CEA
CEA: Wichtigster Marker für kolorektale Tumoren
Die wichtigste Rolle spielt die CEA-Bestimmung bei Dickdarm- und Enddarmkrebs.
Zellen, die CEA (engl. "carcino-embryonic antigen" = karzinoembryonales Antigen) bilden, bauen dieses Zucker-Eiweiß-Molekül in ihre Zellwand ein und geben es auch ins Blut ab. Der Marker ist somit sowohl auf Zellen als auch in Körperflüssigkeiten nachweisbar. CEA gehört zu den drei einsetzbaren Tumormarkern bei der Diagnosestellung von Tumoren des Dickdarms, des Magens, der Lunge, der Bauchspeicheldrüse, der Speiseröhre und der Schilddrüse sowie von Brustkrebs. Gutartige Erkrankungen, die oft mit einer CEA-Erhöhung einhergehen, sind Entzündungen von Leber, Bauchspeicheldrüse, Darm (Colitis ulcerosa, Divertikulitis), Magen und Lunge sowie die vor allem alkoholbedingte Leberzirrhose. Auch bei starken Rauchern sind die Werte manchmal auffällig hoch. Bei dauerhaft erhöhten Werten ist allerdings die Wahrscheinlichkeit groß, dass ein bösartiger Tumor dafür verantwortlich ist.
Die wichtigste Rolle spielt die CEA-Bestimmung bei Dickdarm- und Enddarmkrebs. Einigen Studien zufolge weist ein CEA-Anstieg in der Verlaufskontrolle und im Rahmen der Nachsorge wesentlich empfindlicher und früher auf ein neuerliches Tumorwachstum am Operationsort oder auf Metastasen in anderen Organen hin als Computertomographie- und Ultraschalluntersuchungen oder Darmspiegelungen. Daher empfehlen amerikanische (ASCO, American Society of Clinical Oncology;
http://www.asco.org) und Europäische (EGTM,
European Group on Tumour Markers;
http://egtm.eu/1280.html) Leitlinien zur Nachsorge die Bestimmung des CEA-Wertes alle zwei bis drei Monate in den ersten zwei Jahren. Doch andere Studien kamen zu gegenteiligen Ergebnissen. Beigelegt ist die Diskussion noch nicht. Die deutschen Verantwortlichen für die von der Deutschen Krebsgesellschaft herausgegebene Leitlinie Kolonkarzinom schätzen den Stellenwert der CEA-Bestimmung geringer ein und geben derzeit nach fortgeschrittenen Erkrankungen in den ersten beiden Jahren halbjährliche statt vierteljährliche Bestimmungsintervalle vor, ebenso beim Rektumkarzinom. Eine weitere Rolle spielt CEA neben anderen Markern für die Verlaufskontrolle und, in Einzelfällen, für die Diagnose beim medullären Schilddrüsen- sowie beim Magenkarzinom.
CA 15-3
Erhöhte Werte von CA 15-3 (engl. "cancer antigen" = Krebsantigen), eines Zucker-Eiweiß-Moleküls, sind bei Brust- und Eierstockkrebs zu finden. Gutartige Erkrankungen, in deren Verlauf die CA 15-3-Werte ebenfalls ansteigen können, sind Hepatitis (Leberentzündung), Leberzirrhose, Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) sowie entzündliche Erkrankungen der Lunge und des Magen-Darm-Trakts. CA 15-3 hat seine größte Bedeutung in der Verlaufskontrolle bei Brustkrebs. Die Höhe der Werte steht recht gut in Beziehung mit der Krankheitsaktivität und lässt auch eine Abgrenzung gegenüber gutartigen Erkrankungen der weiblichen Brust zu. Nach der 2004 von deutschen Fachgesellschaften herausgegebenen Leitlinie Brustkrebs (
http://www.senologie.org) ist der Einsatz der CA 15-3-Bestimmung allerdings Patientinnen vorbehalten, bei denen der Krebs bereits Metastasen gestreut hat.
CA 125
Auch CA 125 ist ein Zucker-Eiweiß-Molekül, das als Tumormarker beim Eierstockkrebs große Bedeutung hat. In der Verlaufskontrolle weisen Erhöhungen der Werte mit relativ hoher Sicherheit auf ein Rezidiv oder auf Metastasen hin. Deutsche Krebsexperten haben sich deshalb 2003 in einer Leitlinie zur Therapie des Eierstockkrebses (
http://www.krebsgesellschaft.de/download/
e4_maligneovarialtumoren.pdf) darauf geeinigt, bei normalen CA 125-Werten sowie unauffälligem klinischem und laborchemischem Befund routinemäßige aufwändige Untersuchungen, etwa mittels Computertomographie für verzichtbar zu erklären. Neben anderen gynäkologischen Tumoren gehen auch Krebserkrankungen der Bauchspeicheldrüse und des Gallengangs gehäuft mit erhöhten CA 125-Werten einher, ohne dass hier der Tumormarker den Stellenwert wie beim Eierstockkrebs hat. Gutartige Erkrankungen, bei denen ebenfalls der CA 125-Wert erhöht sein kann, sind Leberzirrhose, akute Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung), akute Cholezystitis (Gallenblasenentzündung) sowie gutartige gynäkologische Erkrankungen oder Entzündungen.
CA 19-9
Dieser Marker, ein Glykolipid (Zucker-Fett-Verbindung), tritt vor allem bei Tumoren der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), der Leber und der Gallenwege, des Magens sowie des Dick- und Enddarms häufig erhöht auf. Oft gehen aber auch akute und aktive Erkrankungen des Leber, der Bauchspeicheldrüse und der Galle, insbesondere Leberzirrhose, Mukoviszidose, akute Leberzellnekrose (bei Vergiftungen) oder ein Gallengangsverschluss mit einer CA 19-9-Erhöhung einher. Die Bestimmung des CA 19-9-Wertes hat laut der aktuellen Leitlinien in der Diagnostik von Magen- und Dickdarmkrebs sowie in Einzelfällen auch bei Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs einen Stellenwert.
CA 72-4
Hauptindikationen für die Bestimmung von CA 72-4 sind Verlaufs- und Therapiekontrolle bei einer bestimmten Form von Eierstockkrebs, dem muzinösen Ovarialkarzinom, und beim Magenkarzinom. Erhöhte CA 72-4-Werte werden bei Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung), Leberzirrhose, Lungenerkrankungen, rheumatischen Erkrankungen, Ovarialzysten, gastrointestinalen Erkrankungen sowie bei gynäkologischen Erkrankungen gefunden. Die Markerwerte sind in diesen Fällen aber eher nur gering oder nur vorübergehend erhöht und gehen nach Therapie der vorliegenden Erkrankung wieder zurück. In ganz seltenen Fällen werden auch bei Gesunden höhere Werte gemessen, ohne dass ein Grund dafür gefunden werden kann. Bösartige Erkrankungen, die mit erhöhten CA 72-4-Werten einhergehen, sind gynäkologische Tumoren (Eierstock-, Brustkrebs, Gebärmutterkörper- und Gebärmutterhalskrebs) und Karzinome des Magen-Darm-Traktes (Gallenwegs-, Bauchspeicheldrüsen-, Speiseröhren-, Magenkarzinom sowie Dick- und Enddarmkrebs). CA 72-4 hat zwar eine relativ hohe Sensitivität für das muzinöse Ovarialkarzinom, oft schon in frühen Stadien. In den Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft spielt CA 72-4 allerdings nur bei der Diagnostik von Dickdarmkrebs und in Einzelfällen von Magenkarzinomen eine Rolle (jeweils neben CA 19-9 und CEA als einer von drei möglichen Markern).
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