme Hungergefühle und Gewichtszunahme waren mir nicht bewusst, dh. nicht allzu deutlich.
Mitte April absolvierte ich sogar noch einen Halbmarathon, wieder mit totaler Desoriertiertheit am nächsten Morgen, die nach dem Frühstück langsam wieder verschwand. Sonntag danach, Ostern, war ich morgens nicht wach geworden und aufgrund meines Dämmerzustandes von meinem Mann der Notarzt gerufen. Sehr schnell wurde Unterzucker diagnostiziert, im KH Diabetes ausgeschlossen und aufgrund von Glukosetoleranztest und ständig zu beobachtenden Absinken des BZ der Verdacht auf ein Insulinom ausgesprochen, Sonographie und Endosonographie brachten keinen Befund, so die Überweisung nach Nürnberg Nord ( Endokrinologie). Nach drei Wochen ernsthaft besorgter
Diagnose ( Sono, Endosono, Szinti, CT, MRT, Hungerversuch) weiterhin keinen Befund, lediglich der Verdacht auf ein Insulinom.
Nach eingehender Recherche schickte man mich nach Halle (Saale), zu Prof. Dralle. Dort konnte man nach weiteren MRT´s und CT´s im Calziumstimulationstest mein Insulinom endlich grob lokalisieren, zu sehen war es nicht. Das bedeutete für mich, dass es zunächst laparoskop.(vier Wo später,am 26.06, nach den Ärztesstreiks), entfernt werden soll, wenn es intraoperativ zu sehen und zugänglich ist. Doch so leicht war´s dann doch nicht . Das 9mm große Teilchen hatte sich zwischen Kopf und Korpus innen versteckt und war zudem noch getarnt, dh. das Tumorgewebe war in Farbe und Struktur dem der BSD sehr ähnlich und man musste, um es gut entfernen zu können doch den Bauchraum freilegen( OP-Dauer ca. 3,5 h, 10 Tage im KH) So war ich halt nicht ganz so schnell wieder fit und hab jetzt nen Smiley auf dem Bauch. Mein Erkennungszeichen!!
Seit alledem gehts mir gesundheitlich so gut wie nie, die BSD macht, was sie soll, ohne Einschränkung und ich hoffe natürlich, dass nichts nachkommt.... Laut Aussage der Ärzte in Halle müsse das Messen der BZW der Vergangenheit angehören und ich habs auch seitdem nicht mehr getan.
Letztlich gings dann doch vergleichsweise schnell von A bis OP!
Hoffe, es geht Dir weiterhin so gut wie mir und anderen auch bald wieder!
Beste Wünsche und LG Marie