Diabetes, Insulinpumpe oder Spritze
Verfasst: 17. Dezember 2008, 11:15
Meine Nichte ist Diabetikerin Typ 1 und hat schon seit vielen Jahren eine Insulinpumpe. Ich kann mich daran erinnern das sie mir von verstopften Kanülen, entzündeten Zugängen oder rausgerissenen Schläuchen erzählte. Mich erfüllte das mit einem gewissen Erstaunen, verstand aber ihr Argument das sie nicht spritzen wollte.
Dann hatte ich meine Opertion und S. riet mir zur Pumpe, das sei doch weniger aufwendig als mehrmals am Tag zu spritzen. Ich interessierte mich wirklich für die Pumpe, denn ich habe Angst vor Spritzen! Allerdings was ich hörte überzeugte mich nicht sonderlich. Stechen müsste ich schon 1-2mal die Woche um einen Zugang zu legen, das könnte sich auch schon mal entzünden oder verstopft sein - und ich müsse damit rechnen das ich erstmal viele blaue Flecken haben würde. Wieso blaue Flecken?? "Naja, bis du dann richtig eingestellt bist kannst du schon mal über oder unterzuckern, dann kippst du halt mal eben um".
Ich grübelte, blaue Flecken habe ich dauernd, das ist kein Problem. Umgekippt bin ich das letztemal in der Pubertät, da allerdings dauernd, aber Diabetiker und Entzündungen? Schlecht verheilende Wunden? Nein das ist glaube ich alles zusammengenommen nichts für mich. Ich informierte mich weiter, kam zu dem Schluß: Mit Pumpe muss man ein durch und durch strukturierter Mensch sein, mit dem Hang zu Perfektionismus und der Bereitschaft zur Dauerselbstbeobachtung.
Also gut strukturiert als Diabetiker sollte man sowieso sein - eigentlich keine Krankheit für mich , ich bin eher chaotisch.
Im Krankenhaus hing ich zwar an der Insulinpumpe, wurde aber Insulinfrei entlassen.......
In der Reha lernte ich dann andere Insulinpumpendiabetiker kennen, einer war dauernd im Unterzucker und viel oft um. Naja, der wollte das irgendwie auch so, hatte ich den Eindruck. Sein Hauptziel war die REHA ad absurdum zu führen- was hieß: immer das Gegenteil von dem tun, was er sollte.
Ein anderer Pumpenmensch kam prima damit klar! Aber der wußte zu 200% über sich und seine Reaktionen Bescheid, hatte seine Kabelage mehrfach abgesichert, da konnte nichts raus- oder wegrutschen, seine Zugänge legte er alle 2 Tage und pflegte dieselben andächtig.
Ich selber habe mich für die Spritze entschieden. Ich weiß das ich das nicht optimal handhabe, da ich gelegentlich einfach vergesse zu spritzen, das kann am Tage sein, das kann aber auch das Basalinsulin betreffen.
Die Frage was besser ist, hat einen ganz banalen traurigen Hintergrund.
Am 8. Dezember machte sich völlig unverhofft mein Hundefreund Wilfried vom Acker. Ich vermute das er entweder vergessen hat zu spritzen - er befand sich oft in der Überzuckerung, die er wiederum mit Vorliebe mit Alkohol in den Griff bekam oder er befand sich in der Unterzuckerung, weil er zuviel gespritzt hat. Auch das ging so piel mal Daumen.
Exakt eine Woche später machte sich ein anderer Freund aus dem Staub, ein Pumpenträger.In der kurzen Zeit unserer Freundschaft verstand er es mein Entsetzten was die Insulinpumpe anging noch zu verstärken. Mal rutschte der Schlauch raus, mal war die Batterie alle und was er erzählte was ihm damit noch so alles passiert war, war für mich klar. Ich Pumpe - nie! Und dich bringe ich auch noch zur Spritze zurück!
Liebe Mitkranken, ich glaube wir wissen manchmal garnicht was wir unseren Familien und Freunden im Umgang mit unserer Krankheit antun.
