Zweieinhakb Monate nach der Diagnose
Verfasst: 2. April 2015, 22:04
Hallo miteinander,
ich wollte mich einfach mal wieder melden, nachdem ich mich die letzte Zeit ziemlich rar gemacht habe.
Mein Mann bekommt nun seit 28.02. Chemo mit Folfirinox, die 4. war diesen Montag. Es geht ihm von Mal zu Mal schlechter (die Dosis wird sukzessive erhöht), und es dauert immer länger, bis er sich wieder regeneriert. Diesen Montag hatten wir dann endlich, was wir die ganze Zeit befürchtet hatten: Der arme Kerl war am Speien ohne Ende....
Bei der letzten Chemo war es die Mundschleimhaut, die ihm zu schaffen machte. Dagegen hat unser Onkologe eine offenbar ganz gute Rezeptur verschrieben (muss in der Apo zusammengemixt werden). Jedenfalls haben wir in diesem Zyklus wenigstens DAS Problem los.
Es wird von Woche zu Woche schwerer zu ertragen - für ihn und für mich. Er leidet wie ein Hund und ich leide natürlich mit.
Heute hat er wieder gesagt, das er eh nicht mehr lange leben wird. Abgesehen davon, wie weh das tut - was soll ich darauf sagen? Phrasen dreschen? Abwiegeln? Wäre unfair, dann fühlt er sich nämlich zu Recht nicht ernst genommen. Wir sind über die Phase des Verdrängens, des Schönredens, des Abwiegelns hinaus. Wir sitzen jetzt quasi die Zeit bis Ende Mai aus, dann ist das erste Vierteljahr Chemo vorbei. Die Uniklinik Heidelberg gab uns ja die Empfehlung, nach einem Vierteljahr zu kontrollieren, wie der Tumor sich entwickelt hat. Mir ist himmelangst vor diesem Zeitpunkt. Mein Mann hält sich so wacker und ist unendlich tapfer und will nicht sterben, er kämpft, gegen diesen fiesen Tumor, mit sich selber, ach Gott, ich möchte gar nicht wissen, wie furchtbar das für ihn alles sein muss.
Bei der letzten Chemo hat er den Onkologen geradeheraus gefragt, wie die Chancen sind, dass der Tumor nach Ablauf des Vierteljahres kleiner wird. Der Onkologe hat ihm wahrheitsgemäß geantwortet: Dass es als Erfolg gewertet werden müsse, wenn er zum Stillstand gekommen ist. Danach war eine Woche lang die Hölle los. Ich habe meinen Mann in den ganzen 20 Jahren seit ich ihn kenne so nie erlebt. Reizbar, aggressiv, unausstehlich - wow, das war eine harte Nummer.... Wie hätte ich ihm böse sein können? Die Verletzungen schluckt man runter, bis man fast dran erstickt, es tut unheimlich weh, aber was will man den machen? Streiten? Zurückschreien? Das geht doch nicht....
Jedenfalls hat er gesagt, ok, jetzt bin ich psychisch ja noch ganz gut drauf - wenn die mir aber dann sagen, dass das Ding nicht kleiner geworden ist, weiß ich nicht, was ich mache.
ICH HAB ANGST!!!!! Mir graust vor diesem Zeitpunkt, und ich kann nur inständig hoffen, dass dieser Sch...Tumor unter der Chemo genauso gelitten hat wie mein Mann.
Drückt uns die Daumen!
Liebe Grüße,
Manu
ich wollte mich einfach mal wieder melden, nachdem ich mich die letzte Zeit ziemlich rar gemacht habe.
Mein Mann bekommt nun seit 28.02. Chemo mit Folfirinox, die 4. war diesen Montag. Es geht ihm von Mal zu Mal schlechter (die Dosis wird sukzessive erhöht), und es dauert immer länger, bis er sich wieder regeneriert. Diesen Montag hatten wir dann endlich, was wir die ganze Zeit befürchtet hatten: Der arme Kerl war am Speien ohne Ende....
Bei der letzten Chemo war es die Mundschleimhaut, die ihm zu schaffen machte. Dagegen hat unser Onkologe eine offenbar ganz gute Rezeptur verschrieben (muss in der Apo zusammengemixt werden). Jedenfalls haben wir in diesem Zyklus wenigstens DAS Problem los.
Es wird von Woche zu Woche schwerer zu ertragen - für ihn und für mich. Er leidet wie ein Hund und ich leide natürlich mit.
Heute hat er wieder gesagt, das er eh nicht mehr lange leben wird. Abgesehen davon, wie weh das tut - was soll ich darauf sagen? Phrasen dreschen? Abwiegeln? Wäre unfair, dann fühlt er sich nämlich zu Recht nicht ernst genommen. Wir sind über die Phase des Verdrängens, des Schönredens, des Abwiegelns hinaus. Wir sitzen jetzt quasi die Zeit bis Ende Mai aus, dann ist das erste Vierteljahr Chemo vorbei. Die Uniklinik Heidelberg gab uns ja die Empfehlung, nach einem Vierteljahr zu kontrollieren, wie der Tumor sich entwickelt hat. Mir ist himmelangst vor diesem Zeitpunkt. Mein Mann hält sich so wacker und ist unendlich tapfer und will nicht sterben, er kämpft, gegen diesen fiesen Tumor, mit sich selber, ach Gott, ich möchte gar nicht wissen, wie furchtbar das für ihn alles sein muss.
Bei der letzten Chemo hat er den Onkologen geradeheraus gefragt, wie die Chancen sind, dass der Tumor nach Ablauf des Vierteljahres kleiner wird. Der Onkologe hat ihm wahrheitsgemäß geantwortet: Dass es als Erfolg gewertet werden müsse, wenn er zum Stillstand gekommen ist. Danach war eine Woche lang die Hölle los. Ich habe meinen Mann in den ganzen 20 Jahren seit ich ihn kenne so nie erlebt. Reizbar, aggressiv, unausstehlich - wow, das war eine harte Nummer.... Wie hätte ich ihm böse sein können? Die Verletzungen schluckt man runter, bis man fast dran erstickt, es tut unheimlich weh, aber was will man den machen? Streiten? Zurückschreien? Das geht doch nicht....
Jedenfalls hat er gesagt, ok, jetzt bin ich psychisch ja noch ganz gut drauf - wenn die mir aber dann sagen, dass das Ding nicht kleiner geworden ist, weiß ich nicht, was ich mache.
ICH HAB ANGST!!!!! Mir graust vor diesem Zeitpunkt, und ich kann nur inständig hoffen, dass dieser Sch...Tumor unter der Chemo genauso gelitten hat wie mein Mann.
Drückt uns die Daumen!
Liebe Grüße,
Manu