Bauchspeicheldrüse entzündet...

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mattes
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Registriert: 23. Februar 2009, 19:51

Bauchspeicheldrüse entzündet...

Beitrag von mattes »

Guten Abend allerseits,

ich bin beim googeln auf euer Forum gestoßen, hab mich zunächst etwas umgesehen und jetzt registrieren lassen. Mein Problem ist folgendes: Ich trinke Alkohol seit ich 18 bin (jetzt bin ich 45). Zuerst ganz normal in Gesellschaft, mit der Zeit jedoch immer mehr und auch täglich (zuletzt ca. 6 x 0,5 l Bier oder entspr. Wein am Tag). Diese Menge etwa seit ich mitte November arbeitslos wurde. Vor 2,5 Wochen etwa habe ich zudem nach einer Absage eine halbe Flasche Cognac geleert mit der Folge, daß ich tagsdarauf Schmerzen in der Lebergegend bekam und mir das einen ziemlichen Schreck einjagte (seitdem habe ich nichts alkoholisches mehr getrunken). Ich hatte bereits im Juli ähnliche Schmerzen, und auch in zurückliegenden Jahren trat das auch schon mal auf, verschwand aber immer von selbst. Diesmal waren die Schmerzen jedoch sehr heftig (mehr so stichartig aufflammend, nicht ständig) so daß ich beschloß zum Arzt zu gehen (ich dachte an eine alk. Hepatitis). Leberwerte wurden gemacht, wobei außer einer mäßigen Erhöhung des Gamma-GT alles im Referenzbereich war. Heute wurde eine Oberbauchsonographie gemacht wobei sich ergab, daß die Bauchspeicheldrüse entzündet ist (O-Ton Arzt: "...sieht bescheiden aus.") An der Leber wurde soweit nichts festgestellt, sie sei o.k.. Jetzt bin ich etwas verunsichert, da ich bei meiner Recherche im Internet zum Thema "Pankreatitis" gelesen habe, daß hier ein Krankenhausaufenthalt mit Nahrungskarrenz und intravenöser Ernährung etc. angesagt sei, bzw. weitergehende (stationäre) Untersuchungen indiziert seien. Mir wurde lediglich der Verzicht auf Fett, Alkohol, Milchprodukte und Zucker dringend nahegelegt. Außerdem noch zwei Präparate, die zum einen wohl auf Säureregulation des Magens und zum andern gegen eine "Motilitätsstörung" im Magen-Darm-Bereich abzielen. Ich soll nur gedünstetes oder gekochtes Fleisch und Gemüse essen. Ich habe aber richtig Hunger auf etwas "gescheites" und mir ist bislang auch immer alles bekommen. Ich esse gerade einen Salat mit Schafskäse und anschließend habe ich Hunger auf eine Dose Heringsfilets in Tomatensosse. Die letzten Tage war ich schmerzfrei (eigentlich hielten die Schmerzen nur 2-3 Tage an, auch nur am ersten Tag richtig stark). Jetzt wo ich das schreibe, merke ich wieder ein bisschen was, aber nun an der rechten Flanke... vielleicht, weil ich gerade dran denke. Ich soll erst am 23.03. wieder zum Ultraschall. Ist diese Vorgehensweise seitens des Arztes normal oder müßte hier nicht eine eingehendere Untersuchung im Vorfeld stattfinden, um beispielsweise den Grad der Entzündung festzustellen oder auch prekäre Komplikationen auszuschliessen? Ausgesprochene Pankreas-relevante Blutuntersuchungen wurden (noch) nicht gemacht... Wer kennt sich hier aus oder hat ähnliches hinter (vor) sich? Bin für jeden Tipp dankbar!

Gruß aus Oberbayern von mattes
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Reinhard
Beiträge: 656
Registriert: 1. Mai 2008, 09:32
Wohnort: Bückeburg

Re: Bauchspeicheldrüse entzündet...