Wie oft maule ich meine Tochter an, weil sie mindestens morgens und abends anruft, es liegen 400km zwischen uns. Ich habe mich heute morgen bei ihr entschuldigt und werde hoffentlich den Grund nicht wieder vergessen!
Dann hatte ich meine Opertion und S. riet mir zur Pumpe, das sei doch weniger aufwendig als mehrmals am Tag zu spritzen. Ich interessierte mich wirklich für die Pumpe, denn ich habe Angst vor Spritzen! Allerdings was ich hörte überzeugte mich nicht sonderlich. Stechen müsste ich schon 1-2mal die Woche um einen Zugang zu legen, das könnte sich auch schon mal entzünden oder verstopft sein - und ich müsse damit rechnen das ich erstmal viele blaue Flecken haben würde. Wieso blaue Flecken?? "Naja, bis du dann richtig eingestellt bist kannst du schon mal über oder unterzuckern, dann kippst du halt mal eben um".
Ich grübelte, blaue Flecken habe ich dauernd, das ist kein Problem. Umgekippt bin ich das letztemal in der Pubertät, da allerdings dauernd, aber Diabetiker und Entzündungen? Schlecht verheilende Wunden? Nein das ist glaube ich alles zusammengenommen nichts für mich. Ich informierte mich weiter, kam zu dem Schluß: Mit Pumpe muss man ein durch und durch strukturierter Mensch sein, mit dem Hang zu Perfektionismus und der Bereitschaft zur Dauerselbstbeobachtung.
Also gut strukturiert als Diabetiker sollte man sowieso sein - eigentlich keine Krankheit für mich , ich bin eher chaotisch.
Im Krankenhaus hing ich zwar an der Insulinpumpe, wurde aber Insulinfrei entlassen.......
In der Reha lernte ich dann andere Insulinpumpendiabetiker kennen, einer war dauernd im Unterzucker und viel oft um. Naja, der wollte das irgendwie auch so, hatte ich den Eindruck. Sein Hauptziel war die REHA ad absurdum zu führen- was hieß: immer das Gegenteil von dem tun, was er sollte.
Ein anderer Pumpenmensch kam prima damit klar! Aber der wußte zu 200% über sich und seine Reaktionen Bescheid, hatte seine Kabelage mehrfach abgesichert, da konnte nichts raus- oder wegrutschen, seine Zugänge legte er alle 2 Tage und pflegte dieselben andächtig.
Ich selber habe mich für die Spritze entschieden. Ich weiß das ich das nicht optimal handhabe, da ich gelegentlich einfach vergesse zu spritzen, das kann am Tage sein, das kann aber auch das Basalinsulin betreffen.
Die Frage was besser ist, hat einen ganz banalen traurigen Hintergrund.
Am 8. Dezember machte sich völlig unverhofft mein Hundefreund Wilfried vom Acker. Ich vermute das er entweder vergessen hat zu spritzen - er befand sich oft in der Überzuckerung, die er wiederum mit Vorliebe mit Alkohol in den Griff bekam oder er befand sich in der Unterzuckerung, weil er zuviel gespritzt hat. Auch das ging so piel mal Daumen.
Exakt eine Woche später machte sich ein anderer Freund aus dem Staub, ein Pumpenträger.In der kurzen Zeit unserer Freundschaft verstand er es mein Entsetzten was die Insulinpumpe anging noch zu verstärken. Mal rutschte der Schlauch raus, mal war die Batterie alle und was er erzählte was ihm damit noch so alles passiert war, war für mich klar. Ich Pumpe - nie! Und dich bringe ich auch noch zur Spritze zurück!
Liebe Mitkranken, ich glaube wir wissen manchmal garnicht was wir unseren Familien und Freunden im Umgang mit unserer Krankheit antun.
Wie oft maule ich meine Tochter an, weil sie mindestens morgens und abends anruft, es liegen 400km zwischen uns. Ich habe mich heute morgen bei ihr entschuldigt und werde hoffentlich den Grund nicht wieder vergessen!