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Pankreaskopfkarzinom meiner Mama

Verfasst: 15. März 2009, 20:01
von Kathrin
Hallo,
leider muss auch ich mich hier anmelden Bild. Ich bin wegen meiner Mutter hier. Sie hat uns (der Familie) gestern die wahrscheinliche Diagnose Pankreaskopfkarzinom mitgeteilt. Mit den Informationen, die ich jetzt auf die Schnelle aus dem Internet ziehe, krieg ich es mit der Angst zu tun Bild.
Meine Mama ist 54 und vor gut 4 Wochen wegen nicht-mehr-Essen / alles-wieder-ausspucken ins KH gekommen. Nach einigen Tagen hieß es, die BSD sei entzündet, aber für das KH wäre sie ein Spezialfall. Nach insgesamt 2 Wochen wurde sie verlegt (Uniklinik Greifswald), erst in die Innere, Ende letzter Woche dann auf die Chirurgie. Diverse Untersuchungen wurden durchgeführt, ich krieg das alles nicht mehr zusammen.
Am Montag hat man ihr dann mitgeteilt, dass es ein Pankreaskopfkarzinom sei und sie morgen operiert werden wird. Jetzt les ich, dass verschiedene Kliniken darauf spezialisiert sind und da ist Greifswald nicht dabei.
Ich hab Angst Bild.

Meine Mama hat nie geraucht, kaum Alkohol getrunken, dafür Sport gemacht und sich gesund ernährt. Ich kann das alles nicht einordnen oder verstehen :cry: .
Ist Greifswald ein guter Ort, um operiert zu werden?

Re: Pankreaskopfkarzinom meiner Mama

Verfasst: 15. März 2009, 20:19
von Corinna B.
Hallo Kathrin, ob Greifswald der richtige Ort zur OP ist kann wohl heute nicht mehr wirklich geklärt werden, wenn deine Mutter morgen operiert wird. Daniel (daproc 75) war zeitweise auch in Greifswald.
Die Diagnose ist natürlich erstmal schlimm und erschreckend. Über Heilungschancen werden die Ärzte mit Euch gesprochen haben.
Ich gehe davon aus das auch die Ärzte in Greifswald operieren können.
Die nächste Adresse wäre das UKE Hamburg, Prof. Izbicki.
Ich denke es lohnt sich dem Krebs die Stirn zu bieten und sich nicht in die Verzweiflung fallen zu lassen.
Ich wünsche Euch viel Kraft und Zusammenhalt!

Re: Pankreaskopfkarzinom meiner Mama

Verfasst: 15. März 2009, 20:35
von Kathrin
Hallo Corinna,
danke für deine schnelle Antwort.
Ich weiß, dass es heute schon sehr spät ist und dass wohl nichts mehr unentschieden werden kann. Vielleicht brauche ich nur ein bißchen Trost. Ich bin schon wieder am weinen, es geht einfach immer wieder los :cry: .
Zu den Heilungschancen: da habe ich verschiedene Dinge gehört. Ein Oberarzt gestern sprach (in meinem Beisein) von "operabel", "recht gute Prognose", "bald wieder nach Hause". Der Prof, der morgen die OP macht, war heute bei der Visite wohl etwas verhaltener, sagt meine Mama (ich war nicht dabei). Und das, was ich im Netz finde, macht nicht gerade Mut, ich lese gerade so viel und die schlimmsten Zahlen (nur noch 1/2 Jahr zu leben) brennen sich ein.


EDIT: Weiß nicht, ob es wichtig ist, aber es wird eine Whipple'sche Operation durchgeführt.

Re: Pankreaskopfkarzinom meiner Mama

Verfasst: 15. März 2009, 21:16
von Corinna B.
Hallo Kathrin, lass dich von Informationen im Internet nicht kirre machen. Jeder Fall ist anders, jeder geht mit der Erkrankung anders um.
Die Frage ist ja eher warum hängen wir Menschen so sehr am Leben? Und warum machen wir uns das Leben bei einer kurzen Prognose schwer, anstatt die Zeit die bleibt zu genießen in welchem Rahmen es auch immer möglich ist.
Ich weiß das es erstmal schockierend ist nicht zu wissen wieviel Zeit bleibt. Aber wieviel Zeit bleibt denen die nicht krank sind? Wissen die das?? Also solche dunklen Gedanken schnell weg legen und sich darauf konzentrieren "Mama ist noch da und wir machen uns alles so schön wie möglich". Meine Kinder und ich leben danach - obwohl ich nur einen gutartigen Tumor hatte.

Re: Pankreaskopfkarzinom meiner Mama

Verfasst: 15. März 2009, 22:00
von tula
Guten Abend Kathrin, ich grüße Dich,
ich möchte versuchen, Dir und auch Deiner Mama etwas Mut zu machen.