Beitrag von Reinhard »

Hallo Mattes,
der Grund für die Probleme mit der Pankreas ist der Alkoholabusus. Wobei ich mir noch immer nicht sicher bin, ob extremer Stress das noch erheblich begünstigt. Dass Du das alles so in dieser Form hier so darstellst finde ich toll. Die meisten verdrängen und drucksen rum. Das was Rudi geschrieben hat ist im Grunde schon richtig. Das allerwichtigste ist jetzt abstinent zu bleiben. Wenn nicht droht eine akute (evt. sogar nekrotisierende) Pankreatitis die oft tödlich endet. Aber soweit soll es ja nicht kommen. Und chronisch soll die Erkrankung ja auch nicht werden.
Was ich nicht verstehe ist die Tatsache, dass keine Blutuntersuchungen (Lipase-Amylase) während des Akutzustandes gemacht wurden. Jetzt machen sie m.E. wenig Sinn, da die Werte mutmaßlich wieder im Normbereich sind. Also zunächst die Drüse schonen und dementsprechend die Ernährung darauf einstellen. Sollte auf längere Zeit nichts mehr in der Richtung passieren, kann man ja wieder vorsichtig mit "Normalkost" beginnen. Das natürlich im üblichen vernünftigen Rahmen. Nur Alkohol ist tabu, da Du jetzt weißt, dass Deine Drüse besonders empfindlich darauf reagiert. (Da achtet man auf die Leber und das Gewitter kommt von der anderen Seite :mrgreen: )
Was, wenn die Schmerzen wiederkommen und das sehr heftig? Sofort ein geeignetes Krankenhaus (vorher abklären, notfalls mit Hilfe des AdPs) aufsuchen. Aber wollen wir hoffen, dass dieses nicht eintritt. Wünsch Dir alles Gute! Bei Fragen oder Veränderungen im Sinne einer Verschlimmerung sofort melden.
Lieben Gruß
Reinhard
Corinna B.
Beiträge: 732
Registriert: 18. August 2008, 18:13
Wohnort: 25704 Meldorf

Re: Bauchspeicheldrüse entzündet...

Beitrag von Corinna B. »

Hallo Matthes,
als bei mir die erste Pankreatitis festgestellt wurde, wurde ich von meiner Hausärztin rabiat auf Haferflocken in Wasser gekocht, mit einer Prise Salz gesetzt, trinken durfte ich nur Wasser.
Allerdings störte das meine BSD nicht weiter - auch ohne Schmerzen verdaute sie sich fröhlich weiter, bis dann nichts mehr ging und ich Holter die Polter ins Krankenhaus musste. Ich konnte noch nichtmal großartig etwas für meine Kinder klären, aber die waren schon 15/16Jahre.
Das ist zwar hart mit den Haferflocken, aber im Anfang hilft das wirklich. Die Drüse erholt sich am besten, wenn sie wenig oder keine Belastung erfährt. Und Nahrung verarbeiten ist Belastung.

Ich weiß nicht wie das mit Deinem Alkoholverbrauch ist. Du weißt das die Anonymen Alkoholiker von einer Alkoholabhängigkeit bereits bei einer Flasche Bier sprechen, wenn du diese Flasche Bier täglich trinken musst!.
Einen Alkohol-Mißbrauch betreibst du eindeutig schon dadurch, das Du Deine Probleme mit Alkohol überdecken willst.
Auch wenn Du jetzt mächtig Probleme hast, vielleicht ist es möglich sie anders zu lösen. Es gibt Selbsthilfegruppen wie die unsere ( und Beste natürlich ;-) ! ), aber auch für Arbeitslose, Alkohol- Gefährdete usw. Vielleicht lenkt dich eine Arbeit in solcher Gruppe ab. Und dann gibt es ja noch Therapiemöglichkeiten....... Also alleine bist Du nicht !

Lieben Gruß
Mit lieben Gruß
Corinna B.

Wenn dies unser letzter Tag auf Erden wäre, würden wir ihn dann nicht lieber mit Liebe statt mit Verurteilungen verbringen?
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mattes
Beiträge: 4
Registriert: 23. Februar 2009, 19:51

Re: Bauchspeicheldrüse entzündet...

Beitrag von mattes »

Hallo Rudi, Reinhard und Corinna!

Zunächst vielen Dank für euer Feedback! Hat mich sehr gefreut, so schnell Reaktionen aus dem Forum zu erhalten! Die Dose Fisch habe ich mir gestern abend dann doch "verkniffen", obwohl ich sehr Appetit darauf hatte... Habe heute früh bis jetzt auch nichts gegessen (ich esse eigentlich erst abends), weil ich einfach nicht weiß, was ich denn essen soll. Ich trinke halt eimerweise Tee (erst 3-4 Suppentassen schwarzen, dann über den Tag Pfefferminztee in Mengen). Ich nehme bislang, auch die ersten 4 Tassen heute, Zucker zum Süßen (nach Rücksprache mit der Sprechstundenhilfe gestern abend). Oder sollte ich besser Süßstoff nehmen? Mir sind desweiteren nachts noch ein paar Fragen eingefallen, die ich hier gerne an euch im Forum stellen möchte:

- ich rauche, und das nicht zuwenig (fast schon "Kette"). Der Arzt meinte, es sei nicht endgültig bewiesen, daß das dem Organ schadet. Stimmt das?
- ich habe mir Roggenbrot mit Kürbis- und Sonnenblumenkernen gekauft. Reicht das für die Ernährung bis zur nächsten Untersuchung (in 4 Wochen)? Ist ja ziemlich einseitig! Woher soll der Rest kommen (Fett, Eiweiß etc.) wenn man, wie Corinna beschrieben, z. B. nur Haferflocken und so ißt??
- kann ich nicht zwischendurch, wenn ich auf den Fettgehalt achte (wieviel pro Tag?), auch mal Wurst oder ein Fertiggericht essen?
- zu den verschriebenen Medikamenten: verschrieben wurde MCP AL 10 und OMEP 20 mg. Nach Durchlesen der Packungsbeilagen habe ich erstmal nichts eingenommen wegen den Nebenwirkungen auf die Leber (ich gehe davon aus, daß die bestimmt auch einen Knacks hat, auch wenn es labor- und ultraschalltechnisch (noch) keinen Hinweis darauf gibt). Was soll denn das MCP bewirken (ist gegen Bewegungsstörungen des Magen-Darm-Trakts, gegen Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen). Ich habe keinerlei Beschwerden in dieser Hinsicht, auch der Stuhlgang funktioniert ganz normal und weist nichts abnormales auf...) Und das OMEP soll ja Magensäure regulieren. Auch hier habe ich keine Beschwerden, außer, wenn ich mal was saures gegessen habe. Kann mir jemand sagen, was hinter dieser Medikation steckt?
- ich nehme ein Multivitamin-Präparat, dazu noch extra Vitamin C (ist doch auch entzündungshemmend?) dazu Knoblauchkapseln (auch entzündungshemmend) und Mariendistel. Früher habe ich hinsichtlich der Unterstützung der Leber auch noch Vitamin B Komplex und Legalon (hochdosiert) eingenommen, aber aus Kostengründen den Konsum eingestellt (Alg I reicht für ca. 4,-- €/Tag für Essen).
- ich habe einen Job im Außendienst in Aussicht (warte stündlich auf eine Benachrichtigung). Das wäre mit vielen auswärtigen Übernachtungen verbunden. Hier sehe ich ein Problem mit ordentlicher Ernährung (in Hotels gibt es wohl keine Pankreas-Diät) oder auch die Gefahr, daß man abendlich zum einen oder anderen Bier (Kundentermine, Events etc.) "genötigt" wird.
- da bin ich ziemlich hin- und hergerissen: soll ich im Falle einer Zusage lieber gleich absagen und mich vollständig auf die Krankheit konzentrieren?? So einen Job bekomme ich so schnell wohl nicht mehr angeboten...
- zu den postings von Rudi und Reinhard: so wie ich euch verstehe, habe ich weder eine "akute" noch eine "chronische" Entzündung. Gibt's da was dazwischen? Ich frage das, weil bei akut ja Krankenhausaufenthalt angesagt wäre, und bei chronisch doch wohl auch weitergehende Maßnahmen als nur heimschicken und Diät halten angezeigt wären..??..
- am liebsten würde ich mich von einem echten Spezialisten komplett darauf durchchecken lassen. Hat jemand hier einen Tipp? Ich lebe in der Weltstadt mit Herz, die mit "M" beginnt, mit "ü" weitergeht und mit "n" endet. Deshalb auch meine finanzielle Situation (Miete!)

Jetzt habe ich sehr viel hier abgelassen, was mich so bewegt. Bitte entschuldigt meine umfangreichen Fragen, bin halt "neu" mit allem konfrontiert und kann alles noch nicht richtig verstehen bzw. einordnen... Ich würde mich sehr freuen, weiter von euch zu hören!

Hoffentlich bis bald und lieben Gruß von

mattes
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Martin R.
Beiträge: 363
Registriert: 8. März 2008, 23:47
Wohnort: Rosenheim

Re: Bauchspeicheldrüse entzündet...

Beitrag von Martin R. »

Hallo Mattes,

hast ja schon einige Info´s erhalten. Bezüglich einer vernünftigen Diagnose im Raum MUC kann ich Dir nur meine Erfahrungen mitteilen.

Prof. Schmitt im KH-Neuperlach wäre eine Adresse zur Untersuchung und Diagnose.

Auch das Klinikum Rechts der Isar soll ein neues "Pankreaszentrum" haben.

