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Ausschleichen von BTM-Pflaster

Verfasst: 30. Januar 2009, 10:30
von Albatros
Hallo Zusammen,

ich konnte keinen Thread finden, in dem ich meine Frage unterbringen konnte, deshalb eröffne ich einen Neuen.

Wie ich ja zuvor schon in anderen Beiträgen berichtet habe, ist mein Mann Horst am 17.12.08 in Bochum gewhippelt worden. Seit dem 1. KH-Aufenthalt in Bochum (Notfallbehandlung v. 10.11-21.11.08) hat er die Behandlung mit dem 50mg Morphium-Pflaster. Auch nach der OP wurde das Pflaster weiter geklebt.
Ich habe ja schon berichtet, dass wir am Dienstag 27.01.09 die Dosis halbiert haben. Unser HA stimmte zu und meinte, wenn es "schmerztechnisch" nicht klappen sollte könnten wir die Dosis wieder raufsetzen. Es wurden auch die Blutwerte noch mal genommen, soweit alles ok, nur die Entzündungswerte sind wieder stark angestiegen.
Am Dienstag und Mittwoch hat Horst fast nur geschlafen, mit kurzen Unterbrechungen. Gestern bat er mich dann den HA anzurufen und mitzuteilen, dass er wieder starke Schmerzen hat. Er klagt auch über Übelkeit, wirre Träume, Schweißausbrüche, Schüttelfrost etc. für mich sieht das nach Entzugsproblemen aus.
Der HA meinte wir sollten wieder 50mg kleben. Horst möchte aber unbedingt die BTM loswerden, also habe ich unseren HA darauf hingewiesen, dass wir ja zusätzlich zum 25mg Pflaster ein 12mg Pflaster kleben könnten, somit wäre die Dosis nur geviertelt.
Er sagte diese Vorgehensweise wäre zwar unüblich, aber er könnte es sich vorstellen auf Grund der besonderen Schmerzempfindlichkeit so zu verfahren! Wir haben jedoch gestern nachmittag das 12mg Pflaster nicht mehr dazugeklebt, da der Pflasterwechsel für heute morgen anstand (Empfehlung von HA)
Horst hat die ganze Nacht nicht geschlafen. Er hat so starke Schmerzen im Bauch, am meisten dort wo die T-Drainage noch liegt, dass er zusätzlich heute morgen 40 Tr. Tilidin nehmen musste. Termin zum Entfernen ist am 10.02. in Bochum.

Ist das alles noch normal bei uns :?: Für mich ist es unendlich schwer ihn so leiden zu sehen :cry: Diese Hilflosigkeit zusehen zu müssen und nichts für ihn tun zu können ist für mich schrecklich.

Könnte ihr mir eure Erfahrungen mit dem Ausschleichen der BTM mitteilen?

Liebe Grüße von einer ratlosen und traurigen
Andrea

Re: Ausschleichen von BTM-Pflaster

Verfasst: 30. Januar 2009, 10:42
von yasmin75
Hallo liebe Albatros,



ihr habt so weit ich es verstanden habe gleich halbiert also
50% reduziert.
Das er wirre Träume hat und sehr große Schmerzen das ist
von dir schon richtig erkannt,der Entzug.
Fragt doch euren Arzt wie es ausschauen würde wenn man
mit einer 20% reduzierung weiter machen würde.
Der Entzug wäre dann nicht so heftig.



LG
Yasmin

Re: Ausschleichen von BTM-Pflaster

Verfasst: 30. Januar 2009, 10:52
von yasmin75
Hilft euch dabei nur der HA?
Besser wäre es auch wenn dein Mann das mit einem
Schmerztherapeuten besprechen würde.

Der wüsste auch besser was man zusätzlich verabreichen kann
um die Entzugserscheinungen zu lindern und somit auch zu vermeiden
das diese Entzugsschmerzen chronisch werden könnten.


LG
Yasmin

Re: Ausschleichen von BTM-Pflaster

Verfasst: 30. Januar 2009, 10:53
von Albatros
Liebe Yasmin,

unser HA meinte, es wäre die normale Vorgehensweise die Dosis von 50 mg auf 25 mg zu halbieren. Steht auch im Beipackzettel.
Wir haben heute morgen ja 37 mg geklebt. Jetzt schläft Horst, aber er hat starke Träume. Hat starke Zuckungen der Gliedmassen und auch die Augenbewegungen sind ganz stark.

Ich bin sehr besorgt um ihn und überlege ob ich nicht mal in Bochum anrufen sollte.... aber was können die jetzt noch machen??
Horst hat Angst, dass er nicht mehr ohne BTM-Pflaster schmerzfrei wird, oder im schlimmsten Fall nochmals operiert werden muß.

Re: Ausschleichen von BTM-Pflaster

Verfasst: 30. Januar 2009, 11:12
von tula
Guten Morgen, Albatros,
leider kann ich nicht mit Erfahrungen beisteuern.