1999 hatte mein Mann die schlimme Diagnose Pankreaskopf-CA
Er wurde an einer kleinen Klinik, nach Whipple operiert. Im fehlen seitdem,
dreiviertel Magen, die Milz, Zwölffingerdarm und von der Drüse blieb ihm
der Schwanz erhalten. Es hat einige Monate gebraucht, bis mein Mann sich
von dieser großen OP erholt hat. Mein Mann war, wie Deine Mama, bis zu seiner
Erkrankung, sehr sportlich. Seine gute körperliche Verfassung hat ihm damals
mit Sicherheit geholfen. Im Mai kann mein Mann sein 10-jähriges Whipple-
Jubiläum 'feiern'. Wir werden seine damaligen Ärzte zum Essen einladen. Ihre
Arbeit haben uns gute Jahre geschenkt.

Ich wünsche Deiner Mama für morgen alles erdenklich Gute. Dir wünsche ich
viel Kraft. Vertrau den Ärzten!

Lieber Gruß
Ulla

Re: Pankreaskopfkarzinom meiner Mama

Verfasst: 16. März 2009, 07:00
von Kathrin
Guten Morgen,
ich danke euch für eure Worte, muss jetzt aber erstmal zur Arbeit, deswegen nur kurz. Ich bin in Gedanken viel bei meiner Mama.

@Daproc: PN kommt heute abend.

Re: Pankreaskopfkarzinom meiner Mama

Verfasst: 16. März 2009, 17:00
von JKleeberg
Hallo Kathrin, Greifswald ist eine gute Uni-Klinik mit wirklich sehr guten Spezielisten in der inneren Abteilung - Prof. Lerch und seine Mitarbeiter - und einer spezialisierten Chirurgie um Prof. Heidecke.
Ich drücke fest den Daumen und wünsche alles Gute. Nicht den Kopf hängen lassen. Bei einer rechtzeitigen Diagnose, und das scheint der Fall zu sein, bestehen sehr gute Chancen.
Viele grüße von J. Kleeberg

Re: Pankreaskopfkarzinom meiner Mama

Verfasst: 16. März 2009, 17:18
von Karl-Josef
Hallo Kathrin,

bin vor genau 2 Jahren mit Whipple-OP von einem Pankreaskopf Karzinom befreit worden. Der Tumor war zwar schon 4,7x3,2x3 cm groß, war aber noch im Innern der Drüse. Es wurden der Zwölffingerdarm, die Galle und der Pankreaskopf mit entfernt. Ein Teil des Dünndarms wurde rausgenommen und später wieder als Verbindung eingesetzt.
Der Tumor hatte noch nicht gestreut, alle Organe und rausgenommenen Lymphknoten waren frei. Habe dann noch 6 Monate eine adjuvante Chemo-Therapie bekommen als zusätzlichen Schutz.
Es geht mir einigermaßen gut, körperlich nicht mehr ganz so fit, wie vor der Op, denn im Bauch ist ja auch einiges durcheinander gekommen. Ich kann fast alles essen mit der entsprechenden Enzymzugabe, Alkohol geht kaum noch.
Ich kann nur sagen, es ist schön so zu leben, ohne die OP wäre ich sicher nicht mehr hier im Forum.
Die OP lohnt sich auf jeden Fall.

Also, alles Gute für deine Mama, es ist zwar eine schwere OP, aber doch auch schon bei vielen Routine. Kopf hoch, es wird sicherlich gut gehen.

Liebe Grüße
Karl-Josef

Re: Pankreaskopfkarzinom meiner Mama

Verfasst: 16. März 2009, 20:01
von Kathrin
Hallo,
ich danke euch für eure lieben, mutmachenden Beiträge. Das ist wohl nicht selbstverständlich und zeigt mir, dass da draußen viele tolle Menschen sitzen.

Also, die OP lief wohl gut, sie haben ca 4 Stunden operiert, meine Mama schläft noch, atmet aber allein und ohne Beatmungsschlauch. Der Prof, der operiert hat, rief mich an (Prof. Heidecke) und sagte, dass keine Metastasen zu finden waren Bild. Das ist wohl sehr wichtig und gibt Hoffnung auf ich-weiß-nicht-genau-was-aber-es-ist-auf-alle-Fälle-gut Bild. Ich darf morgen vormittag zu Besuch kommen, man würde gern eine Ausnahme machen (eigentliche Besuchszeit ist nachmittags). Was da vom "Weggeschnittenen" jetzt Entzündung und was krankes Gewebe wäre, würde der Pathologe in den nächsten 2 Wochen feststellen.

Ihr seht, ich bin grad sehr optimistisch und blicke voller Hoffnung in die Zukunft Bild. Habt Dank für eure lieben Worte, das gibt mir ein gutes Gefühl.

Danke auch für die Infos zur Reha, da werd ich morgen gleich mal nachfragen.

Re: Pankreaskopfkarzinom meiner Mama

Verfasst: 16. März 2009, 20:27
von tula
Guten Abend, Kathrin,
das hört sich ja sowas von gut an!!!!

Besonders gut, es wurden keine Metastasen gefunden!!

Vielleicht haben unsere guten Gedanken auch etwas geholfen. Wer weiß?

Herzliche Genesungswünsche für Deine Mama und liebe Grüße für Dich!

Ulla