Kann Dir auch nur raten, dies schnell abklären zu laßen und dann dementsprechend einige Gewohnheiten bezüglich Ernährung, Alkohol und Nikotin dem anzupassen.
LG aus Oberbayern

Martin
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Ingo
Beiträge: 105
Registriert: 16. Juli 2008, 11:14
Wohnort: Wermelskirchen

Re: Bauchspeicheldrüse entzündet...

Beitrag von Ingo »

Hallo Mattes,

einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Alkohol und BSD kann ich dir aus meinem Bekanntenkreis bestätigen. Mein Bekannter Rüdiger hat über Jahre jeden Tag Alkohol in höheren Dosen zu sich genommen und bekam erhebliche Probleme mit der Leber und der Bauchspeicheldrüse, die ihm das Saufen so übel genommen hat, dass Rüdiger nun seit Mai 2008 auf dem hiesigen Zentralfriedhof liegt - Rüdiger wurde 51 Jahre alt.

Wohl bekomm's !!!

Ingo
Lieber 'ne Canneloni als 'ne Wanne-Eickel !!!
Sirkka

Re: Bauchspeicheldrüse entzündet...

Beitrag von Sirkka »

Hallo Mattes!

Manmanman, das sind ja Fragen über Fragen... aber verständlich wenn man "neu" auf dem Gebiet ist!
Bezüglich des Trinkens, muss ich auch sagen, stell es ein! Auch wenn du wie du schreibst "genötigt" wirst. Sag halt einfach aus gesundheitlichen Gründen möchtest du lieber ein Wasser etc.
Wenn du in München wohnst, ist Heidelberg auch nicht weit weg! Lass dich umgehend untersuchen. Und erst dann kann man sagen was genau mit dir los ist! Du kannst essen. Klar aber vorsichtig. Es gibt auch viele fettreduzierte Sachen mitlerweile, die sehr gut schmecken! Fertiggerichte würde ich persönlich erstmal weg lassen! Und wenn man in einem Hotel unterwegs ist, denke ich haben die bestimmt immer was leichtes auf der Speisekarte und sei es nur eine Suppe! Aber geht die Gesundheit nicht erstmal vor?
Viel Tee trinken ist gut. Auch Wasser ist super, am besten erstmal still!
Mit dem Rauchen ists so eine Sache! In Heidelberg wurde mir gesagt, aufhören damit, sonst wird es sich irgendwann rächen! Versuche es erstmal enorm zu reduzieren und dann spiele tatsächlich mit dem Gedanken aufzuhören!
So wie du schreibst, bist du dir noch nicht im Klaren, was es heisst wenn die Drüse richtig "abgeht". Also, überlegs dir...sind deine Sünden dir mehr Wert als dein Leben???
Mach einen Termin bei einem Spezialisten und dann hast du Gewissheit!

Gruss Sirkka
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mattes
Beiträge: 4
Registriert: 23. Februar 2009, 19:51

Re: Bauchspeicheldrüse entzündet...

Beitrag von mattes »

Hallo Martin, Ingo und Sirkka!

Danke für eure Antworten. @Martin: kann ich so ohne weiteres den Arzt wechseln und ein Klinikum aufsuchen (Krankenkasse ist DAK), oder muß ich erst akute Probleme vorweisen? Nehmen die jemanden in Neuperlach dann einfach auf ohne Überweisung? Oder wie geht man hier am besten vor? Ich möchte nicht unbedingt 4 Wochen zuwarten...

@Ingo: Danke für Dein trauriges Beispiel; aber Zynismus hilft mir auch nicht weiter, wenn ich versuche mit meiner neuen Situation klarzukommen.

@Sirkka: Danke für die Tipps! Es ist halt schwer, von heute auf morgen alles auf den Kopf zu stellen und sein Leben (gerade jetzt in der Arbeitslosigkeit) umzukrempeln.

Vielleicht weiß doch noch jemand, was es mit diesen Medikamenten auf sich hat und wozu die gut sein sollen, mir erschließt sich das nicht so ganz und ich möchte auch nicht dauernd den Arzt löchern... Langsam kriege ich doch ein bisschen Panik und male mir mein zukünftiges Leben aus (und kann mir irgendwie nichts vorstellen)....

Also, seid gegrüßt und euch allen alles Gute für heute!

mattes
Sirkka

Re: Bauchspeicheldrüse entzündet...