Möchte Dir nur sagen, ich kann so gut nachvollziehen,
wie es in Dir aussieht.

Ich wünsche Euch alles Gute.

Vielleicht rufst Du doch mal in Bochum an, wenn Du dort
einen vertrauten Ansprechpartner hast und schilderst
Deine Sorgen :!: :?:

LG
Ulla

Re: Ausschleichen von BTM-Pflaster

Verfasst: 30. Januar 2009, 11:20
von Albatros
@ Yasmin
z Zt. haben wir "nur" unseren HA als Ansprechpartner. Und wir wissen ja aus der Vergangenheit, dass er die Dinge gerne selber angeht und nicht gerne an andere (kompetentere) Stellen abgibt.

@ Ulla
Danke für deine lieben Worte. Ich heule schon den ganzen morgen.... :arrow: Angehörige sind auch nur Menschen :cry:

Re: Ausschleichen von BTM-Pflaster

Verfasst: 30. Januar 2009, 12:57
von Lutz Otto
:hallo: Albatros,

bin ja seit Jahren, selber chron. Schmerzpatient, habe aber nie Pflaster verordnet bekommen.
Die Schmerzen, waren vor der OP und sind nach den OPs geblieben, aber ich war nie ganz beschwerdefrei.
Um mich richtig einzustellen, habe ich diverse Ärzte konsultiert, und jeder hat bestimmt sein Bestes probiert und gegeben.
Seit 2002 nehme ich jetzt sehr starke Schmerzmedikamente, zuvor waren es die üblichen, wie Novalgin, Tramal und wie sie alle heißen.
Nun bin ich seit 2004 in einer Schmerzambulanz, vernünftig eingestellt geworden, und habe als Notfall ein Bedarfsmedikament, welches ich bei starken Schüben einnehmen kann.
Dieses wurde bei und in der Uni - Schmerzambulanz gemacht. Somit habe ich die Ärzte gemeinsam in einen Haus. Gastro, Chirurgie und die Schmerzambulanz. Die Ärzte tauschen sich somit unter einander aus, was sehr gut funktioniert.
Was ich dir damit sagen möchte, ich kann mir nicht wirklich vorstellen, das euer HA, sich mit dem breiten Spektrum der Schmerztherapie auskennt.
Ich bin der Meinung, ihr solltet darauf bestehen, euch bei einem geeigneten Schmerztherapeuten/Schmerzambulanz vorzustellen, dann wäre eine gute Schmerztherapie sicherlich möglich. Sollten das bei Horst Entzugserscheinungen sein, so hättet ihr dort bestimmt auch, den richtigen Ansprechpartner.
Ihr solltet darüber auf jeden Fall nachdenken, um eine gezielte Therapie zu gewährleisten.
Ich wünsche dir und Horst alles, alles Gute und vorallem eine schmerzfreie Zeit.

LG aus Magdeburg

Lutz

Re: Ausschleichen von BTM-Pflaster

Verfasst: 31. Januar 2009, 11:55
von Albatros
:hallo: meine Lieben,

gestern haben wie die Dosis des Pflasters hochgefahren auf 37 mg. Und was soll ich euch sagen? ............

:klatsch: :daumenh: Es geht ihm viiiiel BESSER :!: :!: :D :klatsch:

Die starken Bauchschmerzen haben nachgelassen, er hat auch ganz gut geschlafen. Und Appetit ist auch wieder da. :)

Wir werden nächste Woche einen Termin bei einem Schmerzspezialisten machen, damit wir auf der sicheren Seite sind.

Ich möchte mich recht herzlich bei allen bedanken die mir hier oder per PN geantwortet haben. So eine Familie im Rücken zu haben stärkt denselben beträchtlich :)

Ich wünsche Euch allen noch ein beschwerdefreies Wochenende

Re: Ausschleichen von BTM-Pflaster

Verfasst: 1. Februar 2009, 10:38
von Albatros
Meine Lieben,

habt ganz herzlichen Dank für eure Antworten.

Und danke auch nochmal, dass ich mich bei EUCH "ausheulen" durfte. Früher musste ich das immer mit mir alleine ausmachen und konnte meinen Kummer nirgendwo loswerden.
Ich schöpfe hier sehr viel Kraft und bin jedem einzelnen Dankbar für seinen Beistand.

Ihr seid wirklich toll. :daumenh: :daumenh:

Re: Ausschleichen von BTM-Pflaster

Verfasst: 1. Februar 2009, 19:12
von Martin R.
Hallo Albatros,

bin ja auch langjähriger Schmerzpatient mit dementsprechenden Morhinen. Ich finde die Halbierung geht gar nicht, wenn dann wesentlich langsamer "ausschleichen".
Aber würde unbedingt mit erfahrenen Schmerzspezialisten zusammen arbeiten.
Diese "Zustände" die Dein Mann hatte, können dann hoffentlich gemildert werden bei einem
"langsamen Versuch"

Viel Erfolg