Beitrag von Sirkka »

Klar ist es schwer alles auf den Kopf zu stellen. Aber das ging uns fast allen so! Erst gesund und munter und dann PENG lag man im Krankenhaus und bekam die Diagnose um die Ohren gehauen! So ungefähr ging es mir zumindest! Ich musste auch aufhören zu rauchen, musste mit anderem Essen klar kommen und damals gab es noch nicht so viel fettreduzierte Sachen! Auch bin ich gerne mal am Wochenende losgegangen und ja, hab dann auch mal ein zwei Cocktails geschlürft! Auch das war vorbei! Und das mit 25! Auch das war nicht alles einfach! Aber ich liebe mein Leben und meine Familie und die mich! Und das ist es mir Wert gewesen!

Und wegen der Medikation, da frag doch am besten deinen Arzt warum du es nehmen sollst, wenn du keine Probleme hast! Löcher ihn ruhig. Dazu ist er Arzt geworden :zw:
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Reinhard
Beiträge: 656
Registriert: 1. Mai 2008, 09:32
Wohnort: Bückeburg

Re: Bauchspeicheldrüse entzündet...

Beitrag von Reinhard »

Hallo Mattes,
auf den Konsum vom Alkohol brauch ich wohl nicht mehr eingehen da Du ja jetzt nichts mehr trinkst. Der Zusammenhang mit einer BDS Entzündung ist da eindeutig ohne wenn und aber. Zigaretten sind schon schädlich für die BDS. Habe bis vor ca. zwei Jahren so geraucht wie Du. Es ist sehr schwer davon loszukommen, besonders wenn man auf viele andere "schönen" Dingen im Leben verzichten muss. Ich weiß nicht ob es realistisch ist, alles zusammen anzugehen. Denke Du hast schon viel geschafft. Wenns mit dem Rauchen nicht sofort klappt nicht verzagen. Ich weiß wie schwer das ist. Dagegen ist der Verzicht auf Alkohol manchmal ein Klacks. Zu den Medikamenten. MCP ist sicher für die Übelkeit gedacht. Jetzt sollte festgestellt werden, ob die BSD noch richtig arbeitet. Wenn sie nur eingeschränkt arbeitet ist Omeprazol in Verbindung mit Enzymen (Kreon o.ä.) wichtig. Warum werde ich vielleicht später ausführen. Also, arbeitet Deine Bauchspeicheldrüse noch ausreichend. Das hat der Arzt festzustellen. Wenn nicht, wird die Nahrung nicht richtig verwertet. das kann auch für die Vitamine (fettlösliche ADEK) zutreffen. Dann würde auch jegliche orale zusätzliche Gabe nichts bringen. Zum Krankenhaus: Wenn Du jetzt keine akuten Beschwerden hast, der Stuhlgang normal klappt, keine Schmerzen oder Übelkeit würde Dich kein Arzt ins Krankenhaus einweisen. Eine direkte Aufnahme wird wohl nur in Notfällen durchgeführt. Du brauchst jetzt einen fachkundigen Gastroenterologen. Schau mal auf der Hauptseite des AdPs links unter Regionalgruppen und ruf den Leiter der Gruppe an. Er wird Dir helfen. Bei allgemeinen Fragen steh ich Dir auch zur Verfügung. Telefonnummer s. Regionalgruppe Hannover. Auch eine Ernährungsberatung veranlasst durch einen Facharzt wird Dir helfen. Ob es sich bei den bisherigen Attacken um eine akute oder schon chronische Pankreatitis handelt sollte auch der Facharzt klären. Sollte dieser Arzt mit den normalen Bildgebenden Verfahren keine sichere Diagnose stellen können und nichts über den Fortschritt der Erkrankung feststellen, müsste dann das Krankenhaus zu Zuge kommen.
Auf keinen Fall sich nicht mit wischi-waschi Aussagen zufriedengeben. Dafür ist die Sache zu ernst. Alle Untersuchungen zur Diagnostik bestimmen ja auch Deinen weiteren Weg, auch den beruflichen.
Nochmals der folgenden Weg (Vorschlag)
-AdP Regionalgruppenleiter anrufen und guten Behandler ermitteln,
-dort genaue Diagnostik mit Funktionstest der BDS
-wenn eingeschränkt,ausreichend Kreon o.ä. während der Mahlzeiten einnehmen (dann auch evt. morgens 20 mg Omeprazol)
-evt stationär Behandlung, wenn der Behandler es für nötig hält,
-jetzt nicht verrückt machen, lieber weiterrauchen wenn es nicht anders geht, dafür aber nichts trinken. Das mit den Zigaretten später versuchen. In Deiner jetzigen Situation wird es zuviel, dieses auch auch noch anzugehen. Das ist meine Meinung aus der Praxis, auch wenn mich einige hier steinigen werden.
Weiteres später
bist dann
Lieben Gruß
Reinhard